Mein Haustier...

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Sepplhose
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Re: Mein Haustier...

Beitrag von Sepplhose »

Nomadenseele hat geschrieben:[Die wenigsten Tiere werden artgerecht gehalten. Ganz super sind die ganzen *Tierfreunde* die ihren Hund / Katze zu einem Leben in der Wohnung verdammen.
So etwas kann ich auch nicht nachvollziehen...
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Supernova
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Re: Mein Haustier...

Beitrag von Supernova »

Joa, dann bin ich wohl auch so ein Anti-Tierfreund, meine Katzen sind nämlich auch zu einem kargen Dasein in der Wohnung verdammt. Ungeachtet dessen, dass die eine Panik bekommt, sobald ich sie auf dem Arm mit nach draußen nehme, da sie nichts anderes als die Wohnung kennt, und die andere aufgrund einer Behinderung an den Hinterläufen sowie einer Immunschwäche nicht nach draußen darf, da sie dabei im worst case ihr Leben riskieren würde, sollte ich sie wohl mal vor die Tür setzen, damit sie wissen, wie scheiße es ihnen in der Wohung doch geht.

Ich bin generell auch dafür, dass Katzen und Hunde freie Wahl haben sollten, ob sie nun drinnen oder draußen vor sich hin oxidieren, aber man sollte Tierhalter mit Tieren, die ausschließlich in der Wohnung leben, nicht automatisch als Tierquäler abstempeln sondern immer den Einzelfall betrachten. Unsere Wohnung hat knapp 100 Quadratmeter, die Mietzen haben mehrere Kratzbäume, Kuschelecken, Spielzeug, Versteckhöhlen en masse und das beste Futter, das sie kriegen können. ich liebe meine Mädels über alles und verbitte mir gegenteilige Unterstellungen und Pauschalisierungen auch im Namen anderer Tierhalter. Alle über einen Kamm scheren ist immer einfacher als sich mit mühseligen Details und Gründen auseinander zu setzen.
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Möwe
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Re: Mein Haustier...

Beitrag von Möwe »

Immer diese Gleichsetzungen von Natur mit Freiheit. :wink:
Bei Haustieren ist es sowieso immer die Frage, wieviel "Natur" die noch vertragen können.
Kleine Wuschihunde in der Wildniss auszusetzern wäre zwar das Optimale an "Natur", aber diese Natur würde kurzen Prozeß mit den Viechern machen. :wink:
Bei Hühnern würde das Auswildern vielleicht noch klappen. Bis sie einem Fuchs begegnen.
Aber wenn der Mensch die Viecher schon nach seinen Wünschen umgeformt hat, sollte er auch die Verantwortung für sie übernehmen. Und die meisten sind für die Natur nun mal untauglich geworden. Die westliche Welt ist überschwemmt mit Hunden, die sich als Menschen sehen und andere Hunde als Feinde, Katzen, die sich nicht vor die Haustüre trauen und Ratten, die spätestens nach 2 Jahren an Krebs sterben.
Wenn der Mensch sich selbst der Natur entfremdet hat, warum sollte ihm das nicht auch bei den Tieren gelungen sein? Wieviel Natur das einzelne Vieh braucht/vertragen kann, lässt sich nur noch im Einzelfall feststellen.
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Supernova
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Re: Mein Haustier...

Beitrag von Supernova »

danke, Möwe, dem kann ich nichts mehr hinzufügen ;)
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BENDET
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Re: Mein Haustier...

Beitrag von BENDET »

Mag sein, dass es so ist, dass Tiere für den "Hausbedarf" herangezüchtet werden und diese nicht in der freien Wildbahn überlebensfähig wären, ABER man kann ganz einfach dagegen vorgehen, indem man die Tierzüchterindustrie nicht unterstützt und sich Haustiere zulegt. Und dabei geht es nicht nur um die Züchtung von Tieren, sondern auch um die Verarbeitung und Herstellungen von Tierbedarfsmitteln wie Nahrung, Spielzeug und (Pflege-)Utensilien.
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Supernova
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Re: Mein Haustier...

Beitrag von Supernova »

Und wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein...
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Re: Mein Haustier...

Beitrag von BENDET »

So? Hab ich das behauptet? Außerdem, Sünde hin oder her, ich werf trotzdem ;-).
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Sepplhose
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Re: Mein Haustier...

Beitrag von Sepplhose »

Ein Freund hat seine Katze drei Jahre nur in der Stadtwohnung gehalten. Dann ist er aufs Land gezogen. Die Katze ist das erste mal draußen fast gestorben vor Angst. Mittlerweile ist sie nahezu rund um die Uhr draußen. Keine Ahnung wann sie glücklicher war, aber anscheinend zieht sie das jetzige Leben dem anderen vor.
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Möwe
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Re: Mein Haustier...

Beitrag von Möwe »

So eine Katze (eher einen Kater) kannte ich auch mal.
Aber auch ganz viele andere Viecher. Wie schon geschreiben: da muss man den Einzelfall betrachten. Die Viecher entwickeln auch eine Art Kultur oder Verhaltensrepertoire oder Spleens wie wir Menschen. Und entsprechend kann man sie nicht alle über denselben Kamm scheren.
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Thija
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Re: Mein Haustier...

