Adventure-Treff

Nachdem ich die Screenshots jetzt auch nochmal auf dem großen Monitor statt auf dem Handy gesehen habe, gefallen sie mir sogar noch etwas besser.

Den Fan Art Guybrush von damals finde ich in der groben Richtung gar nicht mal so schlecht zusammen mit dem neuen Stil, aber mal schauen was dann nun tatsächlich neu designt wurde.

Aus dem Interview wird auch ziemlich klar, dass es eben nicht "Ron Gilberts Return to Monkey Island" ist. Ron beschreibt, wie er auf sich alleine gestellt an dem Druck erstickt wäre. Der Enthusiasmus, das "Ja, ich will" und damit das zentrale Reservoir an Motivation kam von Dave Grossman. Der hier ja auch wesentlich Story und Dialoge geschrieben hat.

Das ist kein Konzept, das 30 Jahre in einer Schublade gelegen hat. Das ist nicht Monkey Island 3a, selbst wenn es konzeptuell ein Interquel ist. Die Reise zurück zum Ende von Monkey Island 2 wurde hier neu angetreten.

Letztlich ist das vermutlich das wirklich wunderbare am neuen Monkey Island-Teil: Da sind alte Freunde, die sich nach Jahrzehnten wieder zusammenfinden, um sich bei einer herkuläischen Aufgabe gegenseitig zu stützen. Sie versuchen, etwas auf die Beine zu stellen, was vorher eben nicht da war (deshalb der neue, auf jeden Fall mutige Grafikstil), und erwecken dabei ganz ungeplant den innovativen Geist des alten LucasArts wieder.

Ich wünschte, Schafer und Purcell/Michaud wären wieder dabeigewesen.

Laserschwert hat geschrieben: ↑14.04.2022, 19:51 Erinnert mich an eine Mischung aus Day of the Tentacle und Broken Age.

Den Gedanken hatte ich auch, mit einer Prise A Vampyre Story dazu.

Naja, mich spricht es weiterhin nicht so an, aber mir ist auch das "Gesamtpaket" wichtig. Auf jeden Fall erwische ich mich in den letzten Tagen öfter mal das Le-Chuck-Theme vor mir herpfeifend .

Das Interview ist in der Tat sehr spannend. Man merkt ihnen an, dass sie Spaß an der Zusammenarbeit haben (was sicher gut für das Ergebnis ist) und die Aussagen zu Crunchtime usw. sind auch sehr vernünftig.

Was die Leute immer schnell alles auf die Beine bekommen..

basti007 hat geschrieben: ↑04.04.2022, 21:37Zeebee! Ach, schön!
(Fast 4 Jahre! Bei Monkey Island kommen sie alle aus ihren Gräbern! )

Ich komme dann natürlich nach all den Jahren auch aus meiner Ecke gekrochen. Ein neues Monkey Island… das begeistert natürlich
Und schön auch euch wieder zu sehen, Zeebee, basti007, und alle anderen

mmfs001 hat geschrieben: ↑04.04.2022, 17:45und mit Michael Land, Peter McConnel und Clint Bajakian sind sogar die alten Sounddesigner und Erfinder von iMUSE wieder am Start.

DAS ist für mich eigentlich noch wichtiger, als dass es von Ron Gilbert geschrieben wurde. Für mich war bereits bei Monkey Island 1 die geniale Musik der zentrale Faktor, der mich von der ersten Sekunde an begeisterte und in die karibische Atmosphäre versetzte. Bereits bei den ambienten Klängen mit einzelnen Konga-Geräuschen während dem LucasFilm Logo.

Cebion hat geschrieben: ↑04.04.2022, 18:31Die Hoffnung wurde aber riesengroß nachdem Disney LucasFilm gekauft hat.

Naja, ich sah das eher andersrum. Und da geschah ja auch jetzt wirklich Jahre lang nichts mehr mit den alten Adventure-Lizenzen. Schön, dass man sich jetzt trotzdem von Ron hat überzeugen lassen.

