Adventure-Treff

Aber seien wir mal ehrlich, als klassisches Adventure wäre Silence wohl auch nicht besser gelaufen. Eines der größten dieser Art in den letzten Jahren, The Book of Unwritten Tales 2, kam während der ersten Monate nicht über 10.000 bis 15.000 Exemplare hinaus (reine Steamzahlen). Und selbst heute, nach diversen Sales, sind es nur 65.000. Ein Kathy Rain blieb innerhalb der ersten sechs Monaten nach Erscheinen bei nur 5.000 Exemplare zum "Vollpreis" hängen. Also irgendwo kann man verstehen, dass die Entwickler neue Wege suchen die Spieler anzusprechen oder neue Gruppen zu erschließen.

Wow, der Fichtelmann dreht sich gerade um 180 Grad. Ich hoffe nicht, dass dies seine persönliche Einstellung ist. Vermutlich steht jemand hinter ihm und zwingt ihn zu solchen abstrusen Aussagen.

Bei Whispered World 1 und Deponia konnte man nicht genug betonen, wie wichtig einem der Spieler und sein freier Zugang zum Spiel ohne Knebelung ist: http://www.t-online.de/spiele/id_529440 ... chutz.html

"Wir setzen auf ehrliche Käufer und möchten unseren Kunden die Möglichkeit bieten, unser Spiel ohne lästige technische Hilfsmittel oder Online-Aktivierung zu spielen", so Daedalic-Geschäftsführer Carsten Fichtelmann. "Wir haben mit dieser Maßnahme bereits in der Vergangenheit positive Erfahrungen gemacht und hoffen, dass die Spieler diesen Schritt erneut wertschätzen werden.“

Bei Whispered World 2 wird plötzlich der Kunde zum Schuldigen erklärt (besonders die Kunden, die sich eine DRM-freie Version gewünscht haben). Denn wegen denen verkauft sich das Spiel angeblich nicht gut, weil ja so viele Raubkopien unterwegs sind: http://www.mediabiz.de/games/news/ficht ... rne/413382

Und dieses Zitat setzt dem ganzen noch die Krone auf:

Deutschland ist meines Wissens das letzte Land der Welt, wo man immer noch angefeindet und mit Negativbewertungen etwa bei Amazon rechnen muss, weil man bei einem Spiel Steamaktivierung anbindet.

Also ich bin echt geschockt, wenn ich diese Zeilen lese. Daedalic macht sich im Moment alles andere als beliebt...

Deponia hat sich doch auch gut verkauft, und dass ohne jeden Kopierschutz. Bei Whispered World 2 soll plötzlich der fehlende Kopierschutz für die schlechten Verkaufszahlen schuld sein? An den Rezensionen kann es jedenfalls auch nicht liegen. Die sind durch die Bank weg gut und solide. So wie immer bei Daedalic...

Lebostein hat geschrieben:Bei Whispered World 2 wird plötzlich der Kunde zum Schuldigen erklärt (besonders die Kunden, die sich eine DRM-freie Version gewünscht haben). Denn wegen denen verkauft sich das Spiel angeblich nicht gut, weil ja so viele Raubkopien unterwegs sind: http://www.mediabiz.de/games/news/ficht ... rne/413382

Wo genau steht da, dass er den DRM-freien Release (und damit dem Kunden) die Schuld gibt? Nirgends. Klar, es ist natürlich die DRM-freie Version, die die Raubkopierer nutzen, eine Steam-Version wäre aber genauso kopiert worden, Steam-DRM ist nicht wirklich ein Hinderniss...

Lebostein hat geschrieben:Und dieses Zitat setzt dem ganzen noch die Krone auf:

Deutschland ist meines Wissens das letzte Land der Welt, wo man immer noch angefeindet und mit Negativbewertungen etwa bei Amazon rechnen muss, weil man bei einem Spiel Steamaktivierung anbindet.

Also ich bin echt geschockt, wenn ich diese Zeilen lese. Daedalic macht sich im Moment alles andere als beliebt...

Wieso? Es stimmt doch? Ist die Wahrheit sagen inzwischen "dem ganzen die Krone aufsetzen"? Eigentlich müsste er noch genauer schreiben: Deutschland ist meines Wissens das letzte Land auf der Welt, wo Retail immer noch irgend eine Rolle spielt im PC-Geschäft...

Deutschland ist aber auch so ungefähr das einzige Land, wo es noch reichlich Gegenden mit einer lahmen Internetverbindung gibt und es eine Zumutung wäre, ein mehrere GB großes Spiel komplett runterzuladen. Das darf man bei solchen Äußerungen auch nicht vergessen.

