Re: Casual Games wie Wimmelbilder der Tod des Adventures???
Verfasst: 20.03.2012, 15:16
Sorry daß ich diesen alten Thread wieder von den Toten erwecke, aber ich finde den ganz passend. Hab gerade auf SPIEGEL ONLINE einen Artikel über "World of Warcraft" gelesen und finde es doch ganz interessant daß offenbar nicht nur das Adventure das Problem hat "Machen Casual Gamer das Genre kaputt?", sondern daß das offenbar ein ganz allgemeiner Trend ist.
Womit ich jetzt nicht behaupten will daß es keine anspruchsvollen Adventures mehr gibt, zum Glück gibt es da ja gerade auch aus Deutschland noch einige Entwickler die uns noch stetig mit guten Adventures versorgen. Trotzdem ist aber der Trend tatsächlich schon so daß heutige Adventures im Vergleich zu den Klassikern allgemein viel leichter, kürzer, unkomplexer sind. Und dann eben zusätzlich noch der große Markt mit den "Casual Adventures", wie den Wimmelbildspielen.
Ich denke der Grund ist einfach daß sich die Computernutzung grundlegend geändert hat. Früher waren Computer etwas für die "Freaks", hauptsächlich Jugendliche oder junge Erwachsene, für die der Computer eine Haupt-Freizeitbeschäftigung war, und die sich entsprechend lange in ein Spiel reinbeißen wollten.
Heute sind Computer bzw Konsolen ganz normale Unterhaltungs-Elektronik die in jedem Haushalt stehen, wie ein Fernseher oder Stereoanlage. Nur daß sich die Mainstream-Kundschaft eben nicht stundenlang vor das Gerät setzen will, sondern nur mal so nebenher zum entspannen. Und da muß dann eben alles ganz Easy sein ohne sich großartig reindenken zu müssen. Außerdem haben viele der damaligen Freaks als Erwachsense nicht mehr die Zeit für komplexe Spiele, so daß auch da gerne zu den Casual Titeln gegriffen wird.
Die echten "Freaks" gibt's natürlich auch heute noch, aber die müssen jetzt halt damit leben daß es für die Entwickler lukrativer ist für die große Masse zu entwickeln, und damit im Endeffekt eben auch ihr Genre verwässert wird.
Ein weiteres Beispiel daß mir da gerade noch so einfällt wäre "Civilization". War ich lange Zeit ein großer Fan von und habe jeden Teil gespielt, nur bei Teil 5 war dann für mich Schluß. Denn, wie sollte es anders sein, auch der wurde leider wieder für die Casuals "optimiert". Nee, da spiele ich lieber weiter die alten komplexen Teile, auch wenn die Grafik natürlich inzwischen veraltet ist.
Zusammenfassend läßt sich sagen: Früher war alles besser! Jedenfalls für die "Freaks"...
Warum "World of Warcraft" nur noch nervt
"World of Warcraft" macht keinen Spaß mehr. Das Riesen-Rollenspiel wurde immer einfacher und komfortabler, erfolgshungrige Einzelgänger kämpfen sich heute in rasantem Tempo durch Abenteuer ohne Reiz - und die Nutzerzahlen schwinden. Abrechnung mit einer einst geliebten Spielwelt.
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Taktik ist nicht mehr nötig
Blizzard hat die Gelegenheitsspieler, die Casuals, zur neuen Zielgruppe auserkoren. Diejenigen, die nur wenig Zeit in der virtuellen Welt verbringen, aber trotzdem alles sehen und erleben möchten, was "WoW" bietet. Innerhalb weniger Jahre wurde der Schwierigkeitsgrad des Spiels auf ein Minimum gesenkt, fast alle Komponenten, die vermeintlich unnötig Zeit fraßen, wurden entfernt. Jeder Abonnent soll möglichst schnell und ohne große Hürden in den Genuss des sogenannten Endgame kommen und die Maximalstufe 85 erreichen können.
Auch ich habe wenig Zeit zum Spielen und verdiene das Stigma "Casual Gamer". Verstanden fühle ich mich trotzdem nicht von Blizzard. Die Gegner stellen keine Bedrohung mehr da. Der Erhalt legendärer Waffen, erhabener Titel oder besonderer Fähigkeiten ist keine Frage mehr des Könnens, sondern nur der Spielzeit. Taktik beim Kampf ist bis zum Endgame nicht mehr nötig. Häufig reicht das wahllose Tastendrücken, um sich der Gefahren der Kriegswelt zu entledigen. Der Spielspaß ist auf der Strecke geblieben.
Als besiegte man einen Sechsjährigen im Armdrücken
Es ist, als träte man gegen Schachcomputer auf niedrigster Schwierigkeitsstufe an. Oder gegen einen Sechsjährigen im Armdrücken. Am Ende ist man zwar ungeschlagen, aber eine wirkliche Großtat ist das nicht.
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Wer sich heutzutage in "WoW"-Foren über den derzeitigen Zustand des Spiels beschwert, sich über die fehlende Komplexität und Schwierigkeit beklagt, der wird schnell beschimpft und im besten Fall als Nostalgiker bezeichnet. Früher sei keineswegs alles besser gewesen, heißt es dann. Wenn es einem nicht passe, dann sollte man doch bitte gehen.
Ist hiermit geschehen.
http://www.spiegel.de/netzwelt/games/0, ... 79,00.html
Womit ich jetzt nicht behaupten will daß es keine anspruchsvollen Adventures mehr gibt, zum Glück gibt es da ja gerade auch aus Deutschland noch einige Entwickler die uns noch stetig mit guten Adventures versorgen. Trotzdem ist aber der Trend tatsächlich schon so daß heutige Adventures im Vergleich zu den Klassikern allgemein viel leichter, kürzer, unkomplexer sind. Und dann eben zusätzlich noch der große Markt mit den "Casual Adventures", wie den Wimmelbildspielen.
Ich denke der Grund ist einfach daß sich die Computernutzung grundlegend geändert hat. Früher waren Computer etwas für die "Freaks", hauptsächlich Jugendliche oder junge Erwachsene, für die der Computer eine Haupt-Freizeitbeschäftigung war, und die sich entsprechend lange in ein Spiel reinbeißen wollten.
Heute sind Computer bzw Konsolen ganz normale Unterhaltungs-Elektronik die in jedem Haushalt stehen, wie ein Fernseher oder Stereoanlage. Nur daß sich die Mainstream-Kundschaft eben nicht stundenlang vor das Gerät setzen will, sondern nur mal so nebenher zum entspannen. Und da muß dann eben alles ganz Easy sein ohne sich großartig reindenken zu müssen. Außerdem haben viele der damaligen Freaks als Erwachsense nicht mehr die Zeit für komplexe Spiele, so daß auch da gerne zu den Casual Titeln gegriffen wird.
Die echten "Freaks" gibt's natürlich auch heute noch, aber die müssen jetzt halt damit leben daß es für die Entwickler lukrativer ist für die große Masse zu entwickeln, und damit im Endeffekt eben auch ihr Genre verwässert wird.
Ein weiteres Beispiel daß mir da gerade noch so einfällt wäre "Civilization". War ich lange Zeit ein großer Fan von und habe jeden Teil gespielt, nur bei Teil 5 war dann für mich Schluß. Denn, wie sollte es anders sein, auch der wurde leider wieder für die Casuals "optimiert". Nee, da spiele ich lieber weiter die alten komplexen Teile, auch wenn die Grafik natürlich inzwischen veraltet ist.
Zusammenfassend läßt sich sagen: Früher war alles besser! Jedenfalls für die "Freaks"...
