Was habt ihr zuletzt gesehen?

[Fliegenpilz]

Der Eissturm

November 1973: Die sexuelle Revolution bricht über Amerika herein und erreicht langsam auch New Canaan, Connecticut.
Hier leben die Hoods, äußerlich eine typisch amerikanische Mittelklassefamilie. Hinter der Fassade sieht es jedoch anders aus - Vater Ben hat ein Verhältnis, seine Frau Elena versucht, ihre Frustration durch Diebstähle zu vertreiben und Tochter Wendy testet ihre Verführungskünste an den beiden Söhnen der Nachbarin. Die Lage droht zu eskalieren. Als eines Nachts ein Eissturm über die Stadt hinwegfegt, kommt es zur Katastrophe...

Der preisgekrönte Regisseur Ang Lee breitet die Familiengeschichte zu einem präzisen Stimmungsbild der siebziger Jahre aus, welches der gehobenen amerikanischen Mittelschicht einen Spiegel vor die Nase hält. Aus der exzellenten Darstellerriege brillieren Kevin Kline als überforderter Familienvater, Joan Allen als depressive Ehefrau und Sigourney Weaver als tödlich gelangweilte Verführerin von nebenan. Amazon


Wirklich viel passiert in "Der Eissturm" nicht, dafür demontiert er die Vorstellung von den glamourösen, freien 70ern gründlich. Verbindet man die 70er in der Regel mit einer Kulturexplosion, mit Freiheit, gerade auch freier Liebe, so zeigt der Film, wie sie in den 70ern im Mittelstand abliefen.

Die Ehefrauen gelangweilt in ihrer Rolle als Hausfrauen, die Männer eingeengt zwischen der Rolle als Ernährer und Familienvater. Eine wird aus Frust zur Diebin, ein anderer ergeht sich mit der Nachbarin in einer auch nicht gerade befriedigenden Affäre. Eine Schlüsselparty als Höhepunkt des Films, die verkrampfte Atmosphäre ist geradezu körperlich spürbar.

Bleiben die Kinder, die oft vorm Fernseher geparkt wurden, und sich begleitend zur Watergate-Affäre befummeln.
Statt einer Gesellschaft im Aufbruch wird im Gegenteil eine erstarrte Gesellschaft gezeigt, die so eiskalt ist, wie die von den Bäumen hängenden Eiszapfen. Freundschaften gibt es nicht, und auch die Paare leben eher aneinander vorbei als miteinander. Einzig die Kinder interagieren noch lebendig miteinander, werden dabei aber immer wieder von den Erwachsenen gestört.

Fazit

Eine gründliche Demontage der 70er.



Seitenverhältnis : 16:9 - 1.85:1, 16:9 - 1.77:1
Alterseinstufung : Freigegeben ab 12 Jahren
Produktabmessungen : 13.7 x 1.7 x 19.3 cm; 40 Gramm
Medienformat : Dolby, PAL, Original Recording Remastered
Laufzeit : 1 Stunde und 48 Minuten
Erscheinungstermin : 8. Februar 2018
Darsteller : Kevin Kline, Joan Allen, Courtney Peldon, Henry Czerny, Adam Hann-Byrd
Untertitel: : Deutsch
Sprache, : Deutsch (DD Stereo), Englisch (DD Stereo)
Studio : STUDIOCANAL
ASIN : B077SS87CG
Anzahl Disks : 1

[Simon]

Spielebewertungen Können über die Hauptseite angelegt werden. Potentiell wäre die Leserschaft also sogar größer, nur gäbe es keine Möglichkeit zur direkten Rückmeldung.

Dass das Thema hier liegt liegt daran, dass es entstanden ist, als diese ganzen „was habt ihr zuletzt“-Themen aufgekommen sind. Die waren damals nur Geplauder, keine umfangreichen Rezensionen.

[Fliegenpilz]

Dass das Thema hier liegt liegt daran, dass es entstanden ist, als diese ganzen „was habt ihr zuletzt“-Themen aufgekommen sind. Die waren damals nur Geplauder, keine umfangreichen Rezensionen.

Ich merke immer wieder, dass ich komplett anders denke als andere Leute. Die Information, was jemand gesehen, gelesen oder gegessen hat, finde ich ohne Einordnung maximal uninteresant.

[Amir]

Aber es steht nirgends, dass es ein Film oder ne Serie sein muss Es kann alles Mögliche sein. Ich hab zuletzt ein Walkthrough gesehen, ich hab zuletzt meine Ex gesehen, ich hab zuletzt einen Geist gesehen.

Übrigens, ich hab zuletzt Bloodshot, Jojo Rabbit und A Ghost Story gesehen. Bloodshot und Jojo Rabbit haben mir nicht gefallen. Ich verstehe nicht, warum die meisten Jojo Rabbit toll finden. Er war soooo langweilig und nicht soooo lustig wie alle sagen. Naja, A Ghost Story würde ich empfehlen, toller Film. Manche finden ihn sehr langweilig, aber ich fand ihn sehr interessant und tiefgreifend.

[JoeX]

..... ich hab zuletzt meine Ex gesehen....

Das kann alles mögliche passieren.

[Uncoolman]

Ghost Story ist gut. Asiatischer Charme höchster Güte, man muss sich darauf einlassen. Teil 2 und 3 fallen etwas ab.

