Und die Ölindustrie macht dann zum Schluss das Licht aus.

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Werner1612
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Und die Ölindustrie macht dann zum Schluss das Licht aus.

Beitrag von Werner1612 »

Hallo zusammen,
ich habe mich gestern abend mit einem Bekannten über Energie, Öl, Umwelt und Co. unterhalten. Er hat mich auf einen Beitrag des Guardian verwiesenen, der die Pläne der großen Ölproduzenten der Welt beinhaltet. Diese werden als Co2-Bomben betrachtet. Alle Anstrebungen aus der Fossielen Energie auszusteigen, würden damit zunichte gemacht. Manchmal denke ich, dass wir wie irre auf den Abgrund zulaufen. Die Industrie schöpft noch mal richtig ab, danach Leck mich....
Ich empfinde so ein Verhalten als Menschheitsverbrechen.

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DavidMcNamara
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Re: Und die Ölindustrie macht dann zum Schluss das Licht aus.

Beitrag von DavidMcNamara »

Danke für den Link, Werner - den Bericht kannte ich noch nicht! Hier noch ein Link zum Guardian: https://www.theguardian.com/environmen ... wn-oil-gas

Was es braucht ist eine nationale/internationale Regulierung der Öl- und Gasbranche. Aber die wird nicht zuletzt durch Lobbyisten verhindert.

Im Zusammenhang damit sehe ich auch die Autolobby in Deutschland, die jegliche innenpolitische Maßnahmen zum Energiesparen unterläuft.

Stichwort "Tankrabbat": Anstatt gezielt die alleinerziehende Mutter mit der uralten Familienkutsche zu unterstützen, werden alle entlastet - auch Ferrari-Besitzer. Anstatt die enormen Kriegsgewinne der Ölkonzerne durch Steuerabgaben abzuschöpfen, werden Steuergelder investiert. Der Gegenvorschlag, Ölkonzerne zur Kasse zu bitten und gezielt betroffene Gruppen zu entschädigen, scheitert woran? Yep - der Auto- und Öllobby. Dazu kommt, dass der Tankrabbat die Nachfrage erhöht oder zumindest auf gleichem Niveau bleiben lässt, sodass keine Energie eingespart wird.

Stichwort "Tempolimit": Laut einer TÜV Umfrage befürworten 56 Prozent ein Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen. (Siehe https://www.tuev-verband.de/pressemitte ... tudie-2022). Und laut Energieökonomin Claudia Kemfert könnte ein Tempolimit fünf bis sieben Prozent der russischen Ölimporte reduzieren. Warum schläft die Debatte dann gleich wieder ein? Ein Schelm, wer da an Lobbyismus denkt...
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z10
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Re: Und die Ölindustrie macht dann zum Schluss das Licht aus.

Beitrag von z10 »

Werner1612 hat geschrieben: 01.06.2022, 01:22Ich empfinde so ein Verhalten als Menschheitsverbrechen.
Da das keine Einzelfälle sind und schon lange solche miesen Praktiken vollzogen werden, ist es für mich auf jeden Fall ein Verbrechen an die Menschheit. Sehr schade, dass niemand ernsthaft zur Rechenschaft gezogen wird.
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Simon
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Re: Und die Ölindustrie macht dann zum Schluss das Licht aus.

Beitrag von Simon »

