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DTP insolvent - Das klassische Adventure vor dem Aus?!
Verfasst: 30.04.2012, 01:11
von magoria
Absolute Katastrophe, vor allem für die Mitarbeiter, mein Mitgefühl !!!!
Für mich aber nicht unbedingt überraschend. "Leider....
Denn selbst hier, auf Adventure-Treff, ist eine Tendenz zu erkennen das man sich immer mehr vom klassischen Adventure entfernt. Aber was soll man tun wenn es an hochwertigem Nachschub fehlt. Wirkliche Highlights erscheinen in immer größeren Abständen. Oder werden angekündigt und erscheinen nie.
Die jüngere Generation greift offenbar lieber zu Wimmelbild-Adventure auf den mobilen Geräten oder erfreut sich an der Gewaltdarstellung in Telltale's "Walking Dead" (kann ich mir nicht verkneifen, Gewalt erlaubt, sexuelle Darstellungen verboten). Das nennt man dann Zielgruppen gerecht entwickelt. Oder ? Sicher ist es Geschmacksache was man mag. Aber wenn man sieht das immer mehr, der deutsche Publisher und Entwickler, den Bach runtergehen, macht mich das wütend. Und dann werden noch Preise an ein Projekt vergeben welche diese offenbar nicht nötig haben. Für mich Beweis genug wie, und wo man Deutschland die Wirtschaft fördert. Da sagt der Chef von Kryptotec (Namen frei erfunden) wir machen den Umsatz...also her mit Kohle. Da hätte ich gerne den Einspruch der Piraten. Einfach um das Geklüngel mal zu Beenden.
Re: DTP insolvent - Das klassische Adventure vor dem Aus?!
Verfasst: 30.04.2012, 01:30
von basti007
Hmm, und warum funktionieren dann gerade die Kickstarter-Projekte wie Larry, Doublefine und (wohl) auch Jane-Jensen gerade so gut? Ich habe nicht das gefühl, dass diese Wimmelbildspiele entwickeln wollen sondern es ganz klar die klassische Adventureschiene ist, die in letzter Zeit bei deutschen Publishern verstärkt weggebrochen ist (u.a. durch TAC/JoWood, HMH, jetzt dtp).
Ich habe nicht das Gefühl, dass es abwärts geht, es verschiebt sich nur gerade sehr. Vor allen Dingen freut mich, dass die US-Entwickler nun wieder einsteigen. Dadurch wird plötzlich ein ganz anderer Markt verfügbar. dtp hatte mal kurz versucht, das zu erreichen (eben mit Jane, Falstein, Barwood) es aber dann letztlich ziemlich verbockt. Allein die Tatsache, dass Gilbert und Schafer wieder entwickeln und in den USA jetzt (praktisch mit 10 Jahresversatz zu Deutschland) der Satz "Adventures sind ja nicht tot" fällt, stimmt mich eher positiv.
Oder anders ausgedrückt: Ich glaube auch, dass der deutsche Adventuremarkt zunehmend unter Druck ist, weil er international bislang nicht konkurrenzfähig ist. Aber wenn die Amis in den Markt wieder einsteigen (und sei es nur durch Kickstarter, Telltale ist jetzt mal eine andere Geschichte (und auch die machen ja nicht nur Walking Dead)), dann wiegt das für uns Spieler meiner Meinung nach den dümpelnden, kollabierenden deutschen Markt erst mal wieder auf.
Und achja: Wie häufig wurde das Adventure-Genre jetzt nochmal schon tot gesagt? Ich kann's nicht mehr zählen.

Re: DTP insolvent - Das klassische Adventure vor dem Aus?!
Verfasst: 30.04.2012, 01:48
von Matt80
Wimmelbilder sind eine ganz andere Zielgruppe als Adventures und nur weil einigen hier Walking Dead gefällt, ist das noch nicht das Ende der Welt. Klassische Adventures werden hier ja trotzdem noch verschlungen!
