Geocaching

[Held von Kosmos]

Ich bin jetzt drei Jahre dabei und inzwischen bei 345 gefundenen und einer selbst ausgelegten Dose. Ist jetzt noch nicht die Welt wenn man bedenkt das es Cacher mit über 10.000 Funden gibt. Eine Bekannte ist z.B. erst ein Jahr dabei und hat schon über 750 Funde und ein Cacher-Neuling aus der Nachbarschaft hat in 2 Tagen knapp 300 Dosen gefunden. Es gibt da echte Power-Trails wo hunderte Tradis in einer Reihe liegen. Bei mir gilt aber das Motto "Klasse statt Masse". Auf den letzten Cache hab ich mich Wochen vorbereitet und er zog sich dann über mehrere Tage und Nächte hin. Letztendlich hab ich Thüringens längsten und schwierigsten Cache gelöst...der aber nur ein einziges Pünktchen brachte. In der Zeit hätten andere locker hundert Dosen gefunden. Naja, jeder wie er mag.

[axelkothe]

Einfach mal auf geocaching.com gehen, dort wird eigentlich alles erklärt

[Hexenjohanna]

Ich war ja jetzt mal wieder ganz lang nicht da. Das liegt wohl hauptsächlich daran, das mein allgemeines (Arbeits-)Leben mich oftmals so schlaucht, dass ich gar keine Lust mehr hatte, mich zu verlautbaren. Selbst dann nicht, wenn ich gern mal wieder was geschrieben hätte. Das Thema Geocachen hätte ich hier eigentlich am liebsten selbst eröffnet, weil es mir manchmal als einziger Pfad zwischen Rätselliebe bei Zeitmangel und der Notwendigkeit erscheint, öfter mal den Arsch in Bewegung zu setzen. Insofern mach ich das seit einigen Jahren gern und kann nur sagen: Bis bald im Wald. Bei uns in der Gegend (Ostwestfalen) gibt es sehr schöne Caches mit teils vielen Favoritenpunkten, da lohnt es sich wirklich hinzufahren.

[Sven]

Lol, erst kürzlich hatte ich an dich gedacht. Nett mal wieder von einem "alten" AT User nach langer Zeit zu lesen.

[Held von Kosmos]

Ich hab für dieses Wochenende kurzfristig drei freie Plätze für einen genialen Nachtcache bekommen. Dort muss man sich vorher anmelden und die Anmeldungen reichen eigentlich fast bis Oktober. Bin schon sehr gespannt. Ich hab die ersten beiden Alien Caches von dem Owner gemacht und da war ich einfach sprachlos. Der hier soll noch einmal alles in den Schatten stellen. Wir werden sehen....
Dann kommt auch endlich mal die neue Taschenlampe zum Einsatz. Hab erst am Wochenende ein paar Tests damit gemacht. Schon genial wenn man auf einen halben Kilometer Entfernung Objekte ausleuchten kann.

[Held von Kosmos]

Okay, woher bekomm ich die Ausrüstung um den zu loggen?

http://www.geocaching.com/geocache/GC1B ... 038ae288d5

Mal bei den Russen nachfragen. Der Owner von dem Cache kommt mir sehr bekannt vor.

[Held von Kosmos]