Beitrag von Thija »

Ich kenn genug Tiere, die in der Wohnung gehalten werden, und die scheinen nicht an Depressionen zu leiden. Dass man sich keine wild geborene Katze ausm Tierheim in ne 30 qm Bude holen sollte ist klar. Aber ich glaube, dass es so manchen Tierhalter gibt, der einer Katze in seiner Wohnung ein glücklicheres Leben bereitet als der Nachbar mit Haus und Garten an der Hauptstraße.
Seh ich überhaupt nicht ein.
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Supernova
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Re: Mein Haustier...

Beitrag von Supernova »

Thija hat geschrieben:Ich kenn genug Tiere, die in der Wohnung gehalten werden, und die scheinen nicht an Depressionen zu leiden. Dass man sich keine wild geborene Katze ausm Tierheim in ne 30 qm Bude holen sollte ist klar. Aber ich glaube, dass es so manchen Tierhalter gibt, der einer Katze in seiner Wohnung ein glücklicheres Leben bereitet als der Nachbar mit Haus und Garten an der Hauptstraße.
genau das meine ich. wir haben uns vor Anschaffung auch schlau gemacht, WELCHE Katze wir in die Wohnung holen, und das waren eben solche beiden, die von vorne herein ausschließlich Wohnungskatzen waren. obwohl es für Lara (das kranke Huhn) sicherlich schöner wäre, wenn sie raus dürfte, da sie sich schnell langweilt und täglich bespielt werden muss.
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Nomadenseele

Re: Mein Haustier...

Beitrag von Nomadenseele »

Sepplhose hat geschrieben:
Nomadenseele hat geschrieben:[Die wenigsten Tiere werden artgerecht gehalten. Ganz super sind die ganzen *Tierfreunde* die ihren Hund / Katze zu einem Leben in der Wohnung verdammen.
So etwas kann ich auch nicht nachvollziehen...

Für mich gehört es zum Katzen-Dasein dazu, eine Maus zu jagen oder einen Fisch zu angeln. Einen Ersatz wirst du ihnen in der besten Wohnung nie bieten können.
Oder Hunde, wenn ich sehe, wieviele Leute relativ große Hunde in der Wohnung halten. Die armen Viecher sind dazu verdammt, den ganzen Tag irgendwo rumzuliegen - wie kann ich mich Tierfreund nennen und den Hund sohalten? Getoppt wird das ganze von den Stadthunden, für die ein einsamer Baum am Straßen die einzige Natur darstellt. Für mich sind solche *Tierliebhaber* eher *Tierfolterer*.

Liebe bedeutet in erster Linie Verzicht Und nicht *haben wollen*. Wer das verwechselt, der vertauscht Liebe mit Egoismus. Gerade weil ich Tiere so mag, würde ich mir keine anschaffen - ich kann ihnen kein Leben, welches angemessen ist, bieten.
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Re: Mein Haustier...

Beitrag von Loma »

Nomadenseele hat geschrieben:Liebe bedeutet in erster Linie Verzicht Und nicht *haben wollen*
Interessante Definition von Liebe...
Ich denke, also spinn' ich.
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Ich male, also denk' ich.

"Never leave for the last minute what you can get away with not doing at all." (Pepe the King Prawn)
Nomadenseele

Re: Mein Haustier...

Beitrag von Nomadenseele »

Loma hat geschrieben:
Nomadenseele hat geschrieben:Liebe bedeutet in erster Linie Verzicht Und nicht *haben wollen*
Interessante Definition von Liebe...
Realistisch trifft es eher.
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Supernova
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Re: Mein Haustier...

Beitrag von Supernova »

Nein, die Alternative wäre nicht gewesen, dass meine Katzen in Freiheit ihr Glück genossen hätten, sondern dass sie bis auf Weiteres im Tierheim geblieben wären. Und so krank, wie Lara die letzten Monate dort ständig war, gäbe es sie wahrscheinlich nicht mehr. als wir sie geholt haben, war sie klapperdürr, verfilzt und hat überall hingestrullert vor Stress. mittlerweile hat sie ein superschönes, dichtes Fell, ist ein richtiger Wonneproppen und absolut sauber. Mravka wäre in einem Heim in der Slovakei geblieben, und da geht es noch weit weniger human zu als in einem deutschen Tierheim (und die sind schon zumeist nicht artgerecht). Soviel zu den Alternativen in diesen speziellen Fällen.

@Nomadenseele: ich kann deine Argumente nachvollziehen, sogar besser als du denkst. meine ersten Katzen waren beide Freigänger, da die Umstände dies voll und ganz zugelassen haben. mir tut es in der Seele weh, wenn Lara am Fenster gluckt und den Vögeln hinterher schaut. aber es geht eben aus den schon beschriebenen Gründen nicht, und ich werde nicht ihr Leben riskieren nur um mein Gewissen zu beruhigern. dann bin ich auch gerne mal Egoist und steh dazu. ich bin weit davon entfernt ein Tierquäler zu sein; jeder, der mich kennt, kann das unterschreiben. überdies finde ich es gewagt, pauschal dies Tierhaltern zu unterstellen ohne Kenntnis der Fakten des Einzelnen.
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