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Vorschau

von  Hans Pieper
24.08.2012
Asylum

Wirft man einen Blick auf die Adventure-Titel im Jahr 2012 und 2013, so beschleicht einen schnell der Eindruck, der Wunsch nach gruseligen Spielen sei enorm gestiegen - zumindest aus Sicht der Entwickler. Sowohl aus der Independent-Szene (Anna, Slender), als auch bei den etablierten Studios (Memento Mori 2, Der Fall John Yesterday) wird vermehrt auf unheimliche und dunkle Geschichten gesetzt. Diesem Trend wird voraussichtlich im Jahr 2013 ein weiteres Spiel folgen: Asylum. Das neue Spiel des Scratches-Machers Augustin Cordes verspricht, ein klassischer Horror-Schocker zu werden. Auf den letzten beiden gamescom-Spielemessen in den Jahren 2011 und 2012 hatten wir bereits die Gelegenheit, den Titel näher zu betrachten und können euch nun eine erste Vorschau präsentieren.

Diese Nervenheilanstalt birgt <br />ein grausamen Geheimnis

Das Grauen im Kopf

Was ist gruseliger als ein altes, verlassenes Irrenhaus? Richtig: Ein teilweise noch bewohntes, altes Irrenhaus. Für Asylum haben die Entwickler ein echte psychiatrische Klinik detailreich nachgebaut. Drei Stockwerke und über 100 Räume wird es im fertigen Spiel zu erkunden geben - wenn man sich das überhaupt traut. Denn die Atmosphäre war bereits in den bisherigen Demos und Präsentationen sehr bedrückend. Stück für Stück arbeitet sich der Spieler in dem unheimlichen Gebäude vorwärts, um dessen grausames Geheimnis aufzudecken. Der Horror entsteht dabei - wie auch beim Vorgängerspiel Scratches - hauptsächlich im Kopf. Die eigene Vorstellungskraft soll ausreichen, um beim Lesen von Dokumenten oder Betrachten von Gegenständen dem Spieler einen kalten Schauer über den Rücken laufen zu lassen. Und dann gibt es noch eine ganze Reihe von kurzen "Buh!"-Momenten, auf die man aber meistens vorbereitet wird. So taucht hinter einer Sichtklappe zu einer Zelle plötzlich ein unheimliches Gesicht auf, dass gegen die Scheibe schlägt. Insgesamt soll der Fokus aber auf einem konsequent stärker werdenden Grauen beruhen, dass durch die Umgebung und deren Geschichte verursacht wird.

Etwas stimmt in diesem Gebäude<br />ganz eindeutig nicht

Dreh- und Angelpunkt Journal

Während das in anderen Spielen häufig beiläufig dazu programmierte Journal des Hauptcharakters im schlimmsten Fall komplett vom Spieler ignoriert wird, kommt diesem bei Asylum deutlich mehr Bedeutung zu. Der Notizblock verwaltet gleichzeitig alle offenen Aufgaben und Gegenstände, die eingesammelt wurden. Ein klassisches Inventar gibt es nicht. Steht man zum Beispiel vor einer Tür, die verschlossen ist, notiert sich der Hauptcharakter die Aufgabe "Schlüssel finden" und streicht diese durch, sobald ein entsprechendes Objekt gefunden wurde. Steht man nun wieder vor der Tür, kann man entweder einfach auf die Tür klicken und der Schlüssel wird verwendet, oder man benutzt das Inventar, um dort die durchgestrichene Aufgabe "Schlüssel finden" auszuwählen. Beide Aktionen öffnen die Tür. So nimmt Asylum dem Spieler offensichtliche Aufgaben automatisch ab und sorgt für einen guten Überblick.

Das Journal sorgt für Spielkomfort

Tolle Grafik, stimmungsvolle Geräuschkulisse

Guter Horror funktioniert am besten aus der Ego-Perspektive. Daher haben sich die Entwickler auch bei Asylum für eine Darstellung aus der Sicht des Hauptcharakters entschieden. Per Maus sieht man sich in einer 360°-Umgebung um, per Klick gelangt man zum nächsten Bildschirm. Die vorgerenderten Schauplätze überzeugen bereits jetzt durch einen hohen Detailgrad und stimmungsvolle Beleuchtung, sowie durch variantenreiche Darstellung des Irrenhauses. Personen, auf die man trifft, wurden in vollem 3D animiert und sehen auch schon sehr lebensecht und gut integriert aus. Die Idee, den Hauptcharakter hin und wieder unaufgefordert Kommentare zu Räumen und Aktionen geben zu lassen ("Ich fühle einen kalten Luftzug"), ist sehr gut und trägt viel zur Atmopshäre bei. Zusätzlich soll das Programm dafür sorgen, dass kein Kommentar zweimal in einer Spielsession verwendet wird. Auch die Geräusche wirkten in den bisherigen Versionen gut umgesetzt. Zur Musik können wir noch nicht allzu viel sagen, doch es bleibt zu erwarten, dass auch hier ganze Arbeit geleistet wird.

3 Stockwerke und über 100 Räume: <br />In Asylum wird es viel zu entdecken geben

Ausblick

Horror-Fans können sich bereits jetzt auf einen echten Leckerbissen freuen. Asylum scheint alles zu bieten, was ein gutes Horror-Adventure braucht. Bis zur Veröffentlichung im Jahr 2013 wird sich noch einiges tun, doch bereits jetzt spricht die Qualität der Vorschauversion für sich. Nun fehlen nur noch eine spannende Geschichte und gute Rätsel. Wir sind gespannt.

Offizielle Webseite

Sieht gut aus