In 80 Tagen um die Welt: Demo
Verfasst: 12.10.2005, 02:23
Ich habe heute Abend die französische Demo von "In 80 Tagen um die Welt" gespielt. Meine Eindrücke:
Geschichte
Der Willkommensbildschirm zeigt eine Pergament-Weltkarte, auf der die fünf Stationen der Reise Oliver Lavishearts eingezeichnet sind: London, Kairo, Bombay, Yokohama und San Francisco. Lavisheart muss für seinen Onkel Matthew Beweise für dessen vier "Grosse Erfindungen" auftreiben, die in vier Städten der Welt zu finden sind. Dafür hat er 80 Tage Zeit.
Steuerung und Gameplay
Nachdem das Spiel geladen ist, bekommt der Spieler in einem Brief eine kurze Einführung, worum es im Spiel, insbesondere in der Demo, geht. Allerdings geht es dabei nur um die Geschichte – danach findet sich der Spieler in der Spielwelt, ohne die geringste Ahnung vom Interface zu haben. Obwohl die Steuerung für erfahrenere Spieler relativ intuitiv ist, wäre eine kurze Einführung sicher nicht verkehrt gewesen. Deshalb hier das, was ich herausgefunden habe:
Gesteuert wird der Charakter aus der 3rd-Person-Perspektive, mit den Tasten WS (vor/zurück) bzw. AD (seitwärts), die Blickrichtung lässt sich mit der Maus ändern. Die gedrückte Umschalttaste lässt unseren Helden schneller laufen, die Leertaste löst einen Sprung aus. Mit der Tabulatortaste kann man sich die aktuellen Aufgaben einblenden lassen, Esc ruft das Menü auf.
Die Interaktion mit Personen und Gegenständen erfolgt primär über die Maus (alternativ auch über die Tastatur). Per Linksklick kann man jemanden ansprechen oder einen Gegenstand aufnehmen oder benutzen. Ein Dialogsystem gibt es nicht, Unterhaltungen laufen automatisch ab. Das Inventar erscheint bzw. verschwindet mit einem Rechtsklick, mit dem Mausrad scrollt man sich durch die einzelnen Objekte.
Auf dem Bildschirm findet man oben rechts den Kalender und die Uhr, wo man beobachten kann, wie die Zeit vergeht. Oben links wird in einem Kartenausschnitt gezeigt, wo man sich gerade befindet und in welcher Richtung die aktuellen Zielorte liegen. Eine Gesamtkarte gibt es allerdings nicht, den Weg durch die Strassen der Stadt muss man selber finden.
Unten rechts sehen wir, wie viel Geld Oliver noch in den Taschen hat. Unten links befindet sich der Erschöpfungsbalken. Ist Olivers Energie aufgebraucht, beginnt er über seine Müdigkeit zu jammern. Irgendwann schläft er an Ort und Stelle ein, und die Zeit verfliesst...
Zu Beginn des Spiels weiss der Spieler auch nicht, was seine nächste Aufgabe ist. Vielleicht sieht er auf der Karte den Pfeil, der auf sein nächstes Ziel zeigt. Darauf hingewiesen wird aber nicht. So kommt zunächst ein Gefühl der Orientierungslosigkeit auf. Offenbar verläuft das Spiel nachher so, dass man immer eine "Mission" bekommt, die man erfüllen muss. Die Aufgabe, die man in der Demo lösen muss – also das erste Rätsel – verlief absolut linear. Ich gehe davon aus, dass das in den anderen Missionen meist ähnlich sein wird.
Ziemlich bald wird der Spieler eines der zum Verkauf angebotenen Fahrzeuge benutzen. Die Steuerung der verschiedenen ausgefallenen Verkehrsmittel (z.B. des fliegenden Teppichs) entpuppt sich als knifflig und setzt ein flüssiges Rendering der Spielwelt voraus. Ansonsten kann es leicht passieren, dass man sich in einer Kurve um 120° statt 90° gedreht hat.
Grafik
In grafischer Hinsicht hinterlässt das Spiel einen etwas zwiespältigen Eindruck. Die Texturen der Gegenstände sind ansprechend und detailliert. Auch die Animation der Figuren vermag zu überzeugen, vor allem bei Oliver Lavisheart. Zum Beispiel ist mir aufgefallen, wie realistisch es aussieht, wenn er eine Leiter hinaufsteigt. Ein weiteres Highlight ist die Wettersimulation: Wenn es regnet, sieht man überall die Regentropfen aufschlagen, und das Vorbeiziehen der Wolken am Himmel wirkt erstaunlich echt.
