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Re: Casual Games wie Wimmelbilder der Tod des Adventures???

Verfasst: 20.03.2012, 15:16
von Kater Karlo
Sorry daß ich diesen alten Thread wieder von den Toten erwecke, aber ich finde den ganz passend. Hab gerade auf SPIEGEL ONLINE einen Artikel über "World of Warcraft" gelesen und finde es doch ganz interessant daß offenbar nicht nur das Adventure das Problem hat "Machen Casual Gamer das Genre kaputt?", sondern daß das offenbar ein ganz allgemeiner Trend ist.
Warum "World of Warcraft" nur noch nervt

"World of Warcraft" macht keinen Spaß mehr. Das Riesen-Rollenspiel wurde immer einfacher und komfortabler, erfolgshungrige Einzelgänger kämpfen sich heute in rasantem Tempo durch Abenteuer ohne Reiz - und die Nutzerzahlen schwinden. Abrechnung mit einer einst geliebten Spielwelt.

...

Taktik ist nicht mehr nötig

Blizzard hat die Gelegenheitsspieler, die Casuals, zur neuen Zielgruppe auserkoren. Diejenigen, die nur wenig Zeit in der virtuellen Welt verbringen, aber trotzdem alles sehen und erleben möchten, was "WoW" bietet. Innerhalb weniger Jahre wurde der Schwierigkeitsgrad des Spiels auf ein Minimum gesenkt, fast alle Komponenten, die vermeintlich unnötig Zeit fraßen, wurden entfernt. Jeder Abonnent soll möglichst schnell und ohne große Hürden in den Genuss des sogenannten Endgame kommen und die Maximalstufe 85 erreichen können.

Auch ich habe wenig Zeit zum Spielen und verdiene das Stigma "Casual Gamer". Verstanden fühle ich mich trotzdem nicht von Blizzard. Die Gegner stellen keine Bedrohung mehr da. Der Erhalt legendärer Waffen, erhabener Titel oder besonderer Fähigkeiten ist keine Frage mehr des Könnens, sondern nur der Spielzeit. Taktik beim Kampf ist bis zum Endgame nicht mehr nötig. Häufig reicht das wahllose Tastendrücken, um sich der Gefahren der Kriegswelt zu entledigen. Der Spielspaß ist auf der Strecke geblieben.

Als besiegte man einen Sechsjährigen im Armdrücken

Es ist, als träte man gegen Schachcomputer auf niedrigster Schwierigkeitsstufe an. Oder gegen einen Sechsjährigen im Armdrücken. Am Ende ist man zwar ungeschlagen, aber eine wirkliche Großtat ist das nicht.

...

Wer sich heutzutage in "WoW"-Foren über den derzeitigen Zustand des Spiels beschwert, sich über die fehlende Komplexität und Schwierigkeit beklagt, der wird schnell beschimpft und im besten Fall als Nostalgiker bezeichnet. Früher sei keineswegs alles besser gewesen, heißt es dann. Wenn es einem nicht passe, dann sollte man doch bitte gehen.

Ist hiermit geschehen.

http://www.spiegel.de/netzwelt/games/0, ... 79,00.html

Womit ich jetzt nicht behaupten will daß es keine anspruchsvollen Adventures mehr gibt, zum Glück gibt es da ja gerade auch aus Deutschland noch einige Entwickler die uns noch stetig mit guten Adventures versorgen. Trotzdem ist aber der Trend tatsächlich schon so daß heutige Adventures im Vergleich zu den Klassikern allgemein viel leichter, kürzer, unkomplexer sind. Und dann eben zusätzlich noch der große Markt mit den "Casual Adventures", wie den Wimmelbildspielen.


Ich denke der Grund ist einfach daß sich die Computernutzung grundlegend geändert hat. Früher waren Computer etwas für die "Freaks", hauptsächlich Jugendliche oder junge Erwachsene, für die der Computer eine Haupt-Freizeitbeschäftigung war, und die sich entsprechend lange in ein Spiel reinbeißen wollten.

Heute sind Computer bzw Konsolen ganz normale Unterhaltungs-Elektronik die in jedem Haushalt stehen, wie ein Fernseher oder Stereoanlage. Nur daß sich die Mainstream-Kundschaft eben nicht stundenlang vor das Gerät setzen will, sondern nur mal so nebenher zum entspannen. Und da muß dann eben alles ganz Easy sein ohne sich großartig reindenken zu müssen. Außerdem haben viele der damaligen Freaks als Erwachsense nicht mehr die Zeit für komplexe Spiele, so daß auch da gerne zu den Casual Titeln gegriffen wird.

