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Sherlock Holmes jagt Jack the Ripper

Verfasst: 13.11.2011, 12:19
von Nomadenseele
Sherlock Holmes mit seinem schrecklichsten Fall!

In diesem großartigen neuen Adventure macht der berühmte Detektiv Jagd auf den gefährlichsten Serienmörder in der Geschichte Englands – Jack the Ripper.
Geschichte:
Sehr gut! Zwar erhält man alle notwendigen Informationen auf den Mörder rechtzeitig, aber ich habe sie überlesen. Der Fall dreht sich so rasant, dass am am Ende fünf Verdächtige hat.
Aus dem echten Kriminalfall wird alles Bekannte eingearbeitet – wahre Opfer, mögliche Opfer (nicht primär), das Goulston-Street-Graffito, die Briefe des Rippers und die möglichen Tatverdächtigen. Am Abspann bleibt das befriedigende Gefühl zurück: So könnte es (schlüssig) gewesen sein.

Grafik:

Selbst für 2009 sehr veraltet, lediglich die Wassereffekte sind schön. Die Kleidung liegt eng an den Charakteren, als hätte ein Bodypainter sich ausgelebt, die Bärte der Juden stehen so hart ab, als ob man sich an ihnen verletzen könnte.

Ambiente
Sehr gut! Der Spieler kann abtauchen in das London des 19 Jahrhunderts, ein wenig mehr Regen hätte nicht geschadet. Die Geigenmusik unterstützt die Stimmung noch.

Figuren
Die Figuren sind sowohl charakterlich als auch von ihrer Ausstattung gut getroffen und glaubwürdig – bis auf Dr. Watson. Warum er sich von Holmes zum Handlanger machen lässt und als Belohnung niedergemacht wird, bleibt sein Geheimnis. Auch, warum er mehrmals seine Frau erwähnt, um morgens aus seinem (alten?) Schlafzimmer in Holmes` Wohnung zu marschieren.
Negativ: Es laufen viele Klone herum Sqibby und der Wirt sind nicht das einzige Pärchen. Schlecht ist dies immer dann, wenn man auf eine bekannte Figur auf der Straße zusteuert und entrüstet abgewiesen wird.
Holmes läuft leider herum, als hätte er einen Stock verschluckt.

Steuerung
Ganz böse! Häufig bleiben die Figuren hängen und / oder gingen erst nach mehrmaliger Aufforderung weiter. Die Bewertung bezieht sich auf 3rd Person, kann aber auf 1st Person umgeschaltet werden.

Bedienbarkeit
Ich habe noch nie eine Komplettlösung benutzt, um herauszufinden, wie ein Spiel funktioniert. Diesmal musste ich es mehrmals machen. Intuitiv ist etwas anderes.

Rätsel
Bis auf ein Rätsel – ein Schieberätsel in 26 Schritten – waren alle machbar. Teilweise spielt es sich wie ein Film, denn es wird immer gesagt, was zu tun ist. Ich spiele seit ca. 20 Jahren Adventures und kann mich an kein so vielfältiges erinnern – Leichen untersuchen, Dokumente entschlüsseln, Kabel legen, Tresore öffnen, Rohre reparieren, Schlüsse ziehen, ein Geschicklichkeitsspiel – neben normaler Rätselkost.
Allerdings erschließt sich mir immer noch nicht, warum ich in einen geschlossenen Schraubstock einen Schlüssel stecken kann /muss.
Fazit:

*Sherlock Holmes jagt Jack the Ripper* ist ein wunderbares Spiel, welches leider durch die Steuerung und Bedienung viel kaputtmacht. Für unter 8 Euro im Neukauf, würde ich auf jeden Fall wieder zuschlagen.