DavidMcNamara hat geschrieben: 01.06.2022, 12:39 Stichwort "Tankrabbat": Anstatt gezielt die alleinerziehende Mutter mit der uralten Familienkutsche zu unterstützen, werden alle entlastet - auch Ferrari-Besitzer. Anstatt die enormen Kriegsgewinne der Ölkonzerne durch Steuerabgaben abzuschöpfen, werden Steuergelder investiert. Der Gegenvorschlag, Ölkonzerne zur Kasse zu bitten und gezielt betroffene Gruppen zu entschädigen, scheitert woran? Yep - der Auto- und Öllobby. Dazu kommt, dass der Tankrabbat die Nachfrage erhöht oder zumindest auf gleichem Niveau bleiben lässt, sodass keine Energie eingespart wird.
Ich finde den Tankrabatt auch absurd. Gefühlt wird hier ausschließlich die Lobby bedient. Zu deinem Vergleich würde ich sogar sagen, dass die alleinerziehende Mutter deutlich benachteiligt ist. Nicht nur, dass sie deutlich höhere Lebensmittelkosten hat, ihre uralte Familienkutsche wird vermutlich sogar weniger verbrauchen, als viele aktuelle, hochpreisige Modelle. Die Förderung geht also eher an besser Betuchte.
DavidMcNamara hat geschrieben: 01.06.2022, 12:39Stichwort "Tempolimit": Laut einer TÜV Umfrage befürworten 56 Prozent ein Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen. (Siehe https://www.tuev-verband.de/pressemitte ... tudie-2022). Und laut Energieökonomin Claudia Kemfert könnte ein Tempolimit fünf bis sieben Prozent der russischen Ölimporte reduzieren. Warum schläft die Debatte dann gleich wieder ein? Ein Schelm, wer da an Lobbyismus denkt...
Ich verstehe auch nicht, warum man sich jetzt nicht wenigstens auf ein temporäres Tempolimit einigt. Gleichzeitig ist natürlich niemand gezwungen, schnell zu fahren – man muss ja nicht mit allem auf die Politik warten. ;-)
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DavidMcNamara
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Re: Und die Ölindustrie macht dann zum Schluss das Licht aus.

Beitrag von DavidMcNamara »

Simon hat geschrieben: 01.06.2022, 16:56 Ich finde den Tankrabatt auch absurd. Gefühlt wird hier ausschließlich die Lobby bedient. Zu deinem Vergleich würde ich sogar sagen, dass die alleinerziehende Mutter deutlich benachteiligt ist. Nicht nur, dass sie deutlich höhere Lebensmittelkosten hat, ihre uralte Familienkutsche wird vermutlich sogar weniger verbrauchen, als viele aktuelle, hochpreisige Modelle. Die Förderung geht also eher an besser Betuchte.
Guter Punkt! Clemens Fuest (ifo) spricht daher sogar von "Umverteilung von unten nach oben"...
Simon hat geschrieben: 01.06.2022, 16:56 Ich verstehe auch nicht, warum man sich jetzt nicht wenigstens auf ein temporäres Tempolimit einigt. Gleichzeitig ist natürlich niemand gezwungen, schnell zu fahren – man muss ja nicht mit allem auf die Politik warten. ;-)
Völlig d'accord!
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Re: Und die Ölindustrie macht dann zum Schluss das Licht aus.

Beitrag von Werner1612 »

In Indien und Pakistan kann man schon einmal einen Vorgeschmack dessen bekommen, was uns in ein paar Jahren auch blühen wird. In dem betreffenden Bericht hat die Stadt in Pakistan auch etwas Mitschuld, da sie die Stadtbäume abgeholzt und verheeizt haben. Aber einiges geht auf den Fakt der Klimaveränderung.
Wenn nun noch die Öllobby nachlegt, dann gute Nacht um Neune. :oops:
Das sowas nicht anklagbar ist???? :oops:
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Sternchen
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Re: Und die Ölindustrie macht dann zum Schluss das Licht aus.

Beitrag von Sternchen »

Werner1612 hat geschrieben: 01.06.2022, 01:22 Hallo zusammen,
ich habe mich gestern abend mit einem Bekannten über Energie, Öl, Umwelt und Co. unterhalten. Er hat mich auf einen Beitrag des Guardian verwiesenen, der die Pläne der großen Ölproduzenten der Welt beinhaltet. Diese werden als Co2-Bomben betrachtet. Alle Anstrebungen aus der Fossielen Energie auszusteigen, würden damit zunichte gemacht. Manchmal denke ich, dass wir wie irre auf den Abgrund zulaufen. Die Industrie schöpft noch mal richtig ab, danach Leck mich....
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Sehe ich genauso darum rate ich jeden Land:
Produziert wenn ihr könnt euer eigenes Öl&Gas und macht euch nicht länger abhängig von Russland und Co.
Was den Klimawandel angeht, ich bete es wird nicht so schlimm wie alle befürchten.
Aber da alle ja wohl gern immer über Hitze sich beklagen, finde die Wärme gerade angenehm, Tagsüber so knapp 25, nachts eben 16 Grad so um den Dreh rum.
Einen Vorteil hat es: Spart Heizkosten.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.