Sven hat geschrieben: ↑05.04.2022, 03:32@Vainamoinen
Du meinst MI 1 SE. So schlimm fand ich sie da jetzt gar nicht.

Eigentlich fand ich die SE sogar ziemlich toll. Ich fand die neuen Grafiken schön gezeichnet; das sprach mich zum Wiederspielen mehr an, als zum alten Pixelbrei zurückzukehren. Der war natürlich seinerzeit auch State of the Art, aber in heutigen Tagen dann doch schwer verdaulich. Da ziehe ich die HiRes Grafiken der SE definitiv vor, auch wenn ich mit der Meinung ziemlich alleine da stehe.

Aber noch wichtiger: ich liebte, dass das Ganze mit professionellem Voice Acting vertront wurde, und die alte Midi Musik neu eingespielt wurde mit echter Flöte, Geige, etc. Ohne die Komposition an sich zu verfälschen.

Das einzige was ich sehr enttäuschend fand, war dass man bereits nur wenige Jahre nach dem Release der beiden SEs es schon wieder nicht mehr nötig empfand, die Mac und die iOS Version auf 64 Bit zu portieren, so dass sie auf aktuellen Betriebssystemen nicht mehr spielbar waren. Das wäre sicher kein allzu großer Aufwand gewesen, da man ja nichts an Grafik und Ton hätte ändern müssen.

Zumindest auf dem Mac habe ich aber jetzt vorgestern mit "Porting Kit" eine super elegante und einfache Lösung gefunden, die SE wieder ans Laufen zu bringen. Man will schließlich auf das neue Monkey Island vorbereitet sein, und sich wieder in Stimmung spielen

Kikimora hat geschrieben: ↑07.04.2022, 16:12Ich habe mit Escape from Monkey Island damals als es released wurde, auch Spaß gehabt.

Oh, ich definitiv auch. Auch da gehöre ich wohl zu der Minorität, die das als vollwertiges und gelungenes Monkey Island empfand. Guter Humor, interessante Ideen, neue Musik von den Original-Komponisten, Voice Acting mit Dominic Armato & Co. Was brauchte man denn mehr? Auch das möchte ich irgendwann wieder spielen, und bin auch da froh, dass es mit Porting Kit sehr gut auf dem Mac zu gehen scheint.

@LGH
Hi. Lange nix mehr gehört bzw gelesen. Ich dachte vorher schon vielleicht wäre es eine Idee - nach dem die Grafik des neuen MI manchen nicht gefällt - vielleicht im neuen MI eine Art Classic-Mode einzubauen bei der man auf Pixelgrafik stellen kann.

Monkey Island 4: Mir gefällts auch. Es ist so schön gemütlich mit Guybrush über die Inseln zu spazieren.
Special Editions: Ich setze noch einen drauf: Hatte mich damals mehr auf die Special Edition als auf TOMI gefreut. Ja die Grafik in der 2. SE war besser das stimmt. Aber allein die Atmosphäre - etwas was LucasArts schon immer gut beherrschte! Wobei an die FM-Towns Version kommt keine SE ran was den Anfang und natürlich auch die restliche Musik angeht. Das können noch so viele Orchester spielen.


@k0SH
Nice.

Sven hat geschrieben: ↑15.04.2022, 23:18Hatte mich damals mehr auf die Special Edition als auf TOMI gefreut.

Ich ehrlich gesagt auch

Sven hat geschrieben: ↑15.04.2022, 23:18Wobei an die FM-Towns Version kommt keine SE ran was den Anfang und natürlich auch die restliche Musik angeht. Das können noch so viele Orchester spielen.

Naja, das sehe ich ein bisschen anders. Zu seiner Zeit war das, das man aus Midi-Tracks rausholte phänomenal. Ich erinnere mich, dass ich nachdems ich vom C64 auf den PC umgestiegen war ganz enttäuscht war, dass der PC über seinen Internal Speaker fast nicht fähig war, irgendeine vernünftige Musik abzuspielen. Dann hatte mich mir extra eine Soundblaster angeschafft, und war dann wiederum enttäuscht, dass viele Spiele das überhaupt nicht unterstützten. Nachdem ich 2-3 Spiele gefunden hatte, die die Soundblaster irgendwie halbherzig unterstützten, aber mich dennoch nicht vom Hocker hauten, stieß ich dann auf Monkey Island. Und ich war hin und weg davon, wie dieses Spiel die Musik einsetzte. Wie schon vorhin erwähnt: ich war vermutlich an erster Stelle über die Musik überhaupt zum Monkey Island Fan geworden.

