Mein Corona

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Simon
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Re: Mein Corona

Beitrag von Simon »

Bei uns kam heute 'ne Meldung an, dass in der Kita unseres Sohnes ein bestätigter Covid-19 Fall unterwegs war. Das Risiko ist für uns zwar extrem gering, da andere Gruppe und unser Sohn auch nur zwei Tage letzte Woche dort war, aber zumindest theoretisch könnte es ja möglich sein, dass sich da irgendwas übertragen hat. Leider wird bei uns auch die Homeoffice-Erlaubnis deutlich reduziert. Und irgendwie mulmig ist mir auch schon, beim Fahren in Bus und U-Bahn, vor allem, weil einfach gar kein wirklicher Grund besteht, im Büro sein zu müssen...
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Joey
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Re: Mein Corona

Beitrag von Joey »

Mhm. Ich verstehe nicht, warum nicht auch ohne gesetzlichen Zwang Homeoffice von den Chefs erlaubt werden sollte. Ich meine, die Arbeitsleistung der Mitarbeiter sollte ja bekannt sein. Was spräche dagegen, einfach zu sagen, daß jeder, dessen Präsenz im Gebäude nicht notwendig ist, auch von zu Hause aus arbeiten darf, solange er seine übliche Arbeitsleistung einhält? Das wäre doch für alle gut und würde niemandem einen Nachteil bringen? So rein auf freiwilliger Basis auf beiden Seiten, nichts muß, aber alles kann?
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Hexenjohanna
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Re: Mein Corona

Beitrag von Hexenjohanna »

Ich finde, das muss man "weiter" denken. Ein Arbeitnehmer sollte die freie Wahl haben, wo er arbeiten möchte. Das sollte auch nicht indirekt ausgehöhlt werden können. Denn da sich die Wohnverhältnisse, besonders in Städten, wegen der Mietpreise immer mehr verteuern, kann es nicht toll sein, auf deswegen schrumpfenden Quadratmetern auch noch ein halbwegs adäquates Büro einrichten zu müssen.

Wenn sich ein Arbeitgeber den ebenso teuren Workspace sparen will, dann muss er imho auch entsprechendes Geld zur Miete seines Arbeitnehmers beisteuern. Für mich ist es da nicht einfach mit Dienstlaptop etc. getan. Klar, man erspart sich möglicherweise so um eine Stunde pro Tag oder länger, um zur Arbeit zu kommen. Dass die Anfahrt übrigens nicht zur Arbeitszeit gerechnet wid, war mir auch noch nie ganz plausibel.

Ausserdem entsolidarisiert man sich unter Umständen sehr, Faustformel: Je größer das Unternehmen, desto mehr. Ohne direkten Kontakt zu Kollegen bekommt man einfach nichts mehr mit, z.B. wie die Firma wiklich tickt und was kommen könnte, wem man vertrauen kann usw. Schon wegen der digitalen "Schere im Kopf".

Ehrlich gesagt kann ich, die sehr lange in einem Konzern gearbeitet hat, nur raten, sich nicht allzu schnell mit diesem Modell vermeindlicher Freiheit anzufreunden.
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Simon
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Re: Mein Corona

Beitrag von Simon »

Joey hat geschrieben: 05.10.2020, 01:09 Mhm. Ich verstehe nicht, warum nicht auch ohne gesetzlichen Zwang Homeoffice von den Chefs erlaubt werden sollte.
Im Prinzip bin ich ganz bei dir, nur lässt sich vermutlich nicht in allen Fällen gut messen, welche Arbeitsleistung wirklich verrichtet wird. Am Ende ist es vermutlich vor allem eine Vertrauensfrage oder eine Frage, des Kontrollbedürfnisses der Vorgesetzten,
Hexenjohanna hat geschrieben: 05.10.2020, 22:07 Ich finde, das muss man "weiter" denken. Ein Arbeitnehmer sollte die freie Wahl haben, wo er arbeiten möchte. [...]
Ehrlich gesagt kann ich, die sehr lange in einem Konzern gearbeitet hat, nur raten, sich nicht allzu schnell mit diesem Modell vermeindlicher Freiheit anzufreunden.
Hm, so ganz kann ich keine klare Linie in deinem Beitrag erkennen. Aber die Wal hat man ja auf jeden Fall, man muss halt "nur" von seiner "freien Arbeitgeberwahl" Gebrauch machen... :twisted:

Ein ganz anderer Punkt ist der Irrsinn mit den hohen Mieten in Großstädten und trotzdem – oder gerade deshalb – der langen Pendelzeiten.

Ich hasse Pendeln, bin aber jetzt in einer, zum Großteil selbstgewählten, Situation, in der ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln anderthalb Stunden pro Strecke unterwegs bin (mit dem Auto ca. die Hälfte). Lieber würde ich in einem eher ländlichen Gebiet wohnen und arbeiten, wo ich weniger für Wohnen ausgeben und gleichzeitig (zeitlich) kürzere Arbeitswege hätte, nur sind da meist die entsprechenden Jobs schwerer zu finden.

