Enttäuschungen
Verfasst: 13.06.2017, 01:59
Dieser Thread soll Adventures gewidmet sein, die euch aus diesem oder jenem Grund enttäuscht haben.
Bei mir:
Black Mirror
Auf dem Papier passt hier eigentlich alles, zumal die Atmosphäre. Die Übersetzung in ein Spiel ist den Entwicklern meines Erachtens aber größtenteils misslungen. Zu zäh und hölzern spielt sich die Angelegenheit doch herunter, zu verkorkst ist das Puzzle-Design teilweise, zu vorhersehbar die Story und ihre Wendungen. Mit den Nachfolgern habe ich es dann erst gar nicht versucht.
The Moment Of Silence
Die Prämisse, wissenschaftliche Vorhaben (Mondlift etc.) in die Rahmenhandlung eines Spiels zu integrieren, haben mein Interesse an diesem Adventure geweckt. Das Spiel an sich habe ich allerdings als Katastrophe in Erinnerung. Von der dünnen Story, über das ewige Gewarte auf den Aufzug, verwirrende Kameraperspektiven bis hin zum grässlichen Endrätsel, wüsste ich ad hoc keinen Grund, es wiederzuspielen.
Runaway
Hier ist wirklich alles daneben. Plot und Setting hätten zwar Potential gehabt, aber die Art und Weise, wie das runtererzählt wird, ist mehr als dürftig. Die Charaktere sind unsympathisch bis albern, der Humor zündet zu keiner Zeit und der "Runaway"-Effekt tut sein Übriges.
Shadow Of The Comet
Hier blutet mir das Herz. Mir fällt kaum ein Spiel ein, das eine vergleichbar bedrohliche Atmosphäre besitzt und von Beginn an klar macht, dass etwas auf den Spieler zukommt, etwas auf "dich" lauert. Auch Grafik und Sound waren für die damalige Zeit recht respektabel. Aber die Steuerung hat mir so ziemlich alles vermiest. Und ohne Komplettlösung ist es für mich nicht zu machen. Ein Remake wäre kaum einmal dringender nötig als hier.
Full Throttle
Noch so ein Halb-Klassiker, an dem ich mich reibe. Die Präsentation ist zeitlos phantastisch, die Sprecher allesamt überragend, in der Weite der Hintergründe mag ich mich verlieren und in die Musik der Gone Jackals war ich sofort verliebt. Aber: Wo ist das Spiel? Zwischen all den hölzernen Action-Einlagen bleibt nur wenig Adventure übrig. Erst in der Endsequenz wird deutlich, was hätte sein können. Welch ein Setting, welch eine Atmosphäre! Schade drum!
Phantasmagoria
Ebenfalls kein Favorit. Klar ist Victoria Morsell hübsch anzusehen, auch wenn sie nicht allzu gründlich Körperpflege betreibt und sie das Konzept "Kleiderschrank" nicht verstanden zu haben scheint. Aber sonst? Die ersten sechs Kapitel klickte ich müde durch, von Rätseln keine Spur. Halbwegs spannend wurde es erst am Schluss. Dazwischen: Viel unfreiwillige Komik, ein lächerlicher Bösewicht, hässliche Rendergrafiken, vor denen die Schauspieler wie Falschgeld wirken. Einen Lacher wert, nicht mehr. Billige Geisterbahn eben. Kein Vergleich zu "The Beast Within".
Gabriel Knight 3: Blood of the Sacred, Blood of the Damned
Das fällt mir besonders schwer. Sicherlich kein schlechtes Spiel. Die "Sidney"-Segmente gehören gar zum Besten, was ich im Adventure-Bereich kenne. Zudem ist der Mythos um Rennes-le-Château keineswegs reizlos. Aber im Gegensatz zu den Vorgängern fehlt mir etwas, was ich aber nur schwer artikulieren kann. Vielleicht die Sorgfalt, der Blick für Details. Die Nebenfiguren sind allesamt blass und uninteressant. Auch wenn alle ihren "Dreck am Stecken" haben, kann ich mich doch für keinen sonderlich erwärmen, an keiner Motivlage Interesse entwickeln. Hier wäre deutlich mehr möglich gewesen.