Leider ist aber an der Umgebung ausser den Personen, dem Wetter, und den Hühnern (und dem fliegenden Teppich) so gut wie nichts animiert. Deshalb wirkt die Spielwelt alles in allem doch etwas leblos und öde.
Sound/Musik
Die Hintergrundmusik läuft nicht permanent, nur sporadisch werden einzelne Stücke abgespielt. Das ist auch gut so, denn die paar wenigen Musikstücke, die man zu hören bekommt, sind recht langweilig und repetitiv. Mindestens eines hat nicht einmal einen rechten Schluss, es hört sich an, als würde es einfach abgeschnitten – vermutlich handelt es sich dabei um eine "Endlosschlaufe", die zu Ende ging. Ausserdem fand ich, dass die Musik nicht richtig zu der Örtlichkeit einer orientalischen Stadt passt.
Ansonsten scheint das Spiel hingegen sehr gut vertont worden zu sein. Überall, wo Sounds hingehören, werden passende Sounds gespielt. Auch die französische Synchronisation macht einen guten Eindruck (das hat natürlich für die deutsche Version keine Bedeutung).
Anderes
Das Spiel bietet einige Einstellmöglichkeiten in verschiedenen Bereichen. Erstens gibt es drei Schwierigkeitsgrade: Tourist, Globetrotter und Abenteurer. Ich habe allerdings in der Demo nicht herausfinden können, was die Unterschiede zwischen den einzelnen Stufen sind. Möglicherweise hat diese Einstellung einen Einfluss auf den Zeitverlauf – gemäss der Spielwebsite lässt sich die Zeitbeschränkung komplett ausschalten. Es könnte auch sein, dass in den höheren Stufen weniger Hilfshinweise angezeigt werden.
Der Detaillevel der Spielgrafik (Auflösung, Farbtiefe, Schatten, Detailliertheit der Texturen) lässt sich ebenfalls anpassen. Das ist auch nötig, denn die Anforderungen an die Hardware sind recht hoch, wie mir scheint. Beim Sound ist die Lautstärke von Effekten, Musik und Dialogen individuell einstellbar.
Anscheinend lässt sich das Spiel in der Demoversion nicht speichern. Das ist aber auch nicht unbedingt nötig, denn die zu erfüllende Mission besteht nur aus einem Rätsel.
Leider habe ich im Spiel auch "Bugs" gefunden. Zum Beispiel kann man durch Kühe einfach hindurchgehen - nur der Hinterkörper ist "fest". Das ist natürlich sehr unschön, wenn auch kein richtiger Bug. Ein solcher ist mir aber auch widerfahren: Zweimal, als ich ein Verkehrsmittel verliess, begann Oliver Lavisheart einfach geradeaus zu laufen und reagierte nicht mehr auf meine Steuerung. Er lief durch Texturen und durch "Niemandsland", Gebiet, das gar nicht programmiert war. Das einzige, was mir übrig blieb, war, das Spiel zu beenden und neu zu starten. Ich hoffe, dass solche Fehler möglichst bald ausgemerzt werden.
Fazit
Irgendwie hat mich die Demo nicht überzeugt. Da ist zwar die Freiheit, sich in der ganzen Stadt bewegen zu können – aber in der Demo war das inhaltslos, ich habe ausser der Mission nichts entdeckt, was noch eine Nebenaufgabe oder einen zusätzlichen Sinn gebracht hätte. Hoffentlich ist das in der Vollversion anders. Auch die Atmosphäre des Spiels konnte mich nicht in ihren Bann ziehen – das lag vielleicht am schlecht gelungenen Einstieg, vielleicht an der französischen Sprache und an der Kürze der Mission, vielleicht daran, dass meine Hardware (Athlon XP 2000+, 512MB RAM, Geforce4 Ti 4800 SE mit 128MB RAM) mit den hohen Ansprüchen etwas überfordert war; vielleicht haben auch die verschiedenen grafischen, musikalischen und programmiertechnischen Unstimmigkeiten meinen Eindruck getrübt... Jedenfalls werde ich die offiziellen Testberichte abwarten, um zu wissen, wie sich die Vollversion spielt.
