Adventure-Treff

Finde nur, sowas kann man sich auch vorher überlegen. Ist ja nicht so, als wäre der Adventure-Markt von gestern auf heute eingebrochen. Mitten in der Entwicklung kommt das schon bescheuert: „Ach so, Adventures will gar keiner mehr?”

Habe gerade ein Deja vu. Wie bei Sam and Max damals...

Klar wäre das gefloppt, sonst hätte Daedalic das ja durchgezogen. Ich finde es echt spaßig, wie Außenstehende meinen, die finanzielle Situation besser einschätzen zu können als die Marketing-Menschen innerhalb der Firmen.

Situation besser einschätzen zu können als die Marketing-Menschen innerhalb der Firmen

Naja, mit Silence und Säulen der Erde lagen die internen (!) Strategen wohl auch nicht gut

k0SH hat geschrieben: ↑02.03.2018, 23:34

Situation besser einschätzen zu können als die Marketing-Menschen innerhalb der Firmen

Naja, mit Silence und Säulen der Erde lagen die internen (!) Strategen wohl auch nicht gut

Aber da sind wir Kunden schuld, wir haben das einfach nicht richtig verstanden.

JoeX hat geschrieben: ↑03.03.2018, 09:25 Aber da sind wir Kunden schuld, wir haben das einfach nicht richtig verstanden.

Wirkt so als hätte ich ein Knaller-Interview und/oder einen Facebook-Rant verpasst?

Mich interessiert übrigens auch, woran der Niedergang des Adventures liegen könnte und warum die Spieler lieber Effekte und Waffen wollen. Ist das das Ende der Zivilisation? Zombie-Apokalypse?

Tja, wenn jemand darauf eine definitive, überprüfbare Antwort hätte, würde man die richtigen Schritte zur Gegenmaßnahme einleiten können. Nicht nur Daedalic würde sich darüber freuen, wenn es dazu Eindeutiges gäbe.
Jeder hat da andere Ideen, weshalb sich trefflich darüber diskutieren lässt. Und unendlich lang. Am besten im Kreis und dann ums Karree.

Adventures sind eben wie Modellbahn: nur was für alte Knacker mit Spaß am Pfriemeln und der Befriedigung im Erreichen eines selbstgesteckten Ziels. „Der Weg ist das Ziel“ gilt im Soforterfülluniversum nicht mehr. Deswegen der Trend zum interaktiven Film ohne Gripsüberlastung, möglichst nach Standardvorlagen aus dem Katalog. Vielleicht sollte Daedalic bei Netflix einsteigen und eine 200-teilige Serie mit je einem Rätsel zum täglichen Anrufen (wenn Egon der Mörder ist: 555-01, wenn Lisa die Mörderin ist: 555-02) kreieren.

Ich finde Netflix-Produktionen wie Dark oder The OA durchaus fordernd.

Am "Soforterfüllen" ist aber was dran. Stundenlanges Festhängen an Rätseln ist tatsächlich nicht mehr ein erstrebenswerter Zustand, bei den meisten, die ich kenne. Das kann früher anders gewesen sein.

k0SH hat geschrieben: ↑02.03.2018, 23:34

Situation besser einschätzen zu können als die Marketing-Menschen innerhalb der Firmen

Naja, mit Silence und Säulen der Erde lagen die internen (!) Strategen wohl auch nicht gut

Umso verständlicher, dass Devil's Men eingestellt wurde. Wenn zwei Konzepte, die auf Massenmarkt ausgerichtet waren, nicht funktioniert haben, warum dann ein weiteres, das auf kleinere Zielgruppe ausgerichtet ist, noch weiterentwickeln?

Ich finde, das Problem fing schon mit der Nacht der Hasen an. Ich sehe in DD tatsächlich in Zukunft eher einen Publisher als einen Entwickler. Noch weniger sehe ich in DD eine Firma, die gut erzählen kann. Und gerade das wollen sie ins Zentrum stellen.
Ich sehe halt die Konkurrenz in diesem Kontext.

Ist halt bei den Games wie bei den Filmen/Serien. Deutschland kann zwar ein paar nette Geschichten erzählen, aber die wirklich umfassenden, tiefen, guten Geschichten entstehen halt viel leichter, wenn du eine ganze Gruppe guter Schreiber in deiner Produktion hast.

realchris hat geschrieben: ↑03.03.2018, 20:07 Ich sehe in DD tatsächlich in Zukunft eher einen Publisher als einen Entwickler.

Habe ich mir auch schon überlegt aber ob die je wieder Adventures publishen werden? Wenn sie schon keine Zukunft darin sehen.

Wenn zwei Konzepte, die auf Massenmarkt ausgerichtet waren, nicht funktioniert haben

Naja,
Silence war eine neue Idee, die Casual-Spieler und Konsolenliebhaber als neue Zielgruppe für DD erreichen sollte;
Säulen der Erde war eine neue Idee, die Leser als neue Zielgruppe für DD erreichen sollte.
Beides ging nach hinten los.

TDM ist immer noch ein "altes bewährtes Konzept" das, so glaube ich, über die Laufzeit die eigen produzierten Spiele immer noch recht gut darstehen lassen hat. Ich glaube schlicht die neuen Ansager machen da nicht mit.