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Re: Faszination Adventures

Verfasst: 21.06.2016, 02:22
von Joey
Hm. So kompliziert müßte es für mich gar nicht mal sein. Ich fände es aber toll, wenn es die Möglichkeit gäbe, Rätsel auf verschiedene Weise zu lösen. Das müßte gar nicht mal weitere Auswirkungen auf die Story haben. Ich brauche keine verschiedenen Enden oder ein Dutzend spielbare Charaktere. Manchmal ist weniger mehr.
Aber es wäre schön, wenn ich z.B. einen Fisch brauche, mir aussuchen zu können, ob ich mir irgendwoher die "Zutaten" für eine Angel beschaffe und mir einen fange oder ob ich irgendwo eine Aufgabe erledige, die mir einige Münzen einbringt, mit denen ich mir einen in einem Fischladen kaufen kann. Nur mal so als Beispiel. (Oder vielleicht klaue ich mir auch den aus dem Fischladen, wenn der Verkäufer gerade hinten ist, um zu schauen, ob er auch extra dünne Flunder im Angebot hat.)
Um die Frau zu bezirzen, von der ich einen wichtigen Gegenstand erbetteln möchte, könnte ich ihr entweder eine Schachtel Pralinen kaufen oder in einem unbeobachteten Moment die schönen Rosen aus dem Stadtpark mopsen.
Wenn ich ein Auto brauche, könnte ich mir entweder einen Dietrich besorgen und eins knacken oder mir einen gefälschten Führerschein herstellen und eines mieten.
Derartige verschiedene Möglichkeiten wären mir echt wichtiger, als irgendwelche ach so wichtigen Entscheidungen treffen zu müssen, nur um am Ende des Spiels den guten oder den schlechten Abschlußfilm sehen zu können.

Re: Faszination Adventures

Verfasst: 21.06.2016, 04:24
von Uncoolman
@Joey: da hast du sowas von ins Schwarze getroffen. Am meisten nervte mich immer, dass ich vielleicht zwar ein Brecheisen besitze, um eine Tür aufzubekommen, das aber nicht benutzen konnte, weil dazu natürlich eine Gummiente, ein Drahtseil und ein grünes Kaugummi nötig waren ;-) Diese verschiedenen Wege, ans Ziel zu kommen, sind ja in einem Adventure verhältnismäßig leicht zu realisieren, man braucht nicht mal unterschiedliche Animationen, wenn es doch nur darum geht, Dinge im Inventar zu verknüpfen. Die kleinen Missionen, die man für Führerschein oder Pralinen machen müsste, sind dann eben genau der Reiz des Spiels. Aber man weiß wenigstens, wofür und was man am Ende kriegt.

Nervig ist, wenn der Spaßfaktor so übertrieben wird, dass "reale", funktionierende Methoden (also das Brecheisen zu benutzen) nicht angeboten werden. Gerade bei den sogenannten "lustigen" Spielen ist man immer nur auf der Suche nach der bescheuertsten Methode. Mehrere gleichberechtigte und sinnvolle Methoden ausprobieren zu können, schärft auf jeden Fall die zielgerichtete Problemlösungssuche, weil man am Ende nicht verarscht wird und für sein logisches Denken belohnt wird. Ich glaube auch nicht, dass der Spaßfaktor darunter leiden muss.

Der Vorteil von alternativen Spielverläufen ist natürlich, dass man das Spiel mehrmals durchspielen könnte, ohne auf auswendig gelernte Lösungen zurückgreifen zu können. Man hat länger was davon; Konsolenspiele spiele ich auch oft mehrmals, um Missionen anders auszuprobieren. Aber vielleicht haben die Entwickler gar kein Interesse daran, denn man soll ja möglichst schnell ein neues Spiel für € 59,90 (oder € 39,90) kaufen...

Re: Faszination Adventures

Verfasst: 21.06.2016, 19:21
von Cebion
Temüjin hat geschrieben:Noch lieber als Point and Click-Adventures mag ich z.Z. Text/Graphik-Adventures wie Timequest, Gateway, Shogun und Hexuma.
Da ensteht auch eine sehr dichte Atmosphäre durch die textliche Beschreibung der Örtlichkeiten und Situationen.

Ich finde eh Adventures lassen sich ganz gut mit Büchern vergleichen. Wenn man ein Adventure durchspielt, erfährt man den Inhalt eines Romans oder einer Novelle.

