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Werden Adventures immer "kindlicher"
Verfasst: 18.04.2009, 00:16
von pyronero
Ich könnte ja auch sagen "kindisch". Aber das trifft nicht dies was ich sagen möchte!
Für mich persönlich treibt das Adventure-Genere immer mehr in Richtung "casual gaming". Auch wenn BouT ein toll gemachtes Spiel ist, keine Frage! Möchte ich doch gerne mal das Wort, gerade an die deutschen Produzenten richten. Dürfen wir in Zukunft auch auf Titel hoffen die mehr die Zielgruppe der erwachsenen Gamer ansprechen. Ihr habt doch bewiesen das ihr in der Lage seit außergewöhnliche Spiele zu erstellen. Warum nicht mal ein Spiel mit der Story à la Gabriel Knight oder Tex Murphy. Ein Adventure dessen USK Stempel auch mal rot sein dürfte.
Re: Werden Adventures immer "kindlicher"
Verfasst: 18.04.2009, 01:21
von LittleRose
In den letzten Jahren sind doch viele Spiele erschienen, die sich auch an ältere Spieler richten:
-Black Mirror (Mysterie/Horror)
-Dark Fall (Horror)
-Darkness Within (Horror)
-Scratches (Horror)
-The Moment of Silence (Mystery/Science-Fiction)
-Overclocked (Mystery)
-Still Life (Thriller)
-The Lost Crown (Horror)
...
Also, ich finde immer genug ernsthafte Adventures für meinen Geschmack. Ich freue mich z. B. schon auf Gray Matter von Jane Jensen (Gabrel Knight).
Außerdem finde ich nicht, dass Comicadventures kindisch sind. Dafür werde ich auch in hundert Jahren noch nicht zu alt sein.

Re: Werden Adventures immer "kindlicher"
Verfasst: 18.04.2009, 08:37
von marc s
Ich finde das auch eine sehr steile These, wo einem schlagartig ein Haufen Gegenbeispiele einfallen.
Ich denke der Eindruck entsteht durch die unheimliche Popularität der Comic-Adventure. Ernsthafte/Realistische Titel hatten es in den vergangenen zwei, drei Jahren schwer eine ähnliche Bekanntheit zu erlangen.
Zudem scheinen sich die anspruchslosen Spaßadventure auch sehr gut zu verkaufen d.h. die Leute wollen von eher simplen Storys,eindimensionalen Charakteren und kindgerechten Humor unterhalten werden.
Ist auch nicht meine Welt, aber wenn es die Mehrheit wünscht, ist es halt so.
Re: Werden Adventures immer "kindlicher"
Verfasst: 18.04.2009, 11:05
von Mister L
Mir fallen da noch die ganzen "Agatha Christie"- und "Sherlock Holmes"-Adventures ein. Die richten sich thematisch auch mehr an ältere Semester. Gerade das neue Holmes-Adventure könnte was für stärkere Nerven sein. Der Ripper war nie besonders zimperlich.

Re: Werden Adventures immer "kindlicher"
Verfasst: 18.04.2009, 11:10
von Leonaru
Ich habe auch den Eindruck, dass die Comicadventures etwas merh "schillern" und besser im Gedäcchtnis bleiben. Klar, Scratches, Black Mirror und die anderen habe ich nicht vergessen, aber viele Comicadventures haben mehr unvergessliche Punkte: An ulkigen Protagonisten wie Edna, Ceville, früher Hoogie, Simon oder Brian erinnere ich mich viel besser als an rotgonisten ernsterer Spiele (zumal wenn sie unsichtbar, weil 1st-Person, sind).
Re: Werden Adventures immer "kindlicher"
Verfasst: 18.04.2009, 11:16
von DasJan
pyronero hat geschrieben:Ein Adventure dessen USK Stempel auch mal rot sein dürfte.
Das wird wohl jeder Adventure-Entwickler dringend vermeiden wollen. Das Adventuregenre ist ein Nischengenre und es werden ohnehin nicht so viele Einheiten verkauft. Eine USK18-Einstufung würde starke Einschränkungen im Online-Verkauf bedeuten und auch im normalen Verkauf gäbe es Probleme (Karstadt führt solche Titel z.B. gar nicht mehr). Es wäre also noch viel schwieriger, USK18-Adventures gewinnbringend zu verkaufen.