Und ja, die Kräfteverhältnisse werden sich wahrscheinlich ein bisschen verschieben. Die deutschen Adventures haben sich international gesehen sowieso immer schwer getan. dtp ist eine Schwächung für den deutschen Markt, bedeutet aber international gesehen wenig. Ausserdem kommen auch ohne dtp noch immer wieder klassische Adventures auf den Markt. Wenn sich double fines adventure gut verkaufen sollte, wird das sicher den US-Raum für klassische Adventures wieder ankurbeln! Wäre so ein Thread vor ein paar Monaten gekommen, hätte ich mich vermutlich darauf eingelassen. Derzeit schaut es aber nicht so schlecht aus. International gesehen wahrscheinlich sogar so vielversprechend wie nie!
Re: DTP insolvent - Das klassische Adventure vor dem Aus?!
Verfasst: 30.04.2012, 01:56
von Robbit
Den Kickstarter Hype jetzt mal außer vor, ich frage mich woher der Eindruck kommt es gäbe keinen Adventure Nachschub diese Jahr.
Niemandem gefällt jedes Genre aber wir hatten dieses Jahr schon ein Cranberries, Pendulo, Amanita und Daedalic Spiel. Von Daedalic kommt dieses Jahr noch mehr, Animation Arts bringt Geheimakte 3, Deck 13 kommt mit Jack Keane 2 wohl auch noch dieses Jahr. Nur KingArts fehlt noch.
Wie viel soll es denn noch sein? So eine Release Fülle hätte man vor ein paar Jahren noch für unmöglich gehalten. Ich würde mich nicht wundern, wenn dies schon zu viel, für die Nische Adventure, auf einem allgemein strauchelnden Softwaremarkt ist.
Re: DTP insolvent - Das klassische Adventure vor dem Aus?!
Verfasst: 30.04.2012, 03:17
von enigma
^ Dieses. Und im übrigen halte ich es doch für sehr gewagt, für eine solche These dtp heranzuziehen, über deren Insolvenz wir bisher genau gar nichts wissen, und die obendrein gar kein reiner Adventure-Publisher sind.
Dazu noch ein paar statistische Aussagen, die so stimmen können oder auch nicht ("immer mehr", mein persönlicher Lieblingsfeind -- klingt toll, ist als Floskel einfach zu verwenden, und keiner muss weiter darüber nach denken was es eingentlich bedeutet: immer mehr
gemessen woran?), und natürlich der obligatorische Seitenhieb Richtung Crysis. Also, ich weiß nicht

Re: DTP insolvent - Das klassische Adventure vor dem Aus?!
Verfasst: 30.04.2012, 08:23
von Loma
Spätestens seit "15 Days" betrachte ich dtp ja mit etwas gemischten Gefühlen. Aber ich finde es immer wieder interessant, daß von solchen Ereignissen gleich ganz pessimistisch auf den Niedergang des ganzen Genres geschlossen wird.
Mir gefällt auch die ein oder andere Entwicklung nicht, aber daraus gleich eine Grundsatzdebatte zu machen, finde ich irgendwie ein bisserl übertrieben.
Grübeln und lamentieren die anderen Genres eigentlich auch so viel und gerne über sich selbst?
Und warum genügt dafür eigentlich nicht der bereits vorhandene Thread:
http://www.adventure-treff.de/forum/vie ... 3&start=30
Re: DTP insolvent - Das klassische Adventure vor dem Aus?!
