„Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

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realchris
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von realchris »

Das ist nicht ganz richtig. Traditionelle sind es gerade unsere Gefühle, die den tierischen Teil in uns ausmachen und die Vernunft oder besser der Vernunfttrieb ist das, was uns von den meisten Tieren unterscheidet. Wir haben mehr graue Masse und mehr Macht unsere Triebe zu zügeln oder zu steuern. Die Rationalisten versuchen diese tierische Natur möglichst auszublenden oder verlangen, dass man sie zumindest beherrscht. Wenn Du also verliebt bist, jedoch die Liebe zu der betreffenden Person äußerst unvernünftig wäre, würde der Rationalist versuchen, dass seine Vernunft sich gegenüber seinen Gefühlen behauptet.

Hume hat sehr schön festgestellt, dass die Vernunft letztlich auch nur ein Trieb ist. Wir sind letztlich immer noch Tiere, nur eben intelligenter bzw. graduell besser als diese ausgerüstet, was unsere kognitiven Fähigkeiten angeht. Auch viele Tiere kennen Vernunft, auch wenn diese auf einem primitiven Niveau stattfindet. Wenn Wölfe eine Jagdtaktik planen, ist das ein Akt der tierischen Vernunft.
Andererseits sind viele Handlungen Instinktgesteuert, die wir "im Griff" haben, weil wir uns bis zu einem gewissen Grad selbst reflektieren und programmieren können. Wir Menschen besitzen genau wie die Tiere eine Empathie. Diese natürliche Empathie ist aber in der unkultivierten Form auf unsere Nächsten beschränkt. (Familienmitglieder, vielleicht noch Nachbarn oder befreundete Clans)

Begriffe wie Menschenrecht, Menschenwürde, Menschheit etc. sind nichts anderes als umgeleitete Hilfskonstrukte, die diese natürliche Empathie durch Erziehung (Kultivierung, Konditionierung) ausweiten. Der natürliche Begriff der Familie wird so durch einen Kunstgriff auf die Menschheit ausgeweitet. Ziel der Humanisten war es, sich so zu kultivieren, dass sie dieselbe natürliche Empathie auch im Großen empfinden.

Wie Hume feststellt, und das ist nach Forschungen lustigerweise bestätigt, ist unsere Empathie graduell schwindend vom Nächsten (Familie) bis zum fernsten (hungerndes Kind in Afrika, dass ich nicht kenne). Deswegen werden ja um Weihnachten diese Spots mit den Kulleraugen geschaltet, um diese Nähe künstlich herzustellen. Ohne die Kulleraugen wird die Empathie nicht aktiviert. Jeden Tag stirbt ein Kind mit Kulleraugen an Hunger. Dieselben Menschen, die spontan reagieren, müssten jeden Tag spenden, wenn sie Humanisten sein wollten. Humanismus ist ein Ideal bzw. eine Ideologie, die nie erreicht werden wird. Wir könnten unseren Alltag nicht überstehen, wenn wir uns für jeden in gleicher Weise verantwortlich fühlten. Ideologien sind nur Religionsersatz oder säkularisierte Religion. Die Geistig schwachen brauchen sie, um mit dem Leben klar zu kommen, anstatt die Welt so anzunehmen, wie sie ist und sich pragmatisch mit den 50 Metern um sich rum zu beschäftigen.

Du musst Dir keinen Sticker anhängen oder jede Tweet solidarisch zustimmen. Du musst einfach nur Dein Ding machen.
So wie Barbara Meier, die angefeindet wurde, nur weil sie nicht in Schwarz auf dem Laufsteg erschienen ist.
Wenn alle sich ne rote Mütze aufsetzen, muss ich das nicht tun oder mir den Schuh anziehen.
Wichtig ist nur, dass ich selbst keinen Mist baue. Das reicht schon.

Ich habe generell ein Misstrauen bzw. Hass auf Massenbewegungen. Egal ob Ice-Bucket Challange, Sommertänze, meeto, Tamagotchis oder andere Trends. Menschen, die sich von sowas mitziehen lassen sind eben Tiere bzw. unterwerfen sich ihrer toerischen irrationalen Natur, nur um dazu zu gehören. Da sind dann Leute wie James Franco, die sich so nen Timesup Sticker anheften, obwohl sie selbst wohl nicht ganz sauber sind. Eben weil es zum Gruppendruck zum Massenphänomen geworden ist.
Es ist ein Label geworden. Hier wurde fair gefi t oder gedreht etc.

Dieselbe Menschennatur, die sich der Masse hingibt und Massenbewegungen wie Fidget Spinnern usw. unterwirft, hat vor 80 Jahren den Arm gehoben. Die Ideologie oder Religion oder der Trend ist austauschbar. Doch diese Lemminge, die anfällig für verschiedenste Strömungen sind, je nach Sozialisation, gibt es immer. Es sind nicht die Egoisten, die das Problem sind. Es sollte viel mehr davon geben. Es sind die Lemminge, 90% der Menschheit, die sich freiwillig unterwerfen.

Und zu Eva Hermann. Ich finde auch, dass der Nazibegriff zu inflationär angewendet wird. Dennoch ist sie politisch gesehen sehr weit Rechts einzuordnen, so wie Frau Steinbach & Co. Außerdem findet sie in letzter Zeit in sehr vielen libertären Youtubepublikationen statt, wo Verschwörungstheorien und Chemtrails sich die Hand reichen. Insoweit ist sie zwar kein Nazi, jedoch eine fragwürdige Person. Zumindest für mich.

Was auch gerne missbraucht oder besser falsch angewendet wird, ist der Begriff 'Rassist'. Wenn jemand Kopftücher in öffentlichen Einrichtungen kritisiert, wird er of als Rassist bezeichnet. Anscheinend wissen die Anwender nicht, was das Wort eigentlich bedeutet. Wenn jemand den Islam oder eine Kultur kritisiert, ist das kein Rassismus. Denn Rassismus ist biologistisch. Was z.B. der Herr Sarrazin geschrieben hat, war stellenweise rassistisch. Wenn er z.B. die Intelligenz von bestimmten Ethnien auflistet und relativiert. Ihn kann man also mit Fug und Recht so bezeichnen.

Eigentlich müsste man im Zusammenhang vom Kopftuch über Antiislamismus reden. Denn auch ich kann morgen zum Islam übertreten und bin trotzdem Teil der Kritik. Biologismus Fehlanzeige. Für eine tendenziöse Kritik gegen Israel oder das Judentum, gibt es den Begriff Antisemitismus. Obwohl der Begriff 'semitisch' mal für Amharen, Tigrinya, Araber, Hyksos, Malteser, Minäer, Sabäer, Amoriter, Ammoniter, Akkader/Babylonier/Assyrer/Aramäer, Hebräer, Kanaaniter, Moabiter, Nabatäer, Phönizier und Samaritaner galt. *

*gebe zu, das musste ich auch erst einmal googlen.

Gleiches gilt für 'Schovinist'. Bist Du kein Allie, dann halt die Klappe, Du bist der Feind. Dabei kann ich alles richtig machen und trotzdem nicht mitmachen.