Geschichte
Der Willkommensbildschirm zeigt eine Pergament-Weltkarte, auf der die fünf Stationen der Reise Oliver Lavishearts eingezeichnet sind: London, Kairo, Bombay, Yokohama und San Francisco. Lavisheart muss für seinen Onkel Matthew Beweise für dessen vier "Grosse Erfindungen" auftreiben, die in vier Städten der Welt zu finden sind. Dafür hat er 80 Tage Zeit.
Steuerung und Gameplay
Nachdem das Spiel geladen ist, bekommt der Spieler in einem Brief eine kurze Einführung, worum es im Spiel, insbesondere in der Demo, geht. Allerdings geht es dabei nur um die Geschichte – danach findet sich der Spieler in der Spielwelt, ohne die geringste Ahnung vom Interface zu haben. Obwohl die Steuerung für erfahrenere Spieler relativ intuitiv ist, wäre eine kurze Einführung sicher nicht verkehrt gewesen. Deshalb hier das, was ich herausgefunden habe:
Gesteuert wird der Charakter aus der 3rd-Person-Perspektive, mit den Tasten WS (vor/zurück) bzw. AD (seitwärts), die Blickrichtung lässt sich mit der Maus ändern. Die gedrückte Umschalttaste lässt unseren Helden schneller laufen, die Leertaste löst einen Sprung aus. Mit der Tabulatortaste kann man sich die aktuellen Aufgaben einblenden lassen, Esc ruft das Menü auf.
Die Interaktion mit Personen und Gegenständen erfolgt primär über die Maus (alternativ auch über die Tastatur). Per Linksklick kann man jemanden ansprechen oder einen Gegenstand aufnehmen oder benutzen. Ein Dialogsystem gibt es nicht, Unterhaltungen laufen automatisch ab. Das Inventar erscheint bzw. verschwindet mit einem Rechtsklick, mit dem Mausrad scrollt man sich durch die einzelnen Objekte.
Auf dem Bildschirm findet man oben rechts den Kalender und die Uhr, wo man beobachten kann, wie die Zeit vergeht. Oben links wird in einem Kartenausschnitt gezeigt, wo man sich gerade befindet und in welcher Richtung die aktuellen Zielorte liegen. Eine Gesamtkarte gibt es allerdings nicht, den Weg durch die Strassen der Stadt muss man selber finden.
Unten rechts sehen wir, wie viel Geld Oliver noch in den Taschen hat. Unten links befindet sich der Erschöpfungsbalken. Ist Olivers Energie aufgebraucht, beginnt er über seine Müdigkeit zu jammern. Irgendwann schläft er an Ort und Stelle ein, und die Zeit verfliesst...
Zu Beginn des Spiels weiss der Spieler auch nicht, was seine nächste Aufgabe ist. Vielleicht sieht er auf der Karte den Pfeil, der auf sein nächstes Ziel zeigt. Darauf hingewiesen wird aber nicht. So kommt zunächst ein Gefühl der Orientierungslosigkeit auf. Offenbar verläuft das Spiel nachher so, dass man immer eine "Mission" bekommt, die man erfüllen muss. Die Aufgabe, die man in der Demo lösen muss – also das erste Rätsel – verlief absolut linear. Ich gehe davon aus, dass das in den anderen Missionen meist ähnlich sein wird.
Ziemlich bald wird der Spieler eines der zum Verkauf angebotenen Fahrzeuge benutzen. Die Steuerung der verschiedenen ausgefallenen Verkehrsmittel (z.B. des fliegenden Teppichs) entpuppt sich als knifflig und setzt ein flüssiges Rendering der Spielwelt voraus. Ansonsten kann es leicht passieren, dass man sich in einer Kurve um 120° statt 90° gedreht hat.
Grafik
In grafischer Hinsicht hinterlässt das Spiel einen etwas zwiespältigen Eindruck. Die Texturen der Gegenstände sind ansprechend und detailliert. Auch die Animation der Figuren vermag zu überzeugen, vor allem bei Oliver Lavisheart. Zum Beispiel ist mir aufgefallen, wie realistisch es aussieht, wenn er eine Leiter hinaufsteigt. Ein weiteres Highlight ist die Wettersimulation: Wenn es regnet, sieht man überall die Regentropfen aufschlagen, und das Vorbeiziehen der Wolken am Himmel wirkt erstaunlich echt.