Downfall (Originalversion)
Spannender Ansatz, wirre Umsetzung. Ein chaotischeres Spiel ist mir meines Wissens nie begegnet. Gibt es etwas Schöneres, als unter Zeitdruck verbugtes Inventar-Management beta zu testen? Ach ja: Und an jeder Wand klebt Blut, jeder NPC leidet unter irgendeinem Trauma und will am liebsten sterben. Und irgendwann kommt noch so ein Typ mit einer Heckenschere vorbei. Und ein Nazi-Arzt. Schnarch.
DreamWeb
Noch so ein Spiel, das ich förmlich verfluchen könnte. Setting und Story hätten so viel hergegeben. Und trotz des briefmarkengroßen Spielfensters kommt von Beginn an eine drückende, dichte Atmosphäre auf, die das Spiel auch durchhält. Der Spaß ist aber spätestens dann vorbei, wenn man damit beginnen muss, die ersten Inventar-Gegenstände auszulagern, weil der mitgeführte Koffer nicht ausreichend Raum bietet. Ein Unding bei dieser Fülle an mitnehmbaren Gegenständen, von denen die meisten buchstäblich für die "Tonne" sind. Zudem wartet bereits vor der Wohnungstür das erste fiese "Dead End", wenn man in dem Wust an Gegenständen den einen wichtigen übersehen hat. Nach anfänglichen Widrigkeiten, wird das Spiel leider rasch stromlinienförmig. Die Morde kommen in immer rascherer Abfolge und lassen nur wenig Zeit für Grübeleien. Wirklich schade, da das Spiel durchaus Einiges zu bieten hat (Soundtrack!), aber als Spiel eben nicht funktioniert. Auch hier würde ich mir ein Remake wünschen.
Broken Sword 2: The Smoking Mirror
Für mich eine vollkommen verkorkste Fortsetzung. Klar hat das Spiel seine Meriten. So ist der Beginn bis einschließlich der Rettung von Nicole phantastisch, filmisch und temporeich umgesetzt. Danach wird es aber platter und platter. Man hat zu keiner Zeit das Gefühl, dass sich die Macher sonderlich für ihr Story-Material erwärmen können. Ab der Landung in Südamerika wird es endgültig lächerlich und zusammenhangslos. Verschwunden ist auch dieser leise Humor, der den ersten Teil noch auszeichnete. Hier wird grundsätzlich mit dem Holzhammer drauf gedroschen (der Schlüpfer!). Auch das Piraten-Segment ist selten dämlich umgesetzt. Not my cup of tea.
Bei mir:
Black Mirror
Auf dem Papier passt hier eigentlich alles, zumal die Atmosphäre. Die Übersetzung in ein Spiel ist den Entwicklern meines Erachtens aber größtenteils misslungen. Zu zäh und hölzern spielt sich die Angelegenheit doch herunter, zu verkorkst ist das Puzzle-Design teilweise, zu vorhersehbar die Story und ihre Wendungen. Mit den Nachfolgern habe ich es dann erst gar nicht versucht.
The Moment Of Silence
Die Prämisse, wissenschaftliche Vorhaben (Mondlift etc.) in die Rahmenhandlung eines Spiels zu integrieren, haben mein Interesse an diesem Adventure geweckt. Das Spiel an sich habe ich allerdings als Katastrophe in Erinnerung. Von der dünnen Story, über das ewige Gewarte auf den Aufzug, verwirrende Kameraperspektiven bis hin zum grässlichen Endrätsel, wüsste ich ad hoc keinen Grund, es wiederzuspielen.
Runaway
Hier ist wirklich alles daneben. Plot und Setting hätten zwar Potential gehabt, aber die Art und Weise, wie das runtererzählt wird, ist mehr als dürftig. Die Charaktere sind unsympathisch bis albern, der Humor zündet zu keiner Zeit und der "Runaway"-Effekt tut sein Übriges.
Shadow Of The Comet
Hier blutet mir das Herz. Mir fällt kaum ein Spiel ein, das eine vergleichbar bedrohliche Atmosphäre besitzt und von Beginn an klar macht, dass etwas auf den Spieler zukommt, etwas auf "dich" lauert. Auch Grafik und Sound waren für die damalige Zeit recht respektabel. Aber die Steuerung hat mir so ziemlich alles vermiest. Und ohne Komplettlösung ist es für mich nicht zu machen. Ein Remake wäre kaum einmal dringender nötig als hier.