Die echten "Freaks" gibt's natürlich auch heute noch, aber die müssen jetzt halt damit leben daß es für die Entwickler lukrativer ist für die große Masse zu entwickeln, und damit im Endeffekt eben auch ihr Genre verwässert wird.

Ein weiteres Beispiel daß mir da gerade noch so einfällt wäre "Civilization". War ich lange Zeit ein großer Fan von und habe jeden Teil gespielt, nur bei Teil 5 war dann für mich Schluß. Denn, wie sollte es anders sein, auch der wurde leider wieder für die Casuals "optimiert". Nee, da spiele ich lieber weiter die alten komplexen Teile, auch wenn die Grafik natürlich inzwischen veraltet ist.

Zusammenfassend läßt sich sagen: Früher war alles besser! Jedenfalls für die "Freaks"... :wink:

Re: Casual Games wie Wimmelbilder der Tod des Adventures???

Verfasst: 20.03.2012, 15:38
von JoeX
Kater Karlo hat geschrieben:
Die echten "Freaks" gibt's natürlich auch heute noch, aber die müssen jetzt halt damit leben daß es für die Entwickler lukrativer ist für die große Masse zu entwickeln, und damit im Endeffekt eben auch ihr Genre verwässert wird.
Ist bei den 3d-shootern auch leider recht extrem, siehe Call of Duty im Multiplayer........

Re: Casual Games wie Wimmelbilder der Tod des Adventures???

Verfasst: 20.03.2012, 18:17
von z10
Stark vereinfachte Spiele, die dann auch von wenig versierten Spielern problemlos verstanden werden können, gibt es ja mittlerweile zu hauf. Prinzipiell hab ich kein Problem damit - ich muss diese simplen Spiele schließlich nicht spielen. Es beginnt aber mich zu nerven, wenn ehemals komplexe Spielserien verweichlicht werden, nur um mehr Käufer anzulocken, weil sie dann für mich unattraktiv werden. Bleibt nur zu hoffen, dass es auch weiterhin Entwickler gibt, die sich an anspruchsvollere Spiele setzen. Egal. Es gibt ja Dota 2.
Ich habe keine Ahnung ob Wimmelbildspiele (Entwicklung)Geld aus dem restlichen Adventuremarkt ziehen - ich hoffe jedoch, dass der Einfluss gering ist.

Re: Casual Games wie Wimmelbilder der Tod des Adventures???

Verfasst: 20.03.2012, 19:02
von kanedat
JoeX hat geschrieben: Ist bei den 3d-shootern auch leider recht extrem, siehe Call of Duty im Multiplayer........
CoD bekommt mittlerweile auf dem PC eher einen Abklatsch der Konsolen-Version, wenn man verschiedene technische Aspekte betrachtet, aber spielerisch hat sich eigentlich wenig geändert. CoD wurde in der Vergangenheit in erster Linie durch Mods aufgewertet und war ohne diese Mods ein stumpfer 0815-Shooter, auch wenn das manche eventuell anders gespielt haben. CoD kann man heute genauso stumpf/taktisch wie früher spielen, da kommt es auf den Spielmodus an und eben in erster Linie auf die Community. Mit den Fähigkeiten/Perks gibt es ein größere Bandbreite an Möglichkeiten, von daher gibt es gleichermaßen sehr taktische Spiele als auch sehr schnelle, "Quake-ähnliche", Partien. Im Zweifelsfall muss man damit umgehen können, dass der eine Gegner sehr vorsichtig vorgeht während der andere sehr schnell/aggressiv über die Karte fegt.