Menschen und Dinge verlangen verschiedene Perspektiven. Es gibt manche, die man aus der Nähe sehen muß, um sie richtig zu beurteilen, und andere, die man nie richtiger beurteilt, als wenn man sie aus der Ferne sieht.

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Fightmeyer
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Re: Und die Ölindustrie macht dann zum Schluss das Licht aus.

Beitrag von Fightmeyer »

Sternchen hat geschrieben: 03.06.2022, 00:01 Sehe ich genauso darum rate ich jeden Land:
Produziert wenn ihr könnt euer eigenes Öl&Gas und macht euch nicht länger abhängig von Russland und Co.
Wenn das so einfach wäre, würde das jedes Land machen. #-o Nur liegen die Vorkommen nun mal nicht gleichermaßen überall verteilt. Nicht ohne Grund hat man ja jahrelang - und aktuell auch immer noch - Gas und Öl aus Drittstaaten - wie eben Russland - bezogen. Unter Merkel hat man im Grunde 16 Jahre lang den Ausbau der erneuerbaren Energien quasi gekonnt abgewürgt, anstatt da massiv zu investieren. Ich hab letztens irgendwo eine Zahl gelesen, dass es vom Antrag bis zur Fertigstellung eines Windrads in Deutschland aktuell 8 Jahre dauert. In dem Tempo kann man das Thema sowieso vergessen und wenn man dann noch solche Bremserländer wie Bayern hat, dann wird das sowieso nix mehr.
[/quote]
Sternchen hat geschrieben: 03.06.2022, 00:01 Was den Klimawandel angeht, ich bete es wird nicht so schlimm wie alle befürchten.
Aber da alle ja wohl gern immer über Hitze sich beklagen, finde die Wärme gerade angenehm, Tagsüber so knapp 25, nachts eben 16 Grad so um den Dreh rum.
Einen Vorteil hat es: Spart Heizkosten.
Ich befürchte, es wird noch richtig schlimm werden. Und damit meine ich nicht unbedingt hier in unseren Breitengraden. Wir liegen ja relativ günstig - auch wenn irgendwelche Extremwetterereignisse sicherlich zunehmen werden. Probleme werden die afrikanischen Länder kriegen und vermutlich auch der indische Subkontinent. Wenn dort kein vernünftiges Leben mehr möglich ist, dann will ich an die Flüchtlingsströme, die uns dann ins Haus stehen gar nicht denken. Noch ein Grund mehr, von den fossilen Energieträgern wegzukommen. Leider agieren Regierungen immer nur auf Sicht bzw. bis zur nächsten Wahl und daher glaube ich, dass es erst noch richtig viel schlimmer werden muss, bevor ein langfristiges Umdenken stattfindet.

Aber mit solchen "Experten" wie Lindner, die sich trotz einer Mehrheit der Bevölkerung für ein Tempolimit vehement dagegen stemmen, ist da halt nichts zu reißen.
Der Tankarabatt ist auch so ein Schwachsinn. Bereits am 01.06. waren die alten Preise wieder da und aktuell kann ich keinen Unterschied mehr
zu vor dem Tankarabatt erkennen. So ziemlich alle haben im Vorfeld angemerkt, dass die Mineralölkonzerne den Rabatt einfach einstreichen würden - aber die Politik hat es wider besseren Wissens trotzdem durchgedrückt.
Auf der einen Seite wollen wir öltechnisch unabhängiger von Russland werden, auf der anderen Seite subventionieren wird aber den Kauf von Benzin und Diesel. Wie dämlich ist das denn?
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Re: Und die Ölindustrie macht dann zum Schluss das Licht aus.

