Re: Der Mecker-Thread
Verfasst: 25.02.2016, 22:27
Bei einigen Stellenausschreibungen steht es so gleich mit drinne.
regit hat geschrieben:Längere Fehlzeiten und mehr Urlaubstage sind ja noch zu akzeptieren, aber wir hatten bei uns im Büro ein schwerst körperlich behinderte Frau zur Ausbildung. Klar, sie tat mir leid, aber leider hat sie auch nix auf die Reihe gekriegt. Sie konnte nicht mal die einfachsten Dinge, wie etwas nach Alphabet einzusortieren. Wir haben uns immer totgesucht und mussten immer alles neu sortieren.
Natürlich bedeutet Inklusion auch dass man behinderten Menschen eine Arbeit gibt die sie bewältigen können. Das ist ja auch für ihr Selbstwertgefühl wichtig.regit hat geschrieben:Längere Fehlzeiten und mehr Urlaubstage sind ja noch zu akzeptieren, aber wir hatten bei uns im Büro ein schwerst körperlich behinderte Frau zur Ausbildung. Klar, sie tat mir leid, aber leider hat sie auch nix auf die Reihe gekriegt. Sie konnte nicht mal die einfachsten Dinge, wie etwas nach Alphabet einzusortieren. Wir haben uns immer totgesucht und mussten immer alles neu sortieren.
Naja, wie ich weiter oben geschrieben habe. Einen Rollstuhlfahrer würde man wohl kaum als Postboten einstellen.Sternchen hat geschrieben:Und solange weiter diese Profitdenken Aufrecht erhalten bleibt, wird es sich wohl weiter in der Gesellschaft etablieren das wohl nur ganz gesunde Menschen Anspruch auf Arbeit haben..Traurig
Das ist sehr idealistisch gedacht. Und würde in einem sehr großen Betrieb vielleicht auch funktionieren. Aber hättest du z.B. einen kleinen 5-Mann-Betrieb, der verzweifelt versucht, sich gegen die großen Konkurrenten durchzusetzen, hättest du vielleicht gar keine Wahl. Wenn das Unternehmen pleite geht, hat nicht nur der chronisch Kranke keinen Job mehr, sondern auch alle anderen Mitarbeiter, die auf das Einkommen wahrscheinlich ebenso angewiesen sind.Ich würde sowohl behinderte als auch Chronisch Kranke einstellen..Wieso?
Jeder Mensch wird in Laufe seines Lebens mal krank, Menschen wegen Chronischen Krankheiten oder einer Behinderung,abzulehnen oder nicht einzustellen finde ich ehrlich gesagt Menschenverachtend, und ich muss nicht es gutheißen wenn genau das aber in der heutigen Arbeitswelt immer mehr Überhand nimmt: Gesunde Menschen werden gerne eingestellt als, Arbeitskräfte, der Rest kann zu sehen wo er bleibt..
Da bin ich lieber sozial, als wie ein Egoist tut leid.
Und jeder halbwegs intelligente Arbeitgeber sollte dir da zustimmen. Ein kranker Mitarbeiter kann keine gute Arbeit leisten. Er sollte so schnell wie möglich wieder gesund werden. Und das geht zu Hause besser. Außerdem könnte er, wenn er sich zur Arbeit schleppt, noch andere Mitarbeiter anstecken, so daß dann noch mehr ausfallen. Es liegt also auch im Interesse des Arbeitgebers, daß sich jemand, der krank ist, zu Hause richtig auskuriert.Zum Thema Fieber, wenn man mitkriegt das jemand mit Fieber zusammenklappt..nein ich bleibe dabei, wenn jemand krank, ist egal ob mit oder ohne Fieber hat er sich auszukurieren, wegen anderen die eigene Gesundheit aus Spiel zu setzen ist falsch.
Ich glaube, daß das hier auch nie in Frage gestellt wurde.Für so etwas müssen dann eben Mitarbeiter einspringen wenns mal nicht anders geht, aber sich zu Tode zu arbeiten ist keine Option, und soll es auch nie werden.
Das ist das gleiche Problem, wie mit den chronisch Kranken oder Menschen mit Handycap.Sternchen hat geschrieben:Joex Ich kanns nicht beurteilen ob man mehr Frauen als Männer einstellt, finde aber auch da das es da keine Bevorzugung geben sollte, ganz gleich ob Behinderung oder nicht Behinderung.
Warum konnte eine KÖRPERLICH behinderte Frau keine Dinge nach Alphabet sortieren?regit hat geschrieben:Längere Fehlzeiten und mehr Urlaubstage sind ja noch zu akzeptieren, aber wir hatten bei uns im Büro ein schwerst körperlich behinderte Frau zur Ausbildung. Klar, sie tat mir leid, aber leider hat sie auch nix auf die Reihe gekriegt. Sie konnte nicht mal die einfachsten Dinge, wie etwas nach Alphabet einzusortieren. Wir haben uns immer totgesucht und mussten immer alles neu sortieren.
