Islamfeindlichkeit in Deutschland

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realchris
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Re: Islamfeindlichkeit in Deutschland

Beitrag von realchris »

das ist unser europa und wir haben unsere gesetze. wer hier lebt, muss das akzeptieren oder gehen. egal, ob zugezogen oder eingeboren.


Was ich sagen will: wir sitzen alle im selben Boot und müssen wohl oder übel schauen, dass wir irgendwie miteinander klar kommen.
ich finde, dass wir in europa noch recht gut klar kommen. und abschotten brauch man sich nicht. man darf nur keine angst vor denen haben oder aus angst einknicken.
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neon
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Re: Islamfeindlichkeit in Deutschland

Beitrag von neon »

realchris hat geschrieben:das ist unser europa und wir haben unsere gesetze. wer hier lebt, muss das akzeptieren oder gehen. egal, ob zugezogen oder eingeboren.
Wir haben auf der anderen Seite auch die Religionsfreiheit als eines unserer wichtigsten Grundrechte etabliert. Das gilt für jeden, egal ob zugezogen oder eingeboren. Dazu gehört auch die Ausübung der Religion und es steht dem einzelnen nicht zu, das in Frage zu stellen.
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Möwe
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Re: Islamfeindlichkeit in Deutschland

Beitrag von Möwe »

Um mal auf die ursprüngliche Frage zurück zu kommen:
mein persönlicher Standpunkt ist, dass mir die Religion der Leute egal ist. Zu fanatische Anhänger jeder Religion sind mir suspekt, weil sie meist andere Meinungen von Vorne herein ausschließen, nicht beachten möchten oder angehen.
Das Problem, das wir jetzt habe ist aber kein Problem Islam gegen den Rest der Welt, sondern einfach ein Bildungsproblem.
Die Menschen, die da Rumstürmen und Brandschatzen sind zum großen Teil ihr Leben lang dumm gehalten worden, verstehen die Lage nicht und haben schon gar keinen Überblick, in welcher Weise sie mißbraucht werden.
Das hat mit der Religion an sich nichts zu tun.
Es gab Zeiten, das war der Islam meist weltoffen und die Christen in Europa die reinsten Barbaren. Jetzt ist es mal umgekehrt.
Es ist, wie es ist, aber es wird, was du draus machst.
realchris
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Re: Islamfeindlichkeit in Deutschland

Beitrag von realchris »

Zu Möwe. Das ist leider das Hauptproblem. Es ist eine rückständige Nomadenkultur, die noch nicht ihr Mittelalter überwunden hat. Da hilft nur Aufklärung und hart bleiben.

Zu Neon. Die Religionsfreiheit ist aber nicht absolut, genau wie jedes andere Grundrecht z.B. die Meinungsfreiheit, wird das nur im Rahmen der Gesetze gestattet. Wenn eine Religion beispielsweise Praktiken, Kleidernormen etc. ausübt, die nicht dem geltenden Recht entsprechen, darf man das hier nicht. Die Burka verstößt streng genommen gegen das Vermummungsverbot! Also dieses ganzkörperkopftuch mit Augenschlitz.

Dieser problematisierte Film verstößt nicht gegen deutsches Recht und darf deswegen gezeigt werden. So einfach ist das. Walter Moers würde schon nicht mehr leben, wenn die Christen in Deutschland genauso drauf wären.
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Kradath
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Re: Islamfeindlichkeit in Deutschland

Beitrag von Kradath »

Genau, wenn wir ihnen nur lange genug jedes mal ins Gesicht schmettern, wie zurückgeblieben sind, dann werden sie schon irgendwann noch zu echten Menschen.
realchris
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Re: Islamfeindlichkeit in Deutschland

Beitrag von realchris »

Kradath hat geschrieben:Genau, wenn wir ihnen nur lange genug jedes mal ins Gesicht schmettern, wie zurückgeblieben sind, dann werden sie schon irgendwann noch zu echten Menschen.
ich würde es jetzt nicht so hart sagen. aber im prinzip, auch wenn bei dir ironie, ist es der richtige weg. ich würde da eher die taktik wählen, dass wir ihnen unsere freieit vorleben und nicht einknicken. egal, wen sie schicken und was sie machen. in den betreffenden ländern wird sich und entwickelt sich schon, eine freie jugend.
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elevar
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Re: Islamfeindlichkeit in Deutschland

Beitrag von elevar »

realchris hat geschrieben:Dieser problematisierte Film verstößt nicht gegen deutsches Recht und darf deswegen gezeigt werden. So einfach ist das.
Nein, so einfach ist es nicht. Momentan wird mit dem Versammlungsrecht und eben wie gesagt der Gefährung des öffentlichen Friedens argumentiert. Das hat nichts mit der Rechtmäßigkeit der Inhalte des Films zu tun.
realchris hat geschrieben:das ist unser europa und wir haben unsere gesetze. wer hier lebt, muss das akzeptieren oder gehen.
Aber das ist doch ein Allgemeinplatz, der überhaupt nicht infrage steht? Was du suggerierst ist, dass europäische Muslime mit dieser deiner Richtlinie in Konflikt stehen, und dieser Subtext ist für mich problematisch.
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Re: Islamfeindlichkeit in Deutschland