Wenn man nur das Spiel an sich, also ohne Mods, betrachtet war CoD für die "Freaks" nie wirklich interessant bzw. schon immer ein Mainstream-Titel. Da waren Wolfestein - Enemy Territory, Red Orchestra, Natural Selection, Vietcong und andere Titel wesentlich interessanter. Vor allem kann die Community alles hinrichten. ET:Quake Wars war auf den meisten Servern unspielbar, da es einen großen Hype gab und das Spiel von Massen überflutet wurden, die eigentlich kein Plan von dem Spiel hatten. Wer Wolf:ET gespielt hat wurde hier ständig mit einem Brechreiz konfrontiert.
Kater Karlo hat geschrieben:[..]Die echten "Freaks" gibt's natürlich auch heute noch, aber die müssen jetzt halt damit leben daß es für die Entwickler lukrativer ist für die große Masse zu entwickeln, und damit im Endeffekt eben auch ihr Genre verwässert wird.[..]
Man muss aber auch so ehrlich sein und sagen, dass die "Freaks" bereits eine ziemlich verwässerte Gruppe ist. Wer vor 12 Jahren am PC gespielt hat war im Prinzip automatisch ein "Freak" und das unabhängig von dem was er spielt und wie gut er ist. Mit Ende 20 kenne ich genug von der "alten Garde" (sowohl im übertragenen Sinne als auch wörtlich), aber bei aller Freundschaft muss man sagen, dass dort bereits ein großer Teil problemlos unter "Casual" einzuordnen ist.

Und zu WoW:
Sorry, aber WoW war schon immer ein Casual-Spiel. In erster Linie gab es mit dem Warcraft-Universum eine starke Lizenz sowie das übliche "nette Blizzard-Design", aber spielerisch war WoW keineswegs die große Erlösung. Effektiv wurde das Spiel auch von einer großen Masse an Neukunden getragen, die vorher kein MMORPG angefasst haben und teilweise nicht mal nennenswert gespielt haben. Der Rest hat blind "YEAH WOW!" geschrien und bekommt nun eben die Rechung...

Der "Verlust an Komplexität" ist oft auch mit einem "Zuwachs an Komfort-Funktionen" gleichzusetzen, denn Komplexität definiert sich nicht dadurch, dass man teilweise nur sehr wenig Infos bekommt, die in Offline-RPGs durchaus vorhanden sind, und man wie ein Idiot sich alles zusammensuchen muss. Im Endeffekt spielt es keine Rolle ob der 12 jährige Sohn vom Nachbar z.B. beim Questen genauso wenig stirbt wie ich und/oder genauso leicht an die Items kommt, denn im PvP muss man seine Klasse im Kampf gegen andere Spieler richtig beherrschen, nicht irgendwelche hirnlosen KI-Viecher umhauen. Eventuell ist der kleine Junge früher nicht an das Equipment gekommen, sodass ich mit meinem Items schön posieren konnte und auch ohne PvP/Duell ein ganz cooler Typ war, aber eine gute Arena-Wertung muss ich nach wie vor selbst erspielen.

Natürlich kann man sich über die Komplexität bzw. Komfort-Funktionen streiten, aber dann sollte man auch irgendwo sinnvolle Vorschläge einbringen. Die Rückkehr zum Ur-WoW sowie ein folgender Stillstand sind kein sinnvolles Konzept für ein MMORPG.

Re: Casual Games wie Wimmelbilder der Tod des Adventures???

Verfasst: 20.03.2012, 19:24
von JoeX
@kanedat

CoD 1+UO und 2 waren aber schwieriger zu spielen, ich meine jetzt vom Waffenverhalten. Dann kommen jetzt noch sone Waffen womit wirklich jeder Paar Punkte machen kann.... wie zb Granatwerfer. Und durch die Perks wird man noch belohnt wenn man irgendwo rumliegt und abwartet bis einer vorbei kommt.
Das bei CoD sagen auchs ehr viele die das seit Teil 1 gezockt haben.
Natürlich muss da auch nen Unterschied sein, ist ja WW2 und dann Gegenwart. Aber auch da könnte man es besser regeln. Battöefield 3 macht es meiner Meinung anch besser.

Re: Casual Games wie Wimmelbilder der Tod des Adventures???

Verfasst: 20.03.2012, 19:33
von realchris
Das Adventure ist schon längst eine Art Casual-Game und damit als alte Genre-Größe der Game-Industrie gestorben. Aber das wissen wir doch schon ca. 10 Jahre. Insofern ist das Adventure tot.

Heute ist es eben ein immer weiter schrumpfender Nischenmarkt. Daran ändern auch Einzelphänomene wie Ron Gilbert, Telltale oder Daedalic nichts dran.

Re: Casual Games wie Wimmelbilder der Tod des Adventures???