Persönlich hätte ich natürlich nichts dagegen, wenn doch ein Entwickler den Versuch wagt.
Das Jan
Re: Werden Adventures immer "kindlicher"
Verfasst: 18.04.2009, 11:29
von elevar
Mit alle den Anspielungen von TBoUT würde ich nicht sagen, dass es sich bei der Zielgruppe um Kinder handelt, und es ist irgendwie nicht "kindlich". Ich selbst ziehe Comicadventures den ernsteren vor, den Schritt von meinen ersten Lucas-Erfahrungen hin zu anderer Kost bin ich nie gegangen. Für ernste Geschichten nutze ich meist andere Medien. Die Tendez, die du im Titel beschreibst, ist aber nicht erkennbar. Auch früher waren die Blockbuster doch witzig, bunt, und comicmäßig...
Re: Werden Adventures immer "kindlicher"
Verfasst: 18.04.2009, 12:16
von Möwe
Ich persönlich merke, dass mich Comicadventures so gar nicht mehr von Hocker reißen.
Während früher
the day of the tentacle oder
monkey island das Höchste für mich waren, finde ich die momentanen Comic-Adventures eher nicht ansprechend. Selbst bei
a vampyre story musste ich mir Mühe geben, es zu installieren, so klein war mein Interesse (dann gings). (Ausnahme sind da
Sam & Max dank der galaktisch guten Telltale-Genies)
Vielleicht geht es dir ähnlich, pyroneno, und du hast deshalb eine verzerrte Sicht auf die Dinge.
Jedenfalls kann ich nicht sehen, wo früher die Spiele "erwachsener" geweßen sein sollten. Da war doch eher alles fun und locker (was aber wiederum meine Verklärung sein kann).

Re: Werden Adventures immer "kindlicher"
Verfasst: 18.04.2009, 13:45
von realchris
piep
Re: Werden Adventures immer "kindlicher"
Verfasst: 18.04.2009, 14:02
von Leonaru
realchris hat geschrieben:Ich würde sogar behaupten, dass Adventures früher thematisch kindlicher, jedoch rätseltechnisch schwerer waren. Wenn man das Archiv mal so durchforstet, sind in den 2000er Jahren die ernsten Titel in der Mehrheit. Das Phänomen Comicadventure ist in letzter Zeit mehr ein deutsches. Leider ist auch der Humor meist sehr deutsch bzw. auf dem freitaglichen SaRTPRo7-Comedy-Niveau, was ich überhaupt nicht witzig finde. Die frühen LA-Adventures arbeiteten mit Slapstick. Guybrush in Monkey 1+2 ist Slapstick. Da reicht ein Blick und es ist lustig. Liegt auch an der tragigkomischen Optik des Pixelmännchens. Bei Sam und Max S1 funktioniert das komischerweise. Das einzigste Adventure der letzen 10 Jahre, wo ich lachen und nicht nur gezwungen grinsen musste. Aber die Amis sind uns in Punkto Humor um Lichtjahre voraus.
Sehe ich völlig anders - Monkey Island, Sam & Max und die anderen US-Spiele dieser Art finde ich zwar unterhaltsam, aber selten wirklich komisch. Das könnte aber auch daran liegen, dass ich generell nicht besonders viel lache und US-Komödien und entsprechende US-Serien wenig bis gar nicht witzig finde. Deutsche Komödien aber eigentlich auch nicht.