@ Sternchen

Der Begriff 'Subjekt' ist keine Abwertung des Menschen, sondern philosophischer bzw. wissenschaftlicher Terminus. Das wird nicht nur auf Versuche bezogen. Damit wird das Bewusste Wesen, so könnte man sagen, bezeichnet. Wenn ich eine subjektive Aussage über die Schönheit eines Bildes äußere, ist das eine Aussage, die von mir, einem (Selbst-)Bewusstsein getätigt wird. Wenn ich eine Aussage über etwas treffe, welche nicht aus meiner Perspektive, also aus subjektiver Sicht, stammt, sondern allgemein für jeden, für jedes Subjekt gelten müsste, ist sie objektiv. Ein Subjekt ist einfach ein Geist, ein menschliches Subjekt, ein menschliches Bewusstsein. Und wenn ich über das Subjekt spreche, meine ich, den Menschen als Bewusstsein im Allgemeinen. Ich hätte auch schreiben können der Mensch. Präziser ist aber 'Subjekt', weil ich auch auf den Geist bezogen argumentiert habe. Das ist also keine kalte Sprache, sondern schlicht wissenschaftliche Ausdrucksweise. Oder auch der Mensch als Geworfenheit in dieser Welt. Wenn ich den Menschen als Objekt bezeichnen würde, dann würde ich ihn abwerten.

Feministinnen kämpfen ja nun auch dafür, die Frau nicht mehr als Objekt wahrzunehmen, sondern als Subjekt. Sie würden das nicht mehr fordern, wenn das etwas Abwertendes wäre. Hier dann die Frau als fühlendes, wahrnehmbares Wesen mit einer individuell zu würdigenden Persönlichkeit. Subjekt zu sein, ist also etwas gutes.

Was mich viel eher interessiert. Wie sich das schwedische Gesetz in der Praxis auswirkt. Ob in 2-3 Jahren die Frauen auf die Straße gehen und sich beklagen, dass Männer keinen Sex mehr haben wollen. Man ist ja quasi immer mit einem Bein im Gefängnis, wenn man nicht alles dokumentiert. Und wer hat dann noch Lust auf Sex? Juristisch gesehen, ist jeder Sex eine Vergewaltigung in Schweden. Es sei denn, ich habe vorher, währenddessen immer eine Einverständniserklärung eingeholt. Erfolgt das nur mündlich, habe ich Aussage gegen Aussage. Erfolgt das schriftlich, habe ich zwar etwas in der Hand, die Erotik ist aber dahin und hinterher kann behauptet werden, die Unterschrift war erzwungen. Habe ich einen Zeugen dabei, ...

Es ist juristisch gesehen absurd konstruiert. Da hätte man handwerklich klüger rangehen können. Man könnte vorher einen Vertrag machen, der die erlaubten Praktiken festlegt. Aber, wie gesagt, wenn ich Schwede wäre, hätte ich Angst, meine Hose aufzumachen und hätte immer ein mulmiges Erotik tötendes Gefühl im Magen und würde es dann einfach ganz lassen. Bei uns in der Uni sind in den Sprechstunden immer die Türen offen und einige Dozenten lassen immer ne Hilfskraft dabei sitzen.
Meine Top 5 von Spielen, Stand für August 2018: 1.) DOTT 2 Fangame • 2.) Thimbleweed Park • 3.) The Last Of Us • 4.) Resident Evil 7 • 5.) Little Nightmares
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Beowulf »

Und zu Eva Hermann. Ich finde auch, dass der Nazibegriff zu inflationär angewendet wird. Dennoch ist sie politisch gesehen sehr weit Rechts einzuordnen, so wie Frau Steinbach & Co. Außerdem findet sie in letzter Zeit in sehr vielen libertären Youtubepublikationen statt, wo Verschwörungstheorien und Chemtrails sich die Hand reichen. Insoweit ist sie zwar kein Nazi, jedoch eine fragwürdige Person. Zumindest für mich.
Nun, man hat der Frau Herman in diesem Punkt wohl keine Wahl gelassen. Bei den "normalen" Medien (die von Verschwörungstheoretikern eben gerne verabscheut werden) findet sie ja kein Gehör mehr. Und da sie von diesen derart mies und ungerechtfertigt abgewatscht wurde, wird es ihr wohl eine große Genugtuung sein, ohnehin schon skeptische Leute darin bestätigen zu können, was für ein mieses Lumpenpack sich im Fernsehen oder den Printmedien tummelt. Und dein Vergleich mit Steinbach hinkt gewaltig, wenn mich auch bei ihr nicht wundern würde, wenn da ein paar linke Spinner da nicht mutwillig etwas falsch verstanden und aus dem Zusammenhang gerissen hätten.
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Sternchen
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Sternchen »

realchris hat geschrieben: 13.01.2018, 19:32
Hume hat sehr schön festgestellt, dass die Vernunft letztlich auch nur ein Trieb ist. Wir sind letztlich immer noch Tiere, nur eben intelligenter bzw. graduell besser als diese ausgerüstet, was unsere kognitiven Fähigkeiten angeht. Auch viele Tiere kennen Vernunft, auch wenn diese auf einem primitiven Niveau stattfindet. Wenn Wölfe eine Jagdtaktik planen, ist das ein Akt der tierischen Vernunft.
Andererseits sind viele Handlungen Instinktgesteuert, die wir "im Griff" haben, weil wir uns bis zu einem gewissen Grad selbst reflektieren und programmieren können. Wir Menschen besitzen genau wie die Tiere eine Empathie. Diese natürliche Empathie ist aber in der unkultivierten Form auf unsere Nächsten beschränkt. (Familienmitglieder, vielleicht noch Nachbarn oder befreundete Clans)
Ich kann mir das so ehrlich nicht vorstellen das so was logisches und vernünftiges wie der Verstand, oder Vernunft nur ein Trieb sein sollen, selbst wenn das Hume gesagt hat.
Auch wenn ich grad nicht weiß wer Hume ist :/
Ich hab ja vorhin schon erklärt in wiefern sich Mensch/Tier voneinander untereinander scheiden, ja natürlich hat da jeder dann dazu seine eigene Theorie.
Nur das Triebhafte an sich ist das wilde, animalische nicht kontrollierbare in uns: Sei der Sexualtrieb/Gewaltrieb, oder auch stark negative Gefühle wie Rache/Hass, Jährzorn.
Wobei ich Wut, nicht immer als etwas negatives sehe, sie ist einfach nur ein Ventil, wo der Druck raus muss die uns Aufschluss darüber gibt wieso uns manches wütend macht, und manches eben nicht.
Diese Triebe sind kontrollierbar und bis zu einem gewissen Punkt auch wieder nicht, ich glaube aber das jeder selbst als einzelner es ganz klar kontrollieren kann und zwar all seine Triebe.
Das kann ein Tier deutlich weniger, ja es hat ein Gewissen ein Bewusstsein, aber das vom Menschen ist stärker ausgeprägt
Darum ist er mehr in der Lage als wie eine Pflanze/Tier Herr über seine Gefühle zu werden und diese steuern zu lernen.
Daran ist nix schlimmes, denn könnten wir das nicht würden wir uns kaum noch menschlich zu anderen verhalten, oder einfach nur egoistisch uns nehmen wonach uns ist. Die Wahl liegt immer bei uns und zweiteres war mehr ein Beispiel.
Es ist gut das wir ein Gewissen/Moral/Ethik haben, weil es Richtlinien sind die uns aufzeigen was im Umgang miteinander falsch oder richtig ist.