Verfasst: 20.03.2012, 20:03
von Held von Kosmos
MMORPGs werden halt jetzt auch für viele Casual Spieler langsam interessant weil sie nicht mehr ihre komplette Freizeit vor dem Rechner verbringen müssen um in dem Spiel halbwegs etwas erreichen zu können. Schießlich fallen auch irgendwann Stammspieler weg und der Nachwuchs muss her. Jedoch wird die Kluft zwischen Anfängern und dem Endgamebereich mit jeder Erweiterung immer größer und wirkt eher abschreckend als einladend. Da sind Vereinfachungen nur der logische Schritt. Ein Spieler möchte heut auch nicht mehr dicke Handbücher oder zig Guides lesen um zu verstehen wie etwas im Spiel funktioniert. Einfache Menüs, leicht verständlich und wenige Klicks anstatt endlose Scripte von Hand einzutippen nur um z.B. einen simplen Emote auszuführen. Es entwickelt sich eben alles weiter.

Heute möchte doch auch keiner mehr an jeder zweiten Ecke in einem Adventure sterben um dann nach drei mal sterben von vorn beginnen zu müssen.

Re: Casual Games wie Wimmelbilder der Tod des Adventures???

Verfasst: 20.03.2012, 20:59
von kanedat
Held von Kosmos hat geschrieben:MMORPGs werden halt jetzt auch für viele Casual Spieler langsam interessant weil sie nicht mehr ihre komplette Freizeit vor dem Rechner verbringen müssen um in dem Spiel halbwegs etwas erreichen zu können.[..]
Wobei wir dann schon wieder unterscheiden müssen. Ein Teil der "Casuals" kam ja bereits mit der Veröffentlichung von WoW zu dem Spiel. Wenn man mal zurückdenkt war WoW ja plötzlich überall anzutreffen und in so manchen sozialen Gruppen wurde beim Disco-Besuch "das Gespräch über die geilen Weiber auf der Tanzfläche" vom WoW-Gespräch abgelöst. Aufgrund der Größe kann man sich ja in MMORPGs als Anfänger auch wunderbar verlieren, sodass man gar nicht mehr mitbekommt wie gut/schlecht man eigentlich spielt, vor allem wenn man kaum bis gar kein PvP macht.

Wer 3 Jahre zuvor noch über DAOC-Spieler und/oder Nerd-Spieler gelästert hat saß dann oft selbst wie ein Junkie vor WoW, meist sogar wesentlich länger. Irgendwo reden wir ja auch nicht nur von Spielmechaniken, sondern genauso von Flucht im psychischen Sinne.
JoeX hat geschrieben:[..]CoD 1+UO und 2 waren aber schwieriger zu spielen, ich meine jetzt vom Waffenverhalten.[..]
Jep, trotzdem war es Arcade-Gameplay und das Waffenverhalten im Vergleich zu Taktik-Shootern lächerlich. Außer wir reden jetzt explizit über marginale Unterschiede, die nur bei Gelegenheitsspielern eine ernsthafte Hürde darstellen, aber dann können wir uns die Diskussion auch gleich sparen.
JoeX hat geschrieben: Dann kommen jetzt noch sone Waffen womit wirklich jeder Paar Punkte machen kann.... wie zb Granatwerfer.
Zum einen sind das aber selten sinnvolle Kills in Anbetracht des Spielziels, außer wir reden über (T)DM, aber da ist CoD nicht balanciert und war es auch nie wirklich. Zum anderen sind 95% GL-Nutzer nicht in der Lage das Potential der Waffe wirklich auszunutzen, schließlich kann man mit dem Ding aufgrund der recht langen Flugzeit des Geschosses und der gebogenen Flugbahn so einiges anstellen, und man kann diese Gegner recht schnell ausschalten. Im Härtefall kann man den Gegner "nur" töten bevor man selbst stirbt, damit wären wir bei einem Patt, also der Ausgangssituation, und es liegt kein Problem vor. (An der Stelle kann sich dann jeder selbst überlegen ob er nun einfach das Spiel gewinnt oder im Chat pöbeln bzw. sich sinnlos aufregen möchte)

