Crowdfunding - eure Meinungen und Erfahrungen

[DieFüchsin]

Ebenso finde ich die Updates nach dem Kickstarter und die Infoflut eher nervig. Die lese ich seltenst. Zum einen will ich die Details im Spiel sehen und nicht schon vorher. Zum anderen ist es meist uninteressant oder Gelaber.

Gäbe es denn etwas, das dich interessiert, oder ist das einfach allgemein nicht dein Fall?

[Sven]

Ich überfliege die Updates auch oft. Vor allem wenn sie so ewig lang sind. Natürlich ist es schön Infos zu bekommen. Freue mich immer über Updates über meine Rewards.

[Möwe]

Ebenso finde ich die Updates nach dem Kickstarter und die Infoflut eher nervig. Die lese ich seltenst. Zum einen will ich die Details im Spiel sehen und nicht schon vorher. Zum anderen ist es meist uninteressant oder Gelaber.

Gäbe es denn etwas, das dich interessiert, oder ist das einfach allgemein nicht dein Fall?

Informationen, nachdem das Spiel rausgekommen ist, und man es gespielt hat, finde ich angenehmer.
Die sind dann gebündelt, man weiß genau, worum es geht und kann sich sein eigenes Bild machen, ob das, was die Macher intendierten, auch tatsächlich eingetreten ist.
Alles vorher, was so gemeinhin als Update kommt, ist zerstückelt, man weiß nicht genau, worum es geht, man hat gerade keine Ahnung mehr, was man über das Spiel schon alles gehört hat und sowieso gerade keine Zeit, sich auf diese ellenlangen Infos einzulassen.
Aber wie gesagt, das ist nur meine Meinung.

[mmfs001]

Also ich habe bisher 20 Projekte auf Kickstarter unterstützt.

4 Projekte haben ihr Ziel nicht erreicht, da habe ich also kein Geld verloren.
6 Projekte waren keine Spiele und sehr vorsichtig ausgewählt (Kameras, Bücher, Brettspiele, Hardware). Alles erfolgreich geliefert.
2 Adventures (Broken Sword, Thimbleweed Park) wurden geliefert und entsprachen meiner Erwartung.
5 Adventures die ich mitfinanziert habe sind noch nicht geliefert und allesamt stark verzögert, mal schauen ob alle kommen und mit welcher Qualität.
2 Adventure (Double Fine Adventure, Dreamfall Chapters) wurden zwar geliefert, entsprachen aber nicht dem was ursprünglich versprochen wurde.
1 Adventure (Starr Mazer) das ich mit einem sehr hohen Betrag unterstützt habe wir wohl niemals kommen. Geld ist weg.

Aus dieser Erfahrung heraus muss ich leider sagen, dass ich wohl keinerlei Adventures mehr supporten werde (außer Ron Gilbert macht nochmal was). Im Großen und Ganzen werden Zusagen nicht gehalten und man sieht den Projekten einfach an das die Entwickler nicht den geringsten Plan von Projektmanagement und Budgets haben.

[Bratwurstschnecke]

Wird es denn wieder ein Spiel für Kinder?
Ich hab ja nicht den blassesten Dunst vom Crowdfunden, könnte mir aber vorstellen, dass es nochmal etwas schwieriger sein könnte, mit einem Spiel, bei dem die potentiellen Unterstützer eher nicht mit den potentiellen Spielern identisch sind.
Dann wäre eine Frage, wie man umso mehr Eltern dazu motivieren könnte , das Spiel zu unterstützen. Da ich vermute, der Markt ist nicht gerade klein, würde der "Mein Kind soll Spaß haben-Faktor" allein vielleicht nicht ausreichen. Da müsste dann vielleicht noch eine pädagogische, ökologische oder sonstwie geartete ethische message vermittelt werden, die die Eltern besonders unterstützenswert fänden.
Ist nur so ein Gedanke, wie gesagt ohne jedes Hintergrundwissen. Vielleicht gibt es ja schon einige erfolgreich verlaufene Kampagnen für Kinderspiele.

[k0SH]

Ja, kickstarter ist ziemlich abgegrast für unbekannte Studios und unbekannte Titel.
Aber einige sind doch immer noch, mehr oder weniger, erfolgreich. Also:

Hausaufgaben machen:

- Sich mal eine Menge Adventure-kickstarter angucken die erfolgreich und nicht erfolgreich waren.
Merkmale rausarbeiten warum das so war.

- kickstarter ist kein Selbstläufer, es ist HARTE PROJEKTARBEIT - vorher, währenddessen, nachher!
DAS wird m.M. nach brutal unterschätzt (habe über 300 Projekte verfolgt und nur wenige haben das mit bravour gemeistert)
Z.B. sollte man direkt zum Start schon zwei drei Updates fertig haben die man dann nach und nach postet.
Und schon Antworten / Ideen haben, wenn es direkt super läuft -> wie hält man die Leute bei Laune
wenn es direkt schlecht läuft -> wie bekommt man Sichtbarkeit

- es bedarf Communityarbeit, Beantworten von Fragen, stündlich immer reingucken und reagieren etc.