Da denkt man immer man hat in Sachen Geocaching schon alles gesehen und nichts könne einen mehr überraschen und dann wird man eines Besseren belehrt.
Also dieser letzte Nachtcache... So etwas erlebt man nicht alle Tage. Wir bekamen am Anfang einen großen, schweren Kasten überreicht den wir die ganze Zeit mit rumschleppen mussten. Das war eine Art mobile Energieversorgung. An den einzelnen Stationen musste dann immer ein Stecker gefunden und die Batterie angeschlossen werden. Das aktivierte die ausgefallensten technischen Spielereien. So wurde z.B. ein altes Trafohaus wieder in Betrieb genommen und beim umlegen der Trennschalter leuchteten Hinweise auf. Bei einer anderen Stage klingelte irgendwo im Wald ein Telefon. Ging man dem Geräusch nach fand man eine alte Hütte in der sich ein Bildschirm mit Fotos aktivierte. Wieder bei einer anderen Station wurde ein Sicherheitsalarm ausgelöst. Man musste dann einen Kasten finden und das Sicherheitssystem abschalten. Dafür benötigte man einen Code den man wiederum an anderer Stelle durch Leuchtsignale übermittelt bekam. Ein echtes Highlight war auch der Laser. Den musste zunächst eine Person aktivieren. Der Laser markierte dann quer durch den Wald in einem Steinbruch eine Stelle in der Felswand. Dorthin musste man sich abseilen um an der markierten Stelle auf den nächsten Hinweis zu stoßen. Hatte man alles komplett dann konnte man am Ende der Tour einen Kasten öffnen in dem sich ein großer roter Button befand. Beim betätigen des Knopfes öffnete sich über Hydraulik eine große Bodenluke im Waldboden. Diese führte zum Finale - einem unterirdischen Höhlensystem welches wie ein Alien-Labor eingerichtet war. Schon beim öffnen der Luke ging innen das Licht an und aus dem Innern der Höhle drang plötzlich der MYST Soundtrack nach draußen. Wahnsinn! So stelle ich mir eine Live-Adventure vor. Das war 4-5 Stunden beste Unterhaltung. Da kann man sich vor dem Owner wirklich nur verneigen und ihm für die viele Arbeit danken.

[DasJan]

Alter Schwede. Wo war das?

Das Jan

[Held von Kosmos]

Ein paar Kilometer südlich von Sonneberg (Thüringen).

[Joey]

Also, irgendwie habt ihr mich jetzt mit diesem Thread total neugierig gemacht.
Ich würde das zu gerne auch mal ausprobieren, kenne aber im richtigen Leben niemanden, der geocacht. (Sagt man das so?)
Kann mir jemand vielleicht einen Tip geben, wie ich das mal ausprobieren könnte, ohne daß ich mich dafür gleich in Unkosten stürzen muß?
Also... auf welchen Seiten sollte man sich dafür anmelden? Was wäre die "Mindestausstattung", die man bräuchte, um nur mal testweise so einen Cache zu suchen, um herauszufinden, ob man an diesem Hobby Spaß finden würde oder nicht? Ich habe ja kein GPS-Gerät. Mein Handy ist auch nicht gerade das Neueste. Müßte ich mir für ein paar hundert Euro ein neues Smartphone zulegen, oder gibt es da auch günstigere Möglichkeiten?
*Hier weitere Frage denken, die mir als jemand, der von Geocachen null Ahnung hat, gerade nicht eingefallen ist.*
Ich wäre euch wirklich dankbar, wenn ihr mir da etwas Starthilfe geben würdet.

[Shootingstar]

Es gibt auch Outdoor-Handies, die über eine GPS-Funktion verfügen, die kosten allerdings auch schon so um die 100 €. Bspw. das B2710 von Samsung.

[Anke]

Die bekannteste Seite und somit am meist frequentierten ist geocaching.com. Eine Alternative wäre zum Beispiel opencaching.de, aber je nach Region sieht's da manchmal etwas stiefmütterlich aus. Anmelden kostet auf beiden nichts (allerdings bietet geocaching.com eine Premiummitgliedschaft mit Extrafunktionen und Premiumcaches).

Ich selbst habe auch kein Smartphone und habe mir vor ein paar Jahren ein einfaches GPS-Gerät zugelegt. Hat damals so um die 60, 70€ gekostet. Nur mal eben zum zum Testen ist das natürlich nicht gerade günstig.

