Mein Corona

[DavidMcNamara]

Wir haben schon ein gewissen Eliten-Problem in den meisten seriösen Medien. Das fängt schon mit dem Ersatz von verständlichen Worten/Sätzen an und hört auf mit der Berichterstattung, in der eine normale oder positive Darstellung von "einfacheren" Jobs und Lebensverhältnissen als Normalzustand gar nicht mehr stattfindet. Wie soll sich da jemand Zugehöriger angesprochen fühlen?

Stimmt schon - so ein FAZ Feuilleton zu lesen, das wimmelt nur so von Fremdwörtern und Wortneuschöpfungen. Und durch die Sozialen Medien gibt es zugleich ein großes Angebot an sogenannten "Alternativen Medien", die in diese Marktlücke springen. Und Filterblasen tun dann ihr Übriges dazu.

Ich bin gerade ein bisschem vom niederländischen Krisen-Management genervt. Zu spät, schlecht kommuniziert, halbherzig umgesetzt...

[Uncoolman]

Ich frage mich wirklich, warum das öffentliche Leben schon wieder abgewürgt wird, wo doch die Schuld bei privaten Feiern vermutet wird, die logischerweise auch weiterhin stattfinden werden - und jetzt gerade, wo Alternativen unmöglich gemacht werden. War diese Suche nach Gründen nur der verzweifelte Aktionismus, weil man den Infektionsanstieg einfach nicht versteht?

Man darf davon ausgehen, dass eine Art von innewohnender "Basisenergie" vorhanden ist, die jetzt irgendwo hinmuss. Nicht jeder Mensch sitzt freiwillig still monatelang im Kämmerlein, die Extrovertierten können gar nicht stillsitzen. Und wenn der angestaute Drang nicht in die Muckibude oder ins Kino getragen wird, so bricht er sich woanders Bahn...

Ebenso absurd ist die Unterteilung in "Arbeitswelt" und "Freizeit", ganz so, als entstünde Freizeit zusätzlich aus dem Nichts. Aber Freizeit IST Arbeitswelt, was verständlicherweise von den Betroffenen absolut nicht verstanden wird. Dort ARBEITEN Menschen, die Freizeit erst ermöglichen. Und dort existieren Hygiene-Konzepte, die sich bewährt haben.

Aber das Virus weiß ja, dass es Menschen in vollen Bussen, vollen Schulen, vollen Büros, vollen Kantinen und vollen Werkshallen nicht anstecken darf. In vollen Arbeitsorten ist man ja nur fünf Tage in der Woche, während man ins Restaurant und ins Kino zwölfmal in der Woche geht, oder nicht?

[Bratwurstschnecke]

Und wieder ein brandheißer Anwärter auf das Unwort des Jahres, auf den Weg gebracht von und in Dresden - "freiwillige Infektionsgruppe".

[Uncoolman]

Die „freiwillige Infektionstruppe“ trägt jedenfalls Uniform - das macht was her und hat deshalb großen Zulauf...

[mudge]

Für mich ist wichtig, ob Pflege bei einer Kontakt-zu-nur-einem-weiteren-Haushalt-Regelung
weiterhin stattfindet, stattfinden kann. Wieder eine Zeit der Fragezeichen, subjektiv auch der Angst.

[DavidMcNamara]

Sorry, Doppelpost...

[DavidMcNamara]

Ich frage mich wirklich, warum das öffentliche Leben schon wieder abgewürgt wird, wo doch die Schuld bei privaten Feiern vermutet wird, die logischerweise auch weiterhin stattfinden werden - und jetzt gerade, wo Alternativen unmöglich gemacht werden.

Vor allem ist es nahezu wieder der gleiche Hammer wie im Frühjahr, was nicht gerade Zuversicht und Optimismus in der Bevölkerung fördert. Ich frage mich, ob man nach monatelanger Erfahrung mit dem Virus nicht subtilere Maßnahmen vorschlagen könnte, z.B. ein Siegel "Coronasicher", das für kulturelle Veranstaltungen vergeben werden könnte, die gewisse Kriterien erfüllen. So werden auch diejenigen Restaurantbesitzer*innen und Veranstaltungsorganisator*innen abgestraft, die sich alle Mühe gegeben haben, ihren Betrieb umzustrukturieren.

Wieder eine Zeit der Fragezeichen, subjektiv auch der Angst.

Drücke Dir fest die Daumen, mudge!

[Uncoolman]

Für mich ist wichtig, ob Pflege bei einer Kontakt-zu-nur-einem-weiteren-Haushalt-Regelung
weiterhin stattfindet, stattfinden kann. Wieder eine Zeit der Fragezeichen, subjektiv auch der Angst.

Stimmt. Darüber wird in den Medien nie berichtet. 20-30 Kontakte am Tag, zudem zu Risikogruppen, ist schon heftig...

[Hexenjohanna]

@Uncoolman/vorletzter Beitrag: Fühl Dich voll und ganz geliked!

Die ungleiche, weil wohl hastig privilegierten Zuschreibungen von Befugnissen mit politischem und finanziellem Beweggrund sind imho mittlerweile solche Selbstläufer geworden, dass sie einem zu schnell drehenden Ventilator gleichen, dem ein Ausschalter fehlt, bei dem sich niemand mehr wirklich traut, (r)einzugreifen.

Es steht zu befürchten, wenn da noch mehr Scheiße reinfliegt, dass die sich dann überallhin verteilt. Damit meine ich was Braunes oder sonstwie Radikales.