realchris hat geschrieben: 13.01.2018, 19:32 Wie Hume feststellt, und das ist nach Forschungen lustigerweise bestätigt, ist unsere Empathie graduell schwindend vom Nächsten (Familie) bis zum fernsten (hungerndes Kind in Afrika, dass ich nicht kenne). Deswegen werden ja um Weihnachten diese Spots mit den Kulleraugen geschaltet, um diese Nähe künstlich herzustellen. Ohne die Kulleraugen wird die Empathie nicht aktiviert. Jeden Tag stirbt ein Kind mit Kulleraugen an Hunger. Dieselben Menschen, die spontan reagieren, müssten jeden Tag spenden, wenn sie Humanisten sein wollten. Humanismus ist ein Ideal bzw. eine Ideologie, die nie erreicht werden wird. Wir könnten unseren Alltag nicht überstehen, wenn wir uns für jeden in gleicher Weise verantwortlich fühlten. Ideologien sind nur Religionsersatz oder säkularisierte Religion. Die Geistig schwachen brauchen sie, um mit dem Leben klar zu kommen, anstatt die Welt so anzunehmen, wie sie ist und sich pragmatisch mit den 50 Metern um sich rum zu beschäftigen.
Ja zur Weihnachtszeit kommen verstärkt solche Spendenaufrufe stimmt, weil man einfach zu Weihnachten verstärkt auf das Mitgefühl, die Nächstenliebe, und das gute im Menschen setzt.
So manipulativ das auf uns wirken kann das man dafür ein hungerndes Kind nimmt, damit jemand spendet, das man quassi so auf die Mitleidsdrüse drücken will, so hat es wiederum auch etwas gutes.
Denn durch schlimme Bilder die einfach die Realität sind werden wir stärker wachgerüttelt, als wie man zeigt uns zb im Vergleich dazu noch ein relativ harmloses, oder neutrales Bild.
Viele Menschen machen die Augen vor dem zu was sie nicht sehen wollen, aber wenn man ihnen das vor Augen hält, können sie nicht anders als wie nicht weg zu sehen, weil es einfach dann in den Moment zu sehr einen schockt.
Ich denk nicht das wenn man Humanist sein will man täglich spenden muss, das wirkt so verpflichtend, eben wie Zwang.
Spenden sollte etwas freiwilliges sein, was Menschen von sich aus tun, weil sie anderen helfen oder gutes tun wollen.
Ich hab ja selbst letztes Jahr altes Gewand was ich so gut wie nie trage, Flüchtlingen gespendet, oder ein paar neue Schuhe die ich online bestellt hatte, und trotz passende Schuhgröße die ich sonst immer trage einfach viel zu eng geschnitten waren, gespendet.
Ich habs nicht darum getan weil das Flüchtlingsthema ständig aktuell ist durch Medien und Co, ich wollte einfach das allgemein Sachen die ich nicht mehr benötige: Armen Leuten, Obdachlosen, oder Asylanten zugute kommen.
Allein der Wille zu helfen zählt, ganz egal ob dann jemand finanziell spenden kann oder nicht, und das sollte man dabei nicht vergessen.
Manche Menschen haben nicht mal die finanziellen Mittel anderen helfen zu können mittels Spenden, und das sollte man bei so etwas nie vergessen.
Jeder kann ein Humanist sein,wenn es im Rahmen des finanziell möglichen ist,oder wenn er zu anderen sich Human verhält.
Zb wenn er/Sie jemand den Weg erklärt, bei Weiterbildung weiterhilft, oder bei einer Panne/ einem Unfall/Verbrechen.
Wir haben genug Möglichkeiten täglich zu anderen human zu sein, wenn wir das denn wollen :)
realchris hat geschrieben: 13.01.2018, 19:32 Du musst Dir keinen Sticker anhängen oder jede Tweet solidarisch zustimmen. Du musst einfach nur Dein Ding machen.
So wie Barbara Meier, die angefeindet wurde, nur weil sie nicht in Schwarz auf dem Laufsteg erschienen ist.
Wenn alle sich ne rote Mütze aufsetzen, muss ich das nicht tun oder mir den Schuh anziehen.
Wichtig ist nur, dass ich selbst keinen Mist baue. Das reicht schon.
Das tue ich nur ich hab das Gefühl je mehr ich mein Eigending durchziehe und je stärker ich meine Ansichten zu Themen vertete, und dafür dann mich einsetze, das die Umwelt einen noch mehr dafür hasst :/
Früher wars nicht so das man ständig auf Provokation/Hass,Ablehnung gestoßen ist, nur weil man eine andere Meinung hatte.
Heute ?Heute ist das leider trauriger Alltag und das spiegelt sich in den Medien stark wieder, und nein das ist keine gute Entwicklung.
Eher eine schlechte. Denn auch wenn mir die Meinung eines anderen Menschen nicht gefällt oder ich sie nur schwer annehmen kann, muss ich dennoch den Respekt und die Größe haben zu sagen:
Ich akzeptiere andere Meinungen, auch wenn sie mir nicht zusagen, oder nicht mit meiner eigenen übereinstimmen.
Das nennt sich einfach Akzeptanz und Respekt gegenüber anderen, und auch das ist etwas wo ich es wo wahrnehme..es geht jeden Tag immer mehr verloren bei anderen..leider.
realchris hat geschrieben: 13.01.2018, 19:32 Ich habe generell ein Misstrauen bzw. Hass auf Massenbewegungen. Egal ob Ice-Bucket Challange, Sommertänze, meeto, Tamagotchis oder andere Trends. Menschen, die sich von sowas mitziehen lassen sind eben Tiere bzw. unterwerfen sich ihrer toerischen irrationalen Natur, nur um dazu zu gehören. Da sind dann Leute wie James Franco, die sich so nen Timesup Sticker anheften, obwohl sie selbst wohl nicht ganz sauber sind. Eben weil es zum Gruppendruck zum Massenphänomen geworden ist.
Es ist ein Label geworden. Hier wurde fair gefi t oder gedreht etc.
Sie tunt es einfach darum weil sie beliebt sein wollen, oder weil sie die Idee hinter der Ice Bucket Challenge toll fanden?
Ich mochte es nie weil ich einfach keine Lust hatte mich vor der Kamera zum Affen zu machen, und keine Lust hatte mich mit etwas eiskalten zu übergießen, und anschließend dann rum zu niesen..xD
Es wirkte schon sehr wie ja Massenmitäuferverhalten irgendwo..aber ich dachte mir es ist halt ein Trend, wenn es den Leuten Spaß macht..warum nicht? Oo
Jeddoch ein Tamagotchi wollte ich immer eins haben..nicht wegen dem weil alle eins hatten außer mir, sondern weil ich begeistert von der Spielidee selber war: Man zieht ein kleines virtuelles Lebewesen auf wie ein Kind, und kann sich ständig drum kümmern, und erlebt seine Verhaltensweise, seine Reaktionen, und wie es groß wird.
Und es war zudem noch echt niedlich, und die Form des Tamagotchi als Ei passte da einfach dazu, das zu symbolisieren: Wachstum, und gleichzeitig niedlich.
Nicht jeder folgt Trends weil es alle es tun, einzelene tuns einfach darum weil ihnen das gefällt, worum es sich dabei handelt.
Abgesehen davon was stört dich dran so sehr wenn Menschen mal irrational handeln?

