Adventure-Treff

So recht mag ich an den Erfolg diese Kickstarter-Projekts nicht gleuben. Dafür haben sie bisher einfach zu wenig eingesammelt. Das fing, wenn ich mich recht entsinne, schon eher schleppend an. Einen großartigen Endspurt kann ich mir da beim besten Willen nicht vorstellen. Es fehlen immerhin noch mehr als 2/3, und das bei nur noch 12 verbleibenden Tagen.

So recht mag ich an den Erfolg diese Kickstarter-Projekts nicht gleuben.

Zu recht.
DAS wird NIX!
Die fehlende Summe ist zu groß!
Zum einen sind es £ (=$300k!!), zum anderen würde ich auch nicht mehr als die £10 für einen - wenn auch schönen - "Casual-Titel" geben.

Nun ja, momentan sieht es allerdings mies aus.

Das Gameplay-Video vom 3. Mai konnte mich leider überhaupt nicht mitreißen. Bis auf die "copy me"-Rätselmechanik, dessen Möglichkeiten sich rasend schnell erschöpfen werden, hat Atomhawk nichts überzeugendes präsentieren können! Im Gegenteil, tatsächliche 'Puzzles' zur Reparatur eines Bootes finden sie offenbar toll - inventarbasierende Rätsel dagegen blöd.

Mein erster Eindruck scheint sich leider zu bestätigen. Großartige, großartige Künstler mit Liebe zum Adventure-Genre... aber nicht dem Verständnis desselben.

Da kann ich mich nur anschließen. Die Grafik sieht wirklich toll aus. Die Geschichte ist aber auch nicht meins.

Eine Revolution oder Neuerfindung des Adventure-Genres kann nicht gelingen, indem auf die Geschichte des selbigen und alls was es groß gemacht hat - pardon - geschissen wird. In den Videos weisen sie vieles ab, was Adventure-Fans lieben und wollen, streichen es einfach raus, und wollen es als etwas völlig neues und besseres verkaufen. Damit haben sie einfach nur ihren eigenen Geschmack bedient, nicht den von klassichen Adventure-Fans, würde ich behaupten. Mir kam es zeitweise so vor, als würden sie Dialoge, Inventar und co. als überflüssige Überbleibsel bezeichnen. Und die vorgestellten innovativen Rätsel haben mich schon im Video gelangweilt, weil sie eben doch Standard sind.

Von der Höhe der anvisierten Fördersumme für so ein kurzes "Vergnügen" brauchen wir gar nicht erst reden.
Das Spiel würde ich mir nicht mal für 3 Euro kaufen.

So krass sehe ich es nicht. Hätte das "Problemlösen" ein entsprechend sichtbares Potential, könnte man über das Inventar ja reden. So sieht es momentan aber einfach nicht aus!

Es ist also vorbei... man muss sich schon einreden, dass es nicht schade ist.

The Realm hatte kein extrem hohes Ziel. Auf die öffentliche Meinung, wie aussichtsreich Adventures auf Kickstarter sind, wird sich diese Geschichte sicher auswirken.

Aber so strunzgenial die Grafik nun einmal ausgesehen hat (und auch 'simple' Geschichten können liebevoll erzählt sein), mit dem Crowdfunding unterstützt man eben nicht nur einzelne Projekte, sondern eben auch eine Richtung der Spieleindustrie. Atomhawk hat den absurden Fehler gemacht, ihr Gameplay primär über ein Negativum zu definieren ("kein Inventar, kein Pixelhunting"). Die eigentliche Präsentation der Spielmechanik ließ die Kreativität missen, kam mehr als Puzzlespiel denn Adventure rüber.

Vainamoinen hat geschrieben:Atomhawk hat den absurden Fehler gemacht, ihr Gameplay primär über ein Negativum zu definieren ("kein Inventar, kein Pixelhunting").

