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Vorschau

von  Jan "DasJan" Schneider
22.08.2005
Geheimakte Tunguska
Anders als in den letzten Jahren haben auf der Games Convention 2005 gleich drei deutsche Teams ihre aktuellen Adventure-Projekte vorgestellt. Eins davon ist Geheimakte Tunguska, ein klassisches Point&Click-Adventure in gewohnter 2D/3D-Kombination. Die Entwickler haben das Spiel auf der GC nun erstmals der Öffentlichkeit präsentiert und was sie zu sagen hatten könnt ihr jetzt in diesem Artikel nachlesen.

Nicht ohne meinen Vater

Die Geschichte beginnt, als Nina Kalenkow, Hauptfigur in Geheimakte Tunguska, auf ihren Vater wartet, den sie schon länger nicht gesehen hat. Doch dieser taucht nicht auf, ist vielmehr unter mysteriösen Umständen verschwunden. Die Polizei will nichts von dem Fall wissen, eine Nachricht des Vaters verwirrt noch mehr und so macht sie sich zusammen mit ihrem Freund Max auf die Suche, die sie quer über den Erdball führt. Was die beiden schließlich nach Tunguska führt, dem Ort, an dem 1908 eine gewaltige Explosion ungeklärter Ursache die Landschaft verwüstete, verraten die Macher noch nicht.

Nicht ohne meine Grafikkarte

Was schon beim Betrachten der Screenshots auffällt sind die extrem detaillierten Hintergründe, die wie inzwischen üblich von 3D-Charakteren bevölkert werden. Die Engine ist in der Lage, großflächige Animationen flüssig einzubetten und Echtzeit-3D-Effekte wie zum Beispiel eine bewegliche Wolkendecke zu verwenden. Das Gewitter vor Old Stevie's Pub wird so zu einem beeindruckenden Naturschauspiel. Es bleibt zu hoffen, dass solche belebenden Elemente wie das hin- und herschwingende Schild auf demselben Bild oder der Vogel, der sich kurz darauf niederlässt, um dann weiter zu fliegen, auch in ausreichender Menge den Weg ins fertige Spiel finden.

Riddle of Master Beilschmidt

Wir konnten auf der Games Convention unter anderem ein Kapitel anspielen, in dem sich Nina als Offizierin verkleidet in einem fahrenden Zug gen Osten befindet - inmitten lauter Militärs, denen gegenüber sie ihre Tarnung besser wahren sollte.
Auch wenn noch nicht viele Rätsel implementiert waren, machten die vorhanden Knobeleien einen klassischen Eindruck: Wie gelangt man an einen Rucksack, auf dem es sich ein schlafender Bösewicht gemütlich gemacht hat? Wie kommt man in den Tresorraum und wie öffnet man den Safe? Mystartige Maschinenrätsel sollen kaum den Weg ins Spiel finden, wie uns Lead Designer Jörg Beilschmidt verraten hat - im Zweifel wird bei solchen Designfragen aber auch das Ergebnis unserer Umfrage entscheiden. Vereinzelt sind alternative Lösungsmöglichkeiten geplant, insgesamt wird das Spiel aber linear ablaufen. Zeitabhängige Rätsel wird es nicht geben.

Keine Macht dem Pixelhunting

Der Spieler bekommt in Geheimakte Tunguska einige Hilfen an die Hand, die ihm das Spielen komfortabler gestalten sollen: Störendes Pixelhunting soll zum Beispiel nicht Teil des Gameplays werden und deshalb wird man mit einem Tastendruck alle Hotspots und Ausgänge markieren können. Am Mauszeiger lässt sich durch kleine Symbole gleich erkennen, welche Interaktionen dieser gerade ermöglicht; so spart man sich Klicks, die ohnehin zu keinem Ergebnis führen würden und auch Sätze wie "Ich kann dort nicht langgehen" werden so überflüssig. Das Inventar ist ständig sichtbar, sodass auch hier Klicks für das Öffnen und Schließen desselben eingespart werden.
Weitere geplante Features sind Lippensynchronität, eine Tagebuchfunktion, live aufgenommene Geräusche sowie 2 spielbare Hauptcharaktere. Diese wird man teilweise frei umschalten können, was zu interessanten Möglichkeiten führt, die man im Adventuregenre schon länger nicht gesehen hat. Beispielsweise kann ein Charakter in einem Haus eingeschlossen sein, während der andere davor steht und mit dem Gefangenen Gegenstände austauschen kann.

Geheimakte öffne dich!

Animation Arts und Fusionsphere Systems haben sich viel vorgenommen. Knapp 40 Charaktere, alle mit eigener Hintergrundgeschichte, knapp 100 echte Bilder (Closeups nicht mitgerechnet) und eine spannende Geschichte sind für das Spiel geplant, das im 2. Quartal 2006 von Deep Silver veröffentlicht wird - wenn es nicht zu Verschiebungen kommt. Und wenn Geheimakte Tunguska so gut wird, wie es aussieht, dann steht der Adventuregemeinde im kommenden Jahr ein echter Hit bevor.

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Sieht gut aus