Adventure-Treff

Als jemand, der Let`s plays so gar nichts abgewinnen kann, wollte ich nachfragen, warum andere sie sehen.

Entweder spiele ich ein Spiel selbst, oder ich lasse es bleiben. 1.) Mag ich das Gequatsche nicht, 2.) kommt der Flair eines Spiels gar nicht rüber (Horror Globes war extrem ungruselig, als ich nach einer Lösung suchte), 3.) sind sie geschriebenen Lösungen unterlegen, bei denen man schnell findet, was man unterlassen hat und 4.) finde ich es sinnbefreit, andere für mich ein Spiel zu spielen - das ist so sinnlos wie anderen beim Sport zugucken.

Ich schaue Let's Plays zu Spielen, die ich eigentlich gerne gespielt hätte, wenn sie keine QTE (Quick Time Event-Geschicklichkeitsspielchen) beinhalten würden. Ich spiele solche Spiele zwar in Ausnahmefällen auch, aber nur wenn diese QTEs nicht den Schwerpunkt darstellen.
Also generell eher Action-Spiele, die mich eh nur frustrieren würden.

Walkthroughs/Komplettlösungen in Textform sind mir auch DEUTLICH lieber, wenn es darum geht, dass ich irgendwo bei einem Rätsel nicht weiterkomme und mir die Geduld ausgeht. Das gilt auch, wenn ich noch ein verstecktes Item finden möchte, um ein Achievement zu bekommen, und keine Lust habe, ewig blind herumzusuchen.

Einfach nur Let's Plays zu Spielen anzuschauen, die ich selbst noch spielen möchte, ist für mich ein absolutes No-Go.

Ich schaue Let's Plays nur von den Spielen, die ich schon gespielt und vermisst habe. Zum Beispiel hab ich vor ca 2 Wochen Let's Plays von Randals Monday angeschaut, das Spiel hab ich im 2015 gespielt und hat mir sehr gefallen. Da es ein langes Spiel ist, gucke ich Let's Plays davon, anstatt es nochmal zu spielen. Nur in diesem Fall gucke ich Let's Plays. Manche gucken sie, weil sie faul sind, das Spiel zu spielen und sind einfach dran gewöhnt, als würde man einen Film oder eine Serie gucken.

Nutze Lets Plays nur um mir Spiele die ich mal spielen möchte in bewegten Bildern zu sehen.
Und selbst da nur für 1 bis 2 Minuten. Ansonsten können mir die selbstverliebten LetsPlayer
gestohlen bleiben. Ganz schlimm finde ich wenn noch deren Bilder eingeblendet werden, dann
können die sich noch an sich selbst ergötzen.
Für mich sind Lets Plays wie wenn jemand anderes ein Geschenk für mich öffnet oder ich anderen beim
Geschlechtsverkehr zuschauen muss
Das mache ich dann doch lieber selber

Ich schaue Let's Plays so gut wie nie, weil mich dieses überwiegend dümmliche Gequatsche echt aufregt... Es gibt zwar auch positive Beispiele, aber der Großteil der Spieler hört sich gerne selbst reden - so mein Gefühl dabei. Wenn dann noch jemand dabei ist, der gerne mal in die Zwischensequenzen oder Dialoge quatscht, ist bei mir alles vorbei. Oh, oder im Adventure-Genre gerne mal mit dabei: Briefe oder Tagebücher werden natürlich auch überhaupt nicht gelesen.
Und dann stört mich ungemein, dass die Atmosphäre des Spiels vollkommen zerstört wird, wenn Let's Player die Musik- und Soundkulisse soweit runterfahren müssen, damit man sie gut versteht.

Es gibt wirklich nur wenige Fälle, in denen die Gamer auch mal eine zeitlang den Schnüss halten und selbst eine gewisse Intelligenz vermitteln. So habe ich mir damals ein durchaus angenehmes Let's Play mit einer Gamerin zu "Anna" angesehen, weil das Spiel dann doch etwas gruselig war. Ohne jetzt zu klischeehaft werden zu wollen, aber ich finde Let's Plays mit Gamerinnen viel angenehmer als mit Männern. Die haben einfach einen viel ruhigeren sprachlichen Ausdruck und auch einen viel ruhigeren Spielstil.