Atomhawk hat eine andere Ursache für's scheitern ausgemacht: Die fehlende US-Unterstützung wegen Problemen bei den Zahlungsmöglichkeiten.
Und vorbei ist wohl nur diese Kampagne, es soll eine neue mit US-Account geben.
http://www.kickstarter.com/projects/995 ... game/posts

The Realm hatte kein extrem hohes Ziel.

Nicht?
Fand ich schon.
Pfund in Dollar umgerechnet war das schon ne Ansage, gemessen an bisherigen Casual-Adventures.

Auf die öffentliche Meinung, wie aussichtsreich Adventures auf Kickstarter sind, wird sich diese Geschichte sicher auswirken.

Warum?
Ist nicht das erste Projekt, das gescheitert ist.
Ich persönlich fand die Ansage "wir revolutionieren das Adventure-Genre" total affig.
Am Ende betrachte ich es noch nicht mal als vollwertiges Adventure.
Und da war ich nur bedingt bereit Geld zu geben.

Aber so strunzgenial die Grafik nun einmal ausgesehen hat

.. in der Tat ..

kam mehr als Puzzlespiel denn Adventure rüber.

Kurzer netter und hübscher Casual Fun.
Bekomme ich im Appstore für €3,99.
Wenn ich warte für €0,99 oder kurze Zeit ganz umsonst.
Für sowas gebe ich keine €20 oder mehr im Vorfeld.

Sie haben den Schuldigen - wie üblich - ja woanders gefunden.
Fehlende US-Einnahmen.
Wobei, warum hätten die nicht mit Kreditkarte zahlen können?

k0SH hat geschrieben:

kam mehr als Puzzlespiel denn Adventure rüber.

Kurzer netter und hübscher Casual Fun.
Bekomme ich im Appstore für €3,99.
Wenn ich warte für €0,99 oder kurze Zeit ganz umsonst.
Für sowas gebe ich keine €20 oder mehr im Vorfeld.

Insofern überlebt sich der Kickstarter-Hype vielleicht tatsächlich. Der Vergleich mit dem Appstore ist nicht nur ziemlich skurril, sondern geradezu tödlich für umfangreichere Projekte auf den mobilen Platformen.

k0SH hat geschrieben:Pfund in Dollar umgerechnet war das schon ne Ansage, gemessen an bisherigen Casual-Adventures.

Das ist sicher richtig, nur dass Atomhawk sein Spiel eben dezidiert nicht als casual gesehen hat, sondern eben mindestens als, sagen wir mal, Double A-Titel.

k0SH hat geschrieben:Warum? Ist nicht das erste Projekt, das gescheitert ist.

Es waren mehr Augen auf diesem Kickstarter als bei anderen gescheiterten Projekten, denn für die AUGEN wurde ja nun auch Einiges geboten. Dass das Projekt der Werbung, der Verbreitung und der visuellen Qualität des Pitches zum Trotz gescheitert ist wird, denke ich, durchaus Nachwirkungen haben.

k0SH hat geschrieben:Ich persönlich fand die Ansage "wir revolutionieren das Adventure-Genre" total affig.

Affig wurde es für mich erst mit dem gameplay-Video, da man dort die krasse Diskrepanz erst wirklich gesehen hat (der müde und unenthusiastisch wirkende Sprecher tat hierzu sein Übriges). Zur Frage "was zum Geier haben die mit der Revolution denn bitte GEMEINT??" habe ich eigentlich nur die Antwort parat: Grafik und Animation. Dass dies im Genre Adventure zwar nicht gänzlich unerhebliche, aber angesichts unserer Erfahrungen (und der Forschung!!) nun mal eher eine zweit- bis drittklassige Fragestellung ist und eine Revolution sich hieraus nicht speisen kann, mag der Untergang des Projekts "The Realm" gewesen sein.

k0SH hat geschrieben:Sie haben den Schuldigen - wie üblich - ja woanders gefunden.
Fehlende US-Einnahmen.
Wobei, warum hätten die nicht mit Kreditkarte zahlen können?