Ein wenig spontan handeln und Dinge zu tun, die mal verrückt sein können, oder wo man mal ausbricht aus der Norm, das tut doch eigentlich jeder ab und zu mal wo.
Ich glaub Leute dann mit Tieren zu vergleichen ist zu hart, es gibt genug Leute die leider sich von der Masse leiten lassen und sich zu sehr in Ihren Denken/Fühlen von anderen steuern und vereinnahmen lassen ja, aber nur weil einen mal ein Trend gefällt heißt das noch lange nicht das man als Mensch nicht die Fähigkeit besitzt kritisch zu denken, das man davon nicht Abstand nehmen kann, denn das geht und einfach anfängt Menschen und das was passiert. zu hinterfragen.
Und einfach sich mal traut sein eigenes Ding durch zu ziehen, wenn man das lernt, ist es egal ob man Trends liebt oder hasst, solange man lernt seine Meinung selbst zu definieren, weniger durch andere, und man seinen eigenen Weg geht.
realchris hat geschrieben: 13.01.2018, 19:32 Dieselbe Menschennatur, die sich der Masse hingibt und Massenbewegungen wie Fidget Spinnern usw. unterwirft, hat vor 80 Jahren den Arm gehoben. Die Ideologie oder Religion oder der Trend ist austauschbar. Doch diese Lemminge, die anfällig für verschiedenste Strömungen sind, je nach Sozialisation, gibt es immer. Es sind nicht die Egoisten, die das Problem sind. Es sollte viel mehr davon geben. Es sind die Lemminge, 90% der Menschheit, die sich freiwillig unterwerfen.
Fidget Spinnner, sind überteuert, und die gab es schon mal in dein Neunziger Jahren.
Eigentlich ist glaub ich ihre Idee nur abgeleitet von diesen Dreh Kreiseln, ergo war schon mal da diese Idee, und es ist nicht mehr so faszinierend wie früher.
Denn diese Kreise sind deutlich billiger und wesentlich schöner und faszinierender in ihrer Bewegung, weil sie unheimlich schnell werden können, und dadurch dann einen faszinieren durch Bewegung/Farbe/Schnelligkeit.
Dagegen wirken im Vergleich dazu die Fidget Spinner, einfach nur riesig und plump.

realchris hat geschrieben: 13.01.2018, 19:32 Was auch gerne missbraucht oder besser falsch angewendet wird, ist der Begriff 'Rassist'. Wenn jemand Kopftücher in öffentlichen Einrichtungen kritisiert, wird er of als Rassist bezeichnet. Anscheinend wissen die Anwender nicht, was das Wort eigentlich bedeutet.
Da gebe ich dir Recht.
realchris hat geschrieben: 13.01.2018, 19:32 Eigentlich müsste man im Zusammenhang vom Kopftucuser_id=3892]h über Antiislamismus reden. Denn auch ich kann morgen zum Islam übertreten und bin trotzdem Teil der Kritik. Biologismus Fehlanzeige. Für eine tendenziöse Kritik gegen Israel oder das Judentum, gibt es den Begriff Antisemitismus. Obwohl der Begriff 'semitisch' mal für Amharen, Tigrinya, Araber, Hyksos, Malteser, Minäer, Sabäer, Amoriter, Ammoniter, Akkader/Babylonier/Assyrer/Aramäer, Hebräer, Kanaaniter, Moabiter, Nabatäer, Phönizier und Samaritaner galt. *
Ja man kann theroetisch zu einer Sache übertreten und dann Kritisch ihr gegenüber eingestellt sein, nur nehmen wir mal einen ganz viel krasseren Fall: Angenommen ein Islamgegner tritt zum Islam über.
Katastrophe vorprogrammiert, oder wird daraus dann auf einmal vom Gegner ein Verfechter des Islams?
Ich frage mich warum zb ein Islamgegner das tun sollte, das würde doch gar keinen Sinn machen?
Hmm..

realchris hat geschrieben: 13.01.2018, 19:32 Der Begriff 'Subjekt' ist keine Abwertung des Menschen, sondern philosophischer bzw. wissenschaftlicher Terminus. Das wird nicht nur auf Versuche bezogen. Damit wird das Bewusste Wesen, so könnte man sagen, bezeichnet. Wenn ich eine subjektive Aussage über die Schönheit eines Bildes äußere, ist das eine Aussage, die von mir, einem (Selbst-)Bewusstsein getätigt wird. Wenn ich eine Aussage über etwas treffe, welche nicht aus meiner Perspektive, also aus subjektiver Sicht, stammt, sondern allgemein für jeden, für jedes Subjekt gelten müsste, ist sie objektiv. Ein Subjekt ist einfach ein Geist, ein menschliches Subjekt, ein menschliches Bewusstsein. Und wenn ich über das Subjekt spreche, meine ich, den Menschen als Bewusstsein im Allgemeinen. Ich hätte auch schreiben können der Mensch. Präziser ist aber 'Subjekt', weil ich auch auf den Geist bezogen argumentiert habe. Das ist also keine kalte Sprache, sondern schlicht wissenschaftliche Ausdrucksweise. Oder auch der Mensch als Geworfenheit in dieser Welt. Wenn ich den Menschen als Objekt bezeichnen würde, dann würde ich ihn abwerten.
Gut dann hast du also im wissenschaftlichen Sinne über den Menschen an sich geredet, und assozierst also mit dem Wort Subjekt im Bezug auf den Menschen damit dessen: Bewusstsein und Geist, das kann ich so mal akzeptieren.
Ich kann und täte mich nicht so ausdrücken weil ich über den Menschen eben nicht allein rein wissenschaftlich denke, verstehe aber deinen Standpunkt zum Thema.
realchris hat geschrieben: 13.01.2018, 19:32 Feministinnen kämpfen ja nun auch dafür, die Frau nicht mehr als Objekt wahrzunehmen, sondern als Subjekt. Sie würden das nicht mehr fordern, wenn das etwas Abwertendes wäre. Hier dann die Frau als fühlendes, wahrnehmbares Wesen mit einer individuell zu würdigenden Persönlichkeit. Subjekt zu sein, ist also etwas gutes.
Sogesehen Ja wenn man es vom wissenschaftlichen Standpunkt aus betrachtet.
realchris hat geschrieben: 13.01.2018, 19:32 Was mich viel eher interessiert. Wie sich das schwedische Gesetz in der Praxis auswirkt. Ob in 2-3 Jahren die Frauen auf die Straße gehen und sich beklagen, dass Männer keinen Sex mehr haben wollen. Man ist ja quasi immer mit einem Bein im Gefängnis, wenn man nicht alles dokumentiert. Und wer hat dann noch Lust auf Sex? Juristisch gesehen, ist jeder Sex eine Vergewaltigung in Schweden. Es sei denn, ich habe vorher, währenddessen immer eine Einverständniserklärung eingeholt. Erfolgt das nur mündlich, habe ich Aussage gegen Aussage. Erfolgt das schriftlich, habe ich zwar etwas in der Hand, die Erotik ist aber dahin und hinterher kann behauptet werden, die Unterschrift war erzwungen. Habe ich einen Zeugen dabei, ...

Wie wenn man nicht alles dokumentiert?O_o
Ich kann und will mir nicht vorstellen das Schweden so verkorkst geworden ist?
Juristisch wird jeder Sex in Schweden als Vergewaltigung angesehen?
Das kann ich so mal nicht glauben, weils sicher noch genug Pärchen geben wird oder Singles in Schweden, und viele Singles haben nicht immer Beziehungen, sondern ja auch One nightstands.
Wie sollen die denn das noch ausüben können, wenn da jedes mal Schweden, dann ihnen juristisch Terror machen könnte?
Wir haben ja jemand ausm Forum der aus Schweden ist und dort lebt: Simon.
Und der hat eine Ehe, ergo kann das nicht so ganz stimmen oder ich missverstehe das O_o
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.