Ich bin auch mit Anfang 50 aus dem klassischen Zockeralter raus und möchte das Tempo des Spiels selber bestimmen. Früher hab ich auch viel mehr und vor allem länger gespielt, ( einmal 36 Std. am Stück Civilization), heute lässt nach 90 min. die Konzentration schon nach.
Damit hast du nun den Offiziellen Status meines Lieblingsboardmembers! :D :D Ich liebe Textadventures und habe ja auch sämtliche die es gibt gespielt. Schade das so in der Art keine mehr gemacht werden. Um mir Ersatz zu schaffen habe ich mir erstmal ein paar Gamebooks besorgt und versuche mich daran, auch wenns im klassischem Sinne keine Adventures sind :lol:

Re: Faszination Adventures

Verfasst: 21.06.2016, 21:11
von Spiritus
@Joey @uncoolman

Das mit dem logischem herangehen und dann noch mehrere Optionen wie man ein Rätsel lösen kann geht fast gar nicht. Wenn in einem P&C Adventure immer alles nur auf Logik aufgebaut wäre, dann wäre es schlichtweg zu leicht. Weil ich natürlich mit einer Brechstange so lange auf eine Holztüre einschlagen kann bis sie halt total kaputt ist und ich dann durchgehen kann, und somit bräuchte ich nicht irgend einen Schlüssel unbedingt finden. Also wenn alles immer zu offensichtlich und logisch wäre, dann würde der Reiz des experimentieren fehlen, und somit würde das gesamte Rätsel Design nichts bringen und einfach nur zu leicht zu durchschauen sein.
Was man meiner Meinung nach aber z.B. bei Black Mirror hätte besser machen können, das man sich auf Inventar Gegenstände bei der Entwicklung des Games geeinigt hätte die man im realen Leben auch tatsächlich in einer Hosentasche verschwinden hätte lassen können. Also im zweiten Teil läßt Darren eine fünf Meter hohe leiter in seiner Hose verschwinden, na toll, so geht für mich ein bisschen der Bezug zum realistischem verloren obwohl Black Mirror ja gerade etwas real wirken will und nicht so unreal. Also man könnte noch viel feinschliff anwenden um gute Adventures die auf reale Settings setzen gleich noch ein wenig realer zu machen um die Fans solcher Settings noch tiefer in diese Welt zu fesseln. Bei den rätseln könnte man wie z.B. beim dem Stealth Action Adventure Deus Ex mehrere Lösungen anbieten, aber da muss man als Entwickler wirklich tief in die Trickkiste greifen, weil gerade bei vom Spieltempo her langsamen P&C Adventures wo man viel Zeit und ruhe hat zum überlegen dann die Lösungen meist schon zu leicht zu erahnen wären. Nicht umsonst muss man manchmal suchen und ausprobieren bis man endlich mal die richtigen Gegenstände kombiniert hat usw.
Also für mich liegt es einfach daran das der normalo P&C Adventure Spieler es zu einfach hätte, wenn man alles total logisch und nur nach realen Maßstäben entwickeln würde.
Wie sollte eurer Meinung nach ein Adventure gemacht werden wo alles in sich schlüssig wäre?

Re: Faszination Adventures

Verfasst: 21.06.2016, 21:30
von regit
Spiritus hat geschrieben: Was man meiner Meinung nach aber z.B. bei Black Mirror hätte besser machen können, das man sich auf Inventar Gegenstände bei der Entwicklung des Games geeinigt hätte die man im realen Leben auch tatsächlich in einer Hosentasche verschwinden hätte lassen können. Also im zweiten Teil läßt Darren eine fünf Meter hohe leiter in seiner Hose verschwinden, na toll, so geht für mich ein bisschen der Bezug zum realistischem verloren obwohl Black Mirror ja gerade etwas real wirken will und nicht so unreal.
Wenn aber, wie es auch schon vorgekommen ist, der Protagonist sagt "Wieso soll ich so eine große Leiter mit mir rumschleppen? Ich hole sie, wenn ich sie irgendwo benötige", dann regen sich viele Spieler über die unnötigen Laufereien auf. :wink:

Re: Faszination Adventures

Verfasst: 21.06.2016, 23:00
von Temüjin
Cebion hat geschrieben:Damit hast du nun den Offiziellen Status meines Lieblingsboardmembers!
Du auch ab sofort bei mir, wegen des obigen Statements! :)
Textadventures sind leider sowas von Out, die spielt heute kaum noch jemand.
An den Infocom-Adventures fand ich immer toll, wie die es schaffen mit wenig Text unglaublich viel Atmosphäre zu schaffen.
Die coolsten, witzigsten Textadventures kamen aber m.M.n. von Legend und von Rainbird.
Mein absolutes Mega-Lieblingsspiel ist Ingrid`s Back von Level 9.