- Updates: nicht zu viele, nicht zu wenig, abhängig vom Projekt - aber inhaltsreiche und interessant, neben dem Feiern von erreichten Stufen (1. Tag, 20%, 50% bla bla)

- ihr werden im nachhinein gekreuzigt wenn die Termin nicht halbwegs-realistisch gehalten werden können - also vorher abstecken (gelingt den wenigsten)

- auch werden die Leute sauer wenn ihr noch ein Jahr daran arbeiten und NICHT "regelmäßig" einen Status gebt. Wird leider zu oft ignoriert.

- Wenn ihr physische Rewards anbietet im VORFELD klären was die ungefähr kosten werden - vielen Projekten ist das Geld nach hinten ausgegangen und es war nichts mehr für die geplanten rewards übrig (m.M. nach sollte das benötigte (nicht eingenommene!)) Geld dafür fest an die Seite gelegt werden und nicht von Entwicklungen verschlungen!

- rechtzeitig VOR dem Start mehrfach Werbung fürs Projekt - Landingpage mit wenig informationen aber KS-Ankündigung

- DEMO hilft ungemein (oder auch nicht je nach Qualität des Produkts ).

usw usw.

PS. Es gibt zahlreiche yt-videos zum Thema kickstarter oder kickstarter-Bibeln - also Beratung für lau!

man sieht den Projekten einfach an das die Entwickler nicht den geringsten Plan von Projektmanagement und Budgets haben.

Kann ich so unterschreiben. Traurig aber war. Und ein Grund, warum es in der "klassischen Welt" Publisher gibt

[DieFüchsin]

Wird es denn wieder ein Spiel für Kinder?

Nein. Kinderspiele gehen finanziell nicht gut, man muss den Spagat zwischen Eltern und Kids schaffen und als Crowdfundingkampagne kann ich mir das auch nicht vorstellen. Das Spiel würde zwar der geistige Nachfolger werden, aber eher an Erwachsene gerichtet sein. Spielwelt und Humor werden aber familienfreundlich genug sein, um auch von Kindern gespielt werden zu können (so wie Monkey Island, DOTT oder Legend of Zelda und die Super Mario Spiele).

Bevor wir uns überhaupt dafür oder dagegen entscheiden, will ich erstmal abwägen, ob es sich überhaupt lohnt, ein narratives Spiel zu machen.

@k0SH: ich wage mal zu behaupten, dass wir das Projektmanagement drauf haben. Bei unserem letzten Titel lagen wir am Ende nur leicht über der veranschlagten Summe und Zeit.

[Snowblizzard]

Ich habe in den letzten Jahren einige Crowdfunding Projekten gebackt. Ich warte bei einigen Projekten schon recht lange, aber gut Ding will Weile haben. Meist läuft das aber in einem vernünftigem Zeitrahmen ab und ich bin zufrieden. Physikalische Goodies backe ich eher nicht mehr (bei Timbleweed Park z.B. habe ich sehr viel Geld gegeben und das T-Shirt war am Ende so gar nicht nach meinem Geschmack und nach meinen Qualitätsvorstellungen). An digitalen Goodies nehme ich fast alles mit, wenn mich das Projekt interessiert.

Noch mal zu den physikalischen Goodies. Wenn man T-Shirts anbietet, sollte man vorher klar sagen welche Motive und Farben geplant sind. Überraschungen hinterher können ganz schön auf das Gemüt schlagen. Außerdem wäre eine vernünftige Qualität der T-Shirts wünschenswert. T-Shirts aus 100% Baumwolle zum Bedrucken kosten wirklich nicht so viel und sind gut zu beschaffen.

Viele Kickstarter Projekte im Bereich Adventures haben es in letzter Zeit sehr schwer. Einige kommen nicht durch, andere nur knapp. Da dürfte sehr viel Arbeit dahinter stecken. Wenn ich dann noch in den Updates lese, dass sich die Entwickler entschuldigen, wenn sie mal 3-4 Wochen Funkstille halten, dann muss da schon viel Druck im Spiel sein.

[DieFüchsin]

Ich denke ich werde mir mal die im angepinnten Thread verlinkten Kickstarterprojekte ansehen.

[z10]

Mich hat es bisher eher abgeschreckt. Ein Projekt würde ich wohl nur unterstützen, wenn ich die Entwickler gut kenne oder ihnen zumindest sehr vertraue, was nur sehr wenige sind. Bei Elite: Dangerous hatte ich damals unterstützt, das war dann auch das einzige Projekt.
Ich denke der Spielemarkt ist einfach so überschwemmt, dass ich auch nicht das Gefühl habe, etwas unterstützen zu müssen.