Beitrag von Kikimora »

Und dann grübelt dieser Lackaffe von der FDP noch herum, ob das 9€ Ticket so attraktiv sei, weil es günstig ist, oder die Leute einfach nur attraktivere und unkompliziertere Angebote brauchen. Der ist wohl noch nie Bahn gefahren und hat keine Ahnung, was das normalerweise kostet …
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JohnLemon
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Re: Und die Ölindustrie macht dann zum Schluss das Licht aus.

Beitrag von JohnLemon »

Kikimora hat geschrieben: 07.06.2022, 00:17 (...) dieser Lackaffe von der FDP (...) Der ist wohl noch nie Bahn gefahren und hat keine Ahnung, was das normalerweise kostet …
-
Was er wahrscheinlich schon weiß: seinen Porsche mit in die Regionalbahn zu nehmen, würde ihn Zuschlag kosten. :roll:
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Simon
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Re: Und die Ölindustrie macht dann zum Schluss das Licht aus.

Beitrag von Simon »

Fightmeyer hat geschrieben: 06.06.2022, 22:42
Sternchen hat geschrieben: 03.06.2022, 00:01 Sehe ich genauso darum rate ich jeden Land:
Produziert wenn ihr könnt euer eigenes Öl&Gas und macht euch nicht länger abhängig von Russland und Co.
Wenn das so einfach wäre, würde das jedes Land machen. #-o Nur liegen die Vorkommen nun mal nicht gleichermaßen überall verteilt.
Na ja, man könnte meinen. Sternchen hat hier unglücklich formuliert und meint genau das: "Macht euch unabhängig von Russland und Co., indem ihr Energie spart und auf alternative Energiequellen setzt." Dann passt das wieder sehr gut hierzu:
Fightmeyer hat geschrieben: 06.06.2022, 22:42Unter Merkel hat man im Grunde 16 Jahre lang den Ausbau der erneuerbaren Energien quasi gekonnt abgewürgt, anstatt da massiv zu investieren. Ich hab letztens irgendwo eine Zahl gelesen, dass es vom Antrag bis zur Fertigstellung eines Windrads in Deutschland aktuell 8 Jahre dauert. In dem Tempo kann man das Thema sowieso vergessen und wenn man dann noch solche Bremserländer wie Bayern hat, dann wird das sowieso nix mehr.
Das macht mich auch so wütend und ich finde es so unverständlich, dass die CDU, die ich für die aktuelle Misere hauptverantwortlich sehe, jetzt schon wieder Zulauf verzeichnet. Ich glaube, uns ist einfach nicht mehr zu helfen. #-o

Hier mal ein Beispiel, auf die Schnelle gefunden, wie auch durch die Politik unter Merkel die Solarbranche in Deutschland eingebrochen ist:

https://www.iwr.de/news/masdar-schliess ... -news26350
Eine aktuelle Analyse mehrerer Forschungsinstitute hat gezeigt, dass die Beschäftigtenzahl in der Solarbranche in Deutschland von 100.300 in 2012 auf 56.000 in 2013 zurückgegangen ist. Dass entspricht einem Verlust von 44 Prozent.
In dem Artikel findet sich zwar der Hinweis auf die im Gegensatz zur Solarbranche gut laufende Windkraftindustrie, aber auch die wurde in die Krise gesteuert:

https://www.trendsderzukunft.de/pleiten ... industrie/
Insgesamt lag der Zubau bei 287 Megawatt. Zum Vergleich: In den Jahren 2014 bis 2017 wurden jedes Jahr im Schnitt neue Windkraftanlagen mit einer Kapazität von 4.600 Megawatt neu errichtet. Oder anders ausgedrückt: Die Branche steckt in der Krise, weil in Deutschland aktuell deutlich weniger Windräder gebaut werden als früher.
Aber schön, dass die CDU in Thüringen mit der AfD gemeinsame Sache macht, damit möglichst noch weniger Windkraftanlagen gebaut werden:
https://www.tagesschau.de/inland/innenp ... d-109.html