Meinst Du mit Gamebooks sowas wie "Einsamer Wolf" und die Spielbücher von Steve Jackson und Livingstone, diese Solospielabenteuer? Die hab ich auch alle noch, aber eher von früher.

Re: Faszination Adventures

Verfasst: 22.06.2016, 01:21
von Joey
regit hat geschrieben:
Spiritus hat geschrieben: Was man meiner Meinung nach aber z.B. bei Black Mirror hätte besser machen können, das man sich auf Inventar Gegenstände bei der Entwicklung des Games geeinigt hätte die man im realen Leben auch tatsächlich in einer Hosentasche verschwinden hätte lassen können. Also im zweiten Teil läßt Darren eine fünf Meter hohe leiter in seiner Hose verschwinden, na toll, so geht für mich ein bisschen der Bezug zum realistischem verloren obwohl Black Mirror ja gerade etwas real wirken will und nicht so unreal.
Wenn aber, wie es auch schon vorgekommen ist, der Protagonist sagt "Wieso soll ich so eine große Leiter mit mir rumschleppen? Ich hole sie, wenn ich sie irgendwo benötige", dann regen sich viele Spieler über die unnötigen Laufereien auf. :wink:
War da nicht sowas in Still Life 2? Mit einer Matratze, die man nicht mitnehmen konnte? Oder verwechsel ich das jetzt mit einem anderen Spiel? Jedenfalls war da ein Spiel, in dem man nur begrenzten Platz im Inventar hatte. Das war echt nervig! :evil:
Da finde ich es schon lustiger, wenn man sich wie Guybrush ein riesiges Wattestäbchen demonstrativ in die Hosentasche steckt. :lol:
Aber mal ehrlich, das normalerweise unendlich große Inventar-Säckchen ist ja sozusagen schon der Kult des Adventure-Games. :wink:

Re: Faszination Adventures

Verfasst: 22.06.2016, 12:40
von Cebion
Temüjin hat geschrieben:
Cebion hat geschrieben:Damit hast du nun den Offiziellen Status meines Lieblingsboardmembers!
Du auch ab sofort bei mir, wegen des obigen Statements! :)
Textadventures sind leider sowas von Out, die spielt heute kaum noch jemand.
An den Infocom-Adventures fand ich immer toll, wie die es schaffen mit wenig Text unglaublich viel Atmosphäre zu schaffen.
Die coolsten, witzigsten Textadventures kamen aber m.M.n. von Legend und von Rainbird.
Mein absolutes Mega-Lieblingsspiel ist Ingrid`s Back von Level 9.

Meinst Du mit Gamebooks sowas wie "Einsamer Wolf" und die Spielbücher von Steve Jackson und Livingstone, diese Solospielabenteuer? Die hab ich auch alle noch, aber eher von früher.
Ja die waren Sptitze obwohl ich echt oft am Verzweifeln war. Ohne Loesung und mit Karten auf nem Block gezeichnet bleibt man dann doch oft stecken. Nach den Textadventures habe ich mich auch mal an MUD's versucht aber bin da irgendiwe nie eingestiegen.

Genau die Gamebooks meine ich. Habe mir Einsamer Wolf Band 1-3 geholt. Hatte davor noch nie von sowas gehoert und kann jetzt nicht mehr aufhoeren. Tatsaechlich werden immer noch pro Jahr mind. 15 Buecher veroeffentlicht und auf IOS / Android gibt es auch immer mehr davon. Wenn du welche loswerden willst kann ich dir gerne welche abnehmen :D

