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Re: Memoria (Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten 2, Daedalic)
Verfasst: 13.08.2013, 19:04
von enigma
Mit "das hatten wir ja schon" meinte ich eben diese Diskussion

Mir gefällt das Ende so, aber klar, kann man anders sehen.
Es ist aber wirklich möglich, den zweiten Teil ohne den ersten zu kennen zu spielen. Es sind zwei verschiedene Geschichten, und vor allem zwei völlig verschiedene Arten von Geschichten. Deswegen weise ich darauf hin -- wer Satinavs Ketten Teil 2 erwartet, der hat eine falsche Erwartung. Was den ersten Teil ausgemacht hat, nämlich der märchenhafte Stil, die Reise von Geron und Nuri, die Dialoge zwischen beiden und die sich entwickelnde Beziehung, das fehlt bei Memoria oder ist auf ein Minimum reduziert. Der Fokus -- auch bei den Kapiteln, in denen man Geron spielt -- liegt immer auf Sadjas Geschichte und den seltsamen Ereignissen in Andergast. Was nicht heißt, das Memoria schlecht ist, nur anders.
Und es ist auch der Grund, weshalb Memoria im Wesentlichen auch ohne Satinavs Ketten funktioniert.
Re: Memoria (Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten 2, Daedalic)
Verfasst: 13.08.2013, 19:10
von fireorange
Ich kenne die Diskussionen vermutlich nicht, da ich das Spiel erst seit etwas über einer Woche kenne und die Diskussionen davor weniger verfolgt haben dürfte. Ebenso gering ist wohl mein Kenntnisstand zu Memoria. Ich habe mich zum ersten Mal darüber informiert, als ich SK abgeschlossen hatte.
Re: Memoria (Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten 2, Daedalic)
Verfasst: 13.08.2013, 19:36
von BattleBee
FireOrange hat geschrieben:
Also die Bücher dazu wurden von derselben Person fortgesetzt, nur die Regisseure der Verfilmungen waren zwei unterschiedliche Menschen.

Soweit ich weiß, wurde die Story zu 2001 aus der Kurzgeschichte The Sentinel entwickelt, auf die Idee Kubricks hin.
Kubrick und Clarke arbeiteten parallel an der Story und diese war ein Gemeinschftsprodukt.
Die Umsetzung als Film oblag Kubrick, die Umsetzung als Roman Clarke.
Die Buch-Fortsetzung (und auch die Filmfortsetzung, die auf 2010 basiert) verraten definitiv, was HALs Problem war, während 2001 hier Interpretationen zulässt, eigentlich sogar impliziert, dass Technik unverlässlich und gefährlich ist, wie Kubricks Version der Geschichte es immer wieder verdeutlicht.
Trotzdem mag ich auch 2010, sehe aber 2001 und 2001 + 2010 als getrennte "Pakete", als Alternativen.
Sorry für's OT.
Re: Memoria (Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten 2, Daedalic)
Verfasst: 13.08.2013, 19:42
von realchris
Bei Kubrick ist die Buchvorlage völlig unangebracht. Kubrick nimmt ein Thema und macht damit, was er will. Buch und Film in Bezug zu setzen ist bei seinen Werken nicht korrekt. Für Kubrick war das ein Kunstwerk, die Fortsetzung hat mit dem, was Kubrick aussagen wollte, nichts mehr zu tun. 2001 arbeitet mit freimaurerischen und philosophischen Themen, die er über Musik, Poesie und Bildkomposition bearbeitet. 2010 hingegen ist ein Feelgood-Movie mit dem platten Thema Ost/West-Konflikt.