Aber selbst wenn man diese Energien jetzt stark ausbaut, sehe ich mittelfristig nur wenig Chancen, sich unabhängig von fragwürdigen Energieimporten zu machen. Was aber kein Grund sein soll, nicht alles zu versuchen, diese so stark wie möglich zu reduzieren.
Fightmeyer hat geschrieben: 06.06.2022, 22:42Ich befürchte, es wird noch richtig schlimm werden. Und damit meine ich nicht unbedingt hier in unseren Breitengraden. Wir liegen ja relativ günstig - auch wenn irgendwelche Extremwetterereignisse sicherlich zunehmen werden. Probleme werden die afrikanischen Länder kriegen und vermutlich auch der indische Subkontinent. Wenn dort kein vernünftiges Leben mehr möglich ist, dann will ich an die Flüchtlingsströme, die uns dann ins Haus stehen gar nicht denken.
Das Thema Klima ist natürlich schwierig, aber ich befürchte, dass wir uns radikal umstellen müssen. Es gibt ja Modelle, die vorhersagen, dass sich mit der zunehmenden Abnahme des Golfstroms das Klima auch hier radikal ändern wird. Aber ganz unabhängig vom Klima haben wir hier ja auch schon beginnende Wasserknappheit. Und letztendlich könnten Klimaveränderungen nicht nur zu Flüchtlingsströmen führen, sondern gänzlich zu Völkerwanderungen verbunden mit neuen Kriegen.
Fightmeyer hat geschrieben: 06.06.2022, 22:42Der Tankarabatt ist auch so ein Schwachsinn. Bereits am 01.06. waren die alten Preise wieder da und aktuell kann ich keinen Unterschied mehr
zu vor dem Tankarabatt erkennen. So ziemlich alle haben im Vorfeld angemerkt, dass die Mineralölkonzerne den Rabatt einfach einstreichen würden - aber die Politik hat es wider besseren Wissens trotzdem durchgedrückt.
Auf der einen Seite wollen wir öltechnisch unabhängiger von Russland werden, auf der anderen Seite subventionieren wird aber den Kauf von Benzin und Diesel. Wie dämlich ist das denn?
Beim Unsinn des Tankrabatts stimme ich vollkommen zu. Macht gar keinen Sinn. Inwiefern die Konzerne jetzt manipulieren oder die Änderungen doch an Erzeugerpreisen festgemacht werden können, vermag ich nicht zu sagen. Aber ich bin 100% sicher, dass die Konzerne seit Kriegsbeginn auch ordentlich in die eigene Tasche Wirtschaften. Aber schön, dass die Politiker das Kartellamt angewiesen haben, gut aufzupassen...
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Re: Und die Ölindustrie macht dann zum Schluss das Licht aus.

Beitrag von JoeX »

Fightmeyer hat geschrieben: 06.06.2022, 22:42

Ich befürchte, es wird noch richtig schlimm werden. Und damit meine ich nicht unbedingt hier in unseren Breitengraden. Wir liegen ja relativ günstig - auch wenn irgendwelche Extremwetterereignisse sicherlich zunehmen werden. Probleme werden die afrikanischen Länder kriegen und vermutlich auch der indische Subkontinent. Wenn dort kein vernünftiges Leben mehr möglich ist, dann will ich an die Flüchtlingsströme, die uns dann ins Haus stehen gar nicht denken. Noch ein Grund mehr, von den fossilen Energieträgern wegzukommen. Leider agieren Regierungen immer nur auf Sicht bzw. bis zur nächsten Wahl und daher glaube ich, dass es erst noch richtig viel schlimmer werden muss, bevor ein langfristiges Umdenken stattfindet.
Ich sehe das Klima auch kritisch. Aber ich denke es gibt Baustellen die sollten ebenfalls stärker beachtet werden. Und nicht "nur" das Klima. Vor allem weil Klimaschutz teils mit dem Artenschutz kollidiert.
Versauerung der Meere, vermüllung der Böden und Meere, und das verschwinden vieler Arten. Nitratbelastung der Böden usw