Re: Faszination Adventures

Verfasst: 22.06.2016, 14:13
von kanedat
regit hat geschrieben: Wenn aber, wie es auch schon vorgekommen ist, der Protagonist sagt "Wieso soll ich so eine große Leiter mit mir rumschleppen? Ich hole sie, wenn ich sie irgendwo benötige", dann regen sich viele Spieler über die unnötigen Laufereien auf. :wink:
Das Problem kann man eigentlich ganz einfach lösen indem man das Inventar modifiziert. Man hat dann Gegenstände in der Tasche und "verfügbare Gegenstände", die entweder irgendwie markiert sind (farblicher Rahmen etc) oder sich in einem extra Bereich im Inventar befinden. Dann kombiniert man den "verfügbaren Gegenstand" und wenn es zum Einsatz kommt macht man eine Mini-Cutscene (2 kurze Szenen: Man zeigt wie der Charakter anfängt die Leiter zu tragen & wie er sie am gewünschten Ort aufstellt). Man muss halt nur diese Mini-Cutscene skripten und bräuchte 2 Animationen mehr (Leiter nehmen & Leiter aufstellen).
Uncoolman hat geschrieben:[..]Nervig ist, wenn der Spaßfaktor so übertrieben wird, dass "reale", funktionierende Methoden (also das Brecheisen zu benutzen) nicht angeboten werden. Gerade bei den sogenannten "lustigen" Spielen ist man immer nur auf der Suche nach der bescheuertsten Methode. Mehrere gleichberechtigte und sinnvolle Methoden ausprobieren zu können, schärft auf jeden Fall die zielgerichtete Problemlösungssuche, weil man am Ende nicht verarscht wird und für sein logisches Denken belohnt wird. Ich glaube auch nicht, dass der Spaßfaktor darunter leiden muss.[..]
So pauschal finde ich diese Aussage immer etwas schwierig. Eventuell habe ich "Damals" so manche Spiele verpasst und man kann nicht sagen, dass die "durchgeknallten" Adventures da früher besser waren. Die "durchgeknallten" LucasArts-Spiele hatten jedenfalls immer logische Lösungen, die eben leicht überzogen waren und/oder bei denen man etwas um die Ecke denken musste. In der Regel gab es dann auch keine Alternative, die sich stärker aufgedrängt hat.

Mich beschleicht aber auch oft das Gefühl, dass die Logik von manchen Leuten nicht gesehen wird und sich unter der Prämisse "Ach, ist sowieso alles total bescheuert, wir kombinieren alles mit allem, denn anders kommt man nicht zum Ziel" auch (beim mehrfachen Durchspielen) gar nicht erschließt.

Mehre Rätsellösungen sind auch ein schöner Ansatz, aber ich glaube der Aufwand steigt auch stark an, wenn das richtig umgesetzt wird und nicht nur ein Gimmick sein soll. Wie bisher schon beschrieben wurde hätte man ja durchaus mehrere Rätselketten parallel, die zum gleichen Ziel führen und bei der man nur eine verfolgen muss. Die Rätselketten müssten dann auch vom Umfang her gleichwertig sein...

Re: Faszination Adventures

Verfasst: 22.06.2016, 15:34
von 16Paws
kanedat hat geschrieben:
Mich beschleicht aber auch oft das Gefühl, dass die Logik von manchen Leuten nicht gesehen wird und sich unter der Prämisse "Ach, ist sowieso alles total bescheuert, wir kombinieren alles mit allem, denn anders kommt man nicht zum Ziel" auch (beim mehrfachen Durchspielen) gar nicht erschließt.
Also wenn ich in der Lösung nachsehen muss, um weiter zu kommen und ich klatsch mir an die Stirn, weil ich nicht auf die wenn auch abwegige, aber im weitesten Sinne logische Idee kam, dann sehe ich das als Lernen für ein zukünftiges ähnliches Problem.

Aber wenn ich nur den Kopf schütteln kann, weil ich wirklich keinerlei sinnhaften Gedanken erkennen kann, dann nervt das.
Natürlich kann ich dabei nicht ausschließen, dass ich einfach nicht genügend weit um die Ecke gedacht habe. Das wäre dann schon praktisch, wenn man irgendwoher eine Erleuchtung bekommen könnte, um daraus zu lernen.

Vielleicht könnte man einen Thread aufmachen? "Wer kennt die Logik hinter der scheinbar willkürlichen Lösung?"

