ALLES EINSTEIGEN ZUM "The last express" - Playthrough

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Inventarius
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Re: ALLES EINSTEIGEN ZUM "The last express" - Playthrough

Beitrag von Inventarius »

So, bin auch mit The Last Express fertig.
Das ist ein Adventure über das man sich bestimmt ewig austauschen kann.
Die Frage, die mich beim Spielen am stärksten bewegt hat, ist die, wie es um die Nichtlinearität des Spieles bestellt ist, was ja häufiger betont wird.
Das habe ich nämlich überhaupt nicht so empfunden.
Am Anfang, wenn man die Figuren noch nicht kennt, in diesen Topf geworfen wird und die Wahl hat, an welchen Stellen man zuerst in die Geschichten der Insassen eintauchen möchte, ist das Gefühl noch da. Doch im Laufe des Spiels kehrt sich das Gefühl immer mehr ins Gegenteil um. Man kennt die Figuren und hat sich durch das zwangsläufige Zurückspulen auch vieles schon angehört und wenn jetzt die Aktionen wichtiger werden, wird man durch den realen Zeitverlauf eher enger in ein Korsett gepresst, und das Gefühl der Linearität des Spiels verstärkt sich. Eigentlich habe ich gar nichts gegen Linearität, aber gerade hier habe ich es als extrem empfunden, vor allem, wenn man nach dem Zurückspielen irgendwo herumsteht, weil es sonst nicht weitergeht. Werde mir vielleicht noch einmal einen Playthrough angucken, um zu sehen, ob sich ein Spiel wirklich anders entwickeln kann.
Die richtige Abfolge der Aktionen in diesem Strom herauszufinden funktioniert mal gut und mal weniger gut, die stärksten Augenblicke hat das Spiel für mich eher am Anfang oder immer dann, wenn man sich die Zeit nimmt, in den Speisesaal oder Raucherwagon setzt und den Geschichten der Figuren lauscht.
Rätseltechnisch ist das Spiel doch sehr dünn und meist kämpft man eher gegen die Probleme, die sich aus dem schwierigen Konzept des Spieles und Designschwächen ergeben.
An dieses "Problem" kommt man später noch einmal. Das Spiel bringt dich eben nicht an einen Zeitpunkt zurück, an dem man die Situation noch lösen kann, sondern an einen Zeitpunkt an den man noch Handeln kann.
Nach dem Wienabschnitt hatte ich mich daran gewöhnt. Irreführend an dem Wienende war für mich, dass man einen deutlich früheren Punkt zurückgesetzt wurde und keinesfalls an den letzten, an dem man handeln konnte, dieser aber trotzdem nicht ausreichend war. Ebenfalls bereut hatte ich irgendwann vor Spielbeginn das Handbuch gelesen zu haben, in dem betont wurde, dass immer angezeigt wird, wenn man einen Gegenstand benutzen kann, was dann aber mitunter anders war. Auch daran musste ich mich gewöhnen.
Insgesamt war ich nur mäßig begeistert von dem Spiel, die Spannung vom Anfang hat es nicht halten können. Zu bieten hatte es vor allem eine schöne Atmosphäre und starke Figuren natürlich, obwohl ich mir gewünscht hätte, dass der Antrieb unserer Spielfigur etwas deutlicher dargestellt worden wäre, aber vielleicht habe ich da ja auch etwas verpasst oder überlesen.
Oh das habe ich in der Tat noch nicht probiert.
Probiere es bloß nicht, es passiert nichts.

Vor dem Spiel hatte ich mich gefragt, warum sich nicht weitere bekannte Adventure an dem Spielkonzept von The last express versucht haben.
Ich schätze, die Frage hat sich jetzt beantwortet.
Sehr schwierig das Ganze.
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elfant
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Re: ALLES EINSTEIGEN ZUM "The last express" - Playthrough

Beitrag von elfant »

Die Frage ist was man unter Nichtliniarität versteht: Du kannst die unterschiedlichen Aktionen zu unterschiedlichen Zeitpunkten ausführen; Du hörst bestimmte Gespräche und verpasst gleichzeitig dadurch andere oder inhaltlich nicht unwichtige Gespräche nicht führen ; Man kann zur Lösung eines Problems unterschiedliche Weg gehen (wenn ich mich recht erinnere ist dem 2 oder 3 Mal so)
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