Um aber auf die Frage zurückzukommen, warum ich diese schaue: Das mache ich, wenn ich ein Spiel begonnen habe, aber es nicht zu Ende spielen kann. Das können technische Probleme sein ("In 80 Tagen um die Welt" ging z.B. auf der Hälfte nicht weiter), aber häufiger ist es bei Horrorspielen der Fall oder bei actionlastigen Spielen, bei denen ich eine Stelle dann tatsächlich nicht schaffe (Alien: Isolation" fiele mir hier ein).

Ein Let's PLay ist dabei aber für mich immer der allerletzte Schritt, denn ich mag es nicht, wenn ich eine Handlung unvollendet lasse, mit der ich zuvor stundenlang beschäftigt habe. Dann quäle ich mich halt noch durch ein Let's Play.

Im Allgemeinen suche ich aber zuerst immer, ob es auch einen Walkthrough zu dem Spiel gibt. Ohne die dummen Kommentare und mit Sound in normaler Lautstärke machen Walkthroughs sogar noch irgendwo Spaß. Das ersetzt zwar nicht das Gefühl des Selberspielens, aber es kommt dem recht nahe. Es gibt zwar auch hier Spieler, deren Spielstil mich zur Verzweiflung bringt, aber ein Großteil dieser Videos ist angenehmer als ein Let's Play. Auf diese Weise habe ich jedenfalls auch einige verpasste Cryo-Adventures nachgeholt, die ich mal besaß, aber nicht mehr zum Laufen bringen konnte. Ich musste sie dann ungespielt wieder abgeben. Dank Walkthroughs war es möglich, dass ich die Spiele doch noch nachholen konnte.

Let's Plays und Walkthroughs bleiben aber dennoch generell eine Notlösung für mich.

Ich schaue sie maximal bei VTubern, denen ich folge, oder wenn ich etwas zu einem Spiel recherchieren will, aber insgesamt recht selten. Spiele auch lieber selbst.
Etwas anderes ist eSport - das ist, zumindest bei Dota 2, für mich sehr interessant anzusehen.

Ich mache es, wie wohl die meisten hier - als Notlösung, wenn ich hänge und kein schriftlicher Walkthrough zu finden ist. Und dann nach Möglichkeit ein Video-Walkthrough, also ohne Kommentar. Ich habe mir auch schon mal ein alternatives Ende eines Spiels angeschaut, wenn ich zuviel des Spiels nochmals hätte spielen müssen, um dieses Ende zu erreichen. (war das Spiel gut genug, dann spiele ich auch nochmal hin) Auch da lieber ohne Kommentar als mit.
Eine große Ausnahme muss ich machen: Das Let's Play von Memoria gemeinsam mit Kevin Menz, das auch gerade im Rückblick von Hans erwähnt wurde, war wirklich hervorragend. Daran erinnere ich mich wirklich gerne. Ich habe auch mal Dave Gilbert zugeschaut, als der eins seiner Spiele gespielt hat. Das war auch recht informativ, auch wenn er nicht ganz so viel aus dem Nähkästchen geplaudert hat.

Ach, jetzt wo Esmeralda hier geantwortet hat, fällt mir natürlich doch noch was ein.

Ich schaue gelegentlich Let's Plays zu Spielen, an denen ich mitgewirkt habe, weil es einfach unheimlich interessant, schön und auch unterhaltsam sein kann, den Spielern sozusagen beim Spielen über die Schulter schauen zu dürfen.