Ha, ich mach das auf, das könnte Spaß machen! :-D

Re: Faszination Adventures

Verfasst: 22.06.2016, 15:55
von cornholio1980
Ich komme mal auf die Ausgangsfrage zurück: Für mich ist es eine Mischung aus der Geschichte, den Figuren, der "Atmosphäre" (sei es Gruselstimmung bei einem Horror/Thriller-Adventure, oder die Gags, wenn es eher in Richtung Humor geht) und den Rätseln. Während ich meiner Jugend durchaus auch Shootern und Echtzeitstrategiespielen zugetan war, spiele heutzutage - wenn ich spiele (was viel zu selten ist) - fast ausschließlich Adventures. Dabei ist mir zuletzt ein kleiner Wandel aufgefallen, was meine Einstellung zum Schwierigkeitsgrad betrifft. Ich bin da nämlich mittlerweile echt pingelig. Als die Adventures nach dem Genre-Koma um die Jahrtausendwende langsam wieder zurückkamen, waren sie mir teilweise viel zu leicht, hatte ich den Eindruck, dass nur mehr Rätsel-Schonkost geliefert wurde. Da ich mittlerweile aber nur mehr wenig Zeit zum Spielen habe, geht mir das andere Extrem, nämlich zu schwere Kopfnüsse, mittlerweile ähnlich stark auf den Keks. Ich hab einfach nicht mehr die Zeit geschweige denn die Lust, mich stundenlang in ein Rätsel zu verbeißen. Wenn ich mal nach einer halben Stunde nicht drauf komme (und nicht die Möglichkeit habe, auf ein anderes Rätsel auszuweichen - weshalb ich nicht-lineare Adventures vorziehe), schaue ich meist in die Komplettlösung (oder noch lieber, zu http://www.uhs-hints.com/), aber das ist dann halt auch nicht der Sinn der Sache. Letztendlich ist es halt schon immer befriedigender, wenn man ein Spiel eigenständig gelöst hat - das aber halt auch nur dann, wenn's nicht wiederum zu leicht war.

Genretypisch habe ich keine große Präferenz. Ich mag lustige Comic- genauso wie packende Krimi- und/oder gruselige Horror/Thriller-Adventures. Was die Steuerung betrifft, ziehe ich grundsätzlich Point & Click vor, habe jedoch dank Tex Murphy gelernt, auch die Ego-Perspektive wert zu schätzen. Einzig jene Spiele, wo man sich ohne Bewegungsfreiheit von Bild zu Bild klickt, mag ich weniger, da ich in die irgendwie nicht so recht eintauchen kann.

Ich hoffe, ich hab soweit alles beantwortet, ansonsten gerne nochmal nachhaken :).

Re: Faszination Adventures

Verfasst: 22.06.2016, 18:00
von Uncoolman
Die Geschichte mit der Brechstange war natürlich ein extremes Beispiel. Aber es dürfen in so einem Falle eben keine Items oder Lösungen angeboten werden, die ansonsten und eigentlich funktionieren, also darf man einfach keine Brechstange haben. So. Es werden sonst die plausiblen Lösungen ignoriert und das nervt. Die absurden Lösungen sind ja adventuretypisch und nachvollziehbar, wenn es keine Alternative gibt.

Aber um mal bei der "Stange" zu bleiben: ich habe es gefühlt so häufig, dass ich nach etwas angeln muss oder etwas mit einem Stock erreichen könnte, wozu mir der Stock, den ich im Inventar bereits liegen habe, strikt verboten wird. Manchmal gibt es "lange" und "kurze" Stöcke, deren offensichtliche beliebige Festlegung, welche für welches Rätsel erlaubt sind und welche nicht, mich ebenfalls nervt. Natürlich liegt das an der Linearität von Rätseln, die vorher ausgebrütet werden und nicht in anderer Weise gelöst werden können, obwohl es Alternativen gäbe. Die muss man einbauen, und das kostet "Manpower", die man anscheinend nicht mehr hat. Vielleicht ist das mit ein Grund, weshalb ich weniger Adventures spiele als vorher.

Für die Textspielliebhaber , der gerne selber bastelt, kann ich "Twine" empfehlen. Ist HTML-/Browser-basiert; man muss also aufpassen, wenn man den Cache oder die History löscht. Vorher die Dateien sichern. Es gibt drei Versionen mit verschiedenen Scriptsprachen, wobei ich die neueste Version mit Harlowe bevorzuge. Die Node-Struktur und die Oberfläche finde ich ganz komfortabel.