Verfasst: 30.04.2012, 08:54
von Laserschwert
@magoria:
Ich verstehe wirklich nicht, warum dir dir soviel Mühe gibst, gegen "The Walking Dead" zu wettern. Wir haben ja inzwischen verstanden, dass es dir nicht gefällt, aber dass du hier in jedem deiner Beiträge auch noch darauf aufmerksam machst, finde ich doch wirklich recht merkwürdig. Ich mag z.B. keinen Rosenkohl (Widerliches Zeug! Gehört in die Hölle! Oder kommt vermutlich daher!), aber deshalb nutze ich doch nicht jeden Möglichkeit, das der Welt kundzutun. Eine etwas erwachsenere und offenere Haltung gegenüber dem Phänomen von "unterschiedlichen Geschmäckern" wäre vielleicht mal angebracht. Und dass du dann auch noch meinst behaupten zu müssen, dass der Grund, aus dem du das Spiel nicht magst (nämlich die Gewaltdarstellung) im Umkehrschluss der Grund ist, weswegen andere das Spiel mögen ("erfreut sich an der Gewaltdarstellung"), ist besonders aufgrund der ausführlichen Begründungen im WD-Thread mehr als erbärmlich.
Ich für meinen Teil bin sehr zufrieden mit dem, was Telltale mit der "Sam & Max"-Reihe, "Tales of Monkey Island" und "Wallace & Gromit" gemacht hat. Als berufstätiger Mensch habe ich nicht mehr soviel Zeit, mich durch richtig lange Adventures zu beißen, wie es noch damals in meiner Jugend der Fall war. Daher ist das Episoden-Konzept für mich definitiv ein Schritt in die richtige Richtung. Letztendlich ist die Story für mich der allerwichtigste Aspekt - nicht nur eines Adventures, sondern jeden Computerspiels. Daher kann ich es auch verschmerzen, dass Telltale's Episoden vom Schwierigkeitsgrad eher im unteren Bereich mitspielen.
Vielleicht sollten die deutschen Studios auch mal mehr über dieses Veröffentlichungsprinzip nachdenken und ihre Spiele von Haus aus zweisprachig Deutsch/Englisch produzieren, während der Download-Vertrieb dann für weltweiten Verkauf sorgt.
Re: DTP insolvent - Das klassische Adventure vor dem Aus?!
Verfasst: 30.04.2012, 10:06
von Held von Kosmos
basti007 hat geschrieben:Hmm, und warum funktionieren dann gerade die Kickstarter-Projekte wie Larry, Doublefine und (wohl) auch Jane-Jensen gerade so gut?
Diese Kickstarter-Aktionen sind nun nicht gerade ein guter Indikator dafür wie es um ein Genre bestellt ist. Da spielt der Kickstarter-Hype, der Protest sowie große Titel und Namen eine entscheidende Rolle. Schau dir Adventure-Projekte an hinter deinen keine großen Namen wie Tim Schafer, Al Lowe oder Jane Jensen stehen. Da sind schon trotz kleiner Budgets genügend Projekte gescheitert. Dabei sind große Namen kein Garant für gute Spiele und auch kleine, unbekannte Entwicklerstudios können erstklassige Spiele abliefern...aber würde einer hier $250 im Vorfeld in solch ein Projekt investieren? Und solange die Anzahl der Kickstarter Aktionen überschaubar waren konnte man auch mal $100 in ein Spiel stecken. Wenn aber alle 2 Wochen eine neue Aktion kommt geht das irgendwann nicht mehr. Dann werden die Spenden kleiner oder man muss sich für Projekte entscheiden. Und spätestens wenn man ne Stange Geld in ein Spiel gesteckt hat welches sich hinterher als absolute Gurke entpuppt, wird man bei künftigen Vorfinanzierungen zurückhaltender sein.
Re: DTP insolvent - Das klassische Adventure vor dem Aus?!
Verfasst: 30.04.2012, 10:23
von basti007
Held von Kosmos hat geschrieben:Schau dir Adventure-Projekte an hinter deinen keine großen Namen wie Tim Schafer, Al Lowe oder Jane Jensen stehen. Da sind schon trotz kleiner Budgets genügend Projekte gescheitert. Dabei sind große Namen kein Garant für gute Spiele und auch kleine, unbekannte Entwicklerstudios können erstklassige Spiele abliefern...aber würde einer hier $250 im Vorfeld in solch ein Projekt investieren?