Re: Werden Adventures immer "kindlicher"
Verfasst: 18.04.2009, 16:25
von realchris
piep
Re: Werden Adventures immer "kindlicher"
Verfasst: 18.04.2009, 20:16
von pyronero
Eventuell hat Möwe ja recht, und mehr fehlt bei den aktuellen Comic-Titeln einfach die Storytiefe bzw. die originalität der Story. Gut, irgendwie hat es alles auch schon eimal gegeben. Und das Rad kann man ja nicht neu erfinden. Mit "kindlich" meinte ich auch eher das Gesamtkonzept vieler Titel. Ich mag halt eher Adventures mit einem gewissen Realitätsbezug und einer gewissen Ernsthaftigkeit. Solche Titel gibt es aktuell sicherlich auch, werden aber meiner Meinung nach dezeit schon fast in den independent Bereich abgedrängt. Outcry wäre da so ein Titel der mir einfiele. Aber ich sehe auch ein das dies mein persönlicher Geschmack ist, und die Masse wohl nach anderen Titeln verlangt. Auffällig ist halt, dass gerade deutsche Entwickler momentan den größten Teil dieser "Comic-Adventures" liefern.
Re: Werden Adventures immer "kindlicher"
Verfasst: 18.04.2009, 20:47
von Ninas Ex
Naja, das Rad neu erfinden kann man wohl nicht, pyronero, aber es gibt schon Spiele, die eine einzigartige Geschichte erzählen oder/und eine ganz bestimmte Athmosphäre aufbauen, die sich von der Masse abheben und die nur selten aber doch vorkommen. Dazu würde ich eben die Gabriel Knight-Reihe zählen. Jane Jensen scheint da ein echtes Gespür zu haben. Oder auch Black Mirror, das ich vor kurzem zum ersten Mal gezockt habe, und es hat mich seit Gabriel Knight kein Spiel mehr athmosphärisch so mitgerissen, trotz des miesen Endes. Auch The Longest Journey und Dreamfall gehören zu dieser Kategorie. Eine solche Tiefe wird ein humororientiertes Comicadventure vermutlich nie erreichen. Und ich würde dir insofern zustimmen, Spiele mit einer solchen Originalität und Storytiefe fehlen in den letzten Jahren.
Re: Werden Adventures immer "kindlicher"
Verfasst: 18.04.2009, 21:29
von FritzM
Ich find Still Life auch zu kindlich...
Re: Werden Adventures immer "kindlicher"
Verfasst: 18.04.2009, 21:32
von pyronero
Ninas Ex hat geschrieben:Naja, das Rad neu erfinden kann man wohl nicht, pyronero, aber es gibt schon Spiele, die eine einzigartige Geschichte erzählen oder/und eine ganz bestimmte Athmosphäre aufbauen, die sich von der Masse abheben und die nur selten aber doch vorkommen. Dazu würde ich eben die Gabriel Knight-Reihe zählen. Jane Jensen scheint da ein echtes Gespür zu haben. Oder auch Black Mirror, das ich vor kurzem zum ersten Mal gezockt habe, und es hat mich seit Gabriel Knight kein Spiel mehr athmosphärisch so mitgerissen, trotz des miesen Endes. Auch The Longest Journey und Dreamfall gehören zu dieser Kategorie. Eine solche Tiefe wird ein humororientiertes Comicadventure vermutlich nie erreichen. Und ich würde dir insofern zustimmen, Spiele mit einer solchen Originalität und Storytiefe fehlen in den letzten Jahren.
Du sprichst mir aus der Seele

. Gerade die GK Reihe kann man wohl mit guten Büchern gleichsetzen. Die Frage ist halt, wie würden solche Titel heute beim Publikum ankommen? Möchte man heute überhaupt noch Adventures dieser Art. Und ich spreche hier nicht unbedingt von den Leuten hier im Forum. Da wird die Antwort wohl klar sein. Als Entwickler und Publisher muss man aber auch schauen neue Käuferschichten zu erreichen. Interessant währe mal zu wissen welche Altersgruppe bevorzugt zu Adventures greift. Wie "das Jan" ja schon richtig sagte werden Ü18 Adventures auf dem Markt wohl keine Chance haben. Aber man kann sich ja auch in dem Bereich Ü16 bewegen. Auch hier hätte man wohl einen gewissen Spielraum. Aber heutzutage ist da wohl eher die "leichte Kost" gefragt. Man muss sich ja auch ein Stück des Kuchens sichern. Und der Kuchen besteht nunmal zu 90 Prozent aus First-Person, MMORPG's und Action-Adventures.