Untergluckert
Tove fand sich nach ihrem forcierten Tauchgang in denkbar verbindlicher Lage im Unterschlupf des Nokken wieder. Versteinerte Figuren deuteten darauf hin, dass sie nicht das einzige Kind sein könnte, dass hierher schon entführt worden war. Um demselben tristen Schicksal zu entgehen, war etwas Fintenreichtum vonnöten.
Die Fesseln ließen sich zwar durch etwas Gymnastik rasch lösen, aber an eine Flucht war aufgrund Toves tentakelförmigen neuen Helikopter-Eltern noch nicht zu denken. Erst als wir ihnen ein alternatives Betreuungsobjekt zur Verfügung gestellt hatten, war ein geheimer Abgang möglich. Den Wolfsstab mussten wir vorerst zurücklassen, ein paar andere attraktive Souvenirs indes konnten wir direkt entführen.
Um dem Wolfsstab, und damit dem ersten Wächter, ein Stückchen näherkommen zu können, riefen wir uns die kleine Höhle ins Gedächtnis, die einen Nebeneingang zum Nokken-Weiher versprach.
Dummerweise gab es aber zwei Hürden zu überwinden: Einerseits wurde das Gebiet noch vom Nokken bespukt, andererseits fehlte uns ein geeignetes Mittel, um auf effiziente Weise Wasser ablassen zu können.
Ein Datenabgleich legte rasch nahe, dass es sich beim Nokken um den unerlösten Geist der auf tragische Weise ertrunkenen Ines Olaf Jolhaffsson Markesson [sic!] handeln könnte. Als wir das Ungeheuer mit dieser Vermutung konfrontieren, verschwand es augenblicklich, mitsamt dem See, unter einer undurchdringlichen Eisdecke.
Fossegrims Flötenkurs
Um den Seiteneingang in den nun garantiert nokkenfreien See nutzen können, riefen wir uns Fossegrims Angebot ins Gedächtnis, Tove in der Beherrschung des Wassers durch Musik zu lehren. Dafür galt es ein geeignetes Instrument zu finden, den Durst dreier Steine zu stillen und eine stärkende Opfergabe zu beschaffen.
Eine ehemals große, eine verdorbene und eine mit einem tragischen Geheimnis verbundene Wasserquelle waren nach etwas Überlegung schnell gefunden.
Etwas mehr Mühe bereitete die Akquisition des Musikinstruments, da sich dessen Besitzerin einem Leihgeschäft gegenüber nicht gerade aufgeschlossen erwies. Ein frisch aufgebrühter Wildblütentee wirkte hier, wie so oft, allerdings Wunder.
Die Opfergabe schließlich konnten wir aus dem Bau der eitlen Julkatze entführen, nachdem wir sie einer egoschmeichelnden Tönungskur unterzogen hatten.
Bei unserem folgenden Besuch dankte uns Fossegrim zunächst für die selbstlose Erlösung seiner Nokken-Schwester, die er nun nicht mehr im Wasser spüren könne. Noch wichtiger: Er veredelte Trollhildes profane Nasenflöte zu einer magischen, die die Macht dazu habe, das Wasser zu dirigieren.
Wir setzten die Zauberflöte beim (ehemaligen) Nokken-Teich sogleich einer Felderprobung aus. Im Moses-Modus gelang es uns, trockenen Fußes in dieselbe subaquatische Höhle zu gelangen, in der Tove zuvor gefangengehalten worden war. Zwar büßte die Flöte recht schnell an Zauber ein (Etikettenschwindel?), allerdings konnten wir nun endlich das fehlende Gegenstück für den Brückenmechanismus an uns nehmen.
Höhenkoller
Passend ausgestattet, war es nun ein Leichtes, die Brückenmechanik in Gang zu setzen und endlich zum Gipfel und Jötunúlfur vorzudringen. Die Wölfin schien in einen tiefen Schlaf gefallen zu sein und war von ungesund wirkendem Bewuchs übersät. Nur durch einen beherzten Stoß ins Horn vermochte es Tove, Jötunúlfur ihren Träumen zu entreißen.
Wir erfuhren sogleich, dass die Wächterin unter einem stechenden Schmerz leide. Trotz der gefauchten Androhung, Tove die Flügel auszureißen oder sie gar zu verschlingen, näherte sie sich mutig an, um Jötunúlfurs Not zu lindern. Doch statt den alarmrot hervorstechenden Parasiten einfach in ihren Rucksack legen zu können, wurde Tove plötzlich selbst ganz schwummrig zumute...
Abgrundtief
Wir fanden uns plötzlich auf dem Familiengrundstück der Jakobsens wieder. Die Umgebung wirkte zwar vertraut, doch auf sonderbare Weise entrückt und erstarrt. All dies schien vom Brunnen auszugehen, der uns magisch anzog.
Auf dessen Grund angelangt, hatte Tove einiges an Körpergröße eingebüßt und keine realistische Aussicht auf eine direkte Rückkehr. Schlimmer noch war allerdings das Bild, das sich ihr dort bot: Sie stand am Ufer eines großen Sees, dessen Ränder mit Erinnerungsstücken übersät waren, bewacht von riesenhaften steinernen Händen.
Nachdem Tove das Ruder übernommen, eine Spur lateralen Denkens angewandt und den "Hunger" der Hände befriedigt hatte, war der Zugang zu den ersten versunkenen Kostbarkeiten frei.
Besonders interessant waren die begehbaren Fotos, die herausragende Ereignisse der Kindheit Toves vor Lars' Geburt dokumentierten: Den Kindergeburtstag (27.05.!), an dem der Kater Stoker zur Familie stieß, Camping mit den Eltern und den ersten Angelausflug mit Pappa Henrik.
Mit jeder befreiten Erinnerung kam Tove auch dem Grund näher, warum der Brunnen ins Zentrum ihres Albtraums gerückt war: Als sie das Herzstück der Sammlung endlich in ihren Händen hielt, wurde ihr bewusst, dass es nicht Henrik gewesen ist, der die Erinnerungsstücke an ihre Mutter versenkt hatte, sondern sie selbst! Sie hatte es nur verdrängt.
Um eine Last ärmer (oder reicher?), erwachte Tove schließlich aus dem Traum...
Jötunúlfurs Erwachen
Tove war es nicht nur gelungen, Jötunúlfur von ihren Qualen zu befreien, sie hatte sich auch mit einem persönlichen Leid konfrontiert. Die wiedererstarkte Wächterin beschrieb ihr die Wirkung des Nattamar-Parasiten als Spiegel seelischer Abgründe und des Chaos' im eigenen Herzen. Nur wenige hätten sich ihm zuvor gestellt und seien von dieser schmerzhaften Reise wieder zurückgekehrt. Dies sei ein Beweis für Toves Unerschütterlichkeit.
Obwohl wir Jötunúlfur aushelfen konnten, war sie zunächst nicht dazu bereit, uns bei der Suche nach Lars zu unterstützen: Das Risiko, dass ihre Schwester Jötunraven bzw. Rörka durch das zu öffnende Portal aus der Verbannung zurückkehren würde, wäre zu hoch.
Nachdem Tove ihr allerdings dargelegt hatte, dass das Portal bereits von Rörka geöffnet worden sei und der Wald dramatische Anzeichen eines Ungleichgewichts aufwiese, willigte sie ein. Sobald wir ihre beiden Brüder Jötunbjörn und Jötunhjort geweckt hätten, würde sie mit ihnen zusammen zur Tat schreiten und uns den Weg zu Lars weisen.
Wir verließen die Wölfin, mit einem klaren Ziel vor Augen.
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