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Test

von  Michael Stein
18.05.2019
The Death of Erin Myers
Getestet auf Windows, Sprache Englisch

Vor sieben Jahren veröffentlichte Entwickler Viperante sein erstes Spiel Corrosion: Cold Winter Waiting. Bis auf ein Remake des Titels im Jahr 2015 war von dem Briten nichts weiter zu sehen. Umso überraschender war die Ankündigung von The Death of Erin Myers, einem Kurzadventure, welches das erste in einer Reihe von fünf Spielen werden soll. Wir haben uns den Titel angesehen.

Die einzige Ansicht unserer Protagonistin

Erin Myers ist tot

Da die Hauptfigur Erin Myers bei Beginn des Spiels bereits tot ist, spielt die Handlung in der Vergangenheit. Ziel des Spiels ist, die Umstände ihres Ablebens zu ergründen. Dazu begibt sich der Spieler zu verschiedenen Orten aus ihrer Vergangenheit, darunter auch zwei Träume und eine Schlüsselszene aus Erins Kindheit. Der Handlungsverlauf ist hierbei nicht chronologisch angeordnet, sodass sich die Geschichte etwas fragmentiert entwickelt. Trotz der Kürze schafft es das Spiel jedoch, tiefe Einblicke in den Charakter der Protagonistin zu bieten. Insgesamt erzählt The Death of Erin Myers eine kurze, aber interessante Geschichte.

An der Grafik hat sich seit 2007 nicht viel geändert

Technisch rückständig

Vergleicht man Corrosion von 2012 mit dem aktuellen Titel, scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Zwar bedient sich The Death of Erin Myers nun öfter perspektivisch nicht ganz so frontalen Einstellungen, geblieben sind jedoch die sich wiederholenden Texturen auf Böden und Kacheln. Das Spiel ist komplett in 2D gehalten und bietet nur selten sehr einfache Animationen. Auch die Nebencharaktere bewegen sich nicht. Sprachausgabe ist, wie auch Übersetzungen aus dem Englischen, nicht vorhanden. Ansonsten handelt es sich bei dem Titel um ein klassisches Point-and-Click-Adventure mit Inventar. Letzeres wird bei jedem Spielabschnitt neu befüllt. Die Rätsel bewegen sich auf eher leichtem Niveau und bestehen ausschließlich aus der Kombination von Inventargegenständen untereinander oder mit der Umgebung. Die Steuerung ist hierbei einfach gehalten - ein Linksklick führt eine Aktion aus, ein Rechtsklick beschreibt Gegenstände oder führt dazu, dass Inventargegenstände direkt benutzt werden.

Die bewusst schmutzigen Grafiken tragen schön zur Atmosphäre bei

Fazit

Die Zeiten haben sich geändert. Viele Spieler der frühen Adventure-Generation sind inzwischen erwachsen, haben Familie, können nicht täglich Stunden in ihr Hobby investieren oder gar tagelang einem Adventure mit 10 oder 15 Stunden Spielzeit nachgehen. Episodische Spiele mit einem übergeordneten Handlungsbogen kränkeln oft an langen Veröffentlichungsspannen. Damit eröffnet sich ein Markt für Serien von kurzen, in sich abgeschlossenen Spielen. Titel wie The Death of Erin Myers mit der Länge eines Spielfilms zum angepassten Kaufpreis füllen diese Lücke gut. Mit einer Spielzeit von rund 90 Minuten ist das Spiel in einem Durchgang zu schaffen. Wenn dann, wie hier, innerhalb dieses Zeitraums knackiges Gameplay ohne große Hänger im Rätseldesign geboten wird, könnte dieses Konzept eine echte Alternative sein.

Galerie

Kommentar des Verfassers

Kommentare

detail

Ich mag inzwischen kurze und knackige Spiele. Wenn es dann auch noch in klassischer Point-and-Click-Manier zugeht und ich für eine oder zwei Stunden gut unterhalten werde, bin ich zufrieden. The Death of Erin Myers mag grafisch oder technisch nicht unbedingt in der oberen Liga spielen, unterhält aber erstaunlich gut. Ich bin auf die weiteren Spiele aus dieser Serie gespannt.

Redaktions-Wertung

Grafik
Musik
Steuerung
Atmosphäre
Rätsel

Gesamt

Pro
Contra
  • Angenehm knackige Spielzeit
  • Klassisches Rätseldesign
  • Leicht veraltete Grafik