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Re: Der Mecker-Thread
Verfasst: 04.02.2015, 21:22
von Sternchen
BLINX123 hat geschrieben:Bin seit heute 13 Uhr offiziell arbeitslos.

Oh.
Aber hey bin ich auch viel Glück Dir.

Re: Der Mecker-Thread
Verfasst: 05.02.2015, 00:03
von Simon
BLINX123 hat geschrieben:Bin stark mitgenommen, nachdem ich bereits 30 Absagen erhalten habe.
Da heißt es, die IT Branche suche überall, aber dann kommt man frisch ausgebildet von der Schulbank, wird zuerst vom Ausbildungsbetrieb nicht übernommen (nicht, dass ich dies gewollt hätte. Sind immerhin jeden Tag 200km Fahrt gewesen) und findet dann auch keinen neuen Job.
30 Absagen sind echt hart. In welcher Region suchst du und welche Ausbildung hast du? Ich fange auch gerade an mich umzuschauen. Momentan scheint es für meine Richtung die meisten Möglichkeiten im Südwesten Deutschlands zu geben. Stelle mich aber auch schon seelisch darauf ein, viel schreiben zu müssen, ohne überhaupt zu einem Bewerbungsgespräch geladen zu werden.
Re: Der Mecker-Thread
Verfasst: 05.02.2015, 00:52
von Hans
BLINX123 hat geschrieben:Da heißt es, die IT Branche suche überall, aber dann kommt man frisch ausgebildet von der Schulbank, wird zuerst vom Ausbildungsbetrieb nicht übernommen (nicht, dass ich dies gewollt hätte. Sind immerhin jeden Tag 200km Fahrt gewesen) und findet dann auch keinen neuen Job.
Nach meinen Erfahrungen ist eine gute Vernetzung und Spezialisierung in der IT-Branche das A und O. In welcher Richtung (inhaltlich) suchst du denn?
Re: Der Mecker-Thread
Verfasst: 05.02.2015, 09:13
von BLINX123
Idealerweise suche ich eine Stelle als Softwareentwickler. Wobei es zur Not auch ein Helpdesk Job tun würde.
Ausbildung habe ich als Fachinformatiker/Anwendungsentwicklung begonnen und, nachdem meine ursprüngliche Ausbildungsfirma wegen wirtschaftlichen Problemen alle Azubis kündigen musste, in der Handwerkskammer als Fachinformatiker/Systemintegration abgeschlossen.
Bisher habe ich nur in der Schweiz gesucht. Werde die Suche jetzt, wohl oder übel, auf Deutschland ausweiten.
Re: Der Mecker-Thread
Verfasst: 05.02.2015, 10:02
von Ninas Ex
Ich könnte ja den ganzen Tag nur meckern, weil ich mit meinem abgeschlossenem Universitätsstudium seit Jahren ohne Job bin! Was mich aber noch mehr stört, ist die Tatsache, dass du in dieser Gesellschaft nur dann als wertvoller Mitmensch wahrgenommen wirst, wenn du einen Job hast! Und was genauso schlimm für mich ist: diejenigen, die ohne Job sind, würden wohl alles tun, um einen Job zu bekommen, egal wie mies dieser Job ist und können sich scheinbar gar nichts anderes mehr vorstellen, als den ganzen Tag mit der oft sinnlosen Suche nach einem Job zu verplempern! Dabei kann ich mir viele Dinge vorstellen, die ich in meinem Leben erreichen möchte - ein Job gehört da ganz bestimmt nicht dazu!
Re: Der Mecker-Thread
Verfasst: 05.02.2015, 12:15
von BLINX123
@Ninas Ex
Mit der Einstellung bekommt man auch keinen Job.
Es geht beileibe nicht darum, andere zu beeindrucken oder die Gesellschaft ruhig zu stellen.
Abgesehen davon, dass einem aber reichlich Geld fehlt (welches man nun einmal benötigt, um sich selbst zu verwirklichen), verkümmert das menschliche Gehirn defakto einfach, wenn es sich keiner Herausforderung gegenüber sieht.
Re: Der Mecker-Thread
Verfasst: 05.02.2015, 13:11
von Hans
Ninas Ex hat geschrieben:Dabei kann ich mir viele Dinge vorstellen, die ich in meinem Leben erreichen möchte - ein Job gehört da ganz bestimmt nicht dazu!
Was hast du denn studiert und was möchtest du erreichen, wofür nicht zumindest eine generelle finanzielle Grundlage notwendig ist? Deine Einstellung finde ich traurig. Im Idealfall ist Arbeit etwas, mit dem man sich verwirklichen kann und das einem Spaß macht.
Re: Der Mecker-Thread
Verfasst: 05.02.2015, 14:41
von BLINX123
Was ich bisher von ihr/ihm gelesen habe, kommt da eigentlich nur ein Bachelor in Kommunikationswissenschaften in Frage.
Re: Der Mecker-Thread
Verfasst: 05.02.2015, 14:56
von Möwe
Wenn ich den Job hätte ausüben wollen, in dem ich meinen Studienabschluss gemacht habe, wäre ich höchstwahrscheinlich auch arbeitslos.
Stattdessen mache ich einen Job, auf den das folgende Zitat zutrifft:
BLINX123 hat geschrieben:verkümmert das menschliche Gehirn defakto einfach, wenn es sich keiner Herausforderung gegenüber sieht.
Mein Job ist so doof, da ist Selberdenken sogar hinderlich.