Menschen und Dinge verlangen verschiedene Perspektiven. Es gibt manche, die man aus der Nähe sehen muß, um sie richtig zu beurteilen, und andere, die man nie richtiger beurteilt, als wenn man sie aus der Ferne sieht.

Zitat von François VI. Herzog de La Rochefoucauld
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Simon
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Simon »

Da ich angesprochen wurde: Ich glaube, dieses Gesetz war nur blinder Aktionismus und wird in der Praxis überhaupt keine Bedeutung haben.

Abgesehen davon habe ich den Eindruck, dass Schweden beim Thema Sex (von Prostitution mal abgesehen) offener als die Deutschen sind.
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Sternchen
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Sternchen »

Sternchen hat geschrieben: 14.01.2018, 23:30

Abgesehen davon habe ich den Eindruck, dass Schweden beim Thema Sex (von Prostitution mal abgesehen) offener als die Deutschen sind.
Inwiefern offener?
Hab nur mal von einem Bekannten gehört das zb es in Holland es Schaufensterläden gibt wo die Prostituierten drin stehen, und hinter dem Schaufenster ist noch ein Zimmer, wo der Kunde dann mit ihnen hin gehen kann.
Sagen wir so sexuell offen schön und gut aber das finde ich dann doch eine Spur zu heftig und vulgär.
Frauen wie eine Art Verkaufsobjekt darstellen mittels Schaufenster. :roll:
Ka obs so was in Schweden gibt? Aber wäre schon heftig wenn ja O_o

Simon hat geschrieben: 14.01.2018, 22:33 Da ich angesprochen wurde: Ich glaube, dieses Gesetz war nur blinder Aktionismus und wird in der Praxis überhaupt keine Bedeutung haben.

Wenigstens etwas und ich denke mir wenn jemand schon in Schweden lebt, sollte er es ja wohl am ehesten wissen.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.


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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Uncoolman »

In Deutschland könnte das gut funktionieren, denn wir Deutschen LIEBEN ja Formulare. Vorher ausfüllen: "Willst du mit mir Sex? - ja, nein, vielleicht" und dann zur Pflichterfüllung schreiten ... :-({|= \:D/ [-X
Mathilda: "Ich bin schon längst erwachsen. Ich werde nur noch älter."
Léon: "Bei mir ist es umgekehrt. Ich bin alt genug, doch ich muss noch erwachsen werden."

Léon - der Profi


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Sternchen
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Sternchen »

Uncoolman hat geschrieben: 15.01.2018, 00:03 In Deutschland könnte das gut funktionieren, denn wir Deutschen LIEBEN ja Formulare. Vorher ausfüllen: "Willst du mit mir Sex? - ja, nein, vielleicht" und dann zur Pflichterfüllung schreiten ... :-({|= \:D/ [-X
Oh ja...wenn man sämtliche Lust vorher abtöten will..gute Idee. :mrgreen:

Das erinnerte an diese Zettelchen aus der Schule:
Willst du mit mir gehen?
Ja
Nein

Nur solche Zettelchen waren irgendwo noch süß und romantisch...die Vorstellung Herr der lange keinen Sex mehr hatt geht zu einer Freudendame und, begafft sie eine Stunde lang vorher im Schaufenster..*hust*
Naja zumindest Voyeure kommen auf ihre Kosten.. Gut für die nur reinen Sex suchen..wohl eine Alternative.
Dennoch find ich diese Art der Fleischbeschaung durchs Schaufenster irgendwo widerlich, und fast schon kalt.
Das Prostitution ein Geschäft an sich ist schon klar, nur eine Frau wie einen Gegenstand in einen Schaufenster zu präsentieren, geht eine Spur zu weit.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.


Menschen und Dinge verlangen verschiedene Perspektiven. Es gibt manche, die man aus der Nähe sehen muß, um sie richtig zu beurteilen, und andere, die man nie richtiger beurteilt, als wenn man sie aus der Ferne sieht.

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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Sven »

Jep ist so mit Schweden. Kann ich bestätigen. Aber das dachte ich auch als ich das hörte. Das ist nun etwas übertrieben.
Aber ist auch net schwer fortgeschrittener als Deutschland zu sein. *duckundweg*
Der Erste und Einzige hier im Forum, der die englische Version von Tungi hat.
Der Zweite, der eine von Poki handsignierte englische Version von Edna & Harvey the Breakout hat. Mit gezeichnetem Harvey auf der Rückseite!
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Vainamoinen
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Vainamoinen »

Beowulf hat geschrieben: 13.01.2018, 02:23Aber im Endeffekt scheint es sowieso nicht um Zoe zu gehen.
Jetzt bist du am stereotypen Scheitelpunkt der gamergate-Argumentation angelangt: "Es ging ja gar nicht um Quinn, eigentlich". Die Diskussion steuert unweigerlich auf diesen Scheitelpunkt zu, nachdem man alle Generalisierungen, Vorurteile und Verschwörungstheorien abgeschmettert hat, nachdem man auf die Unvereinbarkeit der Feindbilder "Hure Babylon" und "Wal, mit dem keiner schlafen will" hingewiesen und sich alle weiteren offenkundig misogynen Äußerungen verbeten hat. Ich würde diesen Scheitelpunkt als sinnvolles Ende einer Diskussion betrachten, würden die Diskutanten auf gamergate-Seiten nicht unweigerlich morgen an anderer oder gleicher Stelle mit exakt dem gleichen widerlegten Schwachsinn antanzen. :|

Gamergate-Brandstifter haben Quinn dezidiert mit allen verfügbaren unehrlichen Mitteln zum Musterbeispiel eines systemischen Problems der gesamten Industrie hochstilisiert und sich darauf verlassen, dass alle dabei mitspielen. Und meine Fresse haben die mitgespielt. Mei-ne-fuck-ing-Fres-se. :(
Beowulf hat geschrieben: 13.01.2018, 02:23 *diverse Fehlinterpretationen feministischer Theorie, Höhepunkte:*
Aber gerade durch den Umstand, dass es als "modern" und "feministisch" [?????] gilt, dass sowohl Mann als auch Frau arbeiten gehen und das Kind in die Kita und Ganztagesschulen / "Umprogrammierung" der Gesellschaft vorantreiben wollen ...

Um es kurz zu halten an dieser Stelle, jeder Auslegung des Feminismus, die du hier aufbringst und aufgebracht hast, widerspreche ich pauschal. Ich will Frau Schwarzers Leistungen vor 30+ Jahren nicht kleinreden, aber ihre heutigen Tätigkeiten von Reportagen für die Bild-Zeitung über den Islamhass bis zur Steuerhinterziehung haben nichts mit dem Feminismus zu tun.

Der moderne Feminismus, hier auf dem Spiele-Gebiet, sieht etwa so aus:
https://www.gamasutra.com/view/news/312 ... e_devs.php

Ich möchte den Artikel nicht auch noch erklären, es sollte jedoch offensichtlich werden, wie hier aus der feministischen Gamer-Mitte heraus unter klarster Umreißung humanistischer Ziele eine stechende Kritik toxischer Spielekultur betrieben wird, die in ausdrücklichster Weise die eigene, die Queer-Community, miteinbezieht. Und das war es auch, was für mich aus "Crash Override" so deutlich herausgestochen hat (im Übrigen kein feministisches Werk): An die eigene Nase wird grundsätzlich zuerst gefasst, um nicht am Ende doch genau das zu werden, was man verdammt.
Beowulf hat geschrieben: 13.01.2018, 02:23Wenn also ein Mann eine Frau rettet, sollte man nicht direkt Sex als alleinige Motivation unterstellen.
Ich weiß nicht, wer "direkt" irgendeine "alleinige" "Motivation" für irgendwas "unterstellt" hat. Ich weiß allerdings, dass sich das irgendwie absurde Gefühl einiger Gamer-Männer, durch reine feministische Erzählmedienkritik (die es in dieser oder ähnlicher Form seit einem knappen Jahrhundert gibt) persönlich beleidigt und attackiert zu werden, nur dann einstellt, wenn man wirklich glaubt, solchen Vorwürfen persönlich ausgesetzt zu sein.