Leider ist aber an der Umgebung ausser den Personen, dem Wetter, und den Hühnern (und dem fliegenden Teppich) so gut wie nichts animiert. Deshalb wirkt die Spielwelt alles in allem doch etwas leblos und öde.
Sound/Musik
Die Hintergrundmusik läuft nicht permanent, nur sporadisch werden einzelne Stücke abgespielt. Das ist auch gut so, denn die paar wenigen Musikstücke, die man zu hören bekommt, sind recht langweilig und repetitiv. Mindestens eines hat nicht einmal einen rechten Schluss, es hört sich an, als würde es einfach abgeschnitten – vermutlich handelt es sich dabei um eine "Endlosschlaufe", die zu Ende ging. Ausserdem fand ich, dass die Musik nicht richtig zu der Örtlichkeit einer orientalischen Stadt passt.
Ansonsten scheint das Spiel hingegen sehr gut vertont worden zu sein. Überall, wo Sounds hingehören, werden passende Sounds gespielt. Auch die französische Synchronisation macht einen guten Eindruck (das hat natürlich für die deutsche Version keine Bedeutung).
Anderes
Das Spiel bietet einige Einstellmöglichkeiten in verschiedenen Bereichen. Erstens gibt es drei Schwierigkeitsgrade: Tourist, Globetrotter und Abenteurer. Ich habe allerdings in der Demo nicht herausfinden können, was die Unterschiede zwischen den einzelnen Stufen sind. Möglicherweise hat diese Einstellung einen Einfluss auf den Zeitverlauf – gemäss der Spielwebsite lässt sich die Zeitbeschränkung komplett ausschalten. Es könnte auch sein, dass in den höheren Stufen weniger Hilfshinweise angezeigt werden.
Der Detaillevel der Spielgrafik (Auflösung, Farbtiefe, Schatten, Detailliertheit der Texturen) lässt sich ebenfalls anpassen. Das ist auch nötig, denn die Anforderungen an die Hardware sind recht hoch, wie mir scheint. Beim Sound ist die Lautstärke von Effekten, Musik und Dialogen individuell einstellbar.
Anscheinend lässt sich das Spiel in der Demoversion nicht speichern. Das ist aber auch nicht unbedingt nötig, denn die zu erfüllende Mission besteht nur aus einem Rätsel.
Leider habe ich im Spiel auch "Bugs" gefunden. Zum Beispiel kann man durch Kühe einfach hindurchgehen - nur der Hinterkörper ist "fest". Das ist natürlich sehr unschön, wenn auch kein richtiger Bug. Ein solcher ist mir aber auch widerfahren: Zweimal, als ich ein Verkehrsmittel verliess, begann Oliver Lavisheart einfach geradeaus zu laufen und reagierte nicht mehr auf meine Steuerung. Er lief durch Texturen und durch "Niemandsland", Gebiet, das gar nicht programmiert war. Das einzige, was mir übrig blieb, war, das Spiel zu beenden und neu zu starten. Ich hoffe, dass solche Fehler möglichst bald ausgemerzt werden.
Fazit
Irgendwie hat mich die Demo nicht überzeugt. Da ist zwar die Freiheit, sich in der ganzen Stadt bewegen zu können – aber in der Demo war das inhaltslos, ich habe ausser der Mission nichts entdeckt, was noch eine Nebenaufgabe oder einen zusätzlichen Sinn gebracht hätte. Hoffentlich ist das in der Vollversion anders. Auch die Atmosphäre des Spiels konnte mich nicht in ihren Bann ziehen – das lag vielleicht am schlecht gelungenen Einstieg, vielleicht an der französischen Sprache und an der Kürze der Mission, vielleicht daran, dass meine Hardware (Athlon XP 2000+, 512MB RAM, Geforce4 Ti 4800 SE mit 128MB RAM) mit den hohen Ansprüchen etwas überfordert war; vielleicht haben auch die verschiedenen grafischen, musikalischen und programmiertechnischen Unstimmigkeiten meinen Eindruck getrübt... Jedenfalls werde ich die offiziellen Testberichte abwarten, um zu wissen, wie sich die Vollversion spielt.