"Brauner Montag" auf Tagesschau.de

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Simon
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"Brauner Montag" auf Tagesschau.de

Beitrag von Simon »

http://www.tagesschau.de/inland/pegida-103.html

"PEGIDA- und HoGeSa-Demonstrationen
Gegen Islamismus, für "Heimatschutz""

Aus dem Artikel:
Und so unterstützt auch die NPD die Proteste: In Dresden habe sich "eine Bewegung für den Erhalt der eigenen Kultur, gegen die Aufnahme von Wirtschaftsflüchtlingen, für härtere Maßnahmen gegen straffällige Zuwanderer, für die Abschiebung religiös radikalisierter Muslime" gebildet, lobt die rechtsextreme Partei.
Der Artikel ist ganz interessant und irgendwie traurig. Was ich aus dem Zitat sehr interessant finde ist immer dieses Beharren auf der eigenen Kultur. Wie erhält man sie? Indem man andere Kulturen unterdrückt bzw. am besten nicht ins Land lässt. Wie wäre es, wenn sich diese achso kulturbewussten Menschen mal konstruktiv mit der Erhaltung ihrer Kultur beschäftigen würden? Lyrikkurse, Theatergruppen, Chöre und so. Na gut, sie verteilen auf Schulhöfen CDs von rechten Gruppen. ;)


http://www.tagesschau.de/ausland/diren-101.html

"Fall des erschossenen Austauschschülers
Direns Todesschütze vor Gericht"

Aus dem Artikel:
Der Anwalt des Angeklagten bestreitet, dass sein Mandant gezielt eine Falle für Diebe aufgestellt habe. Er räumt jedoch ein, dass Markus K. in der Tatnacht Marihuana geraucht hat.
Ein feiner Kommentator hat das offensichtlich nicht so genau gelesen...
Da informiert die TS absolut nicht richtig ...

Die alles entscheidende Frage ist doch, was wollte das "Opfer" in der Garage?
Es ist doch anzunehmen dass er sich in räuberischer Absicht dort herum schlich. Außerdem hat er ja laut TS Rauschgifte geraucht und sich daran berauscht, soviel ich weiß dürfen Moslems genau dies nicht tun.

Fragen über Fragen, deshalb plädiere ich für ein klares "In dubio pro reo".
...aber scheint es sehr befriedigeng zu finden, dass ein krimineller, drogensüchtiger Moslem weniger unsere Welt unsicher machen kann.


Und zum krönenden Abschluss dann noch...

http://www.tagesschau.de/inland/deutsch ... g-101.html

"Studie der OECD
Zuwanderungsmagnet Deutschland"

Hier spare ich mir mal das Zitieren weiterer Kommentare.


Auch wenn es natürlich viele Kommentare und Newsmeldungen gibt, die die Toleranz in Deutschland und auf der Welt zeigen, finde ich diese Tendenzen sehr bedenklich.
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PhanTomAs
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Re: "Brauner Montag" auf Tagesschau.de

Beitrag von PhanTomAs »

Es gibt doch auf der Welt auch andere schöne Länder, wo man hin kann...
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Ninas Ex
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Re: "Brauner Montag" auf Tagesschau.de

Beitrag von Ninas Ex »

Genauso sehr wie ich den Rassismus und Nationalismus hasse, der Migranten am liebsten kollektiv abschieben möchte, nervt mich das "liberale" Argument, dass Migranten willkommen sind, weil die Wirtschaft sie braucht. Das ist so ziemlich das perverseste Argument für Migration, das ich kenne. Denn es werden nicht die Menschen willkommen geheissen, die - aus welchem Grund auch immer - in ein anderes Land ziehen, sondern es wird nur aus typisch kapitalistischer Kosten-Nutzen-Abwägung die "nützliche Arbeitskraft" der Migranten befürwortet. Das ist doch ekelhaft. Weil was sagt man damit: Wer arbeitet, den brauchen wir, also soll er ruhig kommen. Wer nicht arbeitet, der ist überflüssig, daher soll er bleiben, wo er ist. Damit sind jene, die so argumentieren um nichts besser als die Rassisten und Nationalisten.
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Simon
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Re: "Brauner Montag" auf Tagesschau.de

Beitrag von Simon »

Das Zitat für sich klingt schon etwas merkwürdig, da gebe ich dir recht, aber ich habe das Argument noch nicht häufig gehört und fand es eine positive Abwechslung zum "Ausländer kommen nur, um die Sozialsysteme auszunutzen."