Aber das hat doch nichts mit dem Genre zu tun. Das ist ein generelles Kickstarter-Problem. Wenn man sich mal die anderen Genres anschaut, dann sieht man, das die es dort ganz genauso schwer haben, wenn der große Name fehlt.
Und solange die Anzahl der Kickstarter Aktionen überschaubar waren konnte man auch mal $100 in ein Spiel stecken. Wenn aber alle 2 Wochen eine neue Aktion kommt geht das irgendwann nicht mehr. Dann werden die Spenden kleiner oder man muss sich für Projekte entscheiden. Und spätestens wenn man ne Stange Geld in ein Spiel gesteckt hat welches sich hinterher als absolute Gurke entpuppt, wird man bei künftigen Vorfinanzierungen zurückhaltender sein.
Ich glaube eigentlich nicht, dass sich das so groß von Publisher-Spielen unterscheidet. Wenn ein Publisher ein paar schlechte Spiele veröffentlicht, dann passt man bei der nächsten Vorbestellung auch eher auf. Ob ich nun das Geld im Laden oder direkt am Entwickler verprasst habe, ist denke ich da eher unerheblich.
Ansonsten geb ich Dir gerade mit Doublefine natürlich schon recht - das ist kein reiner Indikator für das Adventure-Genre. Ein Signal setzt es aber natürlich trotzdem, dass es genau dieses Genre war, das den Sprung in die Millionenliga als erstes schaffte (und es ist ja auch nicht so, dass Pinkerton oder Larry total schlecht laufen würden).
Re: DTP insolvent - Das klassische Adventure vor dem Aus?!
Verfasst: 30.04.2012, 10:31
von Das Vieh
Ich denke, man sollte auch auf keinen Fall unterschätzen, welche Rolle Publisher bei der Spielentwicklung spielen. Die haben unglaublich viele gute, gepflegte Kontakte und können die PR-Arbeit um Welten besser machen, als Entwickler, die ein oder zwei wichtige Leute kennen. Und auch ein stressfreier internationaler Vertrieb wird glaube ich durch einen Publisher besser geleistet als durch Kickstarter-Leute. Daher glaube ich, dass Kickstarter allein nicht reichen wird, um das Genre am Leben zu halten, besonders im deutschen Raum (zumal Kickstarter mit deutschem Wohnsitz meines Wissens nach gar nicht geht).
Ansonsten glaube ich aber auch nicht, dass das Adventure wirklich vor dem Aus steht, weil ein weiterer Publisher dicht macht. Das ist zwar sehr bedauerlich, denn von dtp ist man größtenteils gute Qualität gewohnt, aber noch nicht das Ende. Und wie schon gesagt wurde, macht dtp ja nicht nur Adventures. Woran die Insolvenz liegt, weiß man (noch) nicht. Ich hoffe nur, dass Memento Mori 2 nicht betroffen ist.
Re: DTP insolvent - Das klassische Adventure vor dem Aus?!
Verfasst: 30.04.2012, 10:55
von cornholio1980
magoria hat geschrieben:Aber was soll man tun wenn es an hochwertigem Nachschub fehlt. Wirkliche Highlights erscheinen in immer größeren Abständen. Oder werden angekündigt und erscheinen nie.
Wann immer der nächste Tod des Adventures heraufbeschworen wird, kommt dann das Argument der angeblich rückläufigen Veröffentlichungen. Ich kann mich dabei immer des Eindrucks einer rosaroten Nostalgie-Brille nicht erwehren. Selbst in der Blütezeit des Adventure-Genres in den frühen 90ern erschienen selten mehr als 2 bis maximal 3 absolute "Highlights" und "Klassiker" in einem Jahr. Aus meiner Sicht lag man damit in den letzten Jahren also durchaus im Schnitt, wenn nicht gar leicht darüber (2011 z.B. "Harveys neue Augen", "Die Vieh-Chroniken", "The Next BIG Thing" und "Black Mirror 3". 2010 waren's sogar noch mehr. Und 2012 hat ja auch schon vielversprechend begonnen, bzw. erwarten uns auch noch einige potentielle Highlights).