Und der Hacker-Angriff auf die Telekom hat doch wohl gezeigt, dass es gar nicht gut ist, wenn man aufs Internet angewiesen ist. Meine physischen Spiele kann ich spielen, so lange ich einen PC habe.

axelkothe hat geschrieben:Wo genau steht da, dass er den DRM-freien Release (und damit dem Kunden) die Schuld gibt? Nirgends. Klar, es ist natürlich die DRM-freie Version, die die Raubkopierer nutzen, eine Steam-Version wäre aber genauso kopiert worden, Steam-DRM ist nicht wirklich ein Hinderniss...

Wieso erwähnt er das Problem dann explizit in einem Atemzug mit DRM-frei? Wieso redet er nicht allgemein über Raubkopien? Die Intention dahinter ist in meinen Augen klar.

Und soll man sich jetzt dafür schämen, als letztes Land auf dieser Welt gegen Überwachung, Datensammelei, Bevormundung und unnötige Abhängigkeiten zu kämpfen? Nö.

Lebostein hat geschrieben: Bei Whispered World 1 und Deponia konnte man nicht genug betonen, wie wichtig einem der Spieler und sein freier Zugang zum Spiel ohne Knebelung ist

war allerdings schon damals bei TWW unsinn. alle deep silver titel haben, zumindest anfangs, irgendeine art von gängelung, sei es steam, oder wie bei TWW eben tages.

Lebostein hat geschrieben: Wieso erwähnt er das Problem dann explizit in einem Atemzug mit DRM-frei?

Die DRM-freie Version beinhaltet.eine Autoupdate-Funktion. Somit kann man über die durchgeführten Update-Vorgänge die Anzahl der genutzten Exemplare von Silence ermitteln und sie in Relation mit der Anzahl der verkauften Exemplare setzen. (Das steht alles im Interview.)

Das ganze ist insofern interessant, da Auto-Updates in den meisten Fällen an z.B. Steam gekoppelt sind und mit der Umgehung des DRMs wegfallen. Das ist hier aber nicht der Fall und daraus ergibt sich der bereits angesprochene Aspekt.

regit hat geschrieben:Deutschland ist aber auch so ungefähr das einzige Land, wo es noch reichlich Gegenden mit einer lahmen Internetverbindung gibt und es eine Zumutung wäre, ein mehrere GB großes Spiel komplett runterzuladen. Das darf man bei solchen Äußerungen auch nicht vergessen.

Ja, aber das hat andere Spiele/Genres bisher auch nicht aufgehalten, obwohl da in den meisten Fällen ein wesentlich größeres Datenvolumen anfällt.

axelkothe hat geschrieben:Wieso? Es stimmt doch? Ist die Wahrheit sagen inzwischen "dem ganzen die Krone aufsetzen"? Eigentlich müsste er noch genauer schreiben: Deutschland ist meines Wissens das letzte Land auf der Welt, wo Retail immer noch irgend eine Rolle spielt im PC-Geschäft...

Es gibt aber auch DRM-freie Möglichkeiten des Online-Kaufs. Nur, weil man ein Spiel digital kauft und nicht als Box, heißt das noch lange nicht, daß man sich Steam gleich mitinstallieren will.
Sich Steam zu verweigern und Retail zu kaufen sind also zwei ganz verschiedene Dinge.

Bei mir wird es noch dauern bis ich es spielen kann. Weiss nicht ob das die Grafikkarte an dem PC jetzt hinbekommt. Ich habe nichts dagegen mal ein Spiel zu spielen, dass weniger Rätsel hat. Aber ich hoffe es wird nicht so kommen wie bei TTG.

regit hat geschrieben:Deutschland ist aber auch so ungefähr das einzige Land, wo es noch reichlich Gegenden mit einer lahmen Internetverbindung gibt und es eine Zumutung wäre, ein mehrere GB großes Spiel komplett runterzuladen.

Australien hat glaube ich die langsamsten Verbindungen.

Telekom: Vor ein paar Jahren hat man bei Tests (von der Telekom) herausgefunden, dass man auf das Bundeswehr-Netz ohne Probleme kommt...

Rasenmäher78 hat geschrieben:Von 99% der aggressiven Youtube-Kommentare ganz zu schweigen...

Schlimm. Wenn man nur was falsches sagt wird man teilweise schon beleidigt.

