Vergessenes Linux Passwort

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Beowulf

Re: Vergessenes Linux Passwort

Beitrag von Beowulf »

Ich weiß nicht woran es genau liegt, aber zwei Laptops unterschiedlicher Hersteller (Asus, Acer) haben bei mir das Windows-10-Update von Version 1703 auf 1709 erst dann geschafft, als ich jeweils ein anderes Antivirenprogramm (McAffee, Norton) deinstalliert habe. Erst dann lief alles problemlos und fehlerfrei. Ein Schelm, wer eine Gesetzmäßigkeit dahinter entdeckt. ;)
Janusz11
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Re: Vergessenes Linux Passwort

Beitrag von Janusz11 »

Hallo Werner1612, ich greife das Thema noch mal auf, obwohl Uncoolman und z10 ja schon gute Ratschläge gegeben haben.
Werner1612 hat geschrieben: 24.01.2018, 23:45 Ja, es ist eine Platte, aufgeteilt in 4 Partiitionen. Auf C: sitzen Win7 und Linux.
Nein, die beiden Betriebssysteme können sich keine Partition teilen. :-) Sie sind beide in einer separaten Partition installiert.

Ich weiß nun natürlich nicht, wie Du Deine Partitionen verwaltest. Aber mit einem entsprechenden Partitionsprogramm (z.B. GParted) solltest Du das auch sehen können (sie haben beide andere Dateisysteme).
Werner1612 hat geschrieben: 24.01.2018, 23:45 Ich sehe die Partition unter Win nicht, die ist nur von C: abgeknappst. Den Rest sehe ich. Unter reinem Win ist mir nicht bewust, dass ich Linux mit an Board habe.
Das liegt an den verschiedenen Dateisystemen. Windows 7 nutzt für gewöhnlich NTFS, bei dem von Dir installierten Linux Mint dürfte es ext4 sein. Und für letzteres hat Windows 7 von Haus aus keine Treiber, weshalb es auch nicht darauf zugreifen kann. (Linux Distributionen wie Ubuntu oder Mint bringen oftmals von Haus aus bereits Treiber für FAT32 oder NTFS mit, weshalb dort die Windows Partitionen angezeigt werden.)
Werner1612 hat geschrieben: 24.01.2018, 23:45 Das Linux habe ich mir direkt von der Homepage gezogen, und daraus eine boootfäige DVD gebrannt. Daher habe ich keine Live-DVD.
Ich bin mir nicht sicher, aber wie Uncoolman schon geschrieben hat, handelt es sich bei den großen Distributionen wie Ubuntu oder eben Linux Mint heute immer um Live-Medien. Schau doch noch mal, ob Du das System nicht auch einfach nur von der DVD starten und von dort Deinen Rechner verwalten kannst.
Zak256
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Re: Vergessenes Linux Passwort

Beitrag von Zak256 »

Hallo Werner1612,

leider sehe ich das Thema erst jetzt, gibt es hier noch Fragen?

Grundsätzlich finde ich es immer gut wenn sich Leute mit Linux auseinander setzen wollen, und ja leider kann die Umgewöhnung zuerst sehr mühsam und unverständlich sein.

Zum Verständnis zu Beginn ein paar wichtige Infos:

1. Zunächst sind Festplatte(n) völlig unabhängig vom Betriebssystem (normalerweise) in mehreren Partitionen eingeteilt, die dann eine fest definierte Größe haben. Unter Windows können dann Partitionen jeweils ein Laufwerksbuchstabe zugeordnet und die Partition üblicherweise zur Nutzung in NTFS formatiert werden. Damit sind/ist die Partition(en) dann auch erstmal nur unter Windows zu gebrauchen.

Andere Partitionen können von Linux genutzt werden und werden (momentan meistens) in ext4 formatiert.

Windows hält sich leider an das 1. Gebot und versteht nichts von fremden Partitionen. Diese werden zwar in Partitionierungsprogrammen angezeigt, aber das war es auch schon. Sie bekommen auch keinen Laufwerksbuchstaben. Dass Laufwerk C: mit Linux irgendwie geteilt wird ist Quatsch. (Wobei ich gerade nicht weiss, ob es vielleicht Installationsprogramme gibt, die Linux in einer Datei für eine virtuelle Partition installieren können?)

2. Unter Linux gibt es keine Laufwerksbuchstaben. Punkt. Bitte dieses unsägliche Konzept von Windows mit a:, c:, d:, ... hier vergessen. Das ganze System ist unabhängig von Datenträgern in einem einzelnen Verzeichnisbaum organisiert, das mit "/" (Root- bzw. Wurzelverzeichnis) beginnt.

Ausgehend davon gibt es dann normale Verzeichnisse, wobei auf erster Ebene normalerweise ausschließlich Systemverzerzeichnisse zu finden sind, z.B.:

/boot
/dev
/etc
/home
/media
/mnt
/usr
/var

Einzelne Geräte ("devices") werden dann von Linux erkannt und eine Festplatte wird z.B. unter /dev/sda angesprochen. Einzelne Partitionen mit /dev/sda1, /dev/sda2, usw. Eine zweite Festplatte könnte z.B. /dev/sdb sein, ein DVD-Laufwerk /dev/sr0, ein USB-Stick /dev/sdc, usw.

Damit eine Partition dann genutzt werden kann, muss sie im Verzeichnisbaum an gewünschter Stelle eingehangen ("gemountet") werden. Ein ganz einfaches Beispiel sieht z.B. so aus:

- /dev/sda1 (also die erste Partition der ersten Festplatte) wird von Windows genutzt und ist in NTFS formatiert.

- /dev/sda2 wird unter Linux mit ext4 formatiert und unter / (die oberste Ebene=root) eingehangen.

- /dev/sda3 wird unter Linux mit ext4 formatiert und unter /home eingehangen.

- /dev/sda4 wird mit vfat (FAT32) formatiert und unter /mnt/data eingehangen. (FAT32 kann auch von Windows gelesen und beschrieben werden, daher bietet sich sowas als Austauschpartition an.)

3. Jeder Benutzer bekommt sein eigenes Verzeichnis unter /home, z.B. /home/werner. Darin werden etwa Browser-Konfigurationsdaten, Dokumente, Musik, was auch immer gespeichert. Das wäre vergleichbar mit C:\Users\werner unter Windows. Es ist unter Linux durchaus üblich, seine Systempartition (im obigen Beispiel /dev/sda2) komplett zu löschen und Linux darin neu zu installieren. Bei der Installation kann dann /dev/sda3 erneut unter /home eingebunden werden (ohne die Partition neu zu formatieren) und alle Benutzerdaten bleiben erhalten.
(Das setzt natürlich voraus, dass /home bei der Erstinstallation auch eine eigene Partition erhalten hat.)


Zu der Ausgangsfrage: Das Passwort auslesen kann man unter Linux aus Sicherheitsgründen nicht mehr. Man kann es nur noch neu setzen, ggf. mit einer Live-Distribution, die man von DVD/CD bootet, dann das lokale System einhängt... Aber wenn sowieso eine Neuinstallation getätigt werden soll ist das nicht notwendig. Das alte System muss nicht deinstalliert werden sondern kann bei der Neuinstallation einfach überschrieben werden.
Zunächst wäre die Frage, wie die aktuelle Partitionierung aussieht. Ausgehend davon kann man dann während der normalen Mint-Installation angeben, auf welchen Partitionen das neue System installiert werden soll. Bitte hier vorsichtig sein, dass die Windows- und Daten-Partition(en) bewusst unangetastet bleiben.


Wenn sonst noch Fragen oder Unklarheiten bestehen einfach Bescheid geben.
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