Und Wimmelbildspiele sind genauso wenig der Tod von Adventures, wie es die in den 90ern zunehmend aufkommenden Ego-Shooter waren. Andere Zielgruppe.
Natürlich ist die Insolvenz von dtp, einem der wenigen deutschen Publisher die Adventures veröffentlicht und sich dabei auch Mühe gegeben haben, keine erfreuliche Nachricht. Wichtiger als die Publisher sind aber immer noch die Entwicklungsstudios. Solange Daedalic, King Art, Animation Arts etc. noch - gute und bei der Stammkundschaft beliebte - Spiele entwickeln, wird sich auch eine Firma finden, die sie auf den Markt bringt.
Re: DTP insolvent - Das klassische Adventure vor dem Aus?!
Verfasst: 30.04.2012, 10:58
von Venari
Das erinnert mich ein wenig an Metal.
Da wurde auch über jedes neue Genre, das sich zu weit vom "Urmetal" entfernte geklagt, es wurde das "gute" Genre zerstören.
Nun, kein Stil hält ewig.
2D Jump'n'Runs mag es noch geben, aber bei weitem nicht so erfolgreich wie früher.
Beat'n'Ups haben längst nicht mehr die Masse wie einst.
Solche Genres mögen weiterhin existieren, aber ohne Änderungen eben nicht mehr mit einstigem Erfolg.
Ich erfuhr erst spät vom Adventure und die meisten Leute, die ich kenne haben keine Ahnung was Point & Click Adventures überhaupt sind, sofern ich mir nicht die Mühe machte es zu erklären.
Das liegt sicherlich nicht an Wimmelbildspiele oder diese interaktive Filme wie The Walking Dead.
Im Gegenteil, würde ich zu behaupten wagen...
Adventure Fans werden wohl kaum zukünftig nur noch Wimmelbilder spielen wollen.
Aber ich kenne 2 Personen, die Wimmelbilder spielten und sich mit dies als Grundlage Richtung klassisches Adventure ziehen ließen.
Sobald man Leute zumindest in eine entfernt verwandte Richtung lockt, kann man Glück haben...
TWD sehe ich als kleine Chance durch sein Setting und Gameplay und der Vorlage neue Leute zu Telltale zu locken, wovon dann vielleicht auch mal einer schaut was die sonst so fabriziert haben.
Da wären dann Adventures zu nennen.
Oder wenn einem ein Spiel gefällt, schaut man auch mal ob es Vergleichbares gibt.
Im Falle von TWD gäbe es da ja eigentlich, so mir bekannt Jurassic Park und dann notgedrungen ein "Naja, kannst ja mal Horror Adventures antesten."
Adventures scheinen auf viele Leute auf den ersten Blick sehr abschreckend zu sein.
Eventuell kann man aber den ein oder anderen vorsichtig rantasten lassen.
Z.B. Syberia (oder wars ein anderes?) bei Big Fish.
Zu wenig Spiele kommen für meinen Geschmack nicht raus.
Mag daran liegen, dass ich zeitbedingt eh nur einen kleinen Teil der für mich interessanten Adventures spielen kann.
Aber allgemein sind zu viele Releases auf einen kleinen Markt wie dem Adventure Genre nachteilig.
Bei einer zu großen Übersättigung leiden meist alle Publisher, da einfach die Kaufkraft begrenzt ist und sich auf zu viele Titel aufteilt.
Re: DTP insolvent - Das klassische Adventure vor dem Aus?!
Verfasst: 30.04.2012, 11:19
von Scally
[quote="basti007"]
Allein die Tatsache, dass Gilbert und Schafer wieder entwickeln und in den USA jetzt
(praktisch mit 10 Jahresversatz zu Deutschland) der Satz "Adventures sind ja nicht tot" fällt, stimmt mich eher positiv. quote]
Das habe ich jetzt nicht verstanden, Basti, was ist denn ein Jahresversatz? Habe den ganzen Satz nicht einordnen können.