Wir sprechen jedoch von Ausnahmen abgesehen nicht von unterstellten Spielermotivationen, wir sprechen vom durch Stereotypen vermittelten Weltbild.
Beowulf hat geschrieben: 13.01.2018, 01:32Dem habe ich ja auch nicht widersprochen. Ich wittere ein Strohmannargument.
Ich witterte keines an dieser Stelle, weshalb ich sehr deutlich gemacht habe, dass aus der schwammigen Formulierung kein konkretes Argument zu stricken wäre, dem man widersprechen könne.
Beowulf hat geschrieben: 13.01.2018, 01:32Ich rede also weniger von finanzieller Förderung, sondern von der prinzipiellen Gestaltung der Schulen, die vielen Kindern und auch später den Anforderungen des Lebens und der Wirtschaft überhaupt nicht gerecht wird.
Das habe ich wohl gemerkt, und da gibt es ohne Zweifel Verbesserungsbedarf, ich sehe nur herzlich wenig Zusammenhang mit dem Thema. :wink:
Beowulf hat geschrieben: 13.01.2018, 01:32Es ist immer praktisch, von Einzelfällen auf die Gesamtheit zu schließen, nicht wahr? Die ganze Mee-Too-Kampagne wäre nicht nötig gewesen, wenn gewisse Frauen und Männer das Rückgrat bewiesen hätten derartige Belästigungen sofort zu ahnden.

Es hätte insbesondere 1920 bis 1970 viele tausend radikal gewalttätige Feministen beiderlei Geschlechts gebraucht, um die angesprochenen tief verwurzelten Machtstrukturen gar nicht erst entstehen zu lassen. Ich kann mir vorstellen, dass dir das auch nicht recht gewesen wäre.
Beowulf hat geschrieben: 13.01.2018, 01:32Du kannst nicht biologische Ursachen von Vornherein ausschließen, aber Dinge wie die Pubertät ignorieren.

Mit Blick in die Funktionalität anderer Schulsysteme und anderer Kulturen kann ich das zwar immer noch nicht, und tue es deshalb auch nicht, aber es sei doch an dieser Stelle gesagt, dass erstens Mädchen auch eine Pubertät durchlaufen, und das ggf. zu einem ungünstigeren Zeitpunkt als Jungs, und zweitens die Situation in Deutschland nicht in allen Ländern ähnliche Abbildung findet.

Die Pubertät mag durchaus ein Problem sein; dass Jungs während des Unterrichts dem vor ihnen sitzenden Mädchen unter begeistertem Jaulen ihrer männlichen Freunde ihr Ejakulat in die Haare schmieren - wie in meiner Klasse damals geschehen - kann jedoch in keiner Weise zufriedenstellend durch die Pubertät erklärt werden.

Sondern_durch_ein_vorherrschendes_Männlichkeitsideal.
Beowulf hat geschrieben: 13.01.2018, 01:32Da geraten wir in den Bereich der Kapitalismuskritik... und da rennst du bei mir eh offene Türen ein. :)
Ja wunderbar, so kommen wir auf eine gemeinsame Plattform. Willst du hören, was der Feminismus zum Kapitalismus zu sagen hat? Bzw. wie weit man mit der Kapitalismuskritik kommt, wenn man jene, die soziale Gerechtigkeit fordern, pauschal mit rechtsrändischen Schimpfbezeichnungen tituliert? :D
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Beowulf »

Vainamoinen, du drehst dir alles so wie du willst, um dein kleingeistiges sexistisches Weltbild zu rechtfertigen. Wenn ein Mann (oder eine Frau eher rechter Gesinnung) in den Medien fertig gemacht wird, dann interessiert es niemanden. Passiert es bei einer Frau (vornehmlich linker Gesinnung), dann ist es auf einmal sexistisch und erschüttert unsere demokratischen Grundfesten.
Und was den Gamasutra-Artikel angeht: Manche Entwickler sollten sich mal den Stock aus den Hintern ziehen. Man kann es sowieso nie allen Recht machen. Als "toxisch" würde ich da eher die sogenannten "sozialen Medien" und die vollkommene Überbewertung dieser bezeichnen. Wenn jeder anonym irgendeinen Unsinn schreiben kann denn dann jeder lesen darf, zieht das zwangsläufig dubiose Gestalten an.
Damit komme ich hier wieder auf meinen ersten Beitrag zurück: Ignoriert Twitter, Facebook & Co. Und das sollten auch alle Spieleentwickler tun. Denn es weiß ja sowieso jeder alles besser. Soll man doch die Verkaufszahlen entscheiden lassen.
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Vainamoinen »

realchris hat geschrieben: 12.01.2018, 17:10Was, nur 250 Seiten. Ich habe fast 500 Seiten abgeliefert und eine 1,0 bekommen.
Ich habe dasselbe mit 80 Seiten geschafft. Wer hat jetzt "gewonnen"? Und war das überhaupt wichtig, wo doch Frauen schlecht an Schwanzvergleichen teilnehmen können?* :mrgreen:

*Letztlich war die Seitenanzahl in meiner Magisterarbeit recht irrelevant. Ich war dankbar für die fixe Vorgabe. Das Thema war gesichtet, ob am Ende 50, 80 oder 200 Seiten dabei rauskommen sollten, reichlich irrelevant.
realchris hat geschrieben: 12.01.2018, 17:10Das verstehe ich auch nicht biologistisch, sondern als sozial anerzogen. Frauen werden auch heute noch zu Ja-Sagern erzogen.

Wir sind in dieser Hinsicht auch in unseren Ansichten gar nicht so weit voneinander entfernt. Frauen profitieren (zunächst!) von einer Konformität, der Männer oft nicht entsprechen wollen, um gegenüber ihren Freunden (oder gegenüber Frauen) nicht als Langweiler zu gelten. Offensichtlich bleibt, wahrscheinlich auch deiner Ansicht nach, wie die Schulen dieses Ja-Sagen, diese Konformität ohne Ansicht des Geschlechts belohnen - womöglich noch mit Kopfnoten - und die Nonkonformität bestrafen. Im beruflichen Umfeld sticht dann die Nonkonformität allerdings oft positiv heraus. Und leider ist es oft auch so, dass Entscheider im Beruf bei Frauen die eben antrainierte Konformität schätzen und fördern, bei Männern aber die Nonkonformität. :idea:
realchris hat geschrieben: 12.01.2018, 17:10Ich propagiere auch nicht die Natur. Dich und mich unterscheidet die Fähigkeit, Emotionen in einer Diskussion komplett abzuschalten.

