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Verfasst: 02.06.2007, 18:51
von Mic
Grappa11 hat geschrieben:Sprache bzw. Ausdrucksformen sind immer irgendwelchen Einflüssen ausgesetzt und deshalb ständig im Wandel.
Ehrlich gesagt, kann ich dieses Totschlagargument nicht mehr hören. Weil es sozusagen ein Freifahrtsbrief für jede grammatikalische und rechtschreiberische Untat ist.
Und genauso genommen hat das nichts mit Wandel zu tun, oder dass eine Sprache irgendwelchen Einflüssen unterliegt. Letztendlich spiegeln solche schriftlichen Entgleisungen nur das Unvermögen oder den Unwillen des jeweiligen Autors wider, in keinem Fall trägt es dazu bei, dass eine Sprache sich wandelt (zumindest nicht im positiven Sinne).

Verfasst: 02.06.2007, 18:56
von Kaktus
zeebee hat geschrieben:Falsch! Fehlende Satzzeichen machen auch die beste Aussage zunichte.
Das gleiche ist auch der Fall, wenn man zuviele, Satzzeichen, verwendet.
Also, wenn man nicht weiß, wie man Satzzeichen verwendet: Am besten gar keine verwenden!

Verfasst: 02.06.2007, 18:57
von axelkothe
Mic hat geschrieben:in keinem Fall trägt es dazu bei, dass eine Sprache sich wandelt (zumindest nicht im positiven Sinne).
Auch wenn ich dir größtenteils zustimme: ein Verlust der Groß- und Kleinschreibung wäre für mich eine sehr positive Entwicklung. Die Unterscheidung ist praktisch vollkommen unnötig, nur in wenigen konstruierten Sätzen könnte das zu Missverständnissen führen ("Susi ist gut zu V/vögeln" :twisted: )

Verfasst: 02.06.2007, 19:03
von neon
Kaktus hat geschrieben:
zeebee hat geschrieben:Falsch! Fehlende Satzzeichen machen auch die beste Aussage zunichte.
Das gleiche ist auch der Fall, wenn man zuviele, Satzzeichen, verwendet.
Also, wenn man nicht weiß, wie man Satzzeichen verwendet: Am besten gar keine verwenden!
Am besten richtig setzen. Ein kleines bißchen Gefühl dafür hat ja wohl jeder. Das von Dir angeführte Beispiel ist totaler Quatsch, an dieser Stelle würde auch intuitiv keiner ein Komma setzen, zumindest nicht dann, wenn er die Aussprache beherrscht. Ein intuitiv falsch gesetztes Komma ist immer noch besser als ganze Sätze ohne Zeichensetzung. Am schlimmsten finde ich es, wenn Sätze nicht voneinander getrennt sind. Wo ein Satz endet, wird ja wohl jeder wissen.
axelkothe hat geschrieben: Auch wenn ich dir größtenteils zustimme: ein Verlust der Groß- und Kleinschreibung wäre für mich eine sehr positive Entwicklung.
Das sehe ich allerdings auch so. Fehlende Groß- und Kleinschreibung stört mich auch wesentlich weniger als fehlende Satzzeichen.

Verfasst: 02.06.2007, 19:11
von Grappa11
Mic hat geschrieben:
Grappa11 hat geschrieben:Sprache bzw. Ausdrucksformen sind immer irgendwelchen Einflüssen ausgesetzt und deshalb ständig im Wandel.
Ehrlich gesagt, kann ich dieses Totschlagargument nicht mehr hören. Weil es sozusagen ein Freifahrtsbrief für jede grammatikalische und rechtschreiberische Untat ist.
so habe ich das aber nicht beschrieben. Es ging nur darum, dass es Unsinn ist an allem angeblich so Bewährtem festzuhalten anstatt es sich entwickeln zu lassen. Die Kontrolle besteht eben darin, dass das keine maßlosen Entgleisungen geduldet werden...

Verfasst: 02.06.2007, 19:13
von Mic
Groß- und Kleinschreibung lassen aber einen Satz schöner aussehen. :)

Verfasst: 02.06.2007, 19:14
von Persisteus
Auf Großschreibung verzichten? Wie langweilig — nee, die Substantive bilden irgendwie Brückenpfeiler im Schriftbild, an denen man sich schön entlanghangeln kann.

Verfasst: 02.06.2007, 19:14
von neon
Mic hat geschrieben:Groß- und Kleinschreibung lassen aber einen Satz schöner aussehen. :)
Stimmt, das hat aber eher kosmetischen Charakter als daß es wirklich zum Verständnis nötig ist.

Verfasst: 02.06.2007, 19:17
von Mic
er hat liebe genossen
der gefangene floh
helft den armen vögeln

Was habe ich jetzt wohl genau gemeint? ;)

Verfasst: 02.06.2007, 19:18
von Hexenjohanna
Mir fällt auf, dass es sehr selten passiert, dass richtig schöne Denke mit richtig schlechter Schreibe einhergeht. Insofern kommt es bei mir sehr schnell und schon nach kurzem lesen zur Selektion, ob ich etwas Aufmerksamkeit schenke oder nicht. Meine eigenen grammatikalischen Kenntnisse sind zwar fernab von Perfektion, aber ich merke immerhin, ob jemand kreativ denken kann oder nicht.

