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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Verfasst: 28.04.2017, 18:32
von Nomad
Mögt ihr eure Unterhaltung evtl. per PM weiterführen? Für die Community seid ihr weder informativ noch unterhaltsam.

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Verfasst: 29.04.2017, 03:08
von Haruspex
für die community also. hast du dazu umfragen gemacht?


aber im ernst, verstehe nicht wie es ist dir lieber sein kann, dass dieser bereich halbtot vor sich hinvegetiert. aber sei es drum, ich bin hier ja nicht der sittenwächter.

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Verfasst: 29.04.2017, 08:54
von Ninas Ex
Mit einem weinenden Auge nehme ich Abschied von Anita Sarkeesians Serie Tropes vs. Women. Mit einem lachenden Auge heisse ich die FREQ Show willkommen! Klingt für mich sehr vielversprechend, was sie sich hier für die Zukunft vorgenommen hat. :)

http://mashable.com/2017/04/27/anita-sa ... EfOVWm.iqg

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Verfasst: 04.05.2017, 12:48
von Vainamoinen
Dass auf ein kaum durchdachtes Störmanöver ggf. ein schnippischer Kommentar folgt, sollte das AT-Moderatorenteam nicht überraschen. Es sollte natürlich auch mich nicht überraschen, dass nach den Textwäldern der 17 Threadseiten unmittelbar wieder die alten wilden widerlegten Thesen und Verschwörungstheorien auftauchen. Ich bin ja selbst nicht so großartig darin, eine so langwierige Diskussion von Anfang bis Ende durchzuforsten, bevor ich zum aktuellen Punkt einsteige. :(

Ich versuche es also nochmals in kürzester Würze, zunächst zu Haruspex' "Rückfragen":
  • FeministFrequency ist eine gemeinnützige Organisation, die ausschließlich spendenfinanziert wird.
  • Es ist nicht die Aufgabe der Organisation, selbst zu spenden.
  • Dennoch co-finanziert FemFreq etwa die doxing-Helpline Crash Override Network.
  • FemFreq gibt jährlich einen Bericht heraus, in dem die von Haruspex gewünschten Zahlen offen gelegt werden.
  • Darin werden für 2016 etwa niedrige 133.537 $ an administrativen Kosten für neun feste Mitarbeiter genannt.
Zu Sternchens gut gemeintem Zwischenruf:
  • Sarkeesian betreibt dezidiert eine kommunikative Strategie der Deeskalation.
  • Im Vergleich mit anderen Stimmen in der Debatte sticht bei ihr u. A. heraus, dass es keine ad hominem-Attacken direkt auf bestimmte Spieledesigner gibt, nicht mal ihre Namen werden genannt; und der Hinweis, dass Kritik an Details eines Spiels nicht den Genuss des Gesamtkunstwerks beeinträchtigen sollte, wird jedem aufgegriffenen Thema vorangestellt.
  • Das ist also, insbesondere wenn man sich das Gros der youtube-Schreihälse so ansieht, in keiner Weise eine Aufhetzung, sondern nahezu wissenschaftlich aufgezogen.
  • Es handelt sich bei den FemFreq-Videos früher wie heute um stinknormale feministische Erzählmedienkritik, bei der sich niemand ins Höschen machen muss.
  • Zelda und Peach haben eine kaum bestreitbare ritualisierte Opferrolle. Ich vergleiche den Ablauf der "unterschiedlichen" Fortsetzungen der Spiele mit Neuerzählungen der gleichen Sage: Der erzählerische Kern bleibt gleich, die Stereotypen bleiben gleich.
  • Genau hier also muss auch eine Stereotypenkritik und -kategorisierung mit dem Ziel einer ausgewogeneren (also positiven wie negativen) Darstellung ansetzen, findest du nicht?
  • Sarkeesian selbst ist ein Riesenfan der Zelda-Reihe, obwohl die eponyme Prinzessin notwendig oft im Mittelpunkt ihrer Kritik steht.

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Verfasst: 05.05.2017, 09:34
von Ninas Ex
Vielen Dank Vainamoinen, dass du hier beiträgst, die Debatte zu versachlichen und den hier geposteten, meist nicht mehr als zweizeiligen Verschwörungstheorien einfach nur Facts und Argumente entgegensetzt. Es ist schön zu sehen, dass es hier im Forum auch Menschen wie dich gibt, die an einer sachlichen und inhaltlichen Debatte und respektvollem Meinugsaustausch interessiert sind.