LG Scally
Re: DTP insolvent - Das klassische Adventure vor dem Aus?!
Verfasst: 30.04.2012, 11:21
von neon
Ich sehe das Problem auch nur darin, dass viele Adventure-Spieler Mitte bis Ende der 90er Jahre mit Adventures angefangen haben und den Interface- und Gameplay-Standard, der zu dieser Zeit vorherrschte, als ultimatives Adventure-Gameplay sehen, von dem nicht mehr abgerückt werden sollte.
Allerdings war das vorher anders und ich sehe keinen Nachteil darin, dass es auch in Zukunft wieder anders wird. Ich kenne kein Genre, das so festgefahrene Strukturen hat wie das Adventure, und das liegt hauptsächlich daran, dass viele Versuche, neue Gameplaykonzepte zu entwicklen, im Sande verlaufen sind. Die Einen haben das dann nicht gekauft, weil es ein Adventure ist, die Anderen, weil es kein Adventure ist.
Ich sehe allerdings auch für das 'pure' Adventure den Markt sehr schwierig. Wenn das Konzept immer das gleiche bleibt, bleibt auch die Kundschaft immer die gleiche. Neue Spieler kommen zwar dazu, dafür wird es aber auch anderen irgendwann zu langweilig, immer den gleichen Typ Spiel zu spielen. Das heißt, es gibt keinen Kundenzuwachs. Das wäre auch nur halb so schlimm, wenn jeder Adventure-Spieler jeden Adventure-Titel kaufen würde. Das ist aber auch nicht so, dafür sind die Geschmäcker innerhalb des Genres zu verschieden und es kommen auch inzwischen zu viele Titel raus, als dass sich jeder alles leisten könnte.
Das heißt, entweder neue Konzepte oder qualitativ immer schlechtere Spiele. Wenn diejenigen, die qualitativ gute Adventures machen, nach und nach in Insolvenz gehen müssen, weil das was sie machen sich einfach nicht mehr rentiert, bleiben am Ende nur noch Billigproduktionen übrig. Da ist es mir lieber, wenn Spiele wie Jurassic Park, The Walking Dead oder J.U.L.I.A. versuchen, ein bisschen vom Standard abzuweichen und damit vielleicht eine neue Käuferschicht anzusprechen. Vielleicht finden diese Entwickler ja wieder neue Mittelwege, mit denen dann auch Adventure-Spieler wieder zufriedener sind.
Re: DTP insolvent - Das klassische Adventure vor dem Aus?!
Verfasst: 30.04.2012, 12:06
von Dreas
Ich denke nicht dass Adventure Innovatitionen benötigen und erfolgreich zu sein/bleiben. Das Problem ist dass sie zu unpopulär sind. Wie schon weiter oben geschrieben, kaum jemand, besonders bei den jüngeren, kann mit dem Begriff Adventure etwas anfangen.
Gronk, mit seinen Let's Plays, beweist dass klassische Adventure Potential haben wenn sie erst mal einem breitem Puplikum vorgeführt werden. Man braucht sich nur die Zugriffe von seinen Let's Plays anschauen und das Beste ist sie werden nicht nur geschaut sondern animieren auch zum kaufen.
Es kommt nicht von ungefähr das Edna, ein fast vier Jahre altes Adventure das immer noch 60% vom Einstiegspreis kostet, und HNA so weit oben in den Amazon-Adventure-Charts stehen.
Dafür hat Gronkh gesorgt der aktuell Edna Let's Playt, auch für den besten Adventure-Neueinstieg der letzen 10 von Deponia ist Gronkh mitverantwortlich.
Ich bin überzeugt es gibt genug Kunden die Adventure kaufen und spielen würden wenn sie sie denn kennen würden.