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Re: Kritik an Preis- und Vermarktung bei Adventures allgemei
Verfasst: 13.03.2014, 21:29
von Vainamoinen
realchris hat geschrieben:GOG hat das schon einen Tiefschlag versetzt, sonst hätten sie nicht diesen neuen Versuch gestartet, der mich noch nicht zufrieden stellt. Ich kaufe dort ja, wenn, nur noch Adventures und Theme Park, so es denn dort erscheinen sollte. Das werden aber neue Adventures sein, die alten habe ich schon abgegrast. Insoweit werde ich nur noch schauen, wie sie bei dieser Produktsparte verfahren werden. Sollte dieses Gutscheinsystem Anwendung finden, habe ich davon nichts, weil ich dann sehr viel Guthaben, aber keine Verwendung dafür habe und ich faktisch somit immer etwas zuviel gezahlt habe.
So, wie sich das System darstellt, wird es wohl auch auf lange Sicht kein reinrassiges Adventure dort geben, dem gog.com regionale Preise gestattet. Ich glaube nicht, dass deine Kaufgewohnheiten gestört werden.

Re: Kritik an Preis- und Vermarktung bei Adventures allgemei
Verfasst: 13.03.2014, 23:38
von Joey
Tesabällschen hat geschrieben: Wir hatten hier Jahrelang den Luxus bei Adventures gut ausgestattete Boxen zu bekommen ...
Bei welchen Adventures hat man denn in den letzten Jahren noch so toll ausgestattete Boxen bekommen? Oder zählt jetzt ein richtiges Handbuch, vielleicht sogar noch in Farbe, als tolle Ausstattung?
Selbst die Soundtracks, die es oft bei Daedalic in der Box dazugibt, sind heutzutage ja schon etwas ganz Besonderes. (Wobei sie das technisch auch sind, da meist top!)
Aber wenn ich so an die "guten alten Zeiten" zurückdenke.... Da gab es bei vielen Spielen in der Releasebox extra Goodies dazu. In der normalen Version, nicht wie z.B. bei Gray Matter in einer fast 20 Euro teureren Collectors Edition.
Ich trage manchmal im Sommer immer noch die Sonnenbrille von Urban Runner (wenn mich keiner damit sieht :-" ) und habe im Regal immer noch einige Zinnfigürchen diverser Spiele stehen. Solche Goodies machten damals die Boxen zu etwas ganz Besonderen. Dabei gab es damals ja nicht mal Alternativen, außer vielleicht lange zu warten, bis die Spiele billiger werden. Was damals aber auch viel länger gedauert hat, als heutzutage.
Deshalb finde ich es schade und auch kontraproduktiv, daß heute, wo viele nur noch Download-Versionen kaufen und die Boxversionen um ihren Rang kämpfen müssen, derartige Dinge selten bis nie vorhanden sind. Wie gesagt, in den normalen Boxversionen, nicht in Sonder-Extra-Special-Collectors-Editions zu einem Megapreis. Gerade sowas würde doch vor allem viele Sammler dazu bringen, die teurere Boxversion zu kaufen im Gegensatz zu der günstigeren Downloadversion.
Mal ehrlich, so viel können solche Dinge doch nicht kosten. Eine winzige Zinnfigur.. was ist die "materiell" wert? 50 Cent? Aber sie könnte bei vielen Leuten den Ausschlag geben zwischen Box oder Download.
Irgendwie scheint der "physische" Handel zu versuchen, mit Waffen zu kämpfen (Zwang für bestimmte hohe Preise auch online), die gar nicht wirklich seine starken Waffen sind. Das finde ich sehr schade.
Wobei Daedalic hier natürlich sehr fein ist, mit dem Soundtrack auf CD in der Releasebox. =D>
Aber dafür halt weniger fein mit der Preispolitik beim Download.