BattleBee hat geschrieben:Ich finde auch dass sich mangelhafte Animationen durch sämtliche Daedalic-Spiele ziehen.
Teils sind Animationen butterweich - wirken aber trotzdem billig, wie Flash-Animationen.
So zB teils in Deponia, oder auch in Night of the Rabbit, wenn zB die Mutter eine Bewegung macht: ist zar butterweich, aber es sieht aus wie eine Puppe, wenn sich nur der Arm entsprechend der Gelenke bewegt. Das ist nicht gezeichnet, sondern einprogrammiert.
Auch die Gäste bei der Feier des nachts, butterweich animiert, aber nur eine ganz kurze Animation, wie die Arme hin- und hergeschwankt werden. Da sahen selbst die Gäste im McSumpfling von Simon 2 besser aus.
Wenn ich mir da Baphomets Fluch anschaue, wie lebendig das aussieht, wenn sich der Charakter bewegt, anstatt nur ein oder zwei Gliedmaßen und der Rest bleibt stocksteif.
Auch das hochgelobte Whispered World finde ich, was Animationen angeht, keine Meisterleistung.
Die Atembewegungen von Sadwick sind ein Vor-sich-her-Geruckel und keine flüssige Bewegung.
In Sachen Grafik schneiden die Spiele von Daedalic in Tests immer gut ab, aber ich teile die Meinung überhaupt nicht, obwohl es teils natürlich auch sehr schöne Grafiken gibt.
Die Stärke der Spiele liegen für mich eher bei den ausgefallenen Szenarien, bei Atmosphäre und Handlung, und bei den Deponia- und Harvey-Spielen auch im genialen Humor.
Z.B. in Flash kannst Du ganz ehrlich Bild für Bild Animationen machen (Indem Du in Illustrator vorher entsprechend Einzelbilder erstellst oder, die schlechtere Lösung, in Photoshop). Oder, Du mogelst, was man übrigens sieht und auch vom Ergebnis nicht so toll aussieht, und arbeitest mit Symbolen, Tweens etc. Du siehst dann z.B. wie bei den Atem-Animationen, dass der Oberkörper einfach verzerrt wird z.B. in einem Formtweening oder Bewegungstweening. Vergleichst Du das mit z.B. Dott, erkennst Du, dass in Dott (Auch bei der Pixelgrafik, was übrigens aufwändiger gewesen sein dürfte), jedes Einzelbild von Hand erstellt wurde und für ganz viele Situationen bis ins letzte ordentliche Bewegungsabläufe vorhanden sind. Alleine wie der Pfannkucken wackelt und von der Decke fällt. Da waren Könner am Werk. Jedes Detail stimmt. Für mich erklärt das, warum DD so vieöe Spiele hintereinander raushaut. Sie sparen sich einiges an Animation. Dass es auch anders geht, sieht man an The Inner World. War zwar auch nicht perfekt. Animationstechnisch hingegen besser als DD.
Re: Memoria (Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten 2, Daedalic)
Verfasst: 13.08.2013, 20:19
von Neptin
FireOrange hat geschrieben:
Mir ist es aber schon lieber. Ich fand das Spiel sehr gut, aber es forderte auch nach einer Fortsetzung. Die Ausgangssituation ist in meinen Augen ideal für eine weitere Vertiefung der Geschichte. Ich würde auf jeden Fall nicht empfehlen den zweiten Teil zu spielen, bevor man den ersten gespielt hat. Es mag funktionieren, aber es macht umgekehrt einfach mehr Sinn.