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Verfasst: 05.05.2017, 12:58
von Vainamoinen
Und wenn ich schon gerade beim Thema bin, am Mittwoch hat Carolyn Petit ihre Rezension/Vergleich der Spiele "Breath of the Wild" und "Horizon: Zero Dawn" auf feministfrequency.com veröffentlicht. Fragestellungen des Feminismus, der erzählerischen Charakterisierung und der Spielmechaniken, insbesondere was das selbstständige Entdecken einer Spielwelt angeht, werden hier ganz wunderbar miteinander verwoben. Nach fast 100 Stunden "Horizon: Zero Dawn" auf meiner brandneuen PS4 kann ich auf jeden Fall sagen, dass ihre Punkte zu diesem Spiel voll ins Schwarze treffen, auch wenn mir ihre Formulierungen tendenziell zu absolut geraten. :) :)

https://feministfrequency.com/2017/05/0 ... e-of-aloy/

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Verfasst: 07.05.2017, 01:39
von Sternchen
Vainamoinen hat geschrieben:
Zu Sternchens gut gemeintem Zwischenruf:
  • Sarkeesian betreibt dezidiert eine kommunikative Strategie der Deeskalation.
  • Im Vergleich mit anderen Stimmen in der Debatte sticht bei ihr u. A. heraus, dass es keine ad hominem-Attacken direkt auf bestimmte Spieledesigner gibt, nicht mal ihre Namen werden genannt; und der Hinweis, dass Kritik an Details eines Spiels nicht den Genuss des Gesamtkunstwerks beeinträchtigen sollte, wird jedem aufgegriffenen Thema vorangestellt.
  • Das ist also, insbesondere wenn man sich das Gros der youtube-Schreihälse so ansieht, in keiner Weise eine Aufhetzung, sondern nahezu wissenschaftlich aufgezogen.
  • Es handelt sich bei den FemFreq-Videos früher wie heute um stinknormale feministische Erzählmedienkritik, bei der sich niemand ins Höschen machen muss.
  • Zelda und Peach haben eine kaum bestreitbare ritualisierte Opferrolle. Ich vergleiche den Ablauf der "unterschiedlichen" Fortsetzungen der Spiele mit Neuerzählungen der gleichen Sage: Der erzählerische Kern bleibt gleich, die Stereotypen bleiben gleich.
  • Genau hier also muss auch eine Stereotypenkritik und -kategorisierung mit dem Ziel einer ausgewogeneren (also positiven wie negativen) Darstellung ansetzen, findest du nicht?
  • Sarkeesian selbst ist ein Riesenfan der Zelda-Reihe, obwohl die eponyme Prinzessin notwendig oft im Mittelpunkt ihrer Kritik steht.

Hmm danke mal für die Erklärung also ist das gewollt von Anita Sarkeesian so, damit Disskussionen zu dem Thema entstehen.
Hmm sie mögen eine Opferrolle haben, aber es liegt auch sehr am Spieler ob er sie in der typischen Opferrolle sehen will.
Fand bei Resident Evil 4 sowohl bei Zelda eigentilch nichts dabei, weibliche Charaktere retten zu müssen.
Da man mit Ashley sogar ein kleines Minikapitel spielt wo sie sich selbst beschützen muss, passt sie nicht so ganz in die Rolle der Damsel in Distress.
Hmm es zu kritsieren ist ja gut und schön, aber sie hat sich damit halt doch stark ausm Fenster gelehnt.
Es hätte ihr klar sein müssen das das nicht automatisch gut ankommt, bei Zelda Fans, oder Gamern allgemein.
Die fühlen sich wohl nun mehr oder minder weil sie die Spiele mögen, dargestellt wie als würden sie es genießen Frauen in der Opferolle in Spielen zu sehen, das das vielen sauer aufstößt, ist doch irgendwo verständlich.
Das grad sie ein Zelda Fan ist nach der Kritik wundert mich nun doch sehr, aber interessant das zu wissen. :wink:

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Verfasst: 07.05.2017, 09:44
von z10
Die Tropes VS. Women - Serie ist meiner Meinung nach an vielen Stellen stark überspitzt und realitätsfern in Bezug auf Gameplay-Design. Das einzig gute daran ist vermutlich, dass es manche Entwickler daran erinnern kann, sich beim Design der Charaktere und den möglichen Interaktionen im Spiel mit ihnen mehr Mühe zu geben, damit es mehr Abwechslung gibt. Ich habe jedoch auch kein Problem damit wenn Charaktere nichts mehr als Pappfiguren sind, wenn das Gameplay im Vordergrund steht.

