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Test

von  Eagle
16.09.2003
The Lost Files of Sherlock Holmes 1
Getestet auf Windows, Sprache Deutsch

Wer kennt sie nicht, Sherlock Holmes, den berühmten Detektiv, und seinen treuen Freund Dr. Watson? In diesem Spiel, das von Mythos Software (nicht zu verwechseln mit Mythos Games) entwickelt und 1992 von Electronic Arts veröffentlicht wurde, kann man die Arbeit des Detektivs übernehmen. Man bewegt sich durch das viktorianische London, begutachtet Tatorte, befragt Zeugen und sammelt Beweise. Es gilt einen grausamen Mord an einer jungen Frau aufzuklären, der wie es scheint vom gefürchteten Serienmörder Jack the Ripper begangen worden ist.

Story

London,1888. Die Bewohner der berühmten Stadt an der Themse leben in Angst, denn Jack the Ripper, der gefürchtete Serienmörder, treibt dort sein Unwesen und ermordet Frauen auf grausamste Weise. Selbst Scotland Yard tappt im Dunkeln.

Eines Abends werden der berühmte Detektiv Sherlock Holmes und sein treuer Freund und Kollege Dr. Watson zum Tatort eines furchtbaren Verbrechens gerufen. Eine junge Schauspielerin ist in einer dunklen Seitengasse hinter dem Theater, in dem sie auftrat, grausam mit einem Skalpell ermordet worden. Inspektor Lestrade, der die beiden zum Tatort rufen ließ, ist sich sicher, dass es sich um das Werk von Jack the Ripper handelt, denn das Mordopfer wurde genauso gewaltsam zugerichtet wie die ehemaligen Opfer des Serienmörders. Sherlock Holmes ist sich dieser Sache allerdings noch nicht so sicher, denn er bemerkt am Tatort einige Ungereimtheiten was den Tod der jungen Frau angeht. So findet er ein merkwürdiges Pulver auf der Leiche und bemerkt die Rose eines Verehrers in ihrer Garderobe.

Sherlock Holmes und Dr. Watson gehen der Sache nach und geraten in einen gefährlichen Fall, dessen Tragweite zunächst nicht abzusehen ist.

Rätsel

Die Rätsel des Spiels sind sehr gut ausgefallen. Sie sind logisch und abwechslungsreich, so kann der Spieler zum Beispiel bei Sherlock Holmes Zuhause, in der Baker Street 221B, Experimente am Labortisch durchführen, um so bestimmten Objekten wichtige Hinweise zu entlocken, die ihm helfen den Fall zu lösen. Die immer wieder interessanten Rätsel steuern viel zu der dichten Atmosphäre bei.

Um den Spieler bei seiner Ermittlung zu helfen führt Dr. Watson während des gesamtem Spiels ein (ausdruckbares) Tagebuch mit sich, in dem er sämtliche Gespräche protokolliert. So ist es möglich sich jederzeit das Gedächtnis aufzufrischen, um so eventuell wichtige Hinweise ans Tageslicht zu fördern. Sogar eine Suchfunktion hilft dabei wichtige Gespräche in dem Tagebuch zu finden.

Grafik & Sound

Das 1992 erschienene Spiel bietet eine für diese Zeit angemessene 256-Farben Grafik. Die Figuren und die Schauplätze des viktorianischen London sind liebevoll gezeichnet und ergeben in Verbindung mit der klassischen Musik, mit der das Spiel untermalt wird, eine hervorragene Atmosphäre. Man lernt das London des 19.Jahrhunderts kennen und ermittelt in verschiedenen Geschäften, untersucht eine Leiche im Zoo, befragt den Besitzer einer mächtigen Villa und um die verrufenen Gebiete des Hafens kommt der Spieler auch nicht herum. Zudem trifft man viele Charaktere, die man als Leser der Sherlock Holmes Bücher lieb gewonnen hat, so die alte Mrs. Hudson, der Junge Wiggins und Inspektor Lestrade von Scotland Yard.

Steuerung

Das Spiel wird komplett mit der Maus gespielt und die Steuerung ist bereits durch die LucasArts-Adventures wie Monkey Island oder Day of the Tentacle bekannt. Am unteren Bildschirmrand befinden sich die Befehle, die man dem Detektiv erteilen kann. Zunächst wird der Befehl angeklickt und dann der entsprechende Gegenstand oder die Person.

Ein Inventar ist selbstverständlich auch vorhanden und lässt sich problemlos durch einen Klick am unteren Bildschirmrand öffnen. Gesteuert wird durch einen einfachen Klick an die Stelle, an der sich der Meisterdetektiv begeben soll. Um Dr. Watson braucht sich der Spieler nicht weiter zu kümmern, denn dieser folgt auf Schritt und Tritt.

Gespräche beginnt man indem man den entsprechenden Befehl ("Rede") auswählt und anschließend auf die Person klickt, mit der man reden möchte. Nun stehen dem Spieler verschiedene Rede- und Antwortmöglichkeiten zur Verfügung.

Um sich in der auch schon 1888 sehr großen Stadt fortzubewegen und die zahlreichen Schauplätze zu besuchen, steht den beiden Detektiven jederzeit eine Pferdekutsche zur Verfügung. Wenn Sherlock Holmes einen Ort verlässt öffnet sich eine Karte von London, in der die Orte, die besucht werden können, durch kleine Symbole dargestellt werden. Ein einfacher Klick auf eines dieser Symbole genügt und man sieht eine Kutsche zu dieser Stelle fahren. Da man für die Ermittlung sehr häufig die Orte wechseln muss und es immer eine Weile dauert bis man am gewünschten Ort eingetroffen ist, wird dieses Reisesystem mit der Zeit leider etwas nervig.

Fazit

Abgesehen von der etwas zu kurzen Spieldauer und einigen im Grunde genommen unwesentlichen Dingen gibt es von diesem Spiel wenig Schlechtes zu berichten. Auf Grund der gelungenen, wenn auch nicht überragenden Story, der Atmosphäre und der guten Rätsel sollte dieses Spiel in keiner Spielesammlung eines Adventure-Liebhabers fehlen, auch wenn dieser kein Fan des Meisterdetektivs Sherlock Holmes sein sollte.

Kommentar des Verfassers

Kommentare

detail

Meiner Meinung nach steht dieses Spiel anderen Genrevertreten wie denen von LucasArts in nichts nach. Die sehr gute Atmosphäre und die wirklich gelungene Story machen aus diesem Spiel einen Klassiker. Eine Empfehlung für alle Freunde von klassischen Adventures!

Redaktions-Wertung

Grafik
Musik
Steuerung
Atmosphäre
Rätsel

Gesamt

Pro
Contra
  • dichte Atmosphäre
  • packende Story
  • liebevoll gezeichnete Orte und Figuren
  • gute, logische Rätsel
  • nerviges Reisesystem
  • relativ kurze Spieldauer