Der Midi-Klang in Monkey Island 1&2 war genial. Aber alles zu seiner Zeit. Ich freute mich später aber dann auch im Laufe der Weiterentwicklung, als für Monkey Island 3 erstmals Monkey Island Musik zumindest teilweise mit richtigen Instrumenten eingespielt worden war. Das war für mich auch wieder ein Begeisterungsschub. Später wäre ich sicher ungern wieder zum Midi-Klang zurückgegangen, und auch heute höre ich im Auto auf meiner iTunes-Playliste im Zufallsmodus immer mal wieder gerne Titel der MI1 Special Edition, oder z.B. auch Grim Fandango-Jazz und Tango. Midi würde mich da jetzt aber heute schon irgendwie stören.

Wie gesagt, es war schon genial, was zum Zeitpunkt von MI1 und 2 da aus der Musik rausgeholt worden war. Aber ich fand auch die spätere Weiterentwicklung spannend.

Übrigens habe ich später dann mal bei einem Freund gehört, was die damals aus dem PC Speaker beim Monkey Island Intro rausgeholt hatten für Leute, die KEINE Soundkarte hatten. Irgendwie schon beeindruckend, was die da mit den extremen Einschränkungen dann selbst in dieser Version iergendwie noch fertig gebracht hatten: https://www.youtube.com/watch?v=1IOL4q5tDDQ Hier auch das LeChuck Thema: https://www.youtube.com/watch?v=UGym8xQp7Hc Irgendwie brilliant. Aber die Version mit der Live-Flöte aus der SE1 ziehe ich dann trotz allem vor: https://www.youtube.com/watch?v=FoT5qK6hpbw

@LGH
Bei der FM-Towns Version ist es nicht wie in der normalen (nicht CD) Version Midi/Soundblaster. Allein die ersten 23 Sekunden:
https://www.youtube.com/watch?v=1TptUsfkLFQ
Wie gesagt mir gefällt das eben besser als in der SE heisst aber natürlich nicht dass es schlecht ist. Es kommt nicht nur auf die Qualität der Musik an sondern was einem eben besser gefällt.
Der Soundtrack in Curse of Monkey Island ist eines der besten Versionen das stimmt.

Die klingt natürlich schon super!
Persönlich mag ich die Live-Version der SE aber trotzdem immer noch einen Ticken mehr, aber das kann ja jeder für sich entscheiden

LGH hat geschrieben: ↑15.04.2022, 21:52

Sven hat geschrieben: ↑05.04.2022, 03:32@Vainamoinen
Du meinst MI 1 SE. So schlimm fand ich sie da jetzt gar nicht.

Eigentlich fand ich die SE sogar ziemlich toll. Ich fand die neuen Grafiken schön gezeichnet; das sprach mich zum Wiederspielen mehr an, als zum alten Pixelbrei zurückzukehren. Der war natürlich seinerzeit auch State of the Art, aber in heutigen Tagen dann doch schwer verdaulich. Da ziehe ich die HiRes Grafiken der SE definitiv vor, auch wenn ich mit der Meinung ziemlich alleine da stehe.

Ja, bis auf die seltsame Guybrush-Frisur gefiel mir die Grafik von MI1:SE auch recht gut. Und die Harre konnte man bei der PC-Version auch etwas lockiger patchen.

LGH hat geschrieben: ↑15.04.2022, 21:52 Das einzige was ich sehr enttäuschend fand, war dass man bereits nur wenige Jahre nach dem Release der beiden SEs es schon wieder nicht mehr nötig empfand, die Mac und die iOS Version auf 64 Bit zu portieren, so dass sie auf aktuellen Betriebssystemen nicht mehr spielbar waren. Das wäre sicher kein allzu großer Aufwand gewesen, da man ja nichts an Grafik und Ton hätte ändern müssen.