Beitrag von realchris »

elevar hat geschrieben:
realchris hat geschrieben:Dieser problematisierte Film verstößt nicht gegen deutsches Recht und darf deswegen gezeigt werden. So einfach ist das.
Nein, so einfach ist es nicht. Momentan wird mit dem Versammlungsrecht und eben wie gesagt der Gefährung des öffentlichen Friedens argumentiert. Das hat nichts mit der Rechtmäßigkeit der Inhalte des Films zu tun.
realchris hat geschrieben:das ist unser europa und wir haben unsere gesetze. wer hier lebt, muss das akzeptieren oder gehen.
Aber das ist doch ein Allgemeinplatz, der überhaupt nicht infrage steht? Was du suggerierst ist, dass europäische Muslime mit dieser deiner Richtlinie in Konflikt stehen, und dieser Subtext ist für mich problematisch.

ich rede hier von einigen salafistengruppen, die tatsächlich mit unserem recht in konflikt stehen.
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elevar
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Re: Islamfeindlichkeit in Deutschland

Beitrag von elevar »

realchris hat geschrieben:ich rede hier von einigen salafistengruppen.
Diese Freaks aus Köln? Was haben die auf einmal mit der Sache zu tun?
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Re: Islamfeindlichkeit in Deutschland

Beitrag von realchris »

elevar hat geschrieben:
realchris hat geschrieben:ich rede hier von einigen salafistengruppen.
Diese Freaks aus Köln? Was haben die auf einmal mit der Sache zu tun?

diese freaks nicht nur aus köln. diese freaks laufen in fast jeder stadt rum. und das sind auch die freaks, die den terz im
Während die moderne Salafiyya durch Rückbesinnung auf ursprüngliche Werte den Muslimen die verlorengegangene zivilisatorische Vorreiterrolle wieder verschaffen will, möchte der islamistische Neofundamentalismus die religiöse Zeituhr zurückdrehen und betrachtet die heutige Welt insgesamt als feindlich. Insofern steht er der Salafiyya der Jahrhundertwende diametral entgegen. Er gilt als die am schnellsten wachsende radikale Strömung des Islams.[43] Es handelt sich um eine entterritorialisierte Bewegung, die losgelöst von jeder kulturellen „Verunreinigung“ die „wahre“ Religion praktizieren möchte.[44].
Alle islamistischen Terroristen des 11. September 2001, des schwersten Terroranschlages der Geschichte,[45] gehörten der salafistischen Strömung an.[46] In Deutschland folgt eine Minderheit der Salafisten einer gewaltbereiten dschihadistischen Ideologie, die laut deutschem Verfassungsschutz mit der freiheitlichen demokratischen Grundordnung unvereinbar ist.[47][46][48] In seiner Analyse kommt der Verfassungsschutz zum Schluß, daß „das von Salafisten verbreitete Gedankengut den Nährboden für eine islamistische Radikalisierung...bildet“, und daß „fast alle in Deutschland bisher identifizierten terroristischen Netzwerkstrukturen und Einzelpersonen salafistisch geprägt bzw. sich im salafistischen Milieu entwickelt haben“.[49]
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elevar
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Re: Islamfeindlichkeit in Deutschland

Beitrag von elevar »

Ich kann dir nicht folgen. Aber gut. Man muss Gesetze achten. Das ist Konsens :wink:
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Re: Islamfeindlichkeit in Deutschland

Beitrag von realchris »

elevar hat geschrieben:Ich kann dir nicht folgen. Aber gut. Man muss Gesetze achten. Das ist Konsens :wink:
Und mit den Folgen, die das Gesetz auch für einen selbst hat, leben. So wie mit der Freihet der Kunst. mit Vermummungsverbot, mit nackten Menschen auf Zeitungen und mit Karikaturen.
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elevar
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Re: Islamfeindlichkeit in Deutschland

Beitrag von elevar »

Die Bildungsthese ist übrigens umstritten, siehe Muhammed Ata. Interessant ist aber ihre Funktion, nämlich die Umschichtung von Schuld auf anonyme Dritte. Dadurch ist es erst möglich, Empathie zu entwickeln, und man kommt um das unangenehme Zugeständnis herum, diese Muslime und damit auch irgendwie ihre Religion zu verachten. Die Relativierung bewahrt einen in diesem Sinne vor den eigenen fremdenfeindlichen Affekten.