Dass die Anfahrt nicht teilweise mit angerechnet wird, finde ich auch nicht so gut, da man sich ja oft mental auf die Arbeit vorbereitet. In Schweden war ich in der glücklichen Situation, dass ich bei der Meldung meiner Arbeitszeit vollste Selbstbestimmung hatte und gleichzeitig meine Aufgaben so gut meiner Kompetenz entsprochen haben, dass ich immer sehr effektiv war. Außerdem war unser Arbeitsplatz voll auf Mobilität eingerichtet, so dass ich z.B. das erste Meeting morgens immer schon aus der Bahn mitmachen konnte (wenn es z.B. beim Kindergarten wieder länger gedauert hat). Die Zeit habe ich mir dann einfach mit aufgeschrieben und niemand hat gemeckert.
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Uncoolman
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Re: Mein Corona

Beitrag von Uncoolman »

Nebenbei gibt es auch Versicherungs- und Datenschutzgründe, weshalb das nicht so einfach ist. Im ersten Fall wäre nachzuweisen, ob ein Treppensturz im eigenen Weinkeller oder eine verbrannte Hand am Herd ein „Arbeitsunfall“ war, wenn es während der Arbeitszeit geschah ( :) ), und im zweiten Falle müssten viele ihre Kundendaten, Betriebsunterlagen oder wenigstens das Passwort für den Firmenserver zuhause haben. Und nicht alle sind freiberuflich oder können ihre Zeit frei einteilen. Klar, das ging vorher auch, die Situation ändert sich aber doch, wenn es eine gesetzlich vorgeschriebene Mindest-Heimarbeitsperiode geben sollte. Meine Erfahrung mit Heimarbeit ist: man kriegt nur halb so viel in derselben Zeit zustande wie im Büro. Um dieselben Erfolge zu erzielen, müsste man also doppelt so lange (unbezahlt) arbeiten - wobei die andere Hälfte aber auch „verstrichene“ Zeit ist, Kinderbetreuung, Mittagessen, Einkaufen, Reinemachen, Garage aufräumen... ;), die keiner einordnen kann. Außerdem ist genau dieses Argument auch bei der Kinderbeschulung ins Feld geführt worden: die Kinder lernen zuhause nur die Hälfte von dem, was sie sonst in der Schule lernen würden. Wenn überhaupt...
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Uncoolman
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Re: Mein Corona

Beitrag von Uncoolman »

Irgendwie finde ich es unverständlich, dass die Gruppe, die so vermeintlich sorglos mit Corona lebt und deshalb die Einschränkungen heraufbeschwört, dieses ausgerechnet in genau den Sparten erreicht, die sie selbst am meisten vermissen würden: Partys, Freizeitparks, Restaurants, Sportveranstaltungen, Bars, Sportstudios...
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Joey
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Re: Mein Corona

Beitrag von Joey »

Was nun sagt dies über die Intelligenz mancher modernen Menschengruppen aus? :-"
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Uncoolman
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Re: Mein Corona

Beitrag von Uncoolman »

Ich glaube, die Partymacher und Eckensteher waren noch nie sonderlich intelligent. Leider kriegen sie immer die Mädchen ab und vermehren sich so... ;) ;)
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Re: Mein Corona

Beitrag von BENDET »

Tja, Intelligenz scheint bei der Fortpflanzung halt eher hinderlich zu sein ...
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Ray (Resonance) hat geschrieben: I try to avoid nurses of the non-"naughty" variety.
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JohnLemon
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Re: Mein Corona

Beitrag von JohnLemon »

*den Kaffee fast vollständig verschüttet vor freudigem Erschrecken*

Bendet! Entschuldige: BENDET! Du... lebst! :D
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Möwe
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Re: Mein Corona

Beitrag von Möwe »

Und hat sich als intelligenten Menschen geoutet?

Schön, dich mal wieder zu lesen.
Es ist, wie es ist, aber es wird, was du draus machst.
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Uncoolman
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Re: Mein Corona

Beitrag von Uncoolman »

Jetzt muss nur noch Regit wieder auftauchen... :shock: [-o<
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DavidMcNamara
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Re: Mein Corona

Beitrag von DavidMcNamara »

Hier in den Niederlanden sind wir jetzt wieder bei einem "teilweisen Lockdown" (gedeeltelijke lockdown) gelandet. Die neuen Maßregeln treten am Abend des 14. Oktober in Kraft...
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Uncoolman
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Re: Mein Corona

Beitrag von Uncoolman »

Warum muss jedes neue Wort immer englisch sein? Wie wär's mit „Runterabschließen“..? ;) ;) ;) ;)
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Hexenjohanna
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Re: Mein Corona

Beitrag von Hexenjohanna »

Uncoolman hat geschrieben: 13.10.2020, 20:38 Warum muss jedes neue Wort immer englisch sein? Wie wär's mit „Runterabschließen“..? ;) ;) ;) ;)
Guter Einwand. Wahrscheinlich haben wir das den ultimativen Nuancierungsmöglichkeiten unserer Sprache zu verdanken, die für den "Normalanwender" einfach zu komplex ist bzw. deswegen nicht schnell für alle griffig genug klingt? Oder zu real und zu bedrohlich wirkt, oder nicht einfach als abstrakte Formel wegdrückbar ist? Da nimmt man doch gern Englisch, das ist emotional weiter weg. 8-[

"Runterfahren" statt "Lockdown" wäre auch noch gegangen... klingt aber dann jedoch eben sehr konkret nach dem was es ist: "Lähmung".
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