Ich kann mich zwar daran erfreuen, wenn ich eine Aufgabe erledigt habe und sozusagen etwas Ordnung ins Chaos gebracht habe, aber die Aufgabe an sich ist nur eine Fleisarbeit.
Den von Hans postulierten Idealfall werde ich in meinem Berufsleben wohl nicht mehr antreffen.
Re: Der Mecker-Thread
Verfasst: 05.02.2015, 16:46
von Simon
Manchmal wünsche ich mir eine solche Arbeit im Vergleich zu meinem aktuellen Job. Also dass man einfach klare Regeln befolgen kann und nicht zu viel denken muss, das ist nämlich auf Dauer auch ganz schön anstrengend.
Momentan würde ich, wäre ich arbeitslos, mich vermutlich stark auf Plattformen wie Coursera rumtreiben. Die Frage ist aber wohl, ob das auf Dauer funktioniert, um sich zu aktivieren.
Re: Der Mecker-Thread
Verfasst: 05.02.2015, 17:19
von Ninas Ex
Was hast du denn studiert und was möchtest du erreichen, wofür nicht zumindest eine generelle finanzielle Grundlage notwendig ist? Deine Einstellung finde ich traurig. Im Idealfall ist Arbeit etwas, mit dem man sich verwirklichen kann und das einem Spaß macht.
Ich habe ein Studium hinter mir (Geschichte und Politikwissenschaft), das total unbrauchbar ist, wenn man die Wirtschaft als Maßstab gelten lassen will. Soll heissen: Für mich persönlich eine sehr wichtige Erfahrung, für die Wirtschaft natürlich total irrelevant, weil keine Firma mit dem Wissen und Schaffen von Historikern und Politikwissenschaftlern Profit macht. Die suchen eher so Fachkräfte, die sich mit Betriebswirtschaft, Marketing und ähnlichem unnützen Zeug auskennen, aber potentiell kritische Geister werden einfach nicht gebraucht, die dürfen ruhig verhungern.
Und was ich erreichen will? Abenteuer, Freude, Genuss, Spass, Freundschaft, sinnstiftende Aktivitäten und solche Sachen halt. Dazu ist eigentlich kein Geld notwendig. Und Arbeit ist dabei sogar hinderlich, weil man viel Zeit mit eher sinnlosen und spassbefreiten Tätigkeiten verschwendet, nur damit man ein Einkommen bekommt, von dem man dann seine Lebenserhaltungskosten bestreitet. Finde diese Zwänge irgendwie total absurd! Die Zeiten der Zwangsarbeit sind zwar teilweise vorbei, dafür haben wir jetzt den allgemeinen Zwang zu arbeiten - toller Fortschritt!
Re: Der Mecker-Thread
Verfasst: 05.02.2015, 17:28
von z10
BLINX123 hat geschrieben:Abgesehen davon, dass einem aber reichlich Geld fehlt (welches man nun einmal benötigt, um sich selbst zu verwirklichen), verkümmert das menschliche Gehirn defakto einfach, wenn es sich keiner Herausforderung gegenüber sieht.
Ist als allgemeine Aussage natürlich Quatsch, da es auch Menschen gibt, die keinen Job brauchen, um sich im Leben Ziele zu setzen, die eine Herausforderung darstellen.
Hans hat geschrieben:Deine Einstellung finde ich traurig. Im Idealfall ist Arbeit etwas, mit dem man sich verwirklichen kann und das einem Spaß macht.
Dieser Idealfall trifft vielleicht auf 1% der Weltbevölkerung zu, was die Selbstverwirklichung angeht (um eine genaue Zahl soll es nicht gehen). Die Quote bei Spaß ist sicherlich etwas höher, aber auch die dürfte nicht allzu hoch sein in einer Welt, in der sich der Luxus Weniger auf dem Rücken Vieler (auch der Umwelt) erkauft wird. ... ich belass es dabei. Bringt eh nichts weiter auszuholen.
Re: Der Mecker-Thread
Verfasst: 05.02.2015, 17:58
von Shootingstar
@BLINX123:
Vielleicht solltest du deine Bewerbung mal an die zuständige Fachabteilung senden statt an die Personalabteilung, wenn sich da auf de Unternehmenshomepage eine Ansprechperson findet.
Viel Erfolg!
Re: Der Mecker-Thread
Verfasst: 05.02.2015, 19:34
von BLINX123
@Ninas Ex
Es soll tatsächlich auch Jobs außerhalb von rein wirtschaftlichen Großunternehmen geben...
Auch Historiker verdienen irgendwie Geld. Sei es durch die Arbeit in wissenschaftlichen Einrichtungen oder Museen, oder das Verfassen von Abhandlungen oder Büchern.
Re: Der Mecker-Thread
Verfasst: 05.02.2015, 20:28
von Sternchen
Ninas Ex hat geschrieben:
Die Zeiten der Zwangsarbeit sind zwar teilweise vorbei, dafür haben wir jetzt den allgemeinen Zwang zu arbeiten - toller Fortschritt!
Stimmt leider irgendwo, früher wurde Arbeit als Mittel zum überleben angesehen, und das man sich als Teil der Gesellschaft fühlt, heute hingegen wird auf jeden mit dem Finger gezeigt der keine Arbeit hat, und erst Recht leider auf die teilweise chronisch bedingt zu krank sind, für körperlich schwere Arbeiten.
Arbeit zu haben ist gut, aber sie muss auch einen Freude machen, ansonsten macht man sich nur noch für andere kaputt, Das zerstört die Lebensfreude und den Körper.