Das relativiere ich. Die Fähigkeit, Emotionen in einer Diskussion abzuschalten, habe ich sehr wohl. Selektiv sogar, sonst hätte ich den ganzen Diskussionspott hier sicher längst mal mit dem brennenden Kochlöffel umgerührt. Ich sehe jedoch weiter keinen Sinn darin, eine Debatte über notwendig emotionale und emotionalisierende Themen ohne Emotion zu führen. Die wissenschaftliche Sachlichkeit und die Philantrophie stehen hier nicht im Widerspruch. Die "gesellschaftlichen Illusionen" sind mit den ungekreuzten Schwertern der Emotion und der Sachlichkeit zerschmetterbar.
realchris hat geschrieben: 12.01.2018, 17:10Ich habe viele talentierte Frauen nach dem Studium vergehen sehen (Ehe, Kinder, Haushalt). Ich bin ja sogar auf Deiner Seite, was das angeht.

Auch das wundert mich nicht. Ich wundere mich nur, warum dich das nicht aufwühlt.
realchris hat geschrieben: 12.01.2018, 17:10Und Du meinst da ändert sich was.

Ich kann es nur hoffen. Aber wenn die Wurzel des Übels zu stark ist, kann es zumindest vorübergehend helfen, einige kranke Äste vom Baum zu schlagen. Wie etwa durch #metoo geschehen.
realchris hat geschrieben: 12.01.2018, 17:10Begrüße ich das, nein. Mach ich was dagegen, nein. [...] Meines Erachtens muss jeder, der sich diskriminiert fühlt, selbst befreien.

Das ist... leider wieder nur fürchterlich fatalistisch. Nein: Das Individuum kann nicht alleine gegen ein Problem des gesamten Systems ankämpfen. Und dieser Egoquatsch lässt dich auch unnötig antagonistisch erscheinen. Deine Rolle in dieser Diskussion ist damit so durchsichtig wie sinnfrei: Du predigst den Egoismus und verordnest uns allseitig eine Narkolepsie angesichts der Umstände. Du betreibst den moralischen Relativismus der amerikanischen Rechten und/oder der AfD in (gottlob!) direkter Opposition zu deren Zielen. Du nimmst buchstäblich an einer Diskussion teil, die du durch reine Gleichgültigkeit zu ersticken versuchst. Und das angesichts deines auch nicht gerade kleinen Portfolios an Dingen, die du richtig verstanden hast. Ich begreif's nicht. Was soll das. Wozu ist das gut. :|
realchris hat geschrieben: 12.01.2018, 17:10Ich nutze sozusagen das Beste aus beiden Welten für mich aus. Ich bin längst 5 Schritte weiter als Du und lebe schon immer so, wie ICH will, egal, ob das, was ich mache sozial männliche oder weibliche Eigenschaften sind.
Die Emotionslosigkeit bzw. die Angewohnheit, Emotionen zu unterdrücken oder eben "auszuschalten", ist eine ganz zentral Männern anerzogene Eigenschaft. Der Egoismus, ebenso. Die Idee, den Egoismus als fortschrittlichen/überlegenen Lebensentwurf zu präsentieren, statt sich dafür zu schämen, fesch männlich. Das ganze dann noch als "Triumph des Willens" auszugeben... nun ja. Da kriege ich nicht die große Freiheit reininterpretiert, tut mir leid. Pass auf dich auf, chris.

Beowulf hat geschrieben: 16.01.2018, 01:02
Ich kann in diesem Text keine Antworten, keinen Zusammenhang mit, keinerlei Eingehen auf meinen/m letzten Post erkennen. Ich sehe nur den verzweifelten Versuch, die Diskussion ein weiteres Mal auf 0.0 zu booten, indem breit gefasste fixe Standpunkte aus dem Wunderland der roten Zyanidpille bis zum Erbrechen wiederholt werden. Da mache ich nicht mit. Im Gegenteil werde ich mich die Tage mit dem von dir um Weihnachten verlinkten "irgendwas mit SJW" Video beschäftigen und dieses auf Diskussionslevel 2.0 kritisieren.
realchris
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von realchris »

Um den Penis-Vagina-Vergleich nochmal reinzuholen:

Es handelt sich um eine HKA, die auch veröffentlicht und gut besprochen wurde. Mehr verrate ich aber hier nicht.

Aber wieder zum Thema:

Ja-Sager stechen dort heraus, wo sie Erfüllungsgehilfen werden. Ein Ja-Sager wird aber schwer in eine relevante Führungsposition kommen. Da braucht es einen eher anderen Typ Mensch. Ja-Sager sind nämlich schlecht darin Nein zu sagen. Was meinst Du, warum so viele Ja-Sager beiden Geschlechts in sorgenden Berufen landen. In Schulen ist kritisches Denken nicht erwünscht. Nachfragen sind unbequem und werden sanktioniert. Dann kommen die zu Ja-Sagern erzogenen Bologna-konformen meist Frauen auf die Uni und die Dozenten_Innen heulen rum, dass die Studenten heute nicht mehr kritisch denken können. Die landen dann in Archiven, Museen oder Bibliotheken auf mittlerer Ebene oder lassen es gleich bleiben, machen aus Verlegenheit noch ne DAF-Zertifizierung und flüchten sich ins Kümmern oder direkt in eine Ehe. Bei den "Männern" kommt noch hinzu, dass die Leistung im Beruf traditionell an die Vorstellung gebunden war, dass MANN eine Familie zu ernähren hat. Heute muss MANN das aber nicht mehr, weil Frauen arbeiten gehen und außerdem nicht mehr so stark auf STATUS schauen wie vielleicht noch Mitte der 90er. Männer können mit sehr wenig glücklich sein. Sie haben nicht mehr die NOT sich anzustrengen, weil sie die Rolle nicht mehr erfüllen wollen. ABER sie wollen auch nicht die ROLLE übernehmen, die früher traditionell die Frau inne hatte. So haben wir die gebildete FRAU, die Kinder will, aber keinen findet, der da LUST drauf hat oder eben nur nen IDIOTEN, der nicht zu ihrer Augenhöhe passt oder den TRAUMTYP, der zwar Karriere gemacht hat, jedoch aus Spaß und nicht NOT, und da nicht drauf verzichten will. ERGEBNIS, ich lande wieder in der Halbtagesstelle und zu Hause am HERD. Andererseits haben FRAUEN auch den SCHÖNHEITS- und MODEDRUCK in den Medien, den sie erfüllen sollen. Sie möchten dann nicht den Weg gehen, den ihre VÄTER gegangen sind. Sie wollen Karriere, Geld, vielleicht Kinder, aber auch Lebensqualität. Eine Qualität auf die der durchschnittliche Börsensoziopath eben verzichtet, weil er so gerne das Raubtier ist und mit Geld spielt, sonst aber keine INTERESSEN hat. Also bleibt am Ende für eine ganze Generation gut gebildeter Frauen ein mittelmäßiger Kompromiss. Entweder ich nehme einen DUMMEN, den ich nicht voll liebe oder einen WÜRDIGEN, der aber nicht die Mutterrolle übernehmen will und sei es auch auf Beteiligung oder gar kein Kind will, weil EGOISMUS oder einen INTERESSANTEN, der mich runter zieht und auf seinem NIVEAU hält oder ich gebe einfach nach und sage: ICH MACH ALLES SCHATZ; FÜR DICH BLEIBT ALLES SO WIE ES IST! oder ich werde lesbisch oder ich nutze die künstliche Befruchtung und lade mir ab und zu nen verkorksten MUSIKER ein oder ich habe das GLÜCK einen von den rar gesäten Männern zu bekommen, der meine Anforderungen voll erfüllt. Ja, oder ich zieh voll durch und habe nur das.