Sofern es wirklich eskaliert greift man eben selbst zum GL und dann wird der Gegner relativ schnell merken, dass seine 0815-Nutzung des GL ihm nicht so gut hilft wie er sich das gedacht hat, sodass er zwangsläufig wieder zu regulären Waffen wechselt. Wenn das nicht klappt, dann liegt das Problem nicht bei der Waffe, sondern beim eigenen Können. Ob du jetzt ernsthaft den sinnlose Klassiker "Noob mit Noob-Waffe tötet Pro mit Pro-Waffe, sooooo lame!" vertreten willst ist dir überlassen. :wink:
JoeX hat geschrieben:[..]Und durch die Perks wird man noch belohnt wenn man irgendwo rumliegt und abwartet bis einer vorbei kommt.[..]
CoD umfasst um die 15 Perks und lediglich ein Bruchteil davon ist beim Camping nützlich, von daher kann man deine Aussage hier wohl direkt in die Mülltonne werfen. Und da wir schon das Thema Camping berühren sei erwähnt, dass man vor 10 Jahren schon selbst schuld war, wenn man wie ein Vollidiot durch die Gegend gerannt ist und konstant von Leuten getötet wurde, die immer nur an maximal 5-10 verschiedenen Stellen rumliegen. Daran ändern die Perks wenig.

Und selbst wenn wir uns an den Perks festbeißen:
Camping unterstützen nur Perks, die z.B. den eigenen Namen ausblenden, der Rest macht das indirekt, weil man z.B. von Luftunterstützung oder ähnlichem nicht erfasst wird. Mit allen "Camping-Perks" kommt man also in die Situation, dass man den Gegner selbst erkennen muss und keine Hilfe (z.B. Einblendung des Namens) durch das Spiel bekommt. Das war früher Standard und ist z.B. bei BF3 auch nicht anders.
JoeX hat geschrieben:[..]Natürlich muss da auch nen Unterschied sein, ist ja WW2 und dann Gegenwart. Aber auch da könnte man es besser regeln. Battöefield 3 macht es meiner Meinung anch besser.
Stimmt, bei BF3 werden die üblichen Kinder-Probleme wie Rushing, Camping usw. besser kaschiert, weil hier kein kleines Scharmützel inszeniert wird, sondern eine gesamte Schlacht. Zum Beispiel kann ein Sniper in Relation zur Größe der Karte in BF3 weniger Kontrolle ausüben als in CoD, der deckt in CoD nämlich mal durchaus die Hälfte der wichtigen Zugängen gleichzeitig ab, kämpft auf wesentlich kürzeren Distanzen und kann daher auch schneller agieren, weil er nur kaum vorhalten muss und daher Schüsse wesentlich weniger Vorbereitungszeit benötigen als ein Schuß auf 200 Meter in BF3.

Re: Casual Games wie Wimmelbilder der Tod des Adventures???

Verfasst: 20.03.2012, 21:07
von neon
So langsam kommt es mir komisch vor, dass hier schon in 3 Beiträgen ein ö anstatt einem l steht. Das kann doch nicht wirklich Zufall sein, oder verpasse ich gerade einen Insider-Witz?

Re: Casual Games wie Wimmelbilder der Tod des Adventures???

Verfasst: 20.03.2012, 21:09
von kanedat
Nee, Beiträge hinscheißen ist einfach en vogue. "Ist ja nur ein Forum"...oder so...

Re: Casual Games wie Wimmelbilder der Tod des Adventures???

Verfasst: 20.03.2012, 21:17
von Kater Karlo
realchris hat geschrieben:Das Adventure ist schon längst eine Art Casual-Game und damit als alte Genre-Größe der Game-Industrie gestorben. Aber das wissen wir doch schon ca. 10 Jahre. Insofern ist das Adventure tot.

Heute ist es eben ein immer weiter schrumpfender Nischenmarkt. Daran ändern auch Einzelphänomene wie Ron Gilbert, Telltale oder Daedalic nichts dran.
Auch wenn Du das jetzt als Telltale-Mega-Fan nicht gerne hören wirst, aber für mich war gerade auch Telltale ein Türöffner schlechthin für die Casualisierung von Adventures. Denn ob man die Telltale Episoden jetzt gut findet oder nicht, eines sind sie bestimmt nicht: Rätseltechnisch sonderlich komplex und fordernd. Sind eben die schnellen, unkomplizierten Adventure-Häppchen für zwischendurch. Da sind die Spiele von Daedalic, King Art, Deck 13, Pendulo schon noch ganz andere Kalbiber.

Held von Kosmos hat geschrieben:MMORPGs werden halt jetzt auch für viele Casual Spieler langsam interessant weil sie nicht mehr ihre komplette Freizeit vor dem Rechner verbringen müssen um in dem Spiel halbwegs etwas erreichen zu können. Schießlich fallen auch irgendwann Stammspieler weg und der Nachwuchs muss her. Jedoch wird die Kluft zwischen Anfängern und dem Endgamebereich mit jeder Erweiterung immer größer und wirkt eher abschreckend als einladend. Da sind Vereinfachungen nur der logische Schritt. Ein Spieler möchte heut auch nicht mehr dicke Handbücher oder zig Guides lesen um zu verstehen wie etwas im Spiel funktioniert. Einfache Menüs, leicht verständlich und wenige Klicks anstatt endlose Scripte von Hand einzutippen nur um z.B. einen simplen Emote auszuführen. Es entwickelt sich eben alles weiter.

