Abschnitt 1 - Die Welt aus den Fugen
"Meine Güte, das sieht wirklich schlimm aus."
(Eine Zusammenfassung dieses Textes als Kompaktlösung ist am Ende des Beitrags zu finden.)
- Brooklyn -
Schon mal gesehen, wie ein Spezialkommando der Polizei eine Nachbarwohnung stürmt? Nein? Nun, ich schon. Eines musste man den Jungs lassen: Sie waren schnell und effektiv. Das einzige, das nach wenigen Minuten noch auf den Einsatz hindeutete, waren eine vollkommen zerstörte Wohnungstür und ein einsamer Teddy. Noch heute frage ich mich manchmal, was mich eigentlich dazu bewogen hat, mich in diese Sache hineinziehen zu lassen. Die Antwort bleibt immer die gleiche: Es lag an dem verdammten Teddy. Wie er so verloren dort lag, hatte mich einfach zu sehr an meinen eigenen Jungen erinnert. Patrick ...
Kurzentschlossen sammelte ich den Stoffteddy ein, um ihn seinem Besitzer zurückzubringen. Das gestaltete sich allerdings schwieriger als gedacht. Auf mein Klopfen folgte keine Reaktion, was nach
dem Abend kaum verwunderlich war. Vermutlich hätte ich unter diesen Umständen auch keinen Bedarf, die Tür zu öffnen. Vielleicht konnte ich etwas über den Messenger erreichen. Wo hatte ich das blöde Ding nur gelassen?
Zurück in meiner Wohnung machte ich mich auf die Suche nach dem Messenger. Dabei lenkte der PC-Monitor meine Aufmerksamkeit auf sich. Eine Nachricht! Christine hatte sich gemeldet und wollte wissen, was passiert war. Als ich ihr sagte, dass es bei den Nachbarn einen Polizeieinsatz gab und ich nun dort nach dem Rechten schauen wollte, war sie sehr besorgt. Da ich mich von meinem Vorhaben aber nicht abbringen lassen wollte, verabschiedete ich mich von ihr und suchte nun endlich nach meinem Messenger.
Die Katalogeinrichtung meiner neuen Wohnung hatte immerhin einen Vorteil: sie ließ nicht viele Versteckmöglichkeiten zu. So war das Gerät schnell gefunden und ein kurzer Anruf beim Info-Center brachte schnell die Nummer der Oswalds zu Tage. Ein Glück, dass ich zuvor noch einen Blick auf ihr Klingelschild geworfen hatte. Wäre ganz schön peinlich gewesen, wenn ich nicht gewusst hätte, wessen Nummer ich eigentlich suche. Glücklicherweise konnte ich Mrs. Oswald auf dem Messenger erreichen. Sie war sichtlich verstört, willigte aber ein, den Teddy ihres Sohnes in Erinnerung zu nehmen.
Als ich zum zweiten Mal an die Tür der Oswalds klopfte, öffnete mir Deborah Oswald sofort. Im Gespräch mit ihr stellte sich bald heraus, dass sie keine Ahnung hatte, weshalb ihr Mann verhaftet wurde. Schlimmer noch; bei der Polizei hatte man ihr mitgeteilt, dass es am Abend keinen Einsatz in unserem Stadtteil gegeben hatte. Bei meinem eigenen Anruf auf dem Polizeirevier bestätigte man mir diese Aussage. Mit dieser beunruhigenden Information und dem telefonischen Versprechen an Deborah, mich am nächsten Tag um die Angelegenheit zu kümmern, ging ich zu Bett.
- Brooklyn -
Am nächsten Tag begrüßte mich Christine gleich mit einer Nachricht. Die Gespräche mit ihr waren immer eine Wohltat und ich hoffte, ihr mal in natura zu begegnen. Ihre Anspielungen darauf, so ganz anders als ihr Avatar auszusehen, machten mich wirklich neugierig.
Nach dem Chat mit Christine ging ich zu Deborah, um mehr über ihren Mann zu erfahren. Tommy, der Sohn der Oswalds, besaß ein Foto seines Vaters, das er mir für meine Recherchen überließ. Außerdem hatte ihm sein Vater von seinem letzten Ausflug eine Alienpuppe mitgebracht. Tommy war bereit, sich auf ein Tauschgeschäft einzulassen: sein Alien gegen eine Actionfigur meines Sohnes. Ich lief schnell in meine Wohnung, um "Mr. Nuke" aus der Schublade meines Kleiderschranks zu holen. Vielleicht ein eher ungewöhnlicher Ort, um Spielzeug aufzubewahren, aber ich hatte es einfach nicht über mich gebracht, die Sachen im Keller verstauben zu lassen.
Bewaffnet mit Foto und Alien begab ich mich nach erfolgreichem Abschluss des Tauschgeschäfts nach draußen zum Kiosk. Bob, Besitzer des kleinen Ladens und gute Seele des Viertels, hatte nicht nur stets ein offenes Ohr für seine Kunden, er kannte einfach alles und jeden. Nach kurzem Smalltalk zeigte ich ihm Tommys Puppe, die Bobs Meinung nach große Ähnlichkeit mit dem Logo des "Alien Attack Club" aus der Essex Street in der Lower East Side hatte.
Da ich keine besseren Ansatzpunkte hatte, beschloss ich, mich gleich in die Essex Street zu begeben. Eigentlich sollte ich erst in der Agentur vorbeischauen, aber auf ein oder zwei Stunden kam es kaum an.
- Lower East Side -
Über die Lower East Side hatte ich schon viel gehört. Die Gegend war tatsächlich so verwahrlost, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Zu allem Überfluss wurde ich auch noch prompt überfallen. Der Typ, der meinen Messenger mitgehen ließ, verschwand in einem Laden namens "Nuclear Café". Zunächst öffnete keiner auf mein Klopfen, aber nachdem mir die Prostituierte auf der anderen Straßenseite das Klopfzeichen verriet, konnte ich die Bar endlich betreten.
Lou, der mich im Laden empfing, versuchte doch glatt, mir meinen eigenen Messenger verkaufen. Der hatte Nerven! Wir wurden uns dann aber schnell darüber einig, dass Bezahlung nicht nötig sei und so konnte ich meinen Messenger wieder einstecken. Nachdem ich Lou das Foto von Graham Oswald gezeigt hatte, war er bereit, mich ins Hinterzimmer eintreten zu lassen.
Wie es schien, war ich in der Höhle des Löwen, oder besser gesagt, des "Alien Attack Club" gelandet. Inmitten des Chaos saß Cypher, der mir laut Lou mit meinem Bild helfen können sollte. Hätte nicht gedacht, dass ich mich bei meinen Recherchen mal auf die Expertise eines Mannes verlasse, der jeder Alien-Verschwörungstheorie anhängt, die nicht bei drei auf den Bäumen ist. Und erst recht nicht, dass ich mich als Gegenleistung für seine Hilfe dazu bereiterklären würde, das Logo des Clubs auf einen der öffentlichen Telescreens zu laden. Wider besseren Wissens ließ ich mich auf Cyphers Angebot an und nahm die CD mit den AAC-Daten in Empfang.
Fortsetzung folgt
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Abschnitt 2 - Wir begeben uns nun in die Agentur nach Downtown Manhattan. Dieser Abschnitt endet, sobald wir mit unserem Ticket abflugbereit am JFK Airport stehen.
Abschnitt 3 beginnt voraussichtlich am
Samstag, 13.06.2015 um Mitternacht.
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Hier der Lösungsweg des derzeitigen Abschnittes in kompakter Kompaktform (Optionales in Klammern):
(Achtung: Keine Garantie auf Vollständigkeit!)