Alte Negative wieder zum Leben erwecken

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Werner1612
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Alte Negative wieder zum Leben erwecken

Beitrag von Werner1612 »

Hallo zusammen,
ich glaube, dass ich diese Frage in ähnlicher Form hier schon mal geäußert habe. Irgendwie bin ich noch nicht zu einer für mich guten Lösung gekommen.
Ich habe hier jede Menge alter bis sehr alter Negative (zum Teil älter als 50 Jahre, die entweder ich oder mein älterer Bruder damals aufgenommen haben), sowie noch weitere, die von Verwandten gemacht wurden.
Vor Jahrzenten habe ich viele davon selber vergrößert, da die meisten eh in S/W waren, das im Photolabor der Schule eh kein Problem war, später auch noch mit Ausstattung zuhause. Viele Abzüge wurden damals verschenkt, auch die in Farbe, geblieben sind zum Glück die Negative. Extra wieder ein S/W Labor dafür aufbauen, möchte ich nun nicht mehr. Egal ob nun Farbe oder SW, denke ich eher an das Einscannen. Da gibt es nun ganz einfache Lösungen, die das Bild eigentlich nur "abfotographieren". Von Cannon gab oder gibt es auch einen speziellen Scanner, der auf Fotos und Negative zugeschnitten war oder ist.
Ich würde mir eine gute Lösung wünschen, die pro Bild nicht zu zeitraubend ist, trotzdem für den Hobbymenschen vertretbare Ergenisse liefert, und als Anschaffung nicht gerade ein Vermögen kostet.
Hat jemand nochmal dazu Ideen?
LG Werner
1992: mein erster PC: 386dx40, DOS 5.0 und Win 3.1, gigantische 4MB Ram, 1MB GraKa, 3,5 und 5 1/4" Floppy, unendliche 105MB HD, und ein großer 14" Monitor plus Tastatur - für schlappe :wink: 2.500 DM.

OS seit 1992: DOS 5.0, DOS 6.0, DOS 6.1, Win 3.1, Win 3.11, Win95, Win98, Win XP, Win 7 (Final)
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ill.skillz
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Re: Alte Negative wieder zum Leben erwecken

Beitrag von ill.skillz »

Servus Werner!
Vielleicht findest du im Netz das eine oder andere Forum für Hobbyfotografen.
Und sonst einfach mal zu nem Fotoshop in deiner Stadt gehen und da mal nachfragen :)

LG!
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Uncoolman
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Re: Alte Negative wieder zum Leben erwecken

Beitrag von Uncoolman »

Am komfortabelsten ist ein Dia-Scanner mit Massendurchlauf. Es gibt Ansätze für Negativstreifen (die meisten waren in 6er-Portionen geschnitten) und sogar für Rollfilm. Damals schon überirdisch teuer. Hab' ich leider nicht und ich bereue es längst, weil sowas quasi nicht mehr produziert wird. Man kann probieren, Negative auf einen Flachbettscanner mit Durchlichtdeckel zu legen, dafür gibt es bei vielen Geräten beigelegte Schwarz-Masken. Funktioniert so lala, weil es Newton-Ringe gibt, aber die Qualität ist hinnehmbar.

Plustek bzw Quato hatten einen bezahlbaren Diascanner (um die 300-400 Euro), aber leider ohne Masseneinzug. Dort klipst man die Negative als 6er-Streifen in die entsprechende Schablone und zieht diese Bild für Bild manuell durch. Wenn die Negative ungefähr gleich belichtet sind, die Kratzer per Software weggerechnet werden können und man Dichte und Diawölbung gut in den Griff kriegt, braucht man pro Bild ca. 10-15 Minuten (ohne Nachbearbeitung). Meine Erfahrung ist: ohne Infrarot- oder Oberflächenscan wird man wahnsinnig, weil es 195635497836 Kratzer und Fussel auf jedem Negativ gibt. Man sieht sie nicht, aber nachher kann man 30 Minuten pro Bild ausflecken... Und man darf nicht glauben, dass einfaches Abpinseln da reichen würde...

Der Infrarotscan verlängert die Prozedur nochmal um das Doppelte, und ein Mehrfach-Scan (für die dichten Stellen) natürlich auch. Software-Fleckentfernung ist immer ein Kompromiss, weil Details IMMER weggerechnet werden. Dafür kann die Software nichts, denn sie weiß ja nicht, was ein Fleck und was ein Auge ist...

Das war aber auch im Labor bereits so... manchmal habe ich Negative bis zu 10 Mal erneut säubern müssen. Der Teufel steckt in der statischen Aufladung...

Außerdem wölbt sich JEDE Gelatineschicht unter der warmen Scannerlampe, sodass die Schärfe nie exakt ist. Manchmal macht es regelrecht „Plopp“, wenn sich die Spannung aufbaut. Die Negative werden ja nur durch den Rahmen gehalten und können sich nur in die Mitte ausdehnen...

Klar, die Profis scannen mit ölbeschichtetem Trommelscanner... aber wer macht sich schon diese Mühe?
Mathilda: "Ich bin schon längst erwachsen. Ich werde nur noch älter."
Léon: "Bei mir ist es umgekehrt. Ich bin alt genug, doch ich muss noch erwachsen werden."

Léon - der Profi


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