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Vorschau

von  Hans Pieper
20.07.2013
Memoria
Ein Adventure in einer Rollenspiel-Welt? Dass so etwas prima funktionieren kann, bewies Entwickler Daedalic bereits eindrucksvoll mit Satinavs Ketten. Nun steht der Nachfolger Memoria an. Wir konnten anhand einer Vorschauversion bereits einen ersten Blick auf das Spiel werfen.

Eine Augenweide

Daedalic hat für Memoria die 3D-Modelle der Charaktere verfeinert. Und das sieht fantastisch aus. Die Bewegungen und Animationen der Charaktere wirken flüssig und natürlich. Das fällt besonders dann auf, wenn sich Sadja leicht dreht und ihren Pferdeschwanz in Schwingung versetzt. Durch die Verwendung von zweidimensionalen Bildfolgen für die Animation der Figuren fügen sich Hintergrund und Charaktere gut ineinander. Wie auch bereits in Satinavs Ketten sind die Schauplätze äußerst detailreich und mit viel Liebe gestaltet. Leider mangelt es im Vergleich zu anderen Spielen noch ein wenig an allgemeinen Animationen an den einzelnen Schauplätzen. Ebenfalls negativ machen sich die Dialoge mit Nahaufnahmen der Gesichter bemerkbar: Plötzlich erscheinen die Bewegungen wieder ruckelig und die Mundbewegungen wollen so gar nicht zum gesprochenen Text passen. Besonders weil die Umsetzung der Charaktere im Spiel so stark verbessert wurde, fällt dies negativ auf. Doch insgesamt sieht Memoria bereits jetzt fantastisch aus und macht Lust darauf, noch viel mehr Schauplätze zu erkunden.Memoria sieht schon <br>jetzt sehr ansprechend aus

In Ordnung bis gut: Die Sprecherleistung

Die Sprecher, denen wir in der Vorschau bereits lauschen durften, sind insgesamt gut besetzt und leisten auch recht ansprechende Arbeit. Sadjas Sprecherin klingt sehr gut, nur ab und zu tauchen ein paar merkwürdige Sprachfärbungen auf, die dem durchschnittlichen Spieler aber kaum auffallen werden. Die meisten Sprecher interpretieren ihre Charaktere sauber und zielführend. Ein wenig schade ist es jedoch, dass ein Dämon in Form eines Zauberstabs zwar mit einem exzellenten Sprecher besetzt wurde, dieser aber leider nicht richtig zur Rolle passen möchte. Während man die teilweise vor Ironie triefenden Sätze hört, bringt der Sprecher diese recht unbekümmert und scheinbar emotionslos herüber, was der Atmosphäre und dem Witz ein wenig schadet. Natürlich handelt es sich hierbei um Jammern auf hohem Niveau, aber in Sachen Dialogregie und Sprecherauswahl kann sich Daedalic inzwischen von anderen Entwicklern gerne etwas abschauen.Viele Einzelanimationen fördern die Atmosphäre

Klassische Rätselkost

Die Aufgaben in Memoria sind meist klassische Inventarrätsel. Geübte Spieler werden damit zumindest im von uns gespielten Abschnitt nicht viel Mühe, aber durchaus Freude haben. Gegenstände kann man nun übrigens direkt per Mausrad-Dreh anwählen. Wer lieber klassisch durch das Inventar schaut, erreicht dies mit einer Bewegung des Mauszeigers an den unteren Bildschirmrand. Ein nicht ganz alltägliches, aber durchaus angenehmes Konzept. Auch die Hotspot-Anzeige und die Kombinationshilfe unterstützten beim Rätseln. Ein groß angelegtes Quest-Log gibt schön dargestellt allgemeine Informationen über die Aufgaben des Spielers und bietet nützliche Tipps bei Hängern.Hilfreich: Ein Blick auf das Quest-Log

Zwei Welten

Dass die Geschichte von Geron, dem Vogelfänger aus dem ersten Teil und die der Prinzessin Sadja miteinander verwoben sein werden, war bereits vor der Vorschauversion bekannt. Nun haben wir einen ersten Eindruck davon bekommen, wie das Ganze aussehen wird. Geron und Sadja werden – zumindest soweit wir gespielt haben – abwechselnd gespielt, wodurch sich eine interessante und abwechslungsreiche Hintergrundgeschichte entwickelt. Geron reist in seinen Träumen zu den Ereignissen um Sadja, um sich danach wieder selbst durch Aventurien zu bewegen. Dieses Konzept geht wunderbar auf und verspricht ein tolles Spielerlebnis.Abwechslungsreich: Per Zauberstab <br>werden hier Steinriesen kontrolliert

Ausblick

Memoria sieht bereits jetzt bis auf kleine Ausnahmen extrem gut aus. Detailverliebte Hintergründe, gelungene 3D-Modelle der Charaktere und ein interessantes Konzept hinter der Erzählweise lassen aufhorchen. Dabei werden die kleineren Kritikpunkte im fertigen Produkt sicherlich nicht allzu sehr ins Gewicht fallen. Wir warten gespannt auf die fertige Version, sind uns aber ziemlich sicher, dass hier ein tolles Spiel und ein würdiger Nachfolger entstehen.

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Sieht gut aus