"Auch das wundert mich nicht. Ich wundere mich nur, warum dich das nicht aufwühlt. "

Weil ich nicht betroffen bin und meine Partnerin durch mich auch nicht und wenn ich Kinder bekomme, die durch uns auch nicht.
Wenn jeder sein direktes Umfeld in Ordnung hält, regelt sich das im Großen ganz von alleine. Außerdem verweise ich auf S. Bovoirs. Selbstverschuldete Unmündigkeit der Frauen. (natürlich in Anlehnung an Kant)

Ich erinnere da an Fargo Staffel 1 und "Den Mann, der alles geben wollte".
Meine Top 5 von Spielen, Stand für August 2018: 1.) DOTT 2 Fangame • 2.) Thimbleweed Park • 3.) The Last Of Us • 4.) Resident Evil 7 • 5.) Little Nightmares
Beowulf

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Beowulf »

Vainamoinen , dann musst du genauer lesen. Und anstatt selber immer wieder die gleichen kruden sexistischen Behauptungen in den Raum zu stellen, könntest du mal deinen feministischen Elfenbeinpalast verlassen und dich mit der Realität beschäftigen. Dein 2.0-Jargon ist genau so überholt wie deine Sicht der Geschlechter.
Beowulf

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Beowulf »

realchris, vielleicht gibt es noch eine Alternative zu den von dir aufgestellten Partnerkonstellationen. Einerseits scheint bei dir die Frau die volle Wahl zu haben was den Typ von Partner angeht, andererseits scheint es ihr vollkommen unmöglich zu sein mit ihm einen Konsens einzugehen. Aber gerade Letzteres macht doch eine Partnerschaft aus. Auch unterstellst du, dass intelligente und erfolgreiche Männer grundsätzlich egoistisch oder gar soziopathisch sind. Und du tust so, als ob diese weder Frau noch Kind zum Glücklichsein brauchen, sondern nur beruflichen Erfolg.

Ich denke das trifft das alles nicht so ganz. Du vergisst, dass in vielen Ehen zwangsläufig beide arbeiten müssen, weil sonst das Geld nicht ausreicht. Ist hingegen keine finanzielle Not da, weil z.B. beide sehr gut bezahlte Jobs haben, ist locker eine Haushälterin drin... die arbeitende Frau muss dann also ganz sicher nicht noch zusätzlich die Hausarbeit machen.

Im Endeffekt dreht sich doch alles dann nur um eines: Wer kümmert sich ums Kind? Und: Wenn ich keine Zeit dafür aufwenden möchte mich um die Kinder zu kümmern, warum will ich dann überhaupt welche?

Ich sehe es momentan so, dass viele Frauen von der vorherrschenden feministischen Propaganda vom Herd vertrieben und in die Arbeitswelt gezwängt werden. Nach der anfänglichen Selbstverwirklichungs-Euphorie stellt sich aber schnell die Ernüchterung ein, weil vielleicht der Job doch nicht so erfüllend ist wie gedacht. Denn auch viele Männer machen ihren Job nicht aus Spaß, sondern weil sie ihre Familie ernähren müssen. Viele Jobs sind hart und anstrengend, da gibts starke körperliche und geistige Belastung, Schichtarbeit, Mobbing, Termindruck...

Man kann nicht einerseits den Kapitalismus kritisieren, aber andererseits die Erfüllung der Frau in der Berufswelt suchen. Das passt nicht zusammen.
realchris
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von realchris »

Erst einmal deutest Du mich gerade für Dich um.

Zum Zweiten ist es nicht so, dass sich Kapitalismus und Verwirklichung der Frau widersprechen. Es ist sogar so, dass der ökonomische Zwang erst dazu beigetragen hat, dass Frauen in die Welt da Draußen blicken konnten. Der Kapitalismus, so negativ er sich manchmal ausprägt, hat mit zur Befreiung der Frau, der Arbeiter und Sklaven beigetragen. Ohne die industrielle Revolution hätte es keine Suffragetten gegeben. Ohne die Erfahrung, in der Textilindustrie, in den ersten Kaufhäusern (Grant Marche) oder anderen Branchen, selbst Geld zu verdienen und durch dieses Selbstbewusstsein eigene Forderungen zu stellen, sähe die Welt heute anders aus. Es ist ach kein Zufall, dass Arbeiter oder Sklaven (in den USA) aufbegehrten. Der Kapitalismus ist neben dem Tod der größte Gleichmacher. In ihm ist jeder Mensch gleich wenig oder gleichviel wert. Somit ist für die Emanzipation des Menschen der Kapitalismus in einem ersten Schritt, ein Segen. Erst wenn der Kapitalismus alle Menschen gleich seinen Regeln unterworfen hat, macht es Sinn ihn zu kritisieren und zu verändern. Der Kapitalismus ist der Motor jeder Emanzipationsbewegung.

"dass intelligente und erfolgreiche Männer grundsätzlich egoistisch oder gar soziopathisch sind."

Sage ich so scharf nicht. Ich beziehe mich nur zugespitzt auf das Beuteschema. Ich würde sagen. Erfolgreiche Menschen, ich meine top-erfolgreich, müssen egoistisch sein. Dabei wäre es so einfach. Sexuelle Selektion. Wenn ich das neue Modell will, muss ich mir auch eine neue Vorstellung davon machen, was ein cooler Typ ist. Sonst lande ich immer wieder im alten Muster. Und das ist der einzige Punkt, wo ich meine, dass er biologistisch begründet ist. die Partnerwahl. Wer sich emanzipieren will, muss sich überlegen, ob er nicht auch jemanden nehmen kann, der nicht auf Augenhöhe ist, bzw. darunter. So lange der Blick der Frau in diesem Punkt nach oben geht, wird es immer wieder zu Rückfällen kommen. Oder man muss den häuslichen, mütterlichen Mann zu etwas stilisieren, was Status hat.

Und dass Frauen grundsätzlich bei Partnerwahl den Ton angeben*, ist in den meisten Fällen so. Allerdings, sobald ein Mann einen gewissen Status (kulturell, von der Intelligenz, vom Äußeren, finanziell, politisch, Berühmtheit ....) hat, kehrt sich das um. Dann kann er in der Regel zwischen jeder Menge Bewerberinnen auswählen. Also sehr wenige Männer kommen da in Frage und die sind auch nicht alle nett. Jared Leto wäre da so ein Übermann.

Beowulf, Warum müssen sie sich eine HaushälterIN nehmen? Es könnte ja auch ein Haushälter sein. Und schon sind wir beim neuen Problem. Feminismus nutzt heute eher der so genannten "weißen Frau". Dann ist es eben die Argentinierin, die diese Dienste übernimmt. Auch ein Diskurs, der gerade Thema ist.

* Ab 40 geht dieser Effekt jedoch verloren. In Partneragenturen gelten Frauen über 40 als schwer vermittelbar. Was wieder daran liegt, dass (Jugend) nahezu das einzige Merkmal ist, auf das "Männer" abfahren. All die anderen Dimensionen wie (Erfolg, Intelligenz, Humor) etc. sind wichtig. Werden bei Männern jedoch erst geschätzt, wenn auch die Jugend dazu kommt. Was meines ERachtens auch eine biologistische Komponente ist.


Die Partnerwahl ist letztlich der biologistische Teil des Problems, den man nur durch Selbstprogrammierung oder Kunstgriffe verändern kann. Der Rest ist kulturell.
Meine Top 5 von Spielen, Stand für August 2018: 1.) DOTT 2 Fangame • 2.) Thimbleweed Park • 3.) The Last Of Us • 4.) Resident Evil 7 • 5.) Little Nightmares
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