Also ich sehe das auch so wie Joey. Möchte mir auch kein Steam installieren und abhängig davon sein. Digital kaufe ich schon seit längerem gerne und hatte mit den Daedalic Titeln - bis auf ganz wenige Ausnahmen - auch kein Problem mir diese einfach auf gog zu kaufen. Mir wird der Verpackungsmüll und das ständige liefern lassen auch auf Dauer zu viel und unnötig.

Er ist halt gerade dünn-häutig.


Ich mein, er kann DD nach Außen doch so vertreten, wie er will. Ist ja jetzt nicht meine Außenwirkung.

Fakt ist. Er hat ein Produkt, er will das loswerden. Dem Kunden kann das egal sein. Der greift zu oder er greift nicht zu. Und wenn er nicht zugreift, greift er nicht zu.

Wenn der Kunde etwas sagt, Feedback gibt, ist das nur eine Äußerung. Dem Kunden kann das egal sein. Er greift zu oder er greift nicht zu. Der Produzent kann am Verhalten des Kunden erkennen, was dieser will. Wenn ihm diese Nachfrage nicht passt, muss er eben aufhören oder sich einen Markt suchen, der so nachfragt.

Kunden als Grund für das eigene Marktpotential zu nennen, ist auf jeden Fall keine gute Methode, um mehr Kunden zu gewinnen.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass es auch das Ganteförspiel schlecht haben wird. Nur eine Prognose.

Ich sehe das Problem eher darin, dass alles höchst kompliziert ist, so viele verschiedene Aspekte miteinander verknüpft sind, wobei unklar ist, wie sie sich gegenseitig beeinflussen und es demnach auch keinen Weg gibt, gleichzeitig Adventures zu verkaufen und damit einen einigermaßen großen Gewinn zu machen.
Denn egal, wie man es anstellt, man vergrätzt immer einen Teil der Kundschaft, die doch sowieso schon so klein ist.
Das sieht man doch schon hier an den Diskussionen: die Positionen sind so vielfältig und so breit gefächert, dass kein Konsens zu erzielen ist.

Ja das ist wahrlich schwierig für einen Entwickler jeden zufrieden zu stellen und alles unter einen Hut zu bringen. Dabei bin ich persönlich gar nicht soo unrealistisch anspruchsvoll und die Wünsche jedes Einzelnen wirken oft nicht so besonders, aber wie du sagst in Kombination wird's kompliziert.

Die Sache mit Steam hat meines Erachtens wenig mit Schutz vor Raubkopien zu tun. Es geht viel mehr darum, den Gebrauchtmarkt auszulöschen. Son richtiger Hacker baut Dir aus ner Steamversion ne Vollversion ohne Steam.

DRM ist genau das, was der Name sagt. Digitales Nutzungsrechte Management. Im Unterschied zu Retail, wo Du innerhalb der EU die Datenträger mit der Software weiterverkaufen kannst, geht Dir dieses Recht bei Downloadeinkäufen flöten bzw. kann der Anbieter Dir alle Nutzungsbedingungen, die ihm einfallen aufstellen. DRM und Steam in Verbindung mit Retail ist der Versuch gewesen bzw. ist noch immer der Versuch, das restriltive Urheberrecht von Digitaldownloads auf den Retailmarkt zu übertragen. Es geht da schlicht um die Tatsache, dass man Weiterverkäufe verhindern will.

Bei Steam- und DRM freien Spielen ist der Preis deswegen auch höher, weil nan quasi den Weiterverkauf schon mitbezahlt bzw. der schon einkalkuliert ist.

Das stinkt den Produzenten natürlich. Die würden lieber garkein Retail mehr haben und dann die Preise der restriltiven digitalen Produkte nach oben treiben. Aber solange es eben den Retail gibt, müssen sie eben den Preiskampf mitmachen, die digitalen Inhalte billiger machen.

Das größte Problem sehe ich immer noch bei PR und Marketing. Das Spiel wurde viel zu früh angekündigt, verschwand dann für zwei Jahre komplett von der Bildfläche, nur um dann (für viele) völlig überraschend zu erscheinen und das auch noch unter anderem Namen. Dazu gab es auf internationaler Ebene kaum Reviews, was nicht nur auf den Stempel Adventure, sondern ganz einfach fehlendes Interesse oder gar Unwissen seitens der Presse hindeutet. Bei Daedalic hat man wohl nicht verstanden, dass man sein Produkt über den gesamten Zeitraum ab Ankündigung mit kleinen Häppchen in der Öffentlichkeit halten muss. Und das setzt sich 2017 fort. Über State of Mind weiß man bis heute praktisch nichts und das soll schon in wenigen Monaten erscheinen.