Re: Faszination Adventures

Verfasst: 22.06.2016, 22:24
von Joey
Wie wäre es, wenn man alternative Möglichkeiten einfach miteinander verbinden würde? Das würde vielleicht alles interessanter machen, aber es gäbe weniger Mehraufwand, um zusätzliche Items zu finden etc.
Beispiel:
Im Laufe eines Spiels muß ich eine Verschlossene Tür öffnen und jemanden mit einem Fischgericht bestechen. Entweder nehme ich jetzt eine Stange, die ich finde, die Zahnseide, die ich eh immer dabei habe und einen Haken, den ich aus etwas schraube, und bastel mir daraus eine Angel. Den gefangenen Fisch koche ich mit Kartoffelstäbchen und wickel ihn in eine Zeitung. Durch einen anderen Auftrag verdiene ich etwas Gold. Mit dem gehe ich zu einem Menschen, der sich mit Schlössern auskennt und bezahle ihn dafür, mir die Tür zu öffnen.
Aber ich könnte auch die Zeitung und den Haken benutzen, um damit den Schlüssel, der von innen im Schloß steckt, auf die altbewährte Art zu bekommen und selbst aufzusperren. Das Geld und die Stange gebe ich einem Fischer, der liebend gerne angeln würde, aber sein Ruder verloren hat, aber da das Wasser nicht so tief ist, kann er sich mit einer Stange behelfen, mit der er sich vom Boden abstößt. Dafür gibt er mir kurz darauf seinen besten, frisch gefangenen Fisch, den ich auf genannte Art zubereite.
Nur mal als einfaches Beispiel. Das könnte man dann noch komplizierter mit mehr Chrakteren/Aufgaben machen, so daß am Ende alle Gegenstände einen Sinn haben, aber eben in verschiedener Kombination angewendet werden können.
Vielleicht ist ja der Fischer der Schloßkundige. Oder sein bester Freund, mit dem er eine Wette laufen hat, wer am meisten Fische fängt, die er ohne uns verlieren würde mangels Ruder. Oder... oder... oder...
Es müßten nicht mehr Inventargegenstände kreiert werden, da ja so oder so alle gebraucht werden. Auch die Charaktere müßte man auf jeden Fall ansprechen, nur wie man ihnen genau am Ende hilft, wäre unterschiedlich. Das einzige, was vielleicht wirklich Mehraufwand wäre, wären unterschiedliche Kommentare der Charaktere auf verschiedene Lösungsmöglichkeiten. Und natürlich der Gedankenaufwand für die Entwickler beim Kreieren der Rätsel. Aber dafür wären es interessante Rätsel und das Spiel hätte einen viel höheren Wiederspielwert.

Re: Faszination Adventures

Verfasst: 23.06.2016, 09:57
von Männer ohne Moral
Ganz klar Point-and-Click-Adventure. Was mich daran fasziniert kann ich ich einfach nicht sagen, es ist halt so. Ich weiß noch als ich 1998 mit meiner Lehre angefangen habe und sich alle über Half-Life unterhielten und ich dazu nichts beitragen konnte, weil auf meinem damaligen Rechner nur Adventure gezockt wurden. Habe mir von meinem ersten Lehrlingsgeld diese Box bestellt https://www.amazon.de/Lucas-Arts-LucasA ... B00004TOLA weil ich unbedingt wieder Zack spielen wollte. Diese Box hat meine Leidenschaft für Adventure dann richtig zum glühen gebracht und hat einen Ehrenplatz in meiner Sammlung und ist dank ScummVM immernoch regelmäßiger Gast in meinem Laufwerk. Alle wollten sie Need for Speed und wie die Chartstürmer damals alle hießen und ich wollte immer nur Point-and-Click-Adventure und diese Leidenschaft pflege ich auch heute noch, obwohl ich heute auch eher GTA 5 (täglich) und Fifa zocke. Tomb Raider 1-3 habe ich und spiele ich auch noch öfters, obwohl ich den ersten Teil nirgendwo mehr zum laufen bringe. :cry:

Re: Faszination Adventures

Verfasst: 23.06.2016, 18:16
von Spiritus
@ Männer ohne Moral

Ungefähr so ist es auch bei mir. Meine beiden Schwager 38J. und 30J. unterhalten sich über die neusten Shooter alla TITANFALL oder das neuste CoD, und ich werde dann immer belächelt wenn ich mit dem neusten Deponia oder ähnliche Point & Click Adventure anfange, aber da stehe ich drüber und erfreue mich an meine P&C Adventures.

Was mich immer noch an dieses Genre fasziniert ist das man das Spieltempo meist selber bestimmen kann, und das es meist eine gute Mischung zwischen rätseln und Story bietet. Wenn ich abends kurz vor dem schlafen gehen noch ganz gemütlich ne halbe Stunde durch eine P&C Adventure Welt streife und dabei ganz gemütlich ne Tasse heiße Schokolade trinke bin ich tiefenentspannt, da brauche ich keinen baller Shooter oder auch kein hektisches Action Game.