Bei der iOS-Version war auch die Steuerung von MI1:SE sehr gut umgesetzt, ohne verschachteltes gamepad-fokussiertes Verben-Menü. Ist das bei der Mac-Version auch so?

Cohen hat geschrieben: ↑16.04.2022, 12:22 Bei der iOS-Version war auch die Steuerung von MI1:SE sehr gut umgesetzt, ohne verschachteltes gamepad-fokussiertes Verben-Menü.

Ja, ist echt blöd dass es das ausgerechnet nicht bei der PC-Version gibt.

Das Schlimmste an der Special Edition von Teil 1 war für mich die verhunzte Steuerung. Spätestens für Otis' Befreiung musste ich auf Klassisch umstellen, um das Spiel vernünftig schaffen zu können.
Ich wünschte mir einen (Fan-)Patch, der in MI1SE die Steuerung aus MI2SE übernimmt, oder noch besser: dass ScummVM endlich MI1SE unterstützt und die MI2SE-Steuerung ermöglicht.
Schön wäre auch, wenn man als dritte Grafik-Option zur originalen EGA-Grafik umschalten könnte.

Für Monkey Island 5 muss ich wohl keine Sorgen machen. Ron Gilbert hat ja schon mit Thimbleweed Park und Delores bewiesen, dass er noch weiß, wie Point and Click funktioniert

доктор Хоттабыч hat geschrieben: ↑16.04.2022, 13:35 Das Schlimmste an der Special Edition von Teil 1 war für mich die verhunzte Steuerung. Spätestens für Otis' Befreiung musste ich auf Klassisch umstellen, um das Spiel vernünftig schaffen zu können.

Habe ich auch gemacht. Das mit den Menüs usw ist echt Kacke. Besser ist es da die Hotkeys zu benutzen aber so ist es kein anständiges Point and Click!
Return wird Monkey Island 6.

Richtig, Teil 6. Hab Tales vergessen, weil die keine Nummer hatten.
Oder Teil 10, wenn ich jede Episode als Fortsetzung zähle

Vainamoinen hat geschrieben: ↑14.04.2022, 17:39

• Kein Finale (oder andere Szenen) unter Zeitdruck! Es war eine der schlechtesten und nervigsten Ideen aus Monkey Island 2

Einspruch! Von wegen schlechte Idee!
Das war tatsächlich eine gelungene Art, so etwas wie wirkliche Bedrohung zu inszenieren ohne gegen die eigene Adventure-Philosophie zu verstoßen - noch dazu vom genialen "iMuse-Filmmusikorchester" dramatisch in Echtzeit begleitet.
Wirklich einer der intensivsten und unvergesslichsten Abschnitte aus der ganzen Monkey Island Reihe.

Es war auch nicht direkt Zeitdruck, sondern eher "random encounter"-Druck, der einem das Fürchten vor LeChuck lehrte.
Man musste ständig zittern, dass der grüne Störenfried wieder angeschlurft kommt. Jedoch ging nie Spielfortschritt verloren.
Insofern alles richtig gemacht: Den Spieler die Gefahr spüren lassen, ohne wirklichen Schaden auszulösen.

Nerviger ist wirklicher Zeitdruck mit Fortschrittsverlust, etwa wenn man in einem Sierra-Spiel zu langsam war und stirbt, oder in Deponia 4 bestimmte Aktionen in einer Zeitschleife immer und immer wiederholen muss, bis man alles richtig und rechtzeitig schafft.

Wieder andere Spiele begnügen sich damit, eine Gefahr nur mit dramatischer Musik und großem Tamtam zu behaupten, während in Wahrheit der Spieler in Seelenruhe auf Erkundung gehen kann.
Auch nicht überzeugend.

Nee, nee. Da lob ich mir den Showdown von Monkey Island 2 - nervenaufreibend ja, nervig nein, und mit Sicherheit alles andere als eine schlechte Idee.