Re: Kritik an Preis- und Vermarktung bei Adventures allgemei
Verfasst: 14.03.2014, 00:02
von enigma
Äh, Moment. Damals kosteten solche Boxen auch 80, 100 DM oder sogar noch mehr. Unter Berücksichtigung der Inflation sind das mindestens 60-80 Euro.
Und was kosten CE heute?
Re: Kritik an Preis- und Vermarktung bei Adventures allgemei
Verfasst: 14.03.2014, 00:42
von Sven
Wie bitte!?! Meine hat "nur" 60€ gekostet!
Re: Kritik an Preis- und Vermarktung bei Adventures allgemei
Verfasst: 14.03.2014, 16:08
von realchris
Ich habe immer noch meine Lemmings 2 Amiga Box, die ich in Köln auf der Vorläufermesse der Gamescom für 50 Mark (Da war das Spiel neu) bekommen habe. Das war eine beispielhafte Box. Wer sie auch hat(te), weiß, was ich meine. Viele, die hier inflationsbereinigte Preise nennen, vergessen, dass auch damals ein heftiger Preiststurz nach kurzer Zeit oder auch je nach Händler bestand, wo Spiele dann nur noch 40 oder 50 Mark kosteten. Da damals Preise nicht so wie heute verglichen werden konnten, brauchte man nur wissen, welche Händler günstig sind. Bei dem einen kostete das Siel noch 70-80 Mark, während man es woanders schon für 40-50 oder in Bufgetboxen für 25 bekam. Es ist ja nicht so, dass alle Spiele immer 80 Euro gekostet haben und man darf nicht vergessen, dass neue Medien anfangs immer etwas mehr kosten. Siehe Blu, DVD etc. Das ist immer so und dann fällt mit größerer Käuferschaft der Preis.
Re: Kritik an Preis- und Vermarktung bei Adventures allgemei
Verfasst: 14.03.2014, 16:44
von Cohen
Die Amiga/Computer-Messen in Köln mit ihren günstigen Spielpreisen (viel Importware) war aber auch die absolute Ausnahme, ich habe mich da auch immer eingedeckt.
Solche Preisstürze wie heutzutage gab es damals aber nicht, die Versandhändler wie Okaysoft, die in den Spielemagazinen warben, waren schon die günstigeren... im Einzelhandel konnte man noch deutlich mehr bezahlen. Und selbst importieren war damals längst nicht so einfach wie heute. Paypal gab es noch nicht, Auslandsüberweisungen waren sauteuer und eine Kreditkarte hatte hierzulande kaum jemand.
Re: Kritik an Preis- und Vermarktung bei Adventures allgemei
Verfasst: 14.03.2014, 17:51
von realchris
Ich habe hier ja mal vorgerechnet, dass sich AAA Titel von Damals (Damals fielen noch Adventures unter AAA, denn es war zur 80er/90er Wende das beliebteste Genre auf dem PC) und heutigen AAA Titeln kein Unterschied besteht.
Spiele, die im Casual-Bereich lagen, waren damals auch auf dem Grabbeltisch. Monkey Island mit heutigen Adventures zu vergleichen, hinkt schon, weil Monkey Island ein AAA Titel war, DER AAA Titel. Auf dem PC und dem Amiga führte das Spiel auf Platz 1 über lange Zeit.
Ich konnte damals in Wuppertal bei meinem Händler des Vertrauens für 65 Mark die LOOM VGA Talkie Rom kaufen. Die Preise der Zeitschriftenwerbungen waren doch nur UVB und die Händler in den Zeitungen nutzen besonders, dass nicht in jeder Stadt ein Händler war, der dieser Sachen hatte. Man musste nur eben ein wenig rumfahren und sich informieren. Und nur solche AAA Titel wie die von LA konnten über längere Zeit ihre Preise halten. Andere Titel bekam man schon ein halbes Jsahr danach (Und damals war das schnell) fürn 20er.
Es werden hier manchmal ercht Äpfel mit Birnen verglichen. Heutige Adventures sind Casual-Ware. Sie liegen neben den Landwirtschaftssimulatoren oder Spielesammlungen. AAA Titel sind heute genauso teuer, manchmal sogar noch teurer, wenn es Sonderboxen sind. Das, was früher LA machte, wird heuite von PS3 + 4 Mega-Titeln belegt.
Für ne Digital-Uhr bezahlst Du heute auch keine 15 Tausend Euro mehr wie in den 70ern. Wieso dann für ein Genre, das technisch 10 Jahre hinterher hinkt (wenn nicht gar mehr).
Re: Kritik an Preis- und Vermarktung bei Adventures allgemei
Verfasst: 17.03.2014, 20:39
von Svega
Rein zahlentechnisch ist der Preis wohl gleich geblieben. Es sollte aber nicht vergessen werden, dass das Geld in den 90er Jahren noch wesentlich lockerer in den Taschen saß.
Was mich sehr stört sind Beispiele bei denen eine umfangreiche Box mit Goodies verkauft wird und dieses Beiwerk durch eine Steamregistrierung etc. defakto entwertet wird. - Fällt mir zwar im Moment kein Beispiel bei Adventures ein, aber schon ein normaler Boxkauf ist mit einer solchen Account-, bzw. Käuferbindung absurd.
Spiele werden durch Reduzierung der Verpackungsaustattung und dem zunehmenden Digitalhandel zur Einwegkonserve. - Das hierbei spielerisch über Kurz oder Lang auch der Inhalt auf der Strecke bleibt ist m.M.n. naheliegend.
Re: Kritik an Preis- und Vermarktung bei Adventures allgemei
Verfasst: 17.03.2014, 20:42
von Cohen
Svega hat geschrieben:Es sollte aber nicht vergessen werden, dass das Geld in den 90er Jahren noch wesentlich lockerer in den Taschen saß.
Bei mir nicht, da war ich noch Schüler / Azubi / Zivi

Re: Kritik an Preis- und Vermarktung bei Adventures allgemei
Verfasst: 17.03.2014, 21:06
von Svega
Cohen hat geschrieben:Svega hat geschrieben:Es sollte aber nicht vergessen werden, dass das Geld in den 90er Jahren noch wesentlich lockerer in den Taschen saß.
Bei mir nicht, da war ich noch Schüler / Azubi / Zivi

Waren Deine Eltern zu kniggerig?
Ging mir eigentlich nicht anders, aber irgendwie ist man damals doch an die Titel leichter rangekommen.
Re: Kritik an Preis- und Vermarktung bei Adventures allgemei
Verfasst: 17.03.2014, 21:52
von Cohen
Svega hat geschrieben:Cohen hat geschrieben:Svega hat geschrieben:Es sollte aber nicht vergessen werden, dass das Geld in den 90er Jahren noch wesentlich lockerer in den Taschen saß.
Bei mir nicht, da war ich noch Schüler / Azubi / Zivi

Waren Deine Eltern zu kniggerig?