Heute möchte doch auch keiner mehr an jeder zweiten Ecke in einem Adventure sterben um dann nach drei mal sterben von vorn beginnen zu müssen.
Na die Frage ist nur ob das eine "Weiterentwicklung" ist wenn die Spiele immer unkomplexer und leichter werden, und sich fast von selbst spielen. Ich finde das nicht unbedingt, für mich ist das eine spielerische Verkümmerung. Aber da kann man natürlich auch anderer Meinung sein.

Der Vergleich mit dem "nicht sterben können" in Adventures hinkt auch ziemlich. Da ist ja nur ein oftmals unfaires Element entfernt worden, aber trotzdem waren die Spiele danach noch ziemlich schwere Brocken. "Hart aber Fair" sozusagen... :wink:

Re: Casual Games wie Wimmelbilder der Tod des Adventures???

Verfasst: 20.03.2012, 21:34
von realchris
Auch wenn Du das jetzt als Telltale-Mega-Fan nicht gerne hören wirst, aber für mich war gerade auch Telltale ein Türöffner schlechthin für die Casualisierung von Adventures.
Ich sehe da kein Problem. Dafür stimmt bis vor kurzem die Präsentation und der Unterhaltungswert. Ich habe lieber ein unterhaltsames Casual Adventure als ein gewollt ,aber nicht gekonnt, wie-früher-Adventure. Jede Firma, die in den letzen Jahren die Füße lang gemacht hat, hat das auch verdient.

Adventures hatten in den letzen 10 Jahren generell schon Casual-Niveau. Telltale hat nur wenigstens was daraus gemacht, auch wenn ich die aktuellen Titel nicht mitgehen werde. Telltale ist eine Firma und Firmen wollen etwas verdienen. Sie machen es wirtschaftlich bisher richtig.

Da sind die Spiele von Daedalic, King Art, Deck 13, Pendulo schon noch ganz andere Kalbiber.
Ne, die sind genauso casual, nur eben zumeist nicht gut dabei. Daedalic kann da gerade noch mithalten und Pendulo muss mich nach dem extrem unlustigen TNBT erst mal neu überzeugen.

Re: Casual Games wie Wimmelbilder der Tod des Adventures???

Verfasst: 20.03.2012, 22:01
von Held von Kosmos
Kater Karlo hat geschrieben: Der Vergleich mit dem "nicht sterben können" in Adventures hinkt auch ziemlich. Da ist ja nur ein oftmals unfaires Element entfernt worden, aber trotzdem waren die Spiele danach noch ziemlich schwere Brocken. "Hart aber Fair" sozusagen... :wink:
Bei bestimmten älteren MMORPGs hat man beim sterben z.B. XP verloren. Man konnte sogar ein Level verlieren und wieder eine Stufe nach unten rutschen. Auch haben sich Items abgenutzt und durchs reparieren verloren sie an Haltbarkeit bis sie irgendwann ganz weg waren. Dann gab es auch im PvP Full Loot Systeme bei denen man dem Besiegten Items wegnehmen konnte. Gibt es sich auch heute noch bei ein paar MMOs. Aber führ das alles mal bei den großen Mainstrem MMOs ein. Das würde einen Aufschrei geben wenn man durch unüberlegte Aktionen herabgestuft oder über lange Zeit ergrindete Items verlieren würde. Das entfernen solcher - in meinen Augen unfairen - Dinge macht ein MMORPG aber nicht automatisch leicht.

Manche Neuerungen machen eben schon Sinn. Aber du hast natürlich recht wenn du sagst das es nicht zu einfach ablaufen soll. Ich trauer z.B. noch dem frühen Crafting System bei Everquest 2 nach. Das war wirklich sehr komplex und hat nichts mit modernen Crafting Systemen zu tun wo man nur noch das Rezept auswählt und zuschaut wie sich automatisch der Balken füllt. Aber wenn ein komplexes System zu viele Spieler abschreckt dann verärgert man lieber ein paar Puristen als hunderte neue Spieler. Ein gutes Beispiel war z.B. das Scan-System bei EVE Online. Da hat man kaum durchgeblickt. Später wurde es komplett überarbeitet und vereinfacht - und seitdem nutzen es deutlich mehr Spieler (zumindest in meinem Freundeskreis). Natürlich hat man damit aber auch Spieler verärgert die sich über lange Zeit und mit viel Übung in das alte, komplizierte System eingearbeitet hatten.