Die Fortsetzung der Geschichte ist in meinen Augen absolut überflüssig. Das offene Ende hat perfekt zum melancholischen Stil des Spiels gepasst, da braucht es gar keine weiteren Erklärungen - schon gar nicht, wenn sie nur als Aufhänger für eine weitere Geschichte dienen, die zudem in der Vergangenheit angesiedelt ist. Man spielt also im Grunde etwas Abgeschlossenes nach. Sowas mag ich eigentlich überhaupt nicht.
Zu den Animationen: die sind an sich eigentlich in Ordnung, nur mit den Laufanimationen hatte Daedalic schon immer Probleme, da im Grunde alle Charaktere über den Boden zu schweben/gleiten scheinen.
Re: Memoria (Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten 2, Daedalic)
Verfasst: 13.08.2013, 20:37
von fireorange
BattleBee hat geschrieben:Soweit ich weiß, wurde die Story zu 2001 aus der Kurzgeschichte The Sentinel entwickelt, auf die Idee Kubricks hin.
Kubrick und Clarke arbeiteten parallel an der Story und diese war ein Gemeinschftsprodukt.
Die Umsetzung als Film oblag Kubrick, die Umsetzung als Roman Clarke.
Absolut richtig. Ich mag auch den Film zu 2010 und mir geht es dabei nicht darum sie zu vergleichen. Ich sehe das natürlich auch als Arthur C. Clarke-Fan, der die entsprechende Bücher-Sammlung zuhause hat. Dass Kubrick tolle Filme geschaffen hat, weiß ich natürlich, aber das heißt ja nicht, dass man sich nicht für ähnliche/ nachfolgende Werke begeistern kann, die auf andere Machart realisiert wurden. Überhaupt ist es eher schade, dass es so verdammt wenige Clarke-Verfilmungen gab. Richtig bekannt ist ja nur das Gemeinschaftsprojekt Clarke + Kubrick.
Re: Memoria (Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten 2, Daedalic)
Verfasst: 13.08.2013, 20:48
von BattleBee
realchris hat geschrieben:Bei Kubrick ist die Buchvorlage völlig unangebracht. Kubrick nimmt ein Thema und macht damit, was er will. Buch und Film in Bezug zu setzen ist bei seinen Werken nicht korrekt. Für Kubrick war das ein Kunstwerk, die Fortsetzung hat mit dem, was Kubrick aussagen wollte, nichts mehr zu tun. 2001 arbeitet mit freimaurerischen und philosophischen Themen, die er über Musik, Poesie und Bildkomposition bearbeitet. 2010 hingegen ist ein Feelgood-Movie mit dem platten Thema Ost/West-Konflikt.
Das Buch lasse ich hierbei völlig außen vor.
2001 als Film steht für sich allein, ist abgeschlossen
2010 steht nicht für sich allein, zumindest nicht ganz. Man benötigt die Vorgeschichte, oder zumindest macht diese das Verständnis leichter.
Somit trenne ich hier in zwei verschiedene Film-Universen.
Vllt. sollte man dies auch so bei SK und Memoria sehen, um sich das Gesamtwerk SK nicht zu "versauen".
Etwas übertieben formuliert mit dem versauen, ich bin überzeugt, Memoria wird toll.
Das mit den Animationen: super ausgedrückt, so hätte ich das, auch mangels Fachwissen, nie formulieren können. Diese Verzerren, oder einzelne Gliedmaßen bewegen, ohne das der Rest des Körpers mitspielt (wie zB bei Baphomets Fluch, wo jede Körperhaltung animiert wurde) sieht einfach nicht gut aus.
Aber das schienen viele Redakteure nicht zu bemerken, wenn sie die Optik von Daedalic loben.
Wenn ich mir auch zB die Zwischensequenzen von MI3 und einem Daedalic Spiel ansehe - das ist noch so 'ne Sache, da liegen Wlten zwischen.
Re: Memoria (Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten 2, Daedalic)
Verfasst: 14.08.2013, 12:49
von realchris
1995!
Re: Memoria (Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten 2, Daedalic)
Verfasst: 14.08.2013, 15:02
von Conferencier
BattleBee hat geschrieben:Wenn ich mir auch zB die Zwischensequenzen von MI3 und einem Daedalic Spiel ansehe - das ist noch so 'ne Sache, da liegen Wlten zwischen.
Monkey Island 3 ist einfach großartig animiert, genauso aber auch Baphomets Fluch.
Dieser Schablonen-Stil, vor allem in den Videos von Deponia, ist in meinen Augen eine sehr unschöne Entwicklung.
Aber allem voran ist es sicher eine nicht unerhebliche Kostenfrage.
Re: Memoria (Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten 2, Daedalic)
Verfasst: 14.08.2013, 16:45
von Dreas
Das erste Review ist da: 90 % von Gamona. Der gleiche Tester wie bei Teil1, da gab's "nur" 86%.
Unfassbar spannend und einfach phantastisch: das neue Meisterwerk von Daedalic
Re: Memoria (Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten 2, Daedalic)
Verfasst: 14.08.2013, 18:18
von stadtgorilla
Da ich gerade auf der Review-Seite schon Dampf abgelassen habe, halte ich mich hier vornehm zurück. Aber ich habe bei Daedalic die Hoffnung aufgegeben.
Re: Memoria (Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten 2, Daedalic)
Verfasst: 14.08.2013, 18:32
von realchris
Das sind schon klassische Adventures! @Gorilla Ob man sie gut findet, das ist was anderes.
Re: Memoria (Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten 2, Daedalic)
Verfasst: 14.08.2013, 18:47
von Ozzie
Memoria könnte das erste ernste Daedalic-Adventure sein, das mich überzeugt. Ich warte noch die Demo ab, weil so ganz geheuer ist mir das nicht. Für mich galt bei Daedalic bisher immer die Regel "lustig = mein Fall, ernst = nicht so mein Fall". Das mit dem lustig gilt in letzter Zeit allerdings nicht mehr so (Deponia 2 ist sowas von nicht mein Fall...), aber vielleicht wird das mit dem ernst in Zukunft auch nicht mehr so gelten.

Re: Memoria (Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten 2, Daedalic)
Verfasst: 14.08.2013, 18:49
von Abel
Och A New Beginning war für mich das beste Adventure von Daedalic und das war ernst.

Re: Memoria (Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten 2, Daedalic)
Verfasst: 14.08.2013, 18:58
von Ozzie
Ich hab mal meinen Beitrag schleichend editiert, um statt von gut und schlecht wertneutral von "mein Fall" und "nicht mein Fall" zu reden. Nicht, dass ich A New Beginning oder Satinavs Ketten gut fände, aber so muss ich mich nicht weiter erklären. Ist halt einfach nicht mein Fall.