Telespiel, Konsole, Homecomputer und Spiele dafür oder auch ein eigener Fernseher im Kinderzimmer war bei uns nie ein Thema, auch nicht als Weihnachts- oder Geburtstagsgeschenk. Meine älteren Geschwister hatten leider auch kein Interesse daran, dass ich auf Gleichbehandlung hätte pochen können.
War aber auch nicht schlimm, wir hatten etliche Brettspiele, Bücher und anderes Spielzeug, Videospiele waren da noch nicht die Hauptbeschäftigung... und mein bester Kumpel hatte eine reichhaltige Atari2600-Sammlung, die meisten Spiele mit Mehrspieler-Modus.
Mein erstes eigenes System (C128 + Monitor + TV-Modul) hatte ich mir dann mit 14 selbst von Erspartem gekauft.
Re: Kritik an Preis- und Vermarktung bei Adventures allgemei
Verfasst: 17.03.2014, 22:00
von Vainamoinen
Cohen hat geschrieben:Mein erstes eigenes System (C128 + Monitor + TV-Modul) hatte ich mir dann mit 14 selbst von Erspartem gekauft.
Ooooookay, jetzt kann man dein Alter schon fast berechnen.

Re: Kritik an Preis- und Vermarktung bei Adventures allgemei
Verfasst: 17.03.2014, 22:02
von Casaplanca
@Svega, ein gutes Beispiel wäre Satinavs Ketten, hab ich in der Collectors Edition und ist trotzdem leider an einen Steamaccount gebunden, obwohl es wohl eher ein schlechtes Beispiel ist

Re: Kritik an Preis- und Vermarktung bei Adventures allgemei
Verfasst: 17.03.2014, 22:21
von Vainamoinen
Svega hat geschrieben:Was mich sehr stört sind Beispiele bei denen eine umfangreiche Box mit Goodies verkauft wird und dieses Beiwerk durch eine Steamregistrierung etc. defakto entwertet wird. - Fällt mir zwar im Moment kein Beispiel bei Adventures ein, aber schon ein normaler Boxkauf ist mit einer solchen Account-, bzw. Käuferbindung absurd.
Spiele werden durch Reduzierung der Verpackungsaustattung und dem zunehmenden Digitalhandel zur Einwegkonserve. - Das hierbei spielerisch über Kurz oder Lang auch der Inhalt auf der Strecke bleibt ist m.M.n. naheliegend.
Das sehe ich nicht ganz so scharf umrissen. Bei Retail/Box-Spielen bin ich voll auf deiner Seite, da sind Registrierung und damit sofortige Entwertung des Spiels als Gebrauchtware eine Riesenunverschämtheit. Valve und Electronic Arts sind da ganz auf derselben Stufe modernen Raubrittertums. Dem traditionellen physischen Retail-Produkt/der Spiele-DVD würde heute noch eine viel größere Bedeutung beigemessen, wäre der Accountzwang nicht allgegenwärtig. Dass Sony für die PS4 weiterhin stark auf Retail setzt, hat schon seinen Sinn - bei den Konsolen ist diese Entwertung noch nicht so weit fortgeschritten. Da kauft man ein Spiel als Blu Ray, nicht eine beliebige Kopie mit Registrierzwang...
Der "zunehmende Digitalzwang" ist dagegen kaum aufzuhalten. Als Vertriebsweg ist digital nicht zu vermeiden. Und was immer die deutsche Rechtslage auch sagen mag, der problemlose Wiederverkauf eines digitalen Download-Guts macht_keinen_Sinn. Die Missbrauchsoptionen sind einfach zu vielfältig. Da käme Steam in die Bredouille ebenso wie gog.com. Ich will gar nicht wissen, wie oft findige ebayer ihre gog-Installer für kleines Geld "wiederverkaufen" würden.

Würden wir auf diesem Wiederverkaufsrecht beharren, wir sähen uns vielleicht einer ganz neuen Kopierschutzgeneration gegenüber.
Re: Kritik an Preis- und Vermarktung bei Adventures allgemei
Verfasst: 18.03.2014, 20:09
von Svega
Wenn der digitale Zwang schon unvermeidlich ist wäre es schön, dass bei Kauf einer Box-Version eine Loslösung vom Accountzwang zu einem späteren Zeitpunkt (einige Jahre nach Abverkauf) garantiert würde. Das würde auch der Behauptung, dass Computerspiele eine Kunstform sind entsprechen.
Ich weiß, ein frommer Wunsch.