In diesem Forum bin ich jetzt schon so lange, dass ich bei den längerfristigen Mitgliedern bereits aus Erfahrung weiß, wer für gute oder amüsante Beiträge gut ist und wer nicht. Bis auf ein paar ganz wenige Ausnahmen stecken, dass muss ich gestehen, fast alle bei mir in bestimmten Schubladen. (Es sind aber auch schon welche aus denselben wieder rausgekrabbelt... :wink: )

In letzter Zeit habe ich mich bei zwei neuen Foren angemeldet, die sehr mitgliederstark sind, und da kann ich eigentlich den Eindruck von Threepbrush nur bestätigen, dass viele nur an einer Art von Schreibdurchfall zu leiden scheinen und das wortreiche, schlampige Aufgeblähe vor einem möglichst großen Publikum scheinbar die Hauptmotivation ist und weit vor dem Inhaltlichen zu rangieren scheint.

Die sortiere ich innerlich für mich auch grade in Schubladen, und dann läßt es sich dort wahrscheinlich auch aushalten... aber für ein "Stammforum" wie es dieses hier für mich ist, muss es schon deutlich mehr Leute auf einem, zwar angenommenen, aber fühlbar ähnlichen Niveau geben, damit man sich wie "Zuhause" fühlt.

Fazit: Gehören zu viele Mitglieder in dem von Dir frequentierten Forum nicht zu Deinem eigenen geistigen Umfeld, wirst Du nie ein zufriedenes Mitglied sein, es sei denn Du beteiligst Dich da nur zum Zweck sozialer Studien. :wink:

Noch ein Wort zu etwas, welches mich persönlich massiv stört:

Ich hasse Blocksätze ohne gliedernde Absätze. Mich nervt das mehr als fehlende Satzzeichen. Ich nenne das "Bleiwüsten". Riesig viel Text und am besten in einem durch geschrieben, so dass mein Gehirn zumindest mehr damit beschäftigt ist, dieses "alles auf einmal" erst mal irgendwo "hinten ins Lager" zu verstauen, als sich dem Inhalt zu widmen. Meine Augen scannen viel schneller, als mein Hirn denken kann, ich bekomme dann immer so einen Rückstau... Bild

Verfasst: 02.06.2007, 21:00
von Taxi-Markus
Also, ich schreibe so, wie ich spreche.
Wenn ich Listen poste, ist das allerdings was Anderes.
Irgendwo habe ich mal gelesen, daß Kommas der Atemtechnik und Betonung dienen; so gesehen muß man einen Text, bevor man ihn abschickt, laut vorlesen und entscheiden, ob es bescheuert klingt oder nicht.

Eigentlich ganz einfach.

Bis zur sogenannten "Rechtschreibreform" hatte ich eine 1- in Rechtschreibung; bloß i-Punkte und t-Striche hatte ich gern vergessen.
Jetzt weiß ich nicht mehr, was von meiner Rechtschreibung alt oder neu ist.
Früher hatte ich NIE einen Rechtschreibprüfer in Anspruch genommen, heute ist das selbstverständlich, wenn ich eine E-Mail schreibe.

Schade, daß Foren keine Rechtschreibprüfer haben.

Verfasst: 02.06.2007, 21:09
von neon
Taxi-Markus hat geschrieben:Schade, daß Foren keine Rechtschreibprüfer haben.
Für Firefox habe ich ein Wörterbuch-Plugin, das funktioniert wunderbar. Bei der Zeichensetzung ist das natürlich nicht hilfreich.

Verfasst: 02.06.2007, 21:31
von john_doe
Hexenjohanna hat geschrieben:Bis auf ein paar ganz wenige Ausnahmen stecken, dass muss ich gestehen, fast alle bei mir in bestimmten Schubladen.
Interessant, wo steck ich denn drin? Aber ich schreibe hier wahrscheinlich zu wenig :)
Hexenjohanna hat geschrieben: Ich hasse Blocksätze ohne gliedernde Absätze.
Das geht mir genauso. Ich glaube, daß ich es selber mit den Absätzen fast übertreibe, wenn ich z.B. Dokumentation u.ä. schreibe.

Insgesamt gehört das für mich alles - also Satzzeichen, Absätze, Groß-/Kleinschreibung - nicht nur allein zur Grammatik, sondern bildet natürlich auch eine logische Struktur innerhalb des Textes, und der Leser hat dadurch die Chance, einen Text besser nachvollziehen zu können und vermeidet Mißverständnisse.

Aber generell schreiben hier die meisten ja doch "noch" ordentlich :)

Und wenn man, wie oben angesprochen, Probleme mit der Grammatik hat, dann sollte man sich halt etwas damit auseinandersetzen. Alles andere sind nur Ausreden.

Vor allem sollten sich diejenigen mal Gedanken machen, wenn sie z.B. eine Bewerbung usw. schreiben müssen und die dann voller Fehler ist. Kein Arbeitgeber wird das toll finden.
(Und wenn die dort ordentlich schreiben können, dann sollen die das auch in Foren machen, soviel Zeit muß sein.)

Verfasst: 02.06.2007, 21:41
von axelkothe
Mic hat geschrieben:er hat liebe genossen
der gefangene floh
helft den armen vögeln

Was habe ich jetzt wohl genau gemeint? ;)
Tja, als Einzelsätze socher diskussionwürdig. Nur steht sowas eigentlich immer in einem Zusammenhang und die Bedeutung ist dann sofort klar. Es gibt ja auch genügend Wörter die exakt gleich geschrieben werden aber mehrere Bedeutungen haben - hat auch niemand ein Problem mit.

Verfasst: 02.06.2007, 21:43
von Möwe
Das Schöne an der Großschreibung ist, dass man die Sätze schneller begreifen und lesen kann, weil Substantive halt herausstechen.
Also ist es leserfreundlich und als Leser mag ich das gern. :D