Re: Casual Games wie Wimmelbilder der Tod des Adventures???

Verfasst: 20.03.2012, 22:09
von elfant
Kater Karlo hat geschrieben:Na die Frage ist nur ob das eine "Weiterentwicklung" ist wenn die Spiele immer unkomplexer und leichter werden, und sich fast von selbst spielen. Ich finde das nicht unbedingt, für mich ist das eine spielerische Verkümmerung. Aber da kann man natürlich auch anderer Meinung sein.
Ja und nein. Ob man die Tiefen eines Spieles beherrscht, ist eine Frage, welche sich nur im Spieler gegen Spieler Modus klären läßt. Bei Strategiespielen weiß ich zum Bespiel das mein Makro recht gut ist, aber mein Micro ist bei bei modernen Titel eher grauenhaft. Also frage ich mich natürlich, warum da heute die gesamte Tastatur belegt wird. (Nein ich will das nicht ändern, da sich nicht umsonst da die Spreu vom Weizen trennt.)

Re: Casual Games wie Wimmelbilder der Tod des Adventures???

Verfasst: 21.03.2012, 15:45
von JoeX
kanedat hat geschrieben:
JoeX hat geschrieben:[..]CoD 1+UO und 2 waren aber schwieriger zu spielen, ich meine jetzt vom Waffenverhalten.[..]
Jep, trotzdem war es Arcade-Gameplay und das Waffenverhalten im Vergleich zu Taktik-Shootern lächerlich. Außer wir reden jetzt explizit über marginale Unterschiede, die nur bei Gelegenheitsspielern eine ernsthafte Hürde darstellen, aber dann können wir uns die Diskussion auch gleich sparen.
OK wenn du es ja sowieso besser weisst dann brauch man halt nicht ssagen. Das die Unterschiede so klein sind sehen aber auch viele Leuet anders, aber ok.


JoeX hat geschrieben: Dann kommen jetzt noch sone Waffen womit wirklich jeder Paar Punkte machen kann.... wie zb Granatwerfer.
kanedat hat geschrieben: Zum einen sind das aber selten sinnvolle Kills in Anbetracht des Spielziels, außer wir reden über (T)DM, aber da ist CoD nicht balanciert und war es auch nie wirklich.....
Schonmal zb S&D gespielt? Und es sind auch nicht nur die Granatwerfer, das war nen Beispiel.

JoeX hat geschrieben:[..]Und durch die Perks wird man noch belohnt wenn man irgendwo rumliegt und abwartet bis einer vorbei kommt.[..]
kanedat hat geschrieben: CoD umfasst um die 15 Perks und lediglich ein Bruchteil davon ist beim Camping nützlich, von daher kann man deine Aussage hier wohl direkt in die Mülltonne werfen. Und da wir schon das Thema Camping berühren sei erwähnt, dass man vor 10 Jahren schon selbst schuld war, wenn man wie ein Vollidiot durch die Gegend gerannt ist und konstant von Leuten getötet wurde, die immer nur an maximal 5-10 verschiedenen Stellen rumliegen. Daran ändern die Perks wenig.
Ja ok ist halt deine Wahrnehmung. Aber die Auassage das man durchs rumliegen mehr hat wie bei den früheren CoD´s ist halt nicht für die Mülltonne, auch wenn du das gerne hättest.
Und dann erweitere das doch durch die Kill Streaks, die hatte ich leider vergessen zu erwähnen. Bei CoD 4 war es zb so das nen Helikopter alleine wieder ne neue Kill Streak aufbauen konnte. Ok das wurde dann später aber auch wieder abgeschwächt. Bei ich glaube Black Ops konnte man ne Atombombe werfen lassen womit man gleich gewonnen hat. Und dann sagst du das sone "defensive" Spielweise nicht noch belohnt wird??



Das sowas auch im Sinne des Hersteller ist ist doch ganz klar, der Einstieg soll halt so einfach wie möglich sein. Das gefällt aber nicht allen.