Kikimora hat geschrieben: 07.06.2022, 00:17 Und dann grübelt dieser Lackaffe von der FDP noch herum, ob das 9€ Ticket so attraktiv sei, weil es günstig ist, oder die Leute einfach nur attraktivere und unkompliziertere Angebote brauchen. Der ist wohl noch nie Bahn gefahren und hat keine Ahnung, was das normalerweise kostet …
Günstig bis teuer. Kommt drauf an wie früh man bucht und welchen Tarif. Ich finde da sollte die Bahn etwas machen. Klar wird es teurer wenn schon viele den ICE gebucht haben. Aber bei den Tarifen gibts auch bischen was zu entrümpeln.
Mit dem Schleswig-Holstein-Ticket kann ich in Mecklenburg-Vorpommern fahren. Andersrum glaueb ich nicht. Aber kurz nach Niedersachsen rein brauch ich gleich das Quer-Durchs Land Ticket.
Auch kurze Strecken kosten Teils schon fast 9€ wo es sich einfach (noch) nicht lohnt das Auto stehen zu lassen. Obwohl ich gerne mit der Bahn fahre und es auch öfters mache obwohl ich mehr zahle als wie mit dem Auto.
Vom Bus fange ich lieber erst gar nicht an.

Und warum hat fast jedes Bundesland noch unterschiedliche Tarife für die Fahrradmitnahme?



Simon hat geschrieben: 07.06.2022, 10:00
Beim Unsinn des Tankrabatts stimme ich vollkommen zu. Macht gar keinen Sinn. Inwiefern die Konzerne jetzt manipulieren oder die Änderungen doch an Erzeugerpreisen festgemacht werden können, vermag ich nicht zu sagen. Aber ich bin 100% sicher, dass die Konzerne seit Kriegsbeginn auch ordentlich in die eigene Tasche Wirtschaften. Aber schön, dass die Politiker das Kartellamt angewiesen haben, gut aufzupassen...

Stimme dir auch zu 100% zu. Man sollte aber auch nicht vergessen das vor kurzem noch nach höheren Energiepreisen sowie auch Fleischpreisen seitens einiger Parteien gerufen wurde.
Eigentlich hätten die keinen Tankrabatt machen dürfen aus deren Sicht.
Video games ruined my life. Good thing i have two extra lives..........................
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Re: Und die Ölindustrie macht dann zum Schluss das Licht aus.

Beitrag von Sternchen »

Fightmeyer hat geschrieben: 06.06.2022, 22:42

Wenn das so einfach wäre, würde das jedes Land machen. #-o Nur liegen die Vorkommen nun mal nicht gleichermaßen überall verteilt. Nicht ohne Grund hat man ja jahrelang - und aktuell auch immer noch - Gas und Öl aus Drittstaaten - wie eben Russland - bezogen. Unter Merkel hat man im Grunde 16 Jahre lang den Ausbau der erneuerbaren Energien quasi gekonnt abgewürgt, anstatt da massiv zu investieren. Ich hab letztens irgendwo eine Zahl gelesen, dass es vom Antrag bis zur Fertigstellung eines Windrads in Deutschland aktuell 8 Jahre dauert. In dem Tempo kann man das Thema sowieso vergessen und wenn man dann noch solche Bremserländer wie Bayern hat, dann wird das sowieso nix mehr.




Stell dir vor Österreich stellt nun darauf um, wenn Österreich das kann können andere Länder das auch aber hauptsache du gehst wieder mal auf mich los.
Österreich plant nun langfristig auf eigene Gewinnung von Öl&Gas zu setzen,und das ist auch richtig so.
Auch wenn Leute wie du das gerne lieber nicht sehen würden, das einige Länder unabhängig da wären.
Darf meine Meinung verteten wie jeder andere hier auch. :roll:
Stell dir das mal vor, Frauen dürfen ihre Meinung politisch auch vertreten auch wenn Typen wie du immer gerne immer so tun, wie als wäre ich zu blöd dafür als Frau, oder ich wäre des Denken nichts mächtig.
Den Eindruck kriegt man bei dir so wie du ständig Stress suchst.


https://info.bmlrt.gv.at/themen/bergbau ... r%20Becken.


Wie man sieht geht es ja sehr wohl, auch wenn die Menge dafür nun wohl sicher noch sehr gering sein wird, aber das ist sicher ausbaufähig, und wenn der Staat sonst gern Gelder verschleudert wird es langsam mal Zeit in eigene Ressourcen zu investieren die Öl/Gas/Strom produzieren, so kann uns niemand mehr verslaven oder erpressen und das wird sicher einigen reichen Konzernen in der Welt sicher schön die Suppe versalzen, wenn sie nicht mehr andere damit unter Druck setzen können, was ja schon richtig in Richtung Nötigung geht was Putin da abzieht.
Grade in einer Kriegszeit muss man nach einen Weg suchen wie man sich nicht mehr erpressbar macht für Kriegstreiber!
Wenn wer die Meinung so lächerlich findet: Bitte soll er/sie so denken, aber den Mund verbieten lasse ich mir noch lange nicht. :twisted:
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.


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Re: Und die Ölindustrie macht dann zum Schluss das Licht aus.

Beitrag von Simon »

JoeX hat geschrieben: 07.06.2022, 16:25 Stimme dir auch zu 100% zu. Man sollte aber auch nicht vergessen das vor kurzem noch nach höheren Energiepreisen sowie auch Fleischpreisen seitens einiger Parteien gerufen wurde.
Eigentlich hätten die keinen Tankrabatt machen dürfen aus deren Sicht.
Habe inzwischen doch eine Grafik zur Preis-/Gewinnentwicklung gefunden, habe allerdings nicht verifiziert, ob das so stimmt:
https://www.benzinpreis.de/partner/entw ... uperDE.png

Dass die Grünen (und auch die SPD) da nicht hätten mitmachen dürfen, sehe ich auch so – im Prinzip spielt die Situation den Grünen ja sehr in die Tasche: Ohne, dass ein unliebenswürdiges Gesetz durchgeboxt werden musste, haben sich die Energiepreise so sehr erhöht, dass vermutlich doch fast jeder irgendwie ans Sparen denkt. Am Ende war der Tankrabatt allerdings Teil eines Ampel-Pakets, in dem jeder Koalitionspartner seine Lobby bedient hat. Unter'm Strich ziemlich sinnlos, wenn damit nicht wenigstens erreicht wird, dass die Bedürftigsten nicht komplett auf der Strecke bleiben.
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Re: Und die Ölindustrie macht dann zum Schluss das Licht aus.

Beitrag von Fightmeyer »

@Sternchen
Keine Sorge. Niemand verbietet Dir hier den Mund. Jeder kann hier seinen Quatsch schreiben wie er will. Sogar Frauen... #-o Im Übrigen widerspricht meine Aussage nicht Deiner. Schön, wenn Österreich Ölvorkommen hat. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass es die Überall gibt. Für Deutschland gilt das nun mal leider nicht. Wir sind auf Öl und Gasimporte angewiesen. Aber je schneller wir dabei von Russland wegkommen umso besser. Wenn man am Ende dann aber in Katar kauft, tauscht man den einen Tyrannen gegen einen anderen... Ziel muss es sein, langfristig gänzlich von fossilen Energieträgern wegzukommen. Dem Klimawandel ist es am Ende egal, ob das Öl, das verbrannt wird aus Russland oder aus Österreich stammt.
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