Weil sie wahrscheinlich noch mehr Behinderungen hatte, die aber nirgends erwähnt worden sind. Außerdem gibt es da ja auch Nichtbehinderte, die da ihre Schwierigkeiten haben. Was weiß ich. Habe ihre Personalakte nicht einsehen können.Joey hat geschrieben: Warum konnte eine KÖRPERLICH behinderte Frau keine Dinge nach Alphabet sortieren?
P.S.: Sorry für Doppelposting. Aber das erste war ja schon so lang...
Das passiert doch ständig, dass Leute umgeschult werden.Sternchen hat geschrieben:
Das selbe gilt indirekt für Chronische Krankheiten, wenn eine Tätigkeit nicht mehr ausgeübt werden kann, muss ein Gutachter das festlegen, und man eben dann auf einen Zweit-Beruf umsatteln.
Ich denke mal, das ist auch Grundbedingung in einem Büro, jedenfalls solange es immer noch Papier im Büro gibt. Vor 10 Jahren wollten sie ja schon das papierlose Büro, aber scheint ja wohl nicht so zu funktionieren.Gerrit hat geschrieben:Als selbst betroffener mit einer Behinderung kann ich sagen, dass ich froh bin, das ich Arbeit habe in einem Büro. (Und ich kann Dokumente nach dem Alphabet sortieren)
Ich kenne Behindertenwerkstätten eigentlich eher in Bezug auf Menschen mit geistigem Handycap. Hier in der Nähe gibt es auch eine solche. Die Menschen mit geistigem Handycap stellen da wirklich tolle Sachen aus Holz her. Vom Edel-Kleiderbügel bis zum Kunstwerk. Leider sind die Sachen nicht ganz billig, da aus sehr hochwertigen Rohstoffen gefertigt. Sonst hätte ich schon mehr davon gekauft. Bei mir müssen es meistens leider die billigen und häßlichen Plastik-Kleiderbügel tun.Sternchen hat geschrieben: Nein aber eben für Behinderte gibt es eben eben die Option wenn es ein Rollstuhlfahrer ist, er sucht sich nur noch eine sitzende Tätigkeit oder eben, Behindertenwerkstätte.
Dort erhalten sie auch einen Lohnund können einer Arbeit nachgehen, ob man dort da aber auch geistig Behinderte beschäftigt weiß ich nicht,
Absolut! Wenn man ihm die Möglichkeit dazu gibt. Wie z.B. einen blindenkompatiblen Computer. Ich habe vor Jahren mal in Marburg gewohnt. Die "Stadt der Blinden und Verrückten". (Das ist nett gemeint! Ich liebe Marburg und seine manchmal auch schrägen Einwohner.) Und habe damals erfahren, daß Blinde in vielen Dingen, gerade weil es für sie schwerer ist, als für die Sehenden, wirklich unglaubliche Dinge leisten. Besser sind in vielem als ich, die ich sehen kann. Natürlich würde ein Job als Kunstkritiker auch da schwer werden...Das es ein Blinder schwer hätte in der Arbeitswelt ist klar, aber gut kenne keinen einzigen Blinden der eine Arbeit hat, daher fraglich ob jemand der blind ist überhaupt arbeiten kann?
Bin jetzt nicht sicher, ob du damit Heimarbeit meinst im Sinne von "zu Hause arbeiten" oder "in einem Heim für Menschen mit Handycap". Aber nach meiner Erfahrung haben Blinde letzteres nicht nötig. Vielleicht wäre hier eine Subventionierung vom Staat gar nicht mal übel... Einen entsprechenden Computer kostenlos für Firmen, die gerne auch Blinde einstellen wollen. Wäre für eine staatliche Subventionierung ja nicht so viel Geld. Da werden woanders sehr viel höhere Beträge mit weniger Sinn vergeben. Aber es könnte sowohl den Unternehmen als auch den Blinden sehr helfen.Aber in so einen Fall könnte dann vielleicht eine Heimarbeit gehen, wo er eben diesen Computer speziell für Blinde hätte mit Tastatur und allem.
Ich meinte mit Qualifikation jetzt alles, was einen befähigt, eine Arbeit zu erledigen. Sowohl was die bisherige Ausbildung, als auch was die körperlichen und/oder geistigen/seelischen Möglichkeiten betrifft. Also daß z.B. ein Blinder kein Filmkritiker werden kann. Ihm fehlt die Qualifikation des Sehens der zu beurteilenden Filme. An Erfahrung im Beruf dachte ich ehrlich gesagt überhaupt nicht. Die bekommt man ja erst mit der Zeit, dann aber sozusagen automatisch.Wegen fehlender Qualifkationen, die kann man sich aneignen, das ist meist eher das kleinste Problem, ist aber auch ein Witz was dann die Firma teilweise abziehen, wenn sie Leute nicht einstellen weil ihnen Erfahrungen oder Qualifkationen fehlen, wie soll man dann diese Sachen erlernen, wenn einen niemand dazu die Chance gibt?