Zum Ausprobieren wäre es sicher von Vorteil, falls du dir von jemandem ein GPS-Gerät leihen könntest, oder jemanden mit Smartphone zum Mitkommen überredest. Einige einfache Traditionals (man hat gleich die Koordinaten der Dose und muss nichts weiter machen) kann man oft auch anhand Google Earth finden. (Was ja allerdings nicht Sinn der Sache ist, aber für einen kleinen Ersteindruck, was einen so erwartet, vielleicht ganz nett.)

Mit weiteren Ausstattung würde ich erstmal warten, ob's dir gefällt. Gerade in Städten braucht man meist nicht viel mehr als das GPS-Gerät und einen Stift. Eventuell noch eine Taschenlampe. Weiteres steht sonst auch in der Beschreibung zur Dose.

Je nachdem, wo du wohnst, könntest du auch mit Letterboxing anfangen. Ist nicht ganz so verbreitet, dafür braucht man aber kein GPS-Gerät (allerdings einen Stempel ).

[Joey]

Vielen Dank für die tollen Tips!
Das klingt alles wirklich sehr spannend. Und mit den beiden Links habe ich auch erst mal jede Menge Lektüre, bevor ich mich dann aktiv ins Abenteuer stürze.
Zum Ausprobieren will ich mir halt jetzt nicht extra neue Geräte kaufen. Aber falls ich dabeibleiben sollte, werde ich da wohl nicht drumrum kommen.
Dann... Drückt mir mal die Daumen, daß ich auch was finde. [-o<

[Held von Kosmos]

Letterboxing ist so eine Sache. Es gibt dicht besiedelte Gebiete wie z.B. Rheinland-Pfalz mit über 350 Letterboxen. Bei mir in Thüringen gibt es dagegen nur magere 2 und beide sind ca. 60km Luftlinie von meinem Wohnort entfernt. Im gleichen Umkreis gibt es dagegen bei Opencaching schon rund 550 Dosen - bei Geocaching.com sogar über 8000. Deshalb bin ich auch nur auf letzterer Plattform anzutreffen. Musst du eben schauen wie es bei dir ausschaut. Wenn du einen Letterbox in deiner Nähe hast dann wär das natürlich ein guter Einstieg. Wie Anke schon schrieb reicht da meist ein Stempel und vielleicht noch ein normaler Kompass als Ausrüstung.

Es gibt auch Geocaches die ohne GPS auskommen. Der oben beschriebene Nachtcache ist z.B. so einer. Leider geht das meist aus der Cachebeschreibung nicht hervor und man kann auch nicht gezielt nach solchen Caches suchen. Das Smartphone wäre wirklich die günstigste Variante gewesen. Die entsprechenden Apps sind meist gratis bzw kosten nur ein paar Euro und schon hat man eigentlich alles zusammen. Vielleicht noch Taschenlampe / UV-Lampe für spezielle Caches.
Allerdings ist Smartphone auch nicht gleich Smartphone. Mein altes iPhone 3G hatte keinen besonders guten GPS Empfänger verbaut. Ein paar Bäume und schon wurde die Positionsbestimmung recht ungenau. Im dichten Wald betrug die auch schon einmal mehrere hundert Meter und somit konnte man die Tour abbrechen. Mein aktuelles iPhone 4S dagegen steht in Sachen GPS Empfang meinem richtigen Garmin GPS-Gerät in fast nichts nach. Mit anderen Smartphones hab ich leider keine Erfahrung. Solltest du dir mal eine Anschaffung überlegen dann informiere dich doch im Vorfeld über Erfahrungen von Geocachern mit diesem Gerät.

Eine weitere Notlösung zum ausprobieren wär ein Auto-Navi. Bei den meisten kann man GPS Koordinaten eingeben. Allerdings sind die Dinger im Gelände auch nicht sonderlich genau und es wäre wie gesagt nur eine Notlösung.

