Rassismus in Adventures

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Nomadenseele

Rassismus in Adventures

Beitrag von Nomadenseele »

Ich habe heute Sinking Island angespielt und einer von vielen Punkten, die ich nicht mochte (grottiges Spiel), war die Darstellung des Eingeborenen Collio. Bin ich nur übersensibel, oder wird er bewußt als primitiv dargestellt (wer redet von sich selbst schon in der 3. Person?).

Kennt ihr ähnliche Beispiele?
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Kleener_Apfel
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Re: Rassismus in Adventures

Beitrag von Kleener_Apfel »

Kann man da wirklich von Rassismus sprechen? Wenns kein Eingeborener etc. gewesen wäre und er als dumm und primitiv angelegt ist, ist es ja im Prinzip auch kein wirklicher Unterschied.
Nomadenseele

Re: Rassismus in Adventures

Beitrag von Nomadenseele »

Wirkt trotzdem komisch auf mich.

Würde Peter sagen:

Ich mag kein Eis.
oder
Peter mag kein Eis.
?

Dadurch , dass Collio von sich immer in der dritten Person redet, habe ich den Eindruck gewonnen, dass das Klischee *dummer Eingeborener* bedient werden soll.
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Loma
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Re: Rassismus in Adventures

Beitrag von Loma »

Nomadenseele hat geschrieben:(wer redet von sich selbst schon in der 3. Person?).
Och, sowas kann durchaus vorkommen... :wink:

Mit den meisten Charakteren aus Spielen oder Filmen werden, meiner Meinung nach, diverse Klischees bedient.
Ich denke, also spinn' ich.
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Re: Rassismus in Adventures

Beitrag von Grappa11 »

Ich würde nicht sagen, dass das etwas mit Dummheit zu tun hat. Das hat schon eher was mit kulturellen Besonderheiten zu tun.

In Asien zählt zum Beispiel der Familienname wesentlich mehr als der Vorname. Das kann man ebenfalls als "primitiv" empfinden, wenn jemand einen dauernd nur mit dem Nachnamen anredet. Ist es in dem Fall aber nicht. Okay, der Vergleich ist vielleicht nicht der beste, aber ich halte es nicht für rassistisch. Ich glaube sogar, dass es bei den Indianern sowas ähnliches gibt.

PS Das Spiel fand ich übrigens auch ziemlich schwach.
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Re: Rassismus in Adventures

Beitrag von nufafitc »

Stereotypen gibt's aber auch in jedem Genre, da würd ich nicht direkt von Rassismus sprechen. Aber es fällt schon mehr auf, dass es wenige Protagonisten mit anderer Hautfarbe oder Nationalität gibt. Spontan kommt mir da "Paradise" in den Sinn, wo es das gab (mal abgesehn vom eher mauen Spielgehalt).

Ich könnte jetzt einige rassistische Tendenzen in anderen Genres nennen (wie Resident Evil 5), aber im Adventure-Genre fällt mir auch nicht viel ein außer dass, wie Loma schon sagt, alle möglichen Klischees bedient werden (was leider gerade bei Spielen, die auf Story und Charaktere viel Wert legen, trotzdem immer wieder vorkommt).
Ich hatte mal ein Feature in ner GamesTM-Ausgabe gelesen, wo das thematisiert wurde. Muss ich mal schaun, ob's da noch andere Beispiele von Adventures gab.
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Nomadenseele

Re: Rassismus in Adventures

Beitrag von Nomadenseele »

Grappa11 hat geschrieben:
PS Das Spiel fand ich übrigens auch ziemlich schwach.
Ich bin sehr enttäuscht, es ist einfach nervig, die gleichen Fragen immer und immer wieder zu stellen...von Sokal hätte ich mehr erwartet.

nufafitc hat geschrieben:Stereotypen gibt's aber auch in jedem Genre, da würd ich nicht direkt von Rassismus sprechen. Aber es fällt schon mehr auf, dass es wenige Protagonisten mit anderer Hautfarbe oder Nationalität gibt. Spontan kommt mir da "Paradise" in den Sinn, wo es das gab (mal abgesehn vom eher mauen Spielgehalt).
Gab es schon einmal einen farbigen Adventure-Helden? Mir fällt zumindest keiner ein.
Zuletzt geändert von Nomadenseele am 06.08.2010, 08:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Rassismus in Adventures

Beitrag von Möwe »

Nomadenseele hat geschrieben: Gab es schon einmal einen farbigen Adventure-Helden? Mir fällt zumindest keiner ein.
Wenn man scharf nachdenkt, fallen einem schon einige ein, aber sie sind definitv in der Minderzahl.
Die Heldin von Paradise ist farbig.
Chewy könnte man farbig nennen - oder zählt pink zu den Hellhäuten. :wink: Nichelle ist auf jeden Fall farbig, aber nur Nebenheldin.
Manche Spiele sind extra so angelegt, dass "man selbst" der Held ist, zum Beispiel Zorks AFGNCAAP.
Das ist noch am bequemsten.
Es ist, wie es ist, aber es wird, was du draus machst.
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Re: Rassismus in Adventures

