„Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

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realchris
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von realchris »

Den Diamanten habe ich schließlich gefunden und das schon seit vielen Jahren.
Und die anderen bewegten sich mindestens im Edelsteinbereich. :-)

Es gibt so viele Menschen. Irgendwo muss man die Grenze ziehen. Alleine die intellektuelle Leistung
aus dem Rollenmuster auszubrechen und dem Typ ein Bier auszugeben ist schonmal ein guter Einstieg.
Das hat der Diamant gemacht.
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Beowulf

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Beowulf »

@Vainamoinen :
Weil's whataboutism ist und mit der Thematik nichts zu tun hat.
Aber natürlich doch. Der Begriff "Whataboutism" ist ein Begriff der erfunden wurde, um von der eigenen Verlogenheit abzulenken. Denn anstatt von einer angeblich moralisch höheren Position aus zu urteilen, könnte man sich doch auf gleicher Augenhöhe begegnen. Das wird aber nur in den seltensten Fällen gemacht.
Eva Herman klebt die braune Kacke am Schuh deshalb, weil sie in diese braune Kacke nun mal immer volle Soße reinlatscht.
Das "braune" sind eher deine vollkommen unhaltbaren Unterstellungen.
Und damit ist das Thema durch.
Ganz sicher nicht. Ich werde dir deine Bigotterie solange um die Ohren hauen wie es nötig ist. Es gibt keinerlei "Statistiken" über das Verhalten von Jörg Kachelmann, es gilt immer noch die Unschuldsvermutung. Wer aber ständig andere aufgrund ihres Geschlechtes beurteilt, der ist selber das Problem, nicht die Lösung.
Und das rituell und mit vollster Absicht. Das Erscheinen der unter dem gamergate-Regime "gamers are dead articles" fehlbenannten Veröffentlichungen hing etwa mehr damit zusammen, dass Anita Sarkeesian wegen höchst grafischen Drohungen unter Veröffentlichung ihrer Heimadresse am 27. August 2014 das Haus verlassen und das FBI einschalten musste. Der Konflikt schwelte da schon 11 Tage; der Name "gamergate" wurde überhaupt erst an diesem Tag geboren. Aber, natürlich, es war alles wegen Quinn, die laut gamergate reich war und mächtige Freunde hatte. Freunde, die ganze Internetforen nach ihrem Gutdünken zensiert haben sollen.
Das ist alles äußerst undurchsichtig. Und dass viele leere Drohungen im anonymen Internet aussprechen, das sollte niemanden verwundern. Viel wichtiger ist doch: Wie viele tatsächliche, körperliche Angriff gab es auf Zoe und Anita?
Als einige Journalisten meinten, dass das so ja nun nicht angehen könne und es irgendwie kein so gutes Bild auf die Spielkultur werfe, wenn alle naselang irgendwelche Frauen mit Todesdrohungen eingedeckt würden (auch nicht unbedingt so eine feministische Speerspitze) begann die größte und unehrlichste Hetzkampagne gegen die "korrupte" Spielepresse, die man sich vorstellen kann.
Und wieder werden ein paar Bekloppte (= Gamergate) mit der "Spielkultur" gleichgestellt. Geht's nicht mal eine Größe kleiner? Und wie sehen die Statistiken über Morddrohungen gegenüber Männer aus? Irgendwelche Vergleiche?
Quinn hat alle erdenklichen juristischen Möglichkeiten über Jahre ausgelotet, und von den Autoritäten jedesmal gehört: "Ja, dann gehen Sie doch nicht mehr ins Internet".
Nun, wie ich schon sagte: Soziale Medien meiden. Die Möglichkeiten der Richter gegen anonyme Internetschreiberlinge sind beschränkt. Hätte Quinn von einen Tag auf den anderen einfach beschlossen kein Twitter, Facebook & Co. zu lesen, wären alle Drohungen ins Leere gelaufen.
Schließlich hat sie sogar die rechtskräftige einstweilige Verfügung gegen ihren Stalker zurückgezogen, weil diese dem Stalker mehr nutzte als schadete.
Und womit begründest du diese wirre Behauptung?
Das ganze hatte, wie auch aus "Crash Override" überdeutlich wird, weniger mit einem patriarchalischen Justizsystem zu tun als vielmehr mit einem, das keine Ahnung hat, wie es mit dem Neuland Internet umzugehen hat. Menschen, die ihr helfen wollten, hat sie wohl gefunden im Justizsystem. Menschen, die ihr helfen konnten, nicht.
Das liegt nicht an der Unfähigkeit der Justiz, sondern an der Machtgier einzelner Unternehmen, die Anonymität zulassen um eine möglichst große Kundschaft zu erreichen. Das Internet ist weltumspannend, und man wird wohl kaum für alle Länder einen rechtlichen Konsens finden, der Richter zum Handeln ermächtigt. Ich kann nur wiederholen: Derartige Kommunikationsplattformen meiden wie die Pest. Zoe hat das wohl bis heute nicht kapiert, deshalb kannst du ja das ach so rührende Statement von ihr zitieren.
Beowulf

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Beowulf »

Übrigens, hier noch ein interessantes, meiner Meinung nach recht differenziertes Video über dieses Thema: https://www.youtube.com/watch?v=Oa6-p1iLJrs
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Uncoolman
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Uncoolman »

Was sind denn "grafische Drohungen"? Sowas wie Fotomontagen mit "Kopf ab"?
Mathilda: "Ich bin schon längst erwachsen. Ich werde nur noch älter."
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Vainamoinen
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Vainamoinen »

Beowulf hat geschrieben: 25.01.2018, 02:53Derartige Kommunikationsplattformen meiden wie die Pest.
"Derartige" heißt: Alle Internet-Kommunikationsplattformen. Ich weiß nicht genau, wo du deinen MRA-Müll herbeziehst, aber ich wette, es handelt sich primär um eine Internetkommunikationsplattform. Wenn da jemand unter Morddrohungen deinen Klarnamen und deine Adresse posten würde, völlig egal ob du den persönlich kennst oder nicht, ich bin sicher, du würdest einfach den Rechner ausmachen und keinen Gedanken mehr daran verschwenden. :|
Beowulf hat geschrieben: 25.01.2018, 02:53Hätte Quinn von einen Tag auf den anderen einfach beschlossen kein Twitter, Facebook & Co. zu lesen, wären alle Drohungen ins Leere gelaufen.
Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, was du mit "ins Leere laufen" meinst. Wie ich gestern bereits schrieb, hatte sich Quinn praktisch aus dem Internet verabschiedet. D. h. sie wurde durch terroristische Drohungen aus dem Internet – also einem völlig legitimen, völlig realen und für sie ausgesprochen wichtigen Kanal menschlicher sozialer Interaktion – vertrieben. Die Drohungen waren u.A. dazu geschrieben, genau dies zu erreichen.

  • Die Stimme war verstummt;
  • die Drohungen waren erfolgreich;
  • die Täter hochmotiviert.
Beowulf hat geschrieben: 25.01.2018, 02:53Nun, wie ich schon sagte: Soziale Medien meiden.
Zentral organisiert haben sich tausende* gamergate-Terroristen natürlich über Social Media, namentlich Internetforen wie reddit, 4chan und 8chan sowie recht zentral auch das Steam-Forum. Youtube? Ooooohh ja, auch Social Media. Diese Plattformen zu meiden, hätte Quinn rein überhaupt gar nichts gebracht. Im Gegenteil, die stille Beobachtung der Hetzer durch sie und ihre Freunde war eine wesentliche Notwendigkeit, um den nächsten Schlag vorauszusehen.

Es ist... ein bisschen paradox, in einem Social-Media-Kanal wieder und wieder das Vermeiden sozialer Medien zu predigen.
Beowulf hat geschrieben: 25.01.2018, 02:53Das liegt nicht an der Unfähigkeit der Justiz, sondern an der Machtgier einzelner Unternehmen, die Anonymität zulassen um eine möglichst große Kundschaft zu erreichen.
  • Die größten und populärsten Hetzer gegen Quinn und Sarkeesian operierten unter Klarnamen. Sie nutzten deren Schicksal zum Aufbau ihrer Marke. Und kassierten dafür nicht wenig.
  • Der größte Opferschutz liegt im kategorischen und systematischen Schutz der Anonymität.
  • Unternehmen drängen auf die Zerstörung der Anonymität. Facebook und Twitter vorneweg.
  • Je größer und skrupelloser das Unternehmen, desto mehr pochen sie auf Klarnamen.
Beowulf hat geschrieben: 25.01.2018, 02:53Die Möglichkeiten der Richter gegen anonyme Internetschreiberlinge sind beschränkt.
Und gleich nochmal: Die Möglichkeit der US-Richter gegen Internetschreiberlinge unter Klarnamen absolut genau so. Freie Meinungsäußerung undsoweiter. Chris?
Beowulf hat geschrieben: 25.01.2018, 02:53Und dass viele leere Drohungen im anonymen Internet aussprechen, das sollte niemanden verwundern. Viel wichtiger ist doch: Wie viele tatsächliche, körperliche Angriff gab es auf Zoe und Anita?

Ich freue mich für dich, dass du offenbar nie in ständiger, jahrelanger Angst vor einem gewaltsamen Übergriff leben musstest, ich fürchte nur, dieses enorme Privileg hat dich vollkommen blind dafür gemacht, wie viel an Lebensqualität man einbüßt, wie vereinnahmend diese Angst sein kann, und wie unfassbar lange sie nachwirkt. Wie eine relative Sicherheit nur durch eine extrem vereinsamende Zurückgezogenheit erreicht werden kann. Und als Gewaltopfer sage ich dir klipp und klar, dass du deine verharmlosende und relativierende Rhetorik gerne ganz für dich behalten kannst. Ich bin sie so satt und könnte jedesmal kotzen, wenn sie jemand auspackt, nur weil er nicht begreifen will, dass das Problem höchst real und absolut in den eigenen Reihen entstanden ist.

Die Geeksphäre kann in anderen Bereichen ebenfalls toxisch sein, aber in keinem anderen Bereich hat es einen dezidierten Amoklauf wie gamergate gegeben. Keine andere Entertainmentindustrie muss sich ins Schuldenbuch eintragen, dass tausende* ihrer Fans nach Strich und Faden an reinen Privatpersonen exakt das rhetorische Waffenarsenal testweise abgearbeitet haben, das Donald Trump die Präsidentschaft eingebracht hat. Keine. Die Fans keiner anderen Industrie waren so reif, so aufnahmebereit gegenüber rechten Verschwörungstheorien, so verzweifelt auf der Suche nach Fürsprache, dass sie der hanebüchenen Hetze eines Milo Yiannopoulos zugehört und seine infantile "Bilderberger des Gaming-Journalismus"-Dystopie nach Kräften durchs Netz getragen haben.

Und, ja, Zoë Quinn wurde von ihrem Stalker auch körperlich misshandelt, der durch die Verlagerung seiner Machtphantasie auf den Online-Raum 2014 ganz sicher nicht weniger Schaden anrichtete.

Der Gamer-Stereotyp hat seinen Grund, und den Grund habe ich in meiner letzten Antwort an neon auch teilweise umrissen. An diesen Drohungen ist genau gar nichts "harmlos" und auch nicht "alltäglich", auch und gerade nicht online.
Beowulf hat geschrieben: 25.01.2018, 02:53Und wie sehen die Statistiken über Morddrohungen gegenüber Männer aus? Irgendwelche Vergleiche?
Klaro. Männer werden im Internet weniger, aber weiterhin völlig inakzeptabel häufig und hyperbolisch angefeindet und bedroht. Von Männern, natürlich.
Uncoolman hat geschrieben: 25.01.2018, 12:39 Was sind denn "grafische Drohungen"? Sowas wie Fotomontagen mit "Kopf ab"?
Grafisch im Sinne von "Bilder vermitteln". Sowas wie Kopfkino, kannstenichtvergessen. Das da. (VORSICHT!) Völlig harmloses Zeug laut Beowulf, das man natürlich problemlos ignorieren kann.


* Ja, tausende Aktivisten. Das ist immer noch "wenig" im Vergleich zur den hunderten Millionen Gamern, die es gibt, aber es muss ja auch nur einer ins Schwimmbad kacken, damit das ganze Schwimmbad als kontaminiert geräumt werden muss.
realchris
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von realchris »

Du merkst, mit wem Du diskutierst. Außerdem versteht er nicht, was Du schreibst.
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Beowulf

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Beowulf »

Vainamoinen, werd mal erwachsen. Du instrumentalisierst das Schicksal einer Frau für deine Ansichten. Also nix MRA meinerseits, sondern Feministen-Müll deinerseits. Du hast bis jetzt KEIN EINZIGES Argument dafür gebracht, dass derartige Drohungen ausschließlich gegen Frauen gebracht werden. Man muss nur mal mit irgend jemanden auf irgend einer Internetplattform nicht einer Meinung sein, und schon hat man einen Stalker am Hals. Das kann jeden von uns jederzeit treffen. Ich bin auch schon auf diese Weise bedroht worden, ich habe da ganz deutlich gemerkt wie da jemand versucht hat meinen Wohnort heraus zu finden. Und dass ich ein Mann bin hat mir in dieser Hinsicht in keiner Weise genützt.
Man kann dumme und aggressive Menschen nicht bekehren, vor allem nicht im Internet. Also entweder hat man die Kontrolle über die Kommentare die man bekommt (so lassen große Youtuber ihre Kommentare moderieren), oder sperrt derartige Funktionen komplett.
Und nein, es ist nicht paradox HIER so etwas zu predigen... denn ich weiß sobald hier irgend jemand anfängt zu drohen, werden entsprechendes Konto und dessen Beiträge sofort gelöscht. Also versuch nicht erst, alle Internetplattformen über einen Kamm zu scheren.
Und deine restliche Heuchelei kannst du dir sowieso sparen. Wenn Herman und Kachelmann in den Medien öffentlich "hingerichtet" werden, dann interessiert dich das nicht... oder sie sind deiner Meinung nach sogar selbst daran schuld.
Es muss nur ein Idiot daherkommen und dich als Vergewaltiger oder Kinderschänder denunzieren. Was meinst du, wie schnell du dann ein paar "besorgte Bürger" vor der Tür stehen hast?

Unsere Welt ist nicht perfekt, und die Möglichkeiten sich gegen Stalking und Denunzierung zu wehren sind noch sehr beschränkt. Gerade im Internetzeitalter sehe ich das kritisch, für alle Bevölkerungsschichten und Geschlechter. Wenn ihr so schlau seid, dann könnt ihr ja Vorschläge dafür bringen wie man dem begegnen kann. Aber dies für "Feminismus" zu instrumentalisieren ist äußerst unfein und ist am Ende total kontraproduktiv.
Beowulf

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Beowulf »

Hier übrigens eine gutes Beispiel dafür, wie das linksversiffte Lumpenpack namens Journalisten Jagd auf Menschen macht:
https://www.msn.com/de-de/unterhaltung/ ... ar-AAv9g8c
Meinungsfreiheit ade.
Und hier mal ein Beispiel einer konservativen Journalistin, die sich wirklich mal um das zu scheren scheint was Frauen wollen:
https://www.youtube.com/watch?v=sLTLRdlYnkk
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Vainamoinen
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Vainamoinen »

Beowulf hat geschrieben: 26.01.2018, 00:14Du hast bis jetzt KEIN EINZIGES Argument dafür gebracht, dass derartige Drohungen ausschließlich gegen Frauen gebracht werden.
Das wäre ja nun auch falsch. Die Beowulf-Fantasien meines Arguments – die ja nun tatsächlich an den Strohmann gemahnen – können wir uns bitte sparen. Wohl habe ich mir angesehen, wie sich etwa die Verteilung der gamergate-Tweets an Zoë Quinn im Vergleich zu den Tweets an den Journalisten, mit dem sie geschlafen haben soll, aussieht. Ende 2014 sah die Verteilung so aus, dass Quinn 14x soviele Vorwürfe, Drohungen und sonstigen Hass bekommen hat. Natürlich hat der angeblich "korrupte" männliche Journalist so einiges an den Kopf geworfen bekommen. Vergleichsweise kam er allerdings sehr gut weg.

Die tief sitzende Frauenfeindlichkeit in der Gaming-Sphäre (der wir restlos alle angehören) lässt sich nicht nur ganz elementar daran feststellen, dass es darin überhaupt einen mit anderen narrativen Medien völlig unvergleichlichen Amoklauf auf Basis einer nur behaupteten privaten, für die Spielekultur gänzlich irrelevanten Promiskuität einer bis dato weitgehend unbekannten Spieledesignerin gegeben hat. Sondern u.A. auch daran, wer primär den ganzen rechten Hass abbekommen hat und wer nicht.
Beowulf hat geschrieben: 26.01.2018, 00:14Man kann dumme und aggressive Menschen nicht bekehren, vor allem nicht im Internet. Also entweder hat man die Kontrolle über die Kommentare die man bekommt (so lassen große Youtuber ihre Kommentare moderieren), oder sperrt derartige Funktionen komplett.
Wie es Anita Sarkeesian bei ihren "Tropes vs. Women"-Videos getan hat, nachdem es beim ersten unmittelbar eine vierstellige Anzahl von Hasskommentaren gegeben hat. Was gamergate-Befürworter ihr bis heute als Unwilligkeit, den "Gegenargumenten" zu begegnen, auslegen.

Notwendige Rekapitulation: Einen Kommunikationskanal zu verlassen/zu sperren, weil man dort angefeindet wird, kann keine Lösung für irgendetwas sein. Das ist erwünschtes Ergebnis, Ziel und Sieg der "Trolle" ebenso wie der Versuch, so lange zu hetzen, bis man selbst gesperrt/entfernt wird, um dann "Zensur" schreien kann.
Beowulf hat geschrieben: 26.01.2018, 00:14 Wenn Herman und Kachelmann in den Medien öffentlich "hingerichtet" werden, dann interessiert dich das nicht... oder sie sind deiner Meinung nach sogar selbst daran schuld.
Mehr Fantasien, die mit meiner Einstellung wie dem Thema nichts zu tun haben. Kachelmann interessiert mich sehr wohl, ich wünsche ihm das Beste, und ich empfand den reinen Ekel davor, wie Bild-Journalisten, darunter Schwarzer, den auf sehr wackligen Füßen stehenden Fall aufbauschten – und wie die Karriere Kachelmanns eigentlich auf die Anschuldigungen folgend umgehend endete.

Die sieben bis acht Prozent nachweislicher Falschbeschuldigungen interessieren mich ebenso wie die extrem hohe Dunkelziffer gar nicht erst angezeigter Vergewaltigungen. Für Frauen, die Falschbeschuldigungen erheben, empfinde ich nichts als Abscheu.

Deine Eva Herman interessiert mich nur insoweit, wie mich Phyllis Schlafly interessierte. Das sind alles nur schenkelklopfwürdige Thesen von ewig gestrigen... Ewig Gestrigen, dem berühmten schwedischen Molekularphilosophen... nein, Moment. Egal.
Beowulf hat geschrieben: 26.01.2018, 00:14 Es muss nur ein Idiot daherkommen und dich als Vergewaltiger oder Kinderschänder denunzieren. Was meinst du, wie schnell du dann ein paar "besorgte Bürger" vor der Tür stehen hast?
Die "besorgten Bürger" mit Tiki-Fackel und Mistgabel hätte ich als beschuldigter Vergewaltiger oder Kinderschänder nur vor der Tür stehen, wenn ich nicht-weißer Hautfarbe wäre. Aber ich verstehe schon, dass du da Angst hast, und ich verstehe den Widerspruch, in welchem die Unschuldsvermutung und der feministische Grundsatz, den Worten der Frau Glauben zu schenken, stehen. In einer Gesellschaft, in der sexuelle Gewaltverbrechen (gegen Männer und Frauen) knäpplichst unter der Hundertprozentmarke stehend von Männern verübt werden, hat die sicher (weiterhin!) gute und edle Unschuldsvermutung allerdings ein starkes Ungleichgewicht und damit Ungerechtigkeit ins Rechtssystem gebracht (nein Chris, wir brauchen keine Aufklärung bezüglich des Unterschieds Recht und gerecht :mrgreen: ). Damit müssen wir uns notwendig befassen.
Beowulf hat geschrieben: 26.01.2018, 00:14Gerade im Internetzeitalter sehe ich das kritisch, für alle Bevölkerungsschichten und Geschlechter. Wenn ihr so schlau seid, dann könnt ihr ja Vorschläge dafür bringen wie man dem begegnen kann. Aber dies für "Feminismus" zu instrumentalisieren ist äußerst unfein und ist am Ende total kontraproduktiv.
Wenn du Perspektiven benötigst, wie das Problem unter Kontrolle zu bekommen ist, wenn diese Perspektive frei von feministischer Philosophie sein soll, wenn diese Perspektive insbesondere auch die Situation von Männern miteinschließen soll, empfehle ich dir, Zoë Quinns Buch "Crash Override" zu lesen.
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Uncoolman
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Uncoolman »

Vainamoinen hat geschrieben:Die "besorgten Bürger" mit Tiki-Fackel und Mistgabel hätte ich als beschuldigter Vergewaltiger oder Kinderschänder nur vor der Tür stehen, wenn ich nicht-weißer Hautfarbe wäre.
Das glaube ich allerdings nicht. Inzwischen ist die allgemeine Nervenschwelle so gesunken, dass auch Beschuldigte weißer Hautfarbe keinen geschützten Sonderstatus mehr haben.
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von realchris »

Es ist ungerecht wenn man Opfer einer Straftat wird.
Es ist natürlich auch ungerecht, wenn ein Straftäter davon kommt.
Es ist aber viel ungerechter, wenn die Unschuldsvermutung nicht gelten würde und deswegen jemand aufgrund seines Geschlechts seiner Hautfarbe oder Herkunft schon verurteilt ist, es sei denn er kann selbst seine Umschuld beweisen, und womöglich unschuldig ins Gefängnis muss. Diese Form der Rechtssprechung hatten wir zur Zeit der Inquisition und das hat nichts mit Gerechtigkeit zu tun.

Ich produziere zu der Ungerechtigkeit der Tat zusätzlich die Ungerechtigkeit falscher Verurteilung. Im Prinzip vermehre ich die Ungerechtigkeit dadurch.

Natürlich muss die Gerechtigkeit Unschuldiger in einem gerechten Rechtssystem immer über dem Rachebedürfnis von Opfern stehen.
Wir müssen damit leben, dass 90 % der Einbrüche nicht geahndet werden, dass viele Vergewaltiger nicht verurteilt werden, dass viele Straftaten zu gering bestraft werden.

Ein Rechtssystem kann nur gerecht sein, wenn es verhindert, dass Unschuldige ins Gefängnis kommen. Und das beste Prinzip diese Fehlurteile zu minimieren, ist die Unschuldsvermutung. Das Prinzip, dass man dem Beschuldigten die Schuld nachweisen muss.
Natürlich kommen so in allen Straftaten viele davon. Aber wie gesagt. Die Bestrafung von Tätern, ist weniger wert als die Unversehrtheit von Unschuldigen. Das begangene Leid kann man nicht mehr ungeschehen machen. Und vor Gerecht hat eine Statistik nichts zu suchen. Ein Gericht muss jeden einzelnen individuell betrachten.

Es gibt eigentlich nur eine Sache, die man machen kann. Bessere Ermittlungsarbeit, bessere Methoden, höhere Strafen und ein Pressekodex, der potentielles Opfer und potentiellen Täter besser schützt, zumindest so lange, bis das Urteil gesprochen ist.
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Beowulf

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Beowulf »

Vainamoinen, einerseits scheinst du tief sitzende Wahnvorstellungen zu haben ("tief sitzende Frauenfeindlichkeit in der Gaming-Sphäre"), andererseits ist es vollkommen irrelevant, ob man die politische Einstellung der attackierten Personen teilt oder nicht. Aber in dieser Hinsicht scheinst du durch und durch egoistisch zu sein, schade. Und ich kenne viele Gamer, und kein einziger von denen ist frauenfeindlich. Ich habe das Gefühl, dass du dir in irgendeiner Form der Selbstgeißelung den Schuh der Frauenfeindlichkeit anziehen möchtest weil du gerne Computerspiele spielst, aber das ist vollkommen unnötig und realitätsfern.
Ende 2014 sah die Verteilung so aus, dass Quinn 14x soviele Vorwürfe, Drohungen und sonstigen Hass bekommen hat.
Ja was meinst du, wer in der Kachelmann-Affäre den meisten Shitstorm abbekommen hat: Kachelmann oder die Frau, die nachweislich gelogen hat? Denk da mal scharf drüber nach.
Einen Kommunikationskanal zu verlassen/zu sperren, weil man dort angefeindet wird, kann keine Lösung für irgendetwas sein.
Aber natürlich ist es die! Und wenn deutlich mehr Menschen schon vor Jahren den Grips und Anstand dazu gehabt hätten, wären nahezu unmoderierte Plattformen wie Facebook & Co. heutzutage relativ unbedeutend. Auf diese Weise nimmt man Trollen ihr liebstes Spielzeug einfach weg.
Die "besorgten Bürger" mit Tiki-Fackel und Mistgabel hätte ich als beschuldigter Vergewaltiger oder Kinderschänder nur vor der Tür stehen, wenn ich nicht-weißer Hautfarbe wäre.
Das glaubst aber auch nur du in deiner kleinen bunten Feministen-Propaganda-Welt. ^^
Wenn du Perspektiven benötigst, wie das Problem unter Kontrolle zu bekommen ist, wenn diese Perspektive frei von feministischer Philosophie sein soll
... dann bekomme ich sie ganz sicher nicht von dir, danke.
Beowulf

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Beowulf »

@realchris: Richtig, mit dieser Unzulänglichkeit des Rechtssystems müssen wir zurecht kommen, damit nicht noch mehr Unrecht geschieht.

@Vainamoinen : Übrigens, was die angebliche Ewig-Gestrigkeit bestimmter politischer Ansichten angeht, könnte ich das auch über gewisse Formen des Feminismus sagen. Fakt ist, dass immer mehr Ehen zerbrechen und Kinder immer mehr vom Staat "aufgezogen" werden. Fakt ist auch, dass die Doppel-und Dreifachbelastung von Familie, Beruf und Haushalt viele Frauen über die Maßen strapaziert... und diese von vielen auch überhaupt nicht gewollt ist. Ich denke schon, dass viele Frauen sich gerne auf Familie und Haushalt konzentrieren wollen, die ökonomischen Umstände dies aber nicht zulassen. Ich verwende dabei übrigens bewusst das Wort "ökonomisch" anstatt "sozial", denn letzteres wird gerne falsch gebraucht. "sozial schwach" wird mit "arm" gleichgesetzt, wobei die eigentlichen Bedeutungen total unterschiedlich sind. Es sind doch die reichen Menschen, die oft sozial schwach (also egoistisch) sind. Aber das nur mal so nebenbei.
Dieser Videobeitrag fasst das gut zusammen: https://www.youtube.com/watch?v=sLTLRdlYnkk
Bitte genau ansehen und verstehen, die 8,5 Minuten könnt ihr sicherlich gerade noch erübrigen, oder? ;)
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Vainamoinen
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von Vainamoinen »

Beowulf hat geschrieben: 27.01.2018, 15:26einerseits scheinst du tief sitzende Wahnvorstellungen zu haben ("tief sitzende Frauenfeindlichkeit in der Gaming-Sphäre")
Wir müssen gamergate in Paralleluniversen verbracht haben. Was mich nicht überrascht: Wer mit der erzfalschen "das waren halt nur einige wenige Schreihälse"-Theorie kommt, aber ignoriert, welche Armeen der Mob allein durch die infantile Breitbart-Verschwörungstheorie von der organisiert-korrupten Spielepresse rekrutieren konnte, wird dieses Phänomen nie analysieren oder gar begreifen (wollen).
Beowulf hat geschrieben: 27.01.2018, 15:26Auf diese Weise nimmt man Trollen ihr liebstes Spielzeug einfach weg.

Man überlässt es ihnen.

Ein mikroskopischer Unterschied. :roll:

Sicher, das "löst" das Problem. Aber wenn du glaubst, der Vorschlag käme von dir...

Bild

Geiler Lösungsansatz. Also, wenn dir deine Mutter irgendwann mal gesagt hat: "Wenn dich jemand provoziert, geh einfach weg, der hört dann schon auf": Das war aus reiner Hilflosigkeit geborener Schwachsinn. Haste selbst gemerkt, ne? :|
Beowulf hat geschrieben: 27.01.2018, 15:26Selbstgeißelung

Offenbar wird Selbstreflektion zur Selbstgeißelung, wenn man sich keine 1,0 gibt. Das ist ein übliches Argumentationsschema von 'Männerrechtlern', die nicht begreifen möchten, wieso man sich gedanklich überhaupt mit seinen eigenen Vorurteilen auseinandersetzen sollte. Das wird als immer als Schwäche begriffen, als Unterordnung, und natürlich als Verrat am eigenen Geschlecht ausgelegt.

Ich bin dir keine Rechenschaft für meine Selbstreflektion schuldig, nur weil wir beide einen Schwanz in der Hose haben.

Zu dem übrigen Kram, insbes. auch zu allgegenwärtigen misogynen Gesellschaftsnormen (hier: Prävalenz frauenfeindlicher Paarungsriten bei Männern und Frauen), zur einzigartigen Anfälligkeit der Spielekultur für den Amoklauf gamergates sowie zum Ansatz einer Begründung für diese Anfälligkeit habe ich oben bereits einiges gesagt. Das Thema erschöpft sich damit natürlich nicht, aber ein Aufgreifen der Punkte erübrigt sich, wenn du ohnehin nicht zuhörst.

Beowulf hat geschrieben: 27.01.2018, 16:27Ich denke schon, dass viele Frauen sich gerne auf Familie und Haushalt konzentrieren wollen, die ökonomischen Umstände dies aber nicht zulassen.
Völlig verkehrt ist das nicht. Nur muss man hier ein Zusammenspiel sehen.
As manufacturing jobs are lost, there are also increases to mortality in men aged 18 to 39, Dorn says, with more deaths from liver disease, indicative of alcohol abuse; more deaths from diabetes, related to obesity; and lung cancer, related to smoking—not to mention drug overdoses. (These "deaths of despair" have taken over a million American lives in the past decade.) Ofer Sharone, a sociologist at the University of Massachusetts, has found that while Israelis blame the system when they can't find a job, Americans see themselves as flawed when they can't find work, which sounds a lot like perfectionism. And remarkably, half of unemployed men in the U.S. are on some sort of painkiller. Unremarkably, all that makes long-term monogamy less appealing. "This is consistent with the notion that males become less attractive partners because they have less money and start doing drugs," Dorn says.
http://www.businessinsider.de/why-ameri ... ?r=US&IR=T

Eine Theorie, die dir als Kapitalismuskritiker eigentlich ganz gut passen sollte, soweit. Jobs in Männerdomänen sind akut von der Automatisierung bedroht, während die explodierenden Jobs in der sozialen/Frauendomäne boomen. Sie geben Frauen eine Perspektive der Unabhängigkeit, aber aufgrund beschissener Bezahlung kaum die Möglichkeit des zusätzlichen Mutterseins. Beides gemeinsam gewährt ihnen die Gesellschaft nicht, die stark im traditionellen Bild verhaftet ist. Unterdessen kommen sich amerikanische Männer aufgrund ihres stereotypen starken, unabhängigen Ernährer-Rollenbilds zunehmend minderwertig vor – und flüchten sich u.A. in Drogen. Womit sie als Partner für Frauen zunehmend unattraktiv werden.

PS: Kachi geht's gut. Hat den letzten Prozess gewonnen, zumindest einen Hauch der Gerichtskosten wieder zurückbekommen, eine neue Freundin hat er auch, aber das Trauma sitzt natürlich. Die Frage, wer mehr angefeindet wird, ist natürlich mit Kachelmann zu beantworten, da er sich gottlob dazu entschieden hat, auch weiterhin im Rampenlicht zu stehen. Die Ex-Freundin ist von der Bildfläche verschwunden. Die öffentliche Meinung hat sich durchaus dem Gericht angeschlossen (verurteilt wegen Falschbeschuldigung). Glaubst du, die kann in ihren alten Job zurück? Als Radiomoderatorin? Hat in den letzten zwei Jahren überhaupt ein halbwegs bekannter Journalist außerhalb der Bild-Zeitung überhaupt irgend ein Pamphlet geschrieben, welches dem mutmaßlichen Opfer noch Glauben schenkt? "Neuer Freund" dürfte auch ziiiiemlich schwierig werden für die Dame.
realchris
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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Beitrag von realchris »

Dass Heiraten generell weniger attraktiv ist, das ist unbestritten. Übrigens auch und wahrscheinlich besonders für Männer.
Und für immer noch sehr traditionelle Länder wie USA, China, Japan etc. kann ich mir tatsächlich vorstellen, dass Männer noch ein Problem damit haben, weniger zu verdienen als ihre Frau.

Ich sehe das aber für nordwest Europa nicht, zumindest nicht für die junge Generation.
Also ich kenn keinen - gebildetes Umfeld -, der damit ein Problem hätte oder sich in Drogen und Suff gestürzt hat.

Wenn man den Artikel liest, ist das weitgehend nur eine auf die Zukunft gerichtete Theorie und vielleicht will der TYp auch damit einen Diskurs starten.
Also, was die Care-Berufe angeht, ist es Mathematik, warum die Löhne hier nicht steigen werden. Die Überalterung der Gesellschaft.
Gerade der Pflegeberuf wird Opfer der Automatisierung werden. Die Asiaten arbeiten da gerade aktiv dran. Pflegeroboter, die mit den Patienten kommunizieren und den größten Teil erledigen sollen. Auch weiß man, dass Männer wie Frauen ab einem bestimmten Bildungsstand entweder keine Lust auf Kinder haben oder maximal 1 Kind haben wollen. Je besser es einer Gesellschaft geht, desto weniger Kinder. (Frankreich ist da noch kulturell eine Ausnahme). Ich denke aber, der Trend steht auf Egoismus. Die Medizin wird immer stärker Digitalisiert, so dass auch Sprechstundenhilfen und Krankenschwestern Jobs verlieren werden. In Zukunft werden alte Menschen rationalisiert gepflegt oder besser verwaltet werden, weil es schlicht zu wenig Personal geben wird. Und die vielen Menschen, meist Frauen, die Geisteswissenschaften studieren, werden einfach in einer kapitalistischen Welt nicht benötigt. Ein großer Teil meiner ehemaligen Kommilitonen_Innen, suchen noch immer oder sind sogar arbeitslos gemeldet. Die landen dann meist schlecht bezahlt in der Sozialarbeit, eil sie kein Sowi sondern Germanistik studiert haben und gegenüber den SOWI's schlechter dastehen.

Eine meinte, es wäre ein kluge Idee ihren Master abzubrechen und eine DAF-Zertifizierung zu machen. Der Anlass waren die Flüchtlinge.
Viele, die das gemacht haben, werden teilweise jetzt schon in die Realität zurückgeholt und sitzen wieder ohne Job da. Weil die Regierungen alles dafür tun, dass Flüchtlinge bald keine Chance mehr haben, Europa überhaupt zu erreichen und weil sie wieder gegen ordentlich ausgebildetes Lehrpersonal ausgetauscht werden.

Ich bezweifle, dass die CARE-Theorie des guten Mannes aufgehen wird. Es werden viel weniger Menschen in diesem Bereich arbeiten und der Beruf wird eher ein technischer werden.

Und er bedenkt nicht, dass gerade die Automatisierung wieder jede Menge neue Jobs schafft, die "klassisch" männlich besetzt sind.

Informatik, bio-chemie-technische Berufe und Digital Natives werden de bestbezahlten Jobs sein. Daneben noch klassisches Handwerk.

Allerdings werden die meisten Wirtschaftsberufe überflüssig. Eine Börse kann man z.B. 100% digital laufen lassen.


Und Care-Berufe werden in einem kapitalistischen System immer unterbezahlt sein, weil der Mensch hier nichts zählt. Die Pflege eines alten Menschen zählt wirtschaftlich gesehen nicht, weil ein nicht mehr produktiver Mensch im Kapitalismus "überflüssig" oder "wertlos" ist. Interessant ist nur derjenige, der ein großes Vermögen angehäuft hat, was man als Pflegewirtschaft abwirtschaften kann und da Pflegeberufe somit weitestgehend durch die Solidargemeinschaft getragen werden, wird diese daran interessiert sein, Pflege möglichst billig zu bekommen. Wenn in Zukunft alle in Pflegeberufen arbeiten, gibt es schlecht das Geld nicht, das zu finanzieren.

Und die, welche sich noch echte Menschen in ihrer Bubble leisten können, sind reiche weiße Männer und Frauen.
Und wenn diese wenigen super bezahlten Pflegekräfte so angesehen werden, dann werden das natürlich auch Männer machen
wollen.
Meine Top 5 von Spielen, Stand für August 2018: 1.) DOTT 2 Fangame • 2.) Thimbleweed Park • 3.) The Last Of Us • 4.) Resident Evil 7 • 5.) Little Nightmares
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