Full Throttle
Noch so ein Halb-Klassiker, an dem ich mich reibe. Die Präsentation ist zeitlos phantastisch, die Sprecher allesamt überragend, in der Weite der Hintergründe mag ich mich verlieren und in die Musik der Gone Jackals war ich sofort verliebt. Aber: Wo ist das Spiel? Zwischen all den hölzernen Action-Einlagen bleibt nur wenig Adventure übrig. Erst in der Endsequenz wird deutlich, was hätte sein können. Welch ein Setting, welch eine Atmosphäre! Schade drum!
Phantasmagoria
Ebenfalls kein Favorit. Klar ist Victoria Morsell hübsch anzusehen, auch wenn sie nicht allzu gründlich Körperpflege betreibt und sie das Konzept "Kleiderschrank" nicht verstanden zu haben scheint. Aber sonst? Die ersten sechs Kapitel klickte ich müde durch, von Rätseln keine Spur. Halbwegs spannend wurde es erst am Schluss. Dazwischen: Viel unfreiwillige Komik, ein lächerlicher Bösewicht, hässliche Rendergrafiken, vor denen die Schauspieler wie Falschgeld wirken. Einen Lacher wert, nicht mehr. Billige Geisterbahn eben. Kein Vergleich zu "The Beast Within".
Gabriel Knight 3: Blood of the Sacred, Blood of the Damned
Das fällt mir besonders schwer. Sicherlich kein schlechtes Spiel. Die "Sidney"-Segmente gehören gar zum Besten, was ich im Adventure-Bereich kenne. Zudem ist der Mythos um Rennes-le-Château keineswegs reizlos. Aber im Gegensatz zu den Vorgängern fehlt mir etwas, was ich aber nur schwer artikulieren kann. Vielleicht die Sorgfalt, der Blick für Details. Die Nebenfiguren sind allesamt blass und uninteressant. Auch wenn alle ihren "Dreck am Stecken" haben, kann ich mich doch für keinen sonderlich erwärmen, an keiner Motivlage Interesse entwickeln. Hier wäre deutlich mehr möglich gewesen.
Downfall (Originalversion)
Spannender Ansatz, wirre Umsetzung. Ein chaotischeres Spiel ist mir meines Wissens nie begegnet. Gibt es etwas Schöneres, als unter Zeitdruck verbugtes Inventar-Management beta zu testen? Ach ja: Und an jeder Wand klebt Blut, jeder NPC leidet unter irgendeinem Trauma und will am liebsten sterben. Und irgendwann kommt noch so ein Typ mit einer Heckenschere vorbei. Und ein Nazi-Arzt. Schnarch.
DreamWeb
Noch so ein Spiel, das ich förmlich verfluchen könnte. Setting und Story hätten so viel hergegeben. Und trotz des briefmarkengroßen Spielfensters kommt von Beginn an eine drückende, dichte Atmosphäre auf, die das Spiel auch durchhält. Der Spaß ist aber spätestens dann vorbei, wenn man damit beginnen muss, die ersten Inventar-Gegenstände auszulagern, weil der mitgeführte Koffer nicht ausreichend Raum bietet. Ein Unding bei dieser Fülle an mitnehmbaren Gegenständen, von denen die meisten buchstäblich für die "Tonne" sind. Zudem wartet bereits vor der Wohnungstür das erste fiese "Dead End", wenn man in dem Wust an Gegenständen den einen wichtigen übersehen hat. Nach anfänglichen Widrigkeiten, wird das Spiel leider rasch stromlinienförmig. Die Morde kommen in immer rascherer Abfolge und lassen nur wenig Zeit für Grübeleien. Wirklich schade, da das Spiel durchaus Einiges zu bieten hat (Soundtrack!), aber als Spiel eben nicht funktioniert. Auch hier würde ich mir ein Remake wünschen.
Broken Sword 2: The Smoking Mirror
Für mich eine vollkommen verkorkste Fortsetzung. Klar hat das Spiel seine Meriten. So ist der Beginn bis einschließlich der Rettung von Nicole phantastisch, filmisch und temporeich umgesetzt. Danach wird es aber platter und platter. Man hat zu keiner Zeit das Gefühl, dass sich die Macher sonderlich für ihr Story-Material erwärmen können. Ab der Landung in Südamerika wird es endgültig lächerlich und zusammenhangslos. Verschwunden ist auch dieser leise Humor, der den ersten Teil noch auszeichnete. Hier wird grundsätzlich mit dem Holzhammer drauf gedroschen (der Schlüpfer!). Auch das Piraten-Segment ist selten dämlich umgesetzt. Not my cup of tea.