Vielleicht wäre jetzt mal Zeit für die Idee von einer Corona-Volksabstimmung, zumindest um eine Tendenz der Meinung der Bevölkerung festzustellen. Die Haupt-Risikogruppe hätte da sogar einen großen Anteil. Also mal nachfragen, was den Leuten eigentlich wichtig ist, damit mal legitimiert etwas vorgegeben wird. Sonst bleibt einfach das Gefühl, zum Kleinkind degradiert zu werden.

Und zwar zu einem, das nicht weiß, ob es morgen noch sicher bei den "Eltern" ist oder sich sein Auskommen irgendwie erbetteln muss.

[JoeX]

Schade, ich hatte mich durchgerungen demnähst doch in 1-2 Museen zu gehen, trotz Maske.
Als ob die "Partypeople" dahin gehen.......................


DIe Maske müssen wir jetzt auch auf der Arbeit tragen, immer wenn amn den eigenen Arbeitsplatz verlässt. Es nervt und bringt doch da eh nichts.

[Loma]

DIe Maske müssen wir jetzt auch auf der Arbeit tragen, immer wenn amn den eigenen Arbeitsplatz verlässt. Es nervt und bringt doch da eh nichts.

Also wir hatten das auch vor einiger Zeit eingeführt und irgendwie war das nun beim Eintreten des Ernstfalls schon ein wenig beruhigend. Klar weiß man nicht, ob ohne Masken auch keine Ansteckungen erfolgt wären, aber auch wenn's nervt (v.a. mit Brille), es tut nicht weh.

Ich bin gespannt, wann Österreich nachzieht mit dem Zusperren. In Relation betrachtet wäre die hiesige Infektionsrate ja bereits doppelt so hoch wie in Deutschland...

[mudge]

Ich trage auf der Arbeit freiwillig eine Mund-Nasen-Schutz-Maske,
trotz der Trennwände.

In meinem Hirn mag ich anderen Menschen so gegenüberstehen,
wie sie es mir tun.

Dazu schütze ich immer "Andere" vor *mir*. Dafür ist die Maske.

Während sie in asiatischen Regionen kaum Aufmerksamkeit erzeugt,
gucken sich hierzulande noch immer Menschen die Augen dumm.
Einfach mal überlegen:

Setze ich mich krank in ein Wartezimmer bei einem Arzt - ohne Maske?
Setze ich mich krank in ein Wartezimmer bei einem Arzt - mit Maske?

Wem nützt es?

Wenn die Lösungszahl +1 ist, hab ich noch Hoffnung.

[Uncoolman]

Zumindest scheint die Maske vor den „normalen“ Erkältungen (und sogar vor Grippe) zu schützen, und die will ich jetzt auch nicht haben. Aber dass jemand mit Maske schief angesehen wird, kann ich nicht bestätigen - dazu hat sich die Maskenpflicht seit März schon zu lange hingezogen und eingebürgert. Eher das Gegenteil ist der Fall - und da kommt der deutsche Blockwart plötzlich wieder zum Vorschein.

[JoeX]

Ob die Maske auf der Arbeit sinvoll hängt ja auch von der Situation ab. Bei mir ist sie eben eher weniger sinvoll.
Mich stört da auch eher das einiges so unterschiedlich gehandhabt wird. Dann würde ich solche Sachen ja eher nachvollziehen. Einige s ist einfach unsinnig bzw nicht zuende gedacht.

Beispiele von meiner Arbeit.

Wer die Umkleideräume nutzt muss ne Maske nutzen. Soweit OK. Aber wenn die gleichen Leute vorher oder zwischendurch zusammen stehen und rauchen dann ist alles egal.

Betriebsfremde sollen nicht die Sanitäreinrichtungen nutzen sondern nen Extra WC-Wagen, aber selbst der Betriebsleiter steht weniger als nen Meter vor denen wenn er mit denen redet, ohne Masken.
DIe Beispiele waren noch vor der allgemeinen Maskenpflicht.

Es gibt ja noch mehr Beispiele.



Ich denke mir dann halt so das man es entweder richtig macht oder man es auch sein lassen kann.

[mudge]

Ob die Maske auf der Arbeit sinvoll hängt ja auch von der Situation ab. Bei mir ist sie eben eher weniger sinvoll.
Mich stört da auch eher das einiges so unterschiedlich gehandhabt wird. Dann würde ich solche Sachen ja eher nachvollziehen. Einige s ist einfach unsinnig bzw nicht zuende gedacht.

Beispiele von meiner Arbeit.

Wer die Umkleideräume nutzt muss ne Maske nutzen. Soweit OK. Aber wenn die gleichen Leute vorher oder zwischendurch zusammen stehen und rauchen dann ist alles egal.

Betriebsfremde sollen nicht die Sanitäreinrichtungen nutzen sondern nen Extra WC-Wagen, aber selbst der Betriebsleiter steht weniger als nen Meter vor denen wenn er mit denen redet, ohne Masken.
DIe Beispiele waren noch vor der allgemeinen Maskenpflicht.

Es gibt ja noch mehr Beispiele.



Ich denke mir dann halt so das man es entweder richtig macht oder man es auch sein lassen kann.

Ich verstehe Dich!
Du hast da auch recht.

Ich handle jetzt ohne "Bestimmungen", meinem Verstand verpflichtet.

Ich trage nun einen Mundschutz, wo ich es muss + (!) wo ich es als sinnvoll erachte.

Ist doch gut, viele Menschen das bereits freiwillig tun, keine "Erinnerung" oder ein Gesetz brauchen.

Mit Logik packen wir das gemeinsam!

Mit nicht so viel Logik - Sterben wir immerhin - nicht gemeinsam - doch am selben Scheiß.