Beitrag von neon »

Ich glaube, bei manchen afrikanischen Stämmen ist es sogar normal, von sich in der dritten Person zu sprechen, bzw. nicht zwischen sich und anderen in der Form zu unterschieden, dass man da verschiedene Worte hat.
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Re: Rassismus in Adventures

Beitrag von Möwe »

Da jeder Mensch auch bei anderen Sprachen automatisch dazu neigt, die "eigene" Grammatik der Muttersprache anzuwenden, hört es sich manchmal sehr seltsam an, wenn Fremdsprachler sprechen.
Ob das nun unbedingt immer rassistisch gemeitn sein muss oder einfach nur andeuten soll, das hier jemand einen anderen, unbekannten, fremden oder geheimnissvollen kulturellen Hintergrund hat: ich denke, da muss man das "Gesamtkunstwerk" betrachten, um einen Schluß daraus ziehen zu könne.

Selbst der kleine schlaue Yoda kriegt das nicht richtig hin, und dessen seltsame Sprechweise würde nun niemand mit einem unterbelichtet dargestellten Eingeborenen in Verbindung bringen (obwohl mir seine Sprechweise gehörig auf den Geist geht).

Oder die ganzen Indianerfilme, in denen die Indianer als tolle Kerle und den Weißen ebenbürtig, wenn nicht überlegen dargestellt werden.
Winnemöwe grüßt Old Zitterhand und raucht eine Friedenspfeife um sich aufzuwärmen.
Bis zum nächsten Mond.
Es ist, wie es ist, aber es wird, was du draus machst.
Nomadenseele

Re: Rassismus in Adventures

Beitrag von Nomadenseele »

Naja, vielleicht liegt es an mir und ich wollte einem mir durch und durch unsympathischen Spiel noch etwas Unsympathisches hinzufügen.
jutse
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Re: Rassismus in Adventures

Beitrag von jutse »

Ich bin erstaunt, daß es diese jetzt mal wirklich krassen Geschmacksunterschiede gibt. So ein bißchen laß ich mir ja gefallen. Bild

Mir hat das Spiel richtig gut gefallen. Ich habe es gerne gespielt.
Nomadenseele

Re: Rassismus in Adventures

Beitrag von Nomadenseele »

jutse hat geschrieben:Ich bin erstaunt, daß es diese jetzt mal wirklich krassen Geschmacksunterschiede gibt. So ein bißchen laß ich mir ja gefallen. Bild

Mir hat das Spiel richtig gut gefallen. Ich habe es gerne gespielt.
Vielleicht kommt ja noch etwas, aber:

1.) mag ich die Grafik nicht
2.) mag ich den Ermittler samt Macho-Stimme nicht
und
3.) geht es mir auf den Nerv jeder Person die gleichen Fragen zu stellen - wird irgendwann monoton

2 Wochen kann man es in der Bibilothek ausleihen + Option auf Wiederausleihe, vielleicht schaffe ich es das Spiel in 30 Minuten - Einheiten über mich ergehen zu lassen.
jutse
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Re: Rassismus in Adventures

Beitrag von jutse »

Nomadenseele hat geschrieben:Vielleicht kommt ja noch etwas, aber:

1.) mag ich die Grafik nicht
2.) mag ich den Ermittler samt Macho-Stimme nicht
und
3.) geht es mir auf den Nerv jeder Person die gleichen Fragen zu stellen - wird irgendwann monoton
Ohhhjeeee, Du Arme, ich glaube, Schöneres kommt nicht. :roll:

Alles das, was Du aufgeführt hast, hat mich überhaupt nicht gestört. :oops: :wink: Die Grafik fand ich sogar richtig gut.
Nomadenseele

Re: Rassismus in Adventures

Beitrag von Nomadenseele »

jutse hat geschrieben:
Nomadenseele hat geschrieben:Vielleicht kommt ja noch etwas, aber:

1.) mag ich die Grafik nicht
2.) mag ich den Ermittler samt Macho-Stimme nicht
und
3.) geht es mir auf den Nerv jeder Person die gleichen Fragen zu stellen - wird irgendwann monoton
Ohhhjeeee, Du Arme, ich glaube, Schöneres kommt nicht. :roll:

Alles das, was Du aufgeführt hast, hat mich überhaupt nicht gestört. :oops: :wink: Die Grafik fand ich sogar richtig gut.
Vielleicht stört mich die Grafik auch nur, weil ich gerade ein Wimmelbild-Spiel hatte, ich dessen *warme* Grafik ich regelgerecht verliebt war: http://www.adventure-treff.de/forum/vie ... =1&t=16913

Syberia (erster Teil) hat mir damals auch sehr gut gefallen, obwohl es ebenfalls diesen kalten Grafikstil hatte. Ich hatte nur *Sokal* gelesen und da mitnehmen in dem Fall nichts kostete, habe ich es eben gemacht - Fehler.
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