Außerdem unterstellst du den Menschen etwas, das sie vielleicht gar nicht meinen.
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Ninas Ex
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Re: "Brauner Montag" auf Tagesschau.de

Beitrag von Ninas Ex »

Simon, also ich kenne dieses Argument leider schon zum Erbrechen aus Diskussionen, es wird meistens von Wirtschaftstreibenden vorgebracht, die von der billigen Arbeitskraft der Migranten profitieren. Ich finde ja allgemein die Debatte "pro" und "contra" Migration entbehrlich. Was hat es denn überhaupt für einen Sinn dafür oder dagegen zu sein? Migration ist eine Tatsache und zwar seit vielen Jahrhunderten. Sie hat gute und schlechte Seiten. Positiv ist zb, dass die Menschen näher zusammenrücken und Menschen aus anderen Erdteilen kennen lernen. Eine bunte, multikulturelle Gesellschaft ist doch etwas Schönes. Negativ ist, dass Migration und besonders Flucht oft erzwungen sind, weil die Lebensbedingungen im Herkunftsland nicht zum Aushalten sind. Aber Migration passiert so oder so, egal ob jemand dafür oder dagegen ist. Denn Menschen suchen sich immer einen Platz, wo das Leben für sie am erträglichsten ist und eine Perspektive bietet. Das darf man niemandem zum Vorwurf machen. Was man jedenfalls kritisieren sollte, ist eher die brutale Bekämpfung der Migration durch europäische rassistische Grenzwächter. Diese Politik ist schuld am Tod von Tausenden Menschen, die in den letzten Jahren beim Versuch, nach Europa einzureisen, im Mittelmeer ertrunken sind.
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Shard of Truth
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Re: "Brauner Montag" auf Tagesschau.de

Beitrag von Shard of Truth »

Natürlich hat es einen Sinn über das Dafür und Dagegen zu reden, da Migration eben auch zu Problemen führen kann und zwar nicht zuletzt auch in dem Land, wo eben abgewandert wird. Das erst vor kurzem erschienene Buch von Paul Collier, Exodus, fand ich nicht nur in dieser Hinsicht überaus erhellend.

Das immer weniger Geld ausgegeben wird, um in Seenot geratene Flüchtlinge zu retten, finde ich ebenfalls schlimm, dafür aber allein die Einwanderungspolitik verantwortlich zu machen, nicht richtig.
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Simon
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Re: "Brauner Montag" auf Tagesschau.de

Beitrag von Simon »

@Ninas Ex
Gut, ich habe den ersten Beitrag entfernt. Natürlich ist es falsch, bzw. pervers, Flüchtlinge und Ausländer als billige Arbeitskräfte auszunutzen, weil das keineswegs positiv ist und den Rechten in die Hände spielt. Ihnen die gleichen Chancen zu geben, einen Job zu bekommen, Arbeit auszuüben und angemessen dafür bezahlt zu werden, sehe ich aber als selbstverständlich. Und eigentlich ging es mir darum, dass in den Kommentaren bei einigen eine ganz klare Besinning zum Vorschein kam. Ich habe halt das falsche Zitat gebracht.


Bleiben immer noch drei Meldungen auf Tagesschau.de vom Montag, in denen ich zweifelhafte Tendenzen thematisiert werden, bzw. in deren Kommentaren ich solche sehe.

@Shard
Das Auswanderung zu Problemen führt, ist ein interessanter Punkt. Was wurden da für Argumente gebracht?
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Simon
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Re: "Brauner Montag" auf Tagesschau.de

Beitrag von Simon »

Ninas Ex hat geschrieben:Ich finde ja allgemein die Debatte "pro" und "contra" Migration entbehrlich. Was hat es denn überhaupt für einen Sinn dafür oder dagegen zu sein? Migration ist eine Tatsache und zwar seit vielen Jahrhunderten.
Eigentlich war mein Anliegen auch gar nicht, über Migration zu diskutieren, sondern über die Einstellung der Menschen dazu. Und in den Meldungen auf Tagesschau.de bzw. den Kommentaren dazu sehe ich eine bedenkliche Entwicklung in Richtung Fremdenfeindlichkeit auf ganz verschiedenen Ebenen.
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Ninas Ex
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Re: "Brauner Montag" auf Tagesschau.de

Beitrag von Ninas Ex »

Na eh, Simon. Dass bei diesen Debatten die Emotionen hochgehen und viele ihrem Rassismus freien Lauf lassen, bestreite ich ja überhaupt nicht. Ich finde aber, du hättest den Absatz nicht gleich löschen brauchen, schließlich ist diese Argumentation ja relativ weit verbreitet, denn viele Leute denken genau so und deshalb zeigt es auch, was meiner Meinung falsch läuft bei dieser Debatte. Das ist ganz ähnlich wie beim Thema Erwerbslosigkeit: Den Erwerbsarbeitslosen wird ja auch oft vorgeworfen, dass sie der Gesellschaft "auf der Tasche liegen", weil sie Arbeitslosengeld vom Sozialamt beziehen. Auch hier werden Menschen nur daraufhin beleuchtet, was sie für einen Beitrag zur Wirtschaft leisten und wer nichts dazu beitragen kann, weil er keinen Job hat, der wird beschimpft und herabgewertet. Aber dass wir beide uns einig sind, dass diese Argumentation verwerflich ist, muss nicht gleich dazu führen, dass gelöscht wird - aber bitte, deine Entscheidung.
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JoeX
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Re: "Brauner Montag" auf Tagesschau.de

Beitrag von JoeX »

Simon hat geschrieben:
Ninas Ex hat geschrieben:Ich finde ja allgemein die Debatte "pro" und "contra" Migration entbehrlich. Was hat es denn überhaupt für einen Sinn dafür oder dagegen zu sein? Migration ist eine Tatsache und zwar seit vielen Jahrhunderten.
Eigentlich war mein Anliegen auch gar nicht, über Migration zu diskutieren, sondern über die Einstellung der Menschen dazu. Und in den Meldungen auf Tagesschau.de bzw. den Kommentaren dazu sehe ich eine bedenkliche Entwicklung in Richtung Fremdenfeindlichkeit auf ganz verschiedenen Ebenen.

Ich denke du siehst das übertrieben. So schlimm ist es meiner Meinung nach nicht. Meine Frau ist Ausländerin und dadruch kenne ich auch noch ein paar mehr etwas besser.
Von denen fühlen sich alle wohl und willkommen.
Nebenbei finde ich jeder sollte seine Meinung äussern dürfen ohne gleich angefeindet zu werden, denn das ist auch ne Tendenz die mir sorgen macht.
Video games ruined my life. Good thing i have two extra lives..........................
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morgoth
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Re: "Brauner Montag" auf Tagesschau.de

Beitrag von morgoth »

Leute, Leute, Leute... Wollt Ihr bloß mal schnell die Welt retten? (Zur Info: siehe Größe Deutschland auf dem Globus im Vergleich zur restlichen Welt).
Dat kann net funktionieren, bei allem guten Willen und besten Vorsätzen, Bereitschaft zur Hilfe und menschlichem Mitempfinden.
Aber wenn sich selbst meine wertgeschätzten Kollegen mit türkischem Migrationshintergrund über, wörtlich, "Das" aufregen, was derzeit nach Deutschland kommt,
mache ich mir auch sorgen! *Rosarote Brille ab*
P.S.: Nicht als Anfang einer Diskussion gedacht. Nur meine ganz persönlichen Gedanken.
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Re: "Brauner Montag" auf Tagesschau.de

Beitrag von Haruspex »