Ich schaue Let's Plays eigentlich nie komplett, sondern höchstens mal ausschnittsweise, entweder weil ich einen Tipp brauche, oder bei Spielen, die ich schon gespielt habe und von denen ich mir einzelne Szenen nochmal anschauen möchte. Zum Beispiel jetzt gerade bei Röki habe ich noch mal in einen reingeschaut, um mir eine Szene ins Gedächtnis zurückzurufen, für die ich keinen passenden Speicherstand hatte. Gelegentlich schau ich auch mal einen Let's Play ausschnittsweise zu einem Spiel, von dem ich lese, das ich aber nicht zu kaufen beabsichtige (z.B. weil das Gelesene sich als übler Verriss darstellt).

Mich nervt es aber auch jedes Mal, wie man dabei vollgequasselt wird und die schöne Hintergrundmusik meist gar nicht genießen kann. Daher danke an Ancalagon für den Hinweis, dass es auch noch die Kategorie "Walkthrough" gibt, denn diesen Unterschied kannte ich noch gar nicht.

Kikimora hat geschrieben: ↑26.01.2021, 17:16 Ach, jetzt wo Esmeralda hier geantwortet hat, fällt mir natürlich doch noch was ein.

Ich schaue gelegentlich Let's Plays zu Spielen, an denen ich mitgewirkt habe, weil es einfach unheimlich interessant, schön und auch unterhaltsam sein kann, den Spielern sozusagen beim Spielen über die Schulter schauen zu dürfen.

Ja... kann prima sein. Oder ganz furchtbar frustrierend, weil der Spieler die (natürlich völlig offensichtliche ) Lösung übersieht. Aber auf jeden Fall ist es informativ.

Kikimora hat geschrieben: ↑26.01.2021, 17:16 Ich schaue gelegentlich Let's Plays zu Spielen, an denen ich mitgewirkt habe, weil es einfach unheimlich interessant, schön und auch unterhaltsam sein kann, den Spielern sozusagen beim Spielen über die Schulter schauen zu dürfen.

Finde ich auch nett immer ne Reaktion zu haben von Spiele die ich getestet habe.

Ich bin da voll im Nutzerprofil. Neu erleben durch andere. Interpassivität. Ich schaue Let's Plays aus dem gleichen Grund, warum ich Freunden Filme vorführe, die ich mag: Ich will ihre Reaktion sehen und dadurch die Emotion neu durchspielen.

Ich schaue "Lass' uns spielen" alleine an - da kann ich keine Reaktionen beobachten. Und ausschließlich ohne Kommentar, und die sind echt rar gesät. Ich mache es, wenn ich mir nicht schlüssig darüber bin, ob ich das Spiel mögen würde, also vor dem Kauf. Wobei ich zwischen Lösungsdurchgängen und einfach nur Spielen keinen Unterschied mache. Die meisten Filme sind eh geschnitten und der Spieler hat es schon drei Mal gespielt und weiß vorher, wo die Fallen sind. Für eine Lösungssuche deshalb meist nicht geeignet, es sei denn, ich liebe Malen nach Zahlen ohne zu hinterfragen. Ab und zu sehe ich gerne grandiose Grafik-Abenteuer an, die zu teuer wären oder die sowieso bei mir nicht laufen. Dann darf es auch mal was Branchenfremdes sein, das ich nie spielen würde (Western z.B.). Bei einem Spiel, das ich kenne, ist es lustig, andere Lösungswege zu sehen oder sich darüber zu freuen, dass der andere Mensch auch 27 Mal dasselbe wie ich vergeblich versucht... Bei PS4-Spielen erfreue ich mich an der Aufmotzung von PS3-Spielen, die zwar gleich sein sollen, aber doch total anders wirken.

Es geht - zumindest bei mir - in dem Fall um die Reaktion des Let´s Players.

Vermutlich sind wir hier auch nicht die Hauptzielgruppe der Let's Plays.

Wenn, dann schaue ich eher Longplays (ohne oder mit wenig Kommentar) von Spielen, die ich schon kenne und nur mal kurz/entspannt wiedererleben möchte, oder die ich gerade nur umständlich selbst spielen könnte.