Ich sehe den Punkt nicht als völlig an der Realität vorbei. Wenn US-Amerikaner auf eine Kickstarter-Seite kommen, auf der die Preise primär in britischen £ ausgewiesen sind (und für alternative Währungen eher unvorteilhaft gerundete Umrechnungskurse angegeben sind), fließt die Knete einfach nicht so wirklich. Die Hoffnung auf einen Wasserfall allerdings, nur weil da plötzlich Dollar statt Pfund steht, die ist natürlich dann wieder völlig utopisch.

und der visuellen Qualität des Pitches zum Trotz gescheitert ist wird, denke ich, durchaus Nachwirkungen haben.

Glaube ich ehrlich gesagt nicht.
Das Projekt hat einfach nicht überzeugt.
Somit war das Nichterreichen des hohen Ziels klar.
Ein kommendes Projekt, was hingegen wieder überzeugen kann, wird es wegen The Realm nicht schwerer haben.
Ich glaube aber sehr, dass die Qualität der in der Entwicklung steckenden ks-Adventures den Trend deutlich beeinflussen wird.
Hier wird es abschreckende Beispiele geben und man wird sich fragen, was mit dem "ganzen Geld" passiert ist bzw. wie dabei eine solche Katastrophe herauskommen konnte.
DAS wird, verstärkt durch durchschnittliche bis schlechte Tests und sonstige negative Presse, dafür sorgen, das künftige vielversprechende Projekte es deutlich schwerer haben werden.
Wenn dann die Zielsummen kleiner werden "müssen", beisst sich die Katze in den Schwanz.

(der müde und unenthusiastisch wirkende Sprecher tat hierzu sein Übriges). Zur Frage "was zum Geier haben die mit der Revolution denn bitte GEMEINT??" habe ich eigentlich nur die Antwort parat: Grafik und Animation.

Die war wirklich nett, nur auch weit weg von revolutionär!

Ich sehe den Punkt nicht als völlig an der Realität vorbei. Wenn US-Amerikaner auf eine Kickstarter-Seite kommen, auf der die Preise primär in britischen £ ausgewiesen sind (und für alternative Währungen eher unvorteilhaft gerundete Umrechnungskurse angegeben sind), fließt die Knete einfach nicht so wirklich.

Jain. Stimme zu, dass eine fremde Währung immer abschreckend wirkt. Besonders bei den Amis
Nur komme ich zu meiner Grundaussage zurück:
Für ein durch und durch überzeugendes Projekt wäre das auch kein Hindernis gewesen!!
Ich kann es jetzt nicht bewerten, weil ich es nicht so verfolgt habe, aber haben die auf den wichtigen US-Adventure- und Spiele-Seiten über The Realm berichtet?
Nicht, das hier der britische Stolz...

Die Hoffnung auf einen Wasserfall allerdings, nur weil da plötzlich Dollar statt Pfund steht, die ist natürlich dann wieder völlig utopisch.

Richtig. Wird sich dann nur einreihen in die Vielzahl der gescheiterten 2ten Anläufe.

Dreas hat geschrieben:

Vainamoinen hat geschrieben:Atomhawk hat den absurden Fehler gemacht, ihr Gameplay primär über ein Negativum zu definieren ("kein Inventar, kein Pixelhunting").

Atomhawk hat eine andere Ursache für's scheitern ausgemacht: Die fehlende US-Unterstützung wegen Problemen bei den Zahlungsmöglichkeiten.
Und vorbei ist wohl nur diese Kampagne, es soll eine neue mit US-Account geben.
http://www.kickstarter.com/projects/995 ... game/posts

Kann schon was dran sein.

Mich haben die ersten Bilder und das Hauptvideo überzeugt und ein bisschen an Enslaved und Majin and the Forsaken Kingdom erinnert. Armikrog hingegen find ich eher lahm und das hat zehn mal so viel eingenommen, obwohl es auch "nur" ein Adventure ist.

Immerhin wird laut Facebook-Eintrag vom 23. Juni noch an dem Spiel gearbeitet.