Simon hat geschrieben: Der Artikel ist ganz interessant und irgendwie traurig. Was ich aus dem Zitat sehr interessant finde ist immer dieses Beharren auf der eigenen Kultur. Wie erhält man sie? Indem man andere Kulturen unterdrückt bzw. am besten nicht ins Land lässt. Wie wäre es, wenn sich diese achso kulturbewussten Menschen mal konstruktiv mit der Erhaltung ihrer Kultur beschäftigen würden? Lyrikkurse, Theatergruppen, Chöre und so. Na gut, sie verteilen auf Schulhöfen CDs von rechten Gruppen. ;)
da stimm ich dir völlig zu.

deswegen hab ich auch kein problem mit dem islam....zumindest ist er mir immer noch lieber als diese widerwärtige kulturlosigkeit. eine barbarische zeit. man braucht sich nicht wundern, dass man verdrängt wird, wenn man den anderen nichts entgegenzusetzen hat.
Sei aber nicht gar zu sehr ein Sclave der Meinungen, welche Andere von Dir hegen. Sei selbstständig. Was kümmert Dich am Ende das Urtheil der ganzen Welt, wenn Du thust, was Du nach Pflicht und Gewissen und nach Deiner redlichen Ueberzeugung thun sollst?


- Adolph Freiherr von Knigge

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Re: "Brauner Montag" auf Tagesschau.de

Beitrag von BENDET »

Bürgerliche Freiheit, insbesondere von einer durch die Mehrheit vorgegebene Kultur/Marschrichtung, als widerwärtige Kulturlosigkeit zu bezeichnen ist schon ein starkes Stück. Also ich möchte mich nicht in irgendwelche Traditionen von uns zwängen lassen, zum Beispiel das zwanghafte Ausleben des Christentums. Und das obwohl ich unsere Traditionen und Kultur durchaus mag.
Aber mir davon mein tägliches Leben und meine individuelle Freiheit bestimmen lassen? Nein, das dann nicht.
Wenn Du aber einen derart eklatanten Mangel an Kultur, Tradition und Brauchtum vermisst, dann rate ich Dir nach Bayern aufs Land zu ziehen. Und das meine ich in einem sehr positiven Sinne.
BENDET plays
Ray (Resonance) hat geschrieben: I try to avoid nurses of the non-"naughty" variety.
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Re: "Brauner Montag" auf Tagesschau.de

Beitrag von Haruspex »

persönliche freiheit muss in jeder zivilisation immer einen schritt zurück vor den starken prinzipien machen. eine gesellschaft, in der "freiheit" der höchste wert ist, kann nur in die völlige verdrehung jeder sitte und jeder moral führen....also das was wir heute sehen.

übrigens ist es tragisch-komisch, dass eine zeit, die so viel von freiheit spricht, so borniert, engherzig und beschränkt mit dem umgeht, was uns von einer reihe von hunderten generationen überlassen wurde.
Sei aber nicht gar zu sehr ein Sclave der Meinungen, welche Andere von Dir hegen. Sei selbstständig. Was kümmert Dich am Ende das Urtheil der ganzen Welt, wenn Du thust, was Du nach Pflicht und Gewissen und nach Deiner redlichen Ueberzeugung thun sollst?


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Re: "Brauner Montag" auf Tagesschau.de

Beitrag von Hans »

morgoth hat geschrieben: Aber wenn sich selbst meine wertgeschätzten Kollegen mit türkischem Migrationshintergrund über, wörtlich, "Das" aufregen, was derzeit nach Deutschland kommt,
mache ich mir auch sorgen! *Rosarote Brille ab*
Sowas zu lesen macht mich traurig. Hast du dich schon mal ernsthaft mit dem Thema beschäftigt? Ich habe beruflich damit zu tun (nachfolgend aber meine Privatmeinung). "Das, was da nach Deutschland kommt" hat zu großen Teilen Dinge erlebt, die wir uns nicht vorstellen können und ist schwer traumatisiert, hat eigentlich immer enge Familienangehörige (noch dazu sämtliches Hab und Gut) verloren, usw. Egal wie pessimistisch wir es sehen, "wir" sind ein reiches Land und haben die Verpflichtung, zu helfen.
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