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Vorschau

von  Hans Pieper
08.03.2013
The Night of the Rabbit
Hier geht es zur Videoversion des Artikels.

Hinweis: Die Textversion enthält keine Audiobeispiele, wir empfehlen daher die Videoversion.

Verlorene Geschichten

The Night of the Rabbit beginnt in einer mystischen Zwischenwelt. Dort steht ein großer Magier vor einem großen Problem: Er hat seine eigene Geschichte verloren. Ein Geist weist ihm den Weg und führt ihn direkt zu dem kleinen Jeremy Haselnuss, dessen Leben er für immer verändern wird…

Beinahe fertig

Die Vorschauversion des Spiels macht bereits jetzt einen sehr fertigen Eindruck: Die zahlreichen Animationen sind zum Großteil schon integriert und machen die Umgebung lebendig. Auch die Geräusche, die Musik und die Sprachaufnahmen wirken fast fertig.

Die Welt des kleinen Jeremy

Auf der gamescom wurde uns The Night of the Rabbit als philosophisch-nachdenkliches Adventure mit dunklen Elementen vorgestellt. Die erste Stunde des Spiels wirkt jedoch eher kindlich, was nicht zuletzt auch an den einfachen Aufgaben und der niedlich-verspielten Umgebung liegt. Zunächst müssen Brombeeren für einen Kuchen der Mutter, gesammelt werden, danach gelingt dem Jungen der Übertritt in eine andere Welt. Und um dort als Zauberlehrling angenommen zu werden, müssen Blaubeerensaft und Essen für eine Feier organisiert werden. Erst nach diesen Aufgaben entwickelt das Spiel langsam eine bedrohlichere Atmosphäre, die den Spieler zunehmend in seinen Bann zieht. Nach der Vorschauversion wirkt die Geschichte etwas langatmig am Anfang, danach jedoch sehr vielversprechend.

Knackpunkt Sprachausgabe

Die Hintergrundmusik hört sich bereits jetzt äußerst gelungen an und bietet atmosphärische Dichte und sehr schöne Melodien. Die Sprecher können in der Vorschau jedoch nicht ganz überzeugen. Besonders die Stimme der Hauptperson Jeremy ist durch die permanent überbetonte Aussprache und die stets vor Freude überquellende Art etwas gewöhnungsbedürftig.
Überspitzt-kieksig gesprochen sind auch die Mäuse in der ersten Paralleltwelt, was auf Dauer ebenfalls etwas anstrengend anzuhören ist.
Beim restlichen Casting hat sich Daedalic wieder einmal häufig auf übliche Verdächtige verlassen: Die ein oder andere Stimme dürfte Daedalic-Fans noch aus anderen Titel wie A New Beginning im Ohr klingen. Auch Gronkhs erneuter Auftritt ist nicht besonders innovativ und bei diesem Titel ist im Gegensatz zu Chaos auf Deponia deutlich zu hören, dass er Prominenter und kein Sprecher ist. Ein wenig mehr Mut zu neuen Sprechern hätte dem Spiel sicherlich gut getan, auch wenn die altbewährten eine gute Leistung abliefern und der Atmosphäre natürlich keinen Abbruch tun. Außerdem handelte es sich bei der Vorschau noch nicht um die finale Version der Sprachausgabe.

Wunderschöne Schauplätze

Die Schauplätze sind liebevoll und detailreich gestaltet und beinhalten häufig auch Animationen, um die Umgebung lebendiger erscheinen zu lassen. Die Figuren staksen in gewohnter Daedalic-Manier über den Bildschirm.
Die Hotspot-Anzeige, die der Spieler erst nach den ersten kleinen Rätseln erhält, ist vorbildlich ins Spiel integriert: Es handelt sich um eine Zaubermünze mit Loch, durch die Jeremy hindurchsehen und so interessante Objekte und magische Objekte und Lebewesen erkennen kann. Auch die in Deponia eingeführte Inventarsteuerung über das Mausrad wurde integriert und sorgt für Spielkomfort.

Ausblick

Wie sich The Night of the Rabbit in der endgültigen Version entwickelt, ist noch offen. An einigen Stellen wird zur Zeit noch geschraubt. Die Geschichte sieht vielversprechend aus und könnte sich zu einer sehr spannenden, dunklen und philosophischen Erzählung entwickeln, die es vielleicht sogar mit „Whispered World“ aufnehmen kann. Die Musik überzeugt bereits jetzt und auch die Schauplätze und Animationen sehen gut aus. Auch die gesamte Inszenierung wirkt gelungen. Wir sind gespannt und heben unseren Daumen nach oben.


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Sieht gut aus