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Vorschau

von  Julia 'Kleener_Apfel' Gründel
12.03.2014
Dead Synchronicity
Bereits auf der AdventureX durften wir einen kurzen Blick auf das Erstlingswerk des spanischen Brüdertrios Fictiorama Studios Dead Synchronicity: Tomorrow comes Today riskieren. Mitte März soll das Spiel über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter realisiert werden, zeitgleich wird das Projekt auf Steam Greenlight eingereicht (siehe News). Wir durften vor dem großem Finanzierungs-Start exklusiv einen ersten Blick auf den momentanen Stand des Spiels werfen.

"So wake me up when it's all over"

Michael erwacht endlich aus dem Koma. Wie lange er weggetreten war, weiß er nicht. Seitdem hat sich auf der Welt jedoch einiges verändert. Nach einer Reihe Naturkatastrophen, genannt "The Great Wave", ist nichts mehr so wie es einmal war. Von einer auf die andere Sekunde wurde die gesamte Menschheit auf den Stand des Mittelalters "zurückgesetzt". Es gibt keine Elektrizität, die Kommunikation steht still, überall herrscht Chaos und Verderben, die Menschen kämpfen ums Überleben. In diesem dystopischen Szenario ist Michael nun auf sich allein gestellt. Er hat keine Erinnerungen an sein vorheriges Leben. Er kennt die Regeln und Gesetze der neuen Welt nicht. Er weiß nicht, wem er vertrauen kann. Einige Überlebende, genannt "dissolved", haben spezielle kognitive Fähigkeiten entwickelt und können vergangene und zukünftige Ereignisse sehen. Wer kann, bleibt ihnen fern, denn das "Reinigungs-Team" des Gefangenenlagers entledigt sich ihrer bei Bekanntwerden, damit sich diese Seuche nicht weiter verbreitet. Hier beginnt Michaels Suche nach seiner Identität und Vergangenheit.
Die Slums der Neuen Welt

Endzeit-Grafik mit angedeuteter Sprachfassung

Grafisch gesehen wirken die ersten Einblicke in das Spiel teilweise gewöhnungsbedürftig. Uns begegnen beinahe undetaillierte, kantige Figuren mit zugekniffenen, angedeuteten Augen. Zeichnerische Hintergründe und Objekte, die einer Schnellskizze ähneln und ebenfalls recht blass und einfach gehalten sind. Die Inspirationen für das dystopische Science-Fiction-Abenteuer sind deutlich auszumachen: Es sind Spiele wie Primordia, Beneath a Steel Sky, Gemini Rue oder The Cat Lady die einem sofort in den Sinn kommen. Man muss sich bei Dead Synchronicity auf diese Einfachheit der Grafik einlassen können, denn bereits nach einigen Spielminuten wird deutlich, dass die Atmosphäre dadurch gestützt wird. Man darf außerdem nicht vergessen, dass es sich um erste Einblicke in das Spiel handelt und es bei erfolgreicher Finanzierungskampagne unter Umständen weitere optische Überarbeitungen geben könnte. Bereits in den ersten Spielminuten wird deutlich, dass von Seiten des Entwicklerteams bewusst nicht darauf verzichtet wird, Gewaltdarstellungen auch als solche zu zeigen.
Wer infiziert ist, wird abgeholt ...... wer sich dagegen stellt, wird erschossenZwischenzeitlich wird man mit gewollten Bildstörungen konfrontiert, die man als Spieler zwar noch nicht sicher deuten kann, jedoch einen Ausblick auf die weitere Charakterentwicklung Michaels geben könnten.
Surrealistische ...... und krisselige Störeffekte Laut Interview soll Dead Synchronicity sprachlich vertont werden. Die Demo hat bereits ein Vertonungsbeispiel integriert, man darf gespannt sein, ob und wie sich dieser Punkt im weiteren Verlauf entwickeln wird.

Einfache Point & Click-Steuerung

Die Steuerung und Bedienung kommt ebenfalls mit einer Portion Minimalismus aus. Beide Maustasten sind je nach Objekt einsatzbereit. Mit einem Linksklick wird gelaufen und beherzt zugegriffen und angepackt. Die rechte Maustaste ist zum Ansehen und Analysieren gedacht. Items werden im Inventar abgelegt und sind an sich sehr gut in die Umgebung integriert, so dass man nicht sofort auf sie aufmerksam wird. Ins Inventar gelangt man bequem über die Leertaste oder das Koffersymbol am oberen Rand.
Maulwurf gegen Ratte. Im Gefangenenlager hat man keine FreundeDie Dialoge können "abgeklickt" werden, laufen allerdings bereits sehr zügig über den Bildschirm, so dass Sprachanfänger bereits hier einige Schwierigkeiten haben könnten. Werden Informationen vergessen, können die Dialoge jedoch immer wieder neu angesprochen werden. Das hat jedoch auch den Nachteil, dass neue Dialogoptionen, sofern für die weitere Umsetzung eingeplant, nur schwer auf Anhieb erkennbar sind. Rätseltechnisch kann man noch nicht viel sagen. Zu Beginn sind die Möglichkeiten bewusst reduziert, was nicht nur an der Demo liegen dürfte, sondern vor allem als mögliche Einstiegshilfe gedacht sein könnte.

Fazit

Die Gefahr ist groß, dass Dead Synchronicity aufgrund der Grafik abschreckend wirken könnte. Denn diese zählt momentan nicht unbedingt zu den vorzeigbaren Eye-Catchern der Demo. Man könnte durchaus wagen, die Grafik als Mischung von The Cat Lady und dem Film Wenn der Wind weht zu bezeichnen.
Die Stärke des Spiels liegt eindeutig in seiner Geschichte. Auch wenn die Thematik um ein Krisen-Szenario nach einer Apokalypse bei Weitem nichts Neues ist, machen die im Spiel angedeuteten Story-Elemente durchaus Lust auf mehr. Einige mögliche Handlungsstränge werden angedeutet, ob Dead Synchronicity jedoch in die eine ohne andere Richtung verlaufen wird, bleibt zu diesem Zeitpunkt noch völlig unklar. Dass das Spiel allerdings noch in den Kinderschuhen steckt, bleibt einem nach der Tech-Demo nicht verborgen. Viele Dinge, die später noch realisiert werden sollen, sind nur angedeutet, was durchaus gewollt ist. Denn am Ende soll die Demo nur einen sehr kurzen Einblick geben. Es bleibt an sich abzuwarten, wie erfolgreich das Finanzierungskonzept über die baldige Kickstarterkampagne ablaufen wird.

Entwickler-Blog zu Dead Synchronicity Offzielle Webseite Interview mit Luis Olivan Tenorio über das Spiel Gameplay-Trailer bei Youtube
Wird vielleicht was