Du kannst auch simple Tradis machen indem du dir die Koordinaten ganz genau bei Google Earth anschaust. Du merkst dir dann einfach ein paar markante Punkte auf der Karte und versuchst dann die Dose vor Ort anhand dieser Punkte zu finden. Ist aber sehr umständlich und spätestens bei Multis nur noch schwer umsetzbar.

Natürlich kann man sich auch ein einfaches GPS Gerät kaufen. Die gibt es schon für unter 100 Euro. Meins hat damals glaube ich 80 Euro gekostet. Besitzt dafür aber auch keine Kartenfunktion. Dank des Smartphones und dem Zugriff auf Google Maps brauch ich das aber auch nicht. Das Problem: sollte dir Geocaching Spass machen und du willst das Hobby weiter betreiben so kommt man eigentlich um ein besseres Gerät nicht herum. Aber dann kannst du dir eigentlich vom Preis her auch schon fast ein Smartphone kaufen (wenn es nicht gerade ein iPhone ist).

Ansonsten frag halt mal im Freundeskreis nach ob dort jemand ein Smartphone besitzt. Oder du besuchst ein Geocacher Treffen in deiner Nähe und lässt dir dort mal alles zeigen. Bei mir an der Uni haben sie auch für ein paar Euro Einsteigerkurse angeboten. Da wurde alles erklärt, es wurden Dosen gesucht, die Ausrüstung wurde gestellt und am Ende haben alle zusammen sogar eine eigene Dose ausgelegt. Es gibt auch Outdoor-Messen auf denen man das ganze mal ausprobieren kann und bei manchen Tourismus-Infos kann man gegen einen Pfand sogar gratis GPS Geräte ausleihen. Auf keinen Fall solltest du aber solch eine Geocaching-Tour diverser Event-Agenturen buchen. Die sind extrem überteuert.

[Orlando]

Also selbst wer noch keinen Stempel hat, darf sich natürlich gerne auf die Jagd nach einer (oder auch mehreren ) Letterboxen machen. Ohne Kompass geht es allerdings in den allermeisten Fällen nicht. Aber auch da hilft ein Smartphone für den Anfang oft weiter, iPhones haben standardmäßig eine Kompass-App, für Android gibt's gute kostenlose.

Was die geographische Verteilung angeht, muss ich Held von Kosmos allerdings recht geben, da sind so manche Gebiete in Deutschland noch absolutes Niemandsland. Allerdings ist die Community auch wirklich sehr überschaubar und der Aufwand, der beim Placen der absoluten Mehrzahl der Boxen betrieben wird, ist meines Erachtens deutlich höher als beim Geocachen. Da eine ganze Rundwanderung ausgearbeitet werden muss, kann man das nicht mal so im Vorbeigehen machen. Auch wird in der Regel versucht, den Suchenden ein interessantes Gebiet oder historische oder landschaftlich ansprechende Orte zu zeigen, die sind aber oft versteckt oder eher Einheimischen bekannt. Deshalb sind die meisten Boxen eben auch dort, wo die meisten Letterboxer wohnen. Aber je mehr Leute dazukommen, desto größer ist natürlich auch die Chance, dass sich die Anzahl und räumliche Ausbreitung der versteckten Boxen weiter verbessert. Allein dieses Jahr sind schon 90 Boxen dazugekommen.

Es ist allerdings zu beachten, dass der Fokus beim Letterboxen deutlich mehr auf dem Wanderaspekt liegt. Neue Touren unter 2-3 Stunden und entsprechenden Kilometern werden deutlich seltener als früher und auch die Qualität der Clues, also der Beschreibung für die Boxensuche, steigt stetig an. ich bin jedesmal wieder verblüfft, welche Mühe sich die Placer geben. Auch wenn sie zugegebenermaßen nicht gegen so manche Geocache-Berichte hier im Thread anstinken können. Aber das sind wohl absolute Ausnahmen, auch beim Geocaching.

So, das war jetzt mein kleines Plädoyer für's Letterboxen. Neue Mitstreiter sind immer willkommen.