Ich würde es nicht abfällig "Geiz-ist-Geil-Mentalität" nennen, sondern Markttransparenz. Dank Internet kann man sich heutzutage nunmal deutlich besser (unter anderem über Preise) informieren.neon hat geschrieben: ↑20.04.2019, 15:37 Leider regiert auf dem Spielemarkt, so wie sonst überall, eine gewisse Geiz-ist-Geil-Mentalität. Die Leuten warten auf Sales und kaufen nicht mehr unbedingt zum Vollpreis. Aber auch das ist nicht die Entscheidung der Online-Plattformen, sondern der Entwickler.
In der Vergangenheit haben die Leute doch nicht höhere Preise als nötig gezahlt, um die Spieleentwickler angemessen zu entlohnen, sondern weil sie von vielen günstigen Angeboten gar nichts mitbekommen haben, die Suche nach Schnäppchen zu aufwendig war oder die Angebote nur lokal in einer anderen Stadt / in einem anderen Bundesland oder in einem anderen Staat verfügbar waren.
Diese Markttransparenz (die grundsätzlich eine gute Sache ist) und günstiger nationaler oder sogar weltweiter Versand (bei Download-Versionen sogar gratis), setzt natürlich etliche Händler unter enormen Konkurrenzdruck und nur die großen Händler wie Amazon, Saturn/MediaMarkt und ein paar andere sowie Plattforminhaber (Steam, Origin, UPlay, Epic Store, Nintendo, Microsoft, Sony...) können überhaupt noch mithalten.
Hinzu kommt, dass nicht nur die Händler und Plattforminhaber miteinander konkurrieren, sondern auch die Spiele untereinander: Angebot und Nachfrage regulieren den Preis. Und das Angebot (zigtausende gute Spiele, die auch heute noch Spaß machen) ist über die Dekaden deutlich stärker gewachsen als die Nachfrage (Anzahl der weltweiten Spieler).
Zudem kann man einem Genrefremden auch nicht plausibel erklären, warum man heute noch 30 Euro für ein neues 10-Stunden-Adventure zahlen soll, wenn man für das gleiche Geld auch ein GTA V oder Witcher 3 oder Assassin's Creed mit über 50 Stunden Spielspaß bekommt, dem man jeden Moment ansieht, dass diese ein zehnfaches bis hundertfaches Produktionsbudget hatte.