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Verfasst: 11.05.2017, 23:36
von Sternchen
z10 hat geschrieben:Die Tropes VS. Women - Serie ist meiner Meinung nach an vielen Stellen stark überspitzt und realitätsfern in Bezug auf Gameplay-Design. Das einzig gute daran ist vermutlich, dass es manche Entwickler daran erinnern kann, sich beim Design der Charaktere und den möglichen Interaktionen im Spiel mit ihnen mehr Mühe zu geben, damit es mehr Abwechslung gibt. Ich habe jedoch auch kein Problem damit wenn Charaktere nichts mehr als Pappfiguren sind, wenn das Gameplay im Vordergrund steht.

Pappfiguren ist etwas hart ausgedrückt nicht? :D
Peach finde ich hat eine extrem liebenswerte, süße bis prinzessinnenhafte Austrahlung, ich hab mit ihr immer viel Freude zum Spielen gehabt und sei es nur in Super Mario Bro Party 8.
Das selbe galt auch für Ashley in Resident Evil 4.
Ist wohlö Anssichtsache, und ja die Kritik ist definitiv überspitz dargestellt aber wohl mit voller Absicht, und nun weiß ich ja auch warum. :wink:

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Verfasst: 04.06.2017, 16:24
von Murray13
Ich war ja einige Zeit nicht aktiv hier im Forum und hatte daher diesen Thread gerade erst entdeckt. Das Thema Gamergate wurde mir erst richtig "geläufig" vor Kurzem, da ich ein Twitch Moderator für Felicia Day bin und sie eines von Gamergates bevorzugten "Opfern" ist.
Daher haben wir hin und wieder mit ihnen im Netz zu tun - ich glaube das Beste ist es, sie tatsächlich zu ignorieren.
Wie auch immer - ich habe daher den gesamten Thread mal gelesen und (trotz einiger Diskussionen) einiges nützliches erfahren können 8) Frauenfeindlichkeit und Machogehabe im Gamerbereich ist und bleibt ja an manchen Stellen leider immer noch aktuell.

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Verfasst: 04.06.2017, 20:48
von Vainamoinen
Murray13 hat geschrieben: 04.06.2017, 16:24 Ich war ja einige Zeit nicht aktiv hier im Forum und hatte daher diesen Thread gerade erst entdeckt. Das Thema Gamergate wurde mir erst richtig "geläufig" vor Kurzem, da ich ein Twitch Moderator für Felicia Day bin und sie eines von Gamergates bevorzugten "Opfern" ist.
Twitch chats habe ich mir u.A. bei FemFreq-streams mal gegeben... ach du heilige... . Meinen Respekt für deine Arbeit. :|

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Verfasst: 04.06.2017, 23:23
von Murray13
Vielen Dank, man macht es ja, um zu helfen um eben genau solche Sachen etwas einzudämmen, ich habe aber auch einige sehr freundliche Communities auf Twitch kennenlernen dürfen. Gibt eben überall Idioten und gerade in solchen Streams dann eben geballt, weil sie es ja eben genau auf diese Streams absehen...

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Verfasst: 01.10.2017, 23:54
von Sternchen
Murray13 hat geschrieben: 04.06.2017, 16:24 Ich war ja einige Zeit nicht aktiv hier im Forum und hatte daher diesen Thread gerade erst entdeckt. Das Thema Gamergate wurde mir erst richtig "geläufig" vor Kurzem, da ich ein Twitch Moderator für Felicia Day bin und sie eines von Gamergates bevorzugten "Opfern" ist.
Daher haben wir hin und wieder mit ihnen im Netz zu tun - ich glaube das Beste ist es, sie tatsächlich zu ignorieren.
Wie auch immer - ich habe daher den gesamten Thread mal gelesen und (trotz einiger Diskussionen) einiges nützliches erfahren können 8) Frauenfeindlichkeit und Machogehabe im Gamerbereich ist und bleibt ja an manchen Stellen leider immer noch aktuell.
Leider Ja es kommt ja nicht von ungefähr irgendwo her das man Frauen in Spielen für immer und ewig immer für schlechter hält als Männer, oder man gerade in in MMORPGS immer versucht Frauen, in die Heilerrolle zu zwingen, das ist frauenfeindlich und zwar sehr.

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Verfasst: 09.10.2017, 18:34
von Vainamoinen
Die gamergate-Zombies sind übrigens soeben wieder ihren Gräbern entstiegen und ziehen jetzt mit dem unfassbar kreativen Hashtag "#comicsgate", ihren Tiki-Fackeln und (buchstäblich!!!!!!!!!) dem Spruch "Make Comics great again" gen Marvel und DC. #-o

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Verfasst: 09.10.2017, 18:59
von Möwe
Ich kann Tiki-Fackeln schon gar nicht mehr schön finden, nach allem, wofür sie eingesetzt werden.

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