Indiana Jones and the Fate of Atlantis

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Cohen
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Indiana Jones and the Fate of Atlantis

Beitrag von Cohen »

Der Mann mit der Peitsche und dem Hut kehrt zurück und beweist erneut, dass Archäologie nicht langweilig sein muss. Diesmal ohne Filmvorlage, muss Indiana Jones verhindern, dass die bösen Nazis in Atlantis zu den Übermenschen werden, die sie gerne gewesen wären.

Das Spiel beginnt mit einem interaktiven Intro, in dem man in der Rolle von "Indiana Jones" ein altes Artefakt in seinem Heimat-Universität suchen soll. Das hört sich eher langweilig an, ist aber zum Brüllen komisch, wenn man sieht, dass der Abenteurer, der sonst jede Falle in verborgenen Tempeln umgehen oder entschärfen kann, in seinem eigenen College von einer "Falle" in die nächste tappt, und dabei einen Ort der Verwüstung hinterlässt.

Das Artefakt entpuppt sich als Schlüssel für eine Figur... nur blöd, dass der seriöse blonde Herr in Indys Büro sich ebenfalls als etwas unfreundlich entpuppt. Die Spuren der Nazis führen Indy zu seiner Ex-Kollegin Sophia Hapgood, die mit Betrügereien ihren wissenschaftlichen Ruf und Indys Vertrauen verspielt hat. Auf der Suche nach dem "Buch des Hippokrates" fliegen die beiden nach Island, in die Karibik und zurück an die Ostküste der USA. Sobald sie das Buch haben, ist der entscheidende Punkt des Spieles erreicht, an dem man sich für einen von drei Lösungswegen entscheiden muss: den Team-Modus (mit Sophia), den Rätsel-Modus und den Action-Modus. Abhängig von der Lösung des ersten Rätsels schlägt Sophia zwar einen Modus vor, man kann sich aber auch anders entscheiden.

Ab hier beginnen drei unterschiedliche Handlungsstränge, die erst gegen Ende des Spieles wieder zusammenlaufen. Einige Locations besucht man in allen 3 Spielmodi, andere nur bei einem Modus. Außerdem sind viele Rätsel trotz gleicher Locations in den verschiedenen Modi anders (man findet andere Gegenstände und trifft andere Personen). Wer Indy 4 nur einmal durchgespielt hat, hat mindestens ein Drittel des Spiels verpasst.

Wie beim Vorgänger gibt es auch bei "Indiana Jones and the Fate of Atlantis" Punkte für jedes gelöste Rätsel, die im IQ (Indy-Quotienten) festgehalten werden. Da es auch innerhalb eines Lösungsweges mehrere Lösungen für manche Rätsel gibt, müsste man für die volle Punktzahl das Spiel mindestens sechsmal durchspielen, um alle IQ-Punkte zu erreichen.

Indy 4 ist nach meiner Meinung immer noch das beste Adventure aller Zeiten:
- die Rätsel sind durchweg logisch
- der Wiederspielwert ist durch verschiedene Lösungswege und IQ-Punkte sehr hoch
- die Bedienung ist Dank dem bewährten SCUMM-System sehr komfortabel
- die Grafik ist für VGA- und Amiga-Verhältnisse vom allerfeinsten und kann sich heute noch sehen lassen
- das iMuse-Sound-System sorgte dafür, dass die Hintergrundmusik sich an die jeweilige Spielsituation anpasste

Im Abspann von Indy 4 wird angekündigt, dass es ein Wiedersehen mit Indiana Jones geben wird ... als jüngeren Mann. Auf das versprochene Young-Indy-Adventure warte ich noch heute.
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