Dabei kann man auch Differenzieren und den muslimischen Mob als das begreifen, was er ist, Abschaum, und gleichzeitig festhalten, dass man daraus keine sinnvollen Rückschlüsse auf die ganze Religion oder die Gesamtheit ihrer Anhänger ziehen kann.
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Leonaru
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Re: Islamfeindlichkeit in Deutschland

Beitrag von Leonaru »

morgoth hat geschrieben:Da fällt mir ein, daß vor ein paar Jahrhunderten, im, sogenannten, finsteren Mittelalter auch in unseren Breitengraden Scheiterhaufen zu abertausenden brannten. Wie gesagt; vor hunderten Jahren. Auch im Namen des einen Gottes.
Hexenverfolgung fand nicht im "finsteren Mittelalter" statt, sondern in der frühen Neuzeit. Dass die Kirche der Treiber der Hexenverbrennung war, ist ein weit verbreiteter Irrtum. Die meisten Hexenprozesse waren säkular.
Möwe hat geschrieben:Das Problem, das wir jetzt habe ist aber kein Problem Islam gegen den Rest der Welt, sondern einfach ein Bildungsproblem.
Die Menschen, die da Rumstürmen und Brandschatzen sind zum großen Teil ihr Leben lang dumm gehalten worden, verstehen die Lage nicht und haben schon gar keinen Überblick, in welcher Weise sie mißbraucht werden.
Das hat mit der Religion an sich nichts zu tun.
Es gab Zeiten, das war der Islam meist weltoffen und die Christen in Europa die reinsten Barbaren. Jetzt ist es mal umgekehrt.
Gleichzeitig möchten sie aber auch vom Rest der Welt als gleichberechtigte und gleichwertige Partner behandelt werden. Wenn ich als Reaktion auf eine irrelevanten Film, den ich nicht gesehen habe, fremdes Eigentum zerstöre und Menschen gefährde, machen sie es mir damit schwer.
Wie wär's mit etwas Rock 'n' Roll?
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Re: Islamfeindlichkeit in Deutschland

Beitrag von realchris »

Du kannst das gerne fremdenfeindlich auslegen. Wenn Du das so interpretierst ist eine sachliche Diskussion nicht möglich.

Jedoch, ich verachte neben vielen Dingen auf unserer Welt Salafisten tatsächlich und mache keinen Hehl daraus. Das sind für mich Nazis mit Kopftuch. Das hat aber nichts mit Fremdenfeindlichkeit und auch nichts mit der Herkunft zu tun. Sondern mit der Ideologie. Ich verachte genauso auch Evangelikale. Darüber hinaus habe ich ein Grundproblem mit jeglicher Religion, toliere sie aber, solange sie nicht allgemein staatlich in Erscheinung tritt. Ich bin z.B. für die Abschaffung des Religionsunterrichts und dafür das Kreuze aus Schulen verschwinden.

Und zur Bildung. Sie ist die einzige chance, noch nicht verführten eine Möglichkeit zu geben, sich nicht für solche Gruppen zu entscheiden. Ist also ein in die Zukunft gerichtetes Projekt.

Dabei kann man auch Differenzieren und den muslimischen Mob als das begreifen, was er ist, Abschaum, und gleichzeitig festhalten, dass man daraus keine sinnvollen Rückschlüsse auf die ganze Religion oder die Gesamtheit ihrer Anhänger ziehen kann.
Das ist auch ein Allgemeinplatz.

Und das Macht doch keiner! Ich zumindest nicht. Ich benenne klar eine bestimmte Gruppe bzw. eine Teilmenge. Die Salafisten.

Und hier geht es ja um die Frage Islamfeindlichkeit in Deutschland, Ja oder Nein?

Natürlich gibt es in Deutschland, und auch im Rest Europas oder Amerikas eine Islamfeindlichkeit bei der gemeinen Bevölkeung. Diese ist politisch geschürt worden und begann mit dem 11. September. Psychologisch völlig verständliche Reaktion auf das, was Politik und Medien damals in den medien dargestellt haben. Rein Marketingtechnisch war das für den Islam der Supergau. Ich vergleiche das gerne mit einigen Urlaubserfahrungen in den 80ern. Ich war mal in der Normandie und dort spürte man damals in den 80ern noch den Hass auf Deutsche und man fuhr auch recht schamvoll in den Urlaub oder musste sich z.B. rechtfertigen, dass das heute ja nicht mehr so ist etc. Hier war das Bild natürlich vom 2. Weltkrieg geprägt. Ist heute nicht mehr so. War aber in den 80ern noch sehr stark spürbar. Mit einem ähnlichen Effekt haben wir es auf beiden Seiten auch hier zu tun. In den westlichen ländern ist man misstrauisch gegenüber dem Islam und in den muslimischen ländern hat man einen erstarkten Hassauf die christliche Welt. Klar, durch den Krieg bzw. die Kriege.
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