[Simon]

Dass das Thema hier liegt liegt daran, dass es entstanden ist, als diese ganzen „was habt ihr zuletzt“-Themen aufgekommen sind. Die waren damals nur Geplauder, keine umfangreichen Rezensionen.

Ich merke immer wieder, dass ich komplett anders denke als andere Leute. Die Information, was jemand gesehen, gelesen oder gegessen hat, finde ich ohne Einordnung maximal uninteresant.

Viele andere auch, darum sind diese Themen eben vor allem in die Plauderecke gewandert. Dass du das Thema jetzt anders nutzt, ist natürlich ein Gewinn. Denkbar wäre aber auch, dass du ein neues Thema hierzu im Filme-Forum erstellst. Nur vielleicht mit einem Titel, der andeutet, dass es in dem Thema tiefgründiger zugehen soll.

[Einzelkämpfer]

Video vom Mars: Sehr cool.

https://youtu.be/4czjS9h4Fpg

[Hexenjohanna]

Die Tage ein Gelage: Seltsamerweise (und mir selbst bislang unerklärlich) hatte ich plötzlich wieder ganz viel Lust drauf' "Tatort" zu sehen und habe mir folgende nacheinander weggesaugt (bis zu 5 Folgen nacheinander):

Dresden: Rettung so nah
Dresden: Das Nest
Dortmund: Heile Welt
Kiel: Borowski und das Glück der Anderen
Kiel: Borowski und das Land zwischen den Meeren
Ludwigshafen: Blackout
Weimar: Der feine Geist (das darf doch einfach nicht wahr sein, Herr Ulmen!)
Wien: Glück allein

Ich fand alle mindestens voll annehmbar, die meisten sogar gut. Nur der Weimarer "feine Geist" war für mich ein Tiefschlag. Kaum gibt es mal was richtig humorvolles,, feinsinniges, unverkrampftes, innovatives, ist es mit dem Spaß auch schon wieder vorbei, *schnief*

[Uncoolman]

Ich habe fast alle gesehen. Bei Dresden und Dortmund spielen die Vorgeschichten ein bisschen mit rein, wobei Kommissar Fabers Albtraum ja inzwischen „abgeschlossen“ ist. Eine der längsten Rahmenhandlungen im Tatort, die ich kenne, ich glaube, 15 Folgen.

Die Weimarer Kommissare haben nun auch ihren letzten Teil abgedreht. Manchmal war die Komik etwas aufgesetzt und die Episoden arteten in eine Parodie ihrer selbst aus. Vielleicht haben sie einfach einen Schlussstrich deswegen gezogen.
Borowski hingegen ist fast immer sehr stark.

[Hexenjohanna]

Die Weimarer habe ich, bis auf einen, alle gesehen und mochte sie sehr gerne. Für mich war das Konzept noch nicht ermüdet, andererseits kann ich es auch verstehen, wenn man gehen möchte, solange es noch wirklich gut ist.
Zwar waren die Handlungen nicht immer ganz astrein konzipiert, doch ziemlich originell und Frau Tschirner und Herr Ulmen machten diese Fehlerchen durch ihre Art "zwinkernder Ernsthaftigkeit" auch völlig wett.
Die beiden könnte ich mir auch in einer eigenen Serie vorstellen. Hoffentlich mit einem Regisseur wie Arne Feldhusen und dessen Drehbuchschreiber-Krone.

[Uncoolman]

Frau Dorn!

[Hexenjohanna]

Frau Dorn!

Auch das und diese.

[DavidMcNamara]

Kiel: Borowski und das Land zwischen den Meeren

Fand ich grandios und auch das Wiedersehen mit Christiane Paul hat mich sehr gefreut Ansonsten schaue ich regelmäßig bei Stuttgart (z.B. "Stau", "Hal"), München (z.B. "Der tiefe Schlaf"), Kiel (z.B. "Borowski und..."), Münster (z.B. "Lakritz", "Limbus"), Dortmund (z.B. "Sturm") und Hessen (z.B. "Murot und das Murmeltier") rein...

[Uncoolman]

Schade, dass Friederike Kempter nicht mehr mitspielt. Die Jubiläumssendung mit mehreren Kommissaren war ein Experiment und eigentlich dachte ich, die Episode stünde quasi "außerhalb" der Serienabfolge. Aber dass die Folge sich tatsächlich auswirkt...

Thiel und Boerne kommen jetzt auch an eine Grenze, an der schon alle Gags aufgebraucht sind. Ich befürchte, der Höhepunkt wurde überschritten. Man wiederholt sich.

"Murot und das Murmeltier" zeigt, dass man die Realität im Tatort auch mal verlassen kann. Allerdings verstehe ich diese Folge als "Spezial", weil sie nicht im Kontext steht.

"Nord bei Nordwest" war sehr lange sehr erfrischend. Jetzt versuchen sie, an alte Erfolge anzuknüpfen, nachdem Frau Vogt ausgeschieden ist. Ich hoffe, das gelingt, aber Figuren durch andere zu ersetzen, fand ich noch nie gut.

Das Dilemma hat auch der "Usedom-Krimi". Man muss weitermachen, sicher um Geld zu verdienen, aber eigentlich ist es auserzählt...