GOG in Nöten?

Hier geht es einfach nur um Adventures!
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Kikimora
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Re: GOG in Nöten?

Beitrag von Kikimora »

Getroffene Hunde bellen.

Natürlich hat man das "Recht", auf Konsum zu verzichten. Was ich wirklich so richtig ekelhaft finde, ist die Arroganz, mit der das teilweise vollzogen wird. Man hält sich für einen besseren Menschen ("ausschließlich die anderen sind Schuld", nie und nimmer der Kunde, vor allem nicht ich mit meinem Boykott, weil es mir gar nicht um den erzählerischen Inhalt, sondern NUR um die Verpackung zum Sammeln geht), wenn man nur Spiele in Pappkartons und auf Plastikscheiben kauft. Yay, dabei entsteht ja auch überhaupt kein Verpackungsmüll, und sei es nur der für den Versand, falls man nicht das Glück hat, in einer Stadt zu wohnen, in der man so etwas ohne Versand erwerben kann. Und sonst am besten noch mit nem Auto in eine andere Stadt fahren und es da kaufen. ;)

Hier war nicht die Rede davon, dass es nur um Steam gehe. GOG und Itch sind mindestens genauso wichtig und ich lege gerade itch anderen (Indie-)Entwicklern auch immer wieder gerne ans Herz. Ansonsten natürlich auch Humblebundle.

Wer digitale Spiele aus Arroganz oder Egoismus komplett boykottiert, dem entgeht dann eben auch die Möglichkeit, die egoistische Unterhaltung mit etwas Altruismus zu verbinden und zusammen mit dem Spielekauf gleich auch noch anderen Menschen etwas Gutes zu tun, die an solchen Luxus wie Computerspiele nicht einmal denken können. Sei es via HumbleBundle oder via Steam mit einem Spiel wie "Change: A Homeless Survival Experience" (die spenden einer britischen Obdachlosenorganisation einen Anteil dessen, was jeder Spieler für ihr Spiel bezahlt).

Klar, spenden kann man auch unabhängig vom Spielekauf, und das tun bestimmt auch alle, die viel Geld für Boxed Games ausgeben würden, würde es sie noch geben. Oder können es sich leider nicht leisten. Natürlich sind diese mit Computerspielkäufen verknüpften Spenden auch nicht transparenter als andere Kanäle.

Abgesehen davon entgehen einem damit wirklich schöne Spiele auch von Indie Entwicklern und es ist nunmal Tatsache, dass die Produktion von Boxen ein Risiko ist, das eben nicht jedes kleine Studio auf sich nehmen kann.

Und wenn der Wert eines Spiels am Ende daran gemessen wird, ob es in einer Verpackung aus Plastik steckt oder die Kopie, die man erwirbt, nur aus nicht greif-, nicht sammel- und nicht verkäuflichen Daten besteht, dann finde ich das einfach nur traurig.
Das ist das selbe Problem wie bei Leuten, die meinen, sie könnten ebooks ja ruhig mordkopieren, denn die seien ja im Gegensatz zu gedruckten Büchern gar nichts wert. "Scheiß" auf die jahrelange Arbeit der Autoren, die da drinsteckt, ganz egal in welcher Form das Werk am Ende daher kommt.
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MalBlock
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Re: GOG in Nöten?

Beitrag von MalBlock »

Ganz recht, getroffene Hunde bellen. Der Spruch ist zu handhaben wie ein Bumerang :D

Letztlich entscheidet die Nachfrage. Denkt das Angebot diese nicht ab, dann wird sich das Angebot nicht durchsetzen. Konsum kann man nicht mit philosophischen Grundsatzdiskussionen oder dem altruistischen Zeigefinger ankurbeln.

Natürlich sind die Schaffenden sehr daran interessiert Ihre Werke gut zu verkaufen um für Ihre Arbeit entlohnt zu werden. Doch dann muss diese Arbeit auch auf eine existierende und ausreichend große Zielgruppe ausgerichtet werden.

Mir persönlich geht es sicher nicht um die Förderung von Indiestudios oder Studios im Allgemeinen. Ich kaufe gerne gute Spiele. Solange sie frei von DRM sind dürfen sie sowohl physisch oder auch digital vertrieben werden. Wird nichts für mich produziert, dann kaufe ich nichts. Vermutlich handelt die überwiegende Masse an Kunden so. Märkte sind immer in Bewegung und im Wandel begriffen. Egal ob Tulpenzwiebeln, Hufeisen oder Spiele.
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Kikimora
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Re: GOG in Nöten?

Beitrag von Kikimora »

Jeder "malt" sich eben selbst sein Bild, das ihm gefällt, von Menschen, die er nicht kennt ... ich jedenfalls bin kein Indie-Entwickler, der rumheult, falls du das angenommen hast.
Stell dir vor, es gibt auch Leute, die schauen über ihren Tellerrand.

Zum Thema "ich will die Entwickler nicht durch den Kauf des Spiels fördern, sondern will gut und qualitativ unterhalten werden" - wie gesagt, Egoismus als Spielekaufgrund. Ist ja ok. Nur lese ich eben öfter, dass dann herumgequäkt wird "Das Spiel ist ja sooo interessant und sieht so toll aus und ich hätte es so gerne gekauft, aber nur in einer Kiste!!!"
das hat dann eben nichts damit zu tun, dass mich das Spiel oder seine Qualität an sich nicht interessiert hätte - es wird allein nur noch an der Verpackung festgemacht und das finde ich persönlich (um meine subjektive Meinung eben nicht als allgemeine Tatsache hinzustellen, wie andere es hier gerne tun) albern.
Solche "Nicht-Spieler" haben tolle Adventures gar nicht verdient, könnte man auch sagen - Pech für sie.
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Uncoolman
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Re: GOG in Nöten?

Beitrag von Uncoolman »

mudge hat geschrieben: 15.03.2019, 22:33 Aussagen wie: Wer kein Steam nutzt, mag keine (oder gar: tötet damit) Adventures empfinde ich als traurig wie enorm falsch.

Das ist hoffentlich (!) nicht ernsthaft gemeint.... :shock:
Da es Adventure-Spiele nur noch mit Anbindung gibt und zu großen Teilen auch nicht mehr physisch, bedeutet der Verzicht darauf naturgemäß eine Abkehr vom Adventure. Ich finde diese Aussage ganz und gar nicht absurd, sondern sie beschreibt ganz exakt die Situation.

Vielleicht kenne ich mich nicht aus, aber wenn ich ein Spiel kaufe, möchte ich es, wo und wann ich will, installieren und spielen können. Ganz ohne Internet und ohne Account. Und ich habe jeweils 5-8 GB von jedem Spiel auch nicht ständig auf der Platte, sondern auf DVDs abgelegt.

Die Panik, die einige verbreiten, in dem sie "schnell noch alles runterladen", bevor GOG den Bach runtergehen soll (was auch nur ein Gerücht ist), ist absolut nicht vertrauenserweckend, was solche Plattformen betrifft. Vielleicht irre ich mich ja, was Abhängigkeit von der Verfügbarkeit betrifft, aber die Abschaltung der Adobe-Aktivierungen fand ich bereits zum Kotzen (gottlob boten sie das ganze 5 GB-Paket mit eigener Seriennummer dann doch noch zum Download an).

Mir ist die Qualität der Boxen egal. Ich möchte einen physikalischen Datenträger, der immer und überall neu installierbar bleibt (natürlich, bis die Hardware zu alt geworden ist). Dazu reicht mir eine DVD mit einem simplen Cover drauf. Schließlich brenne ich mir von Programm-Dateien auch eine Backup-Scheibe.
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Sternchen
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Re: GOG in Nöten?

Beitrag von Sternchen »

Ich habe immer noch Kartons von Spiele die ich mit Karton gekauft habe, kann aber jeddoch verstehen wenn jemand virtuelle Spiele kauft, aus Platzgründen.
Egal ob man sich für Spiele auf Dvd oder zum downloaden entscheidet, das Spiel sollte schlussendlich einen Freude machen, eine Streitfrage was prinzipiell besser sei halte ich für sinnlos sry.
Jedem das seine.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.


Menschen und Dinge verlangen verschiedene Perspektiven. Es gibt manche, die man aus der Nähe sehen muß, um sie richtig zu beurteilen, und andere, die man nie richtiger beurteilt, als wenn man sie aus der Ferne sieht.

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Re: GOG in Nöten?

Beitrag von MalBlock »

Uncoolman hat geschrieben: 16.03.2019, 02:03 Ich möchte einen physikalischen Datenträger, der immer und überall neu installierbar bleibt (natürlich, bis die Hardware zu alt geworden ist). Dazu reicht mir eine DVD mit einem simplen Cover drauf. Schließlich brenne ich mir von Programm-Dateien auch eine Backup-Scheibe.
100%ige Sicherheit gibt es nicht, das wissen wir beide. Aber ich sehe es genau so wie Du, ich möchte die möglichst "volle" Kontrolle über das Endprodukt Spiel haben. Retail-/Boxed-Spiel ohne DRM oder digitaler Vertrieb ohne DRM ist für mich beides ok. Ich kann beides n-fach sichern und ohne großartige Einschränkungen.

Die Abkehr von den physischen Boxen betrifft im übrigen alle Genres und nicht nur das Adventuregenre. Kann man u.a. hier nachlesen. Tendenz steigend.

Ich persönlich glaube einfach das sich die Masse nicht für Adventures interessiert. So wie das Simulationsgenre und einige Arcade-Subgenre sind auch die Adventures nur noch ein Nischengenre. Damals war das Verhältnis der Käufer von Advenures in Relation zur Summe der potentiellen Käufer vermutlich deutlich höher als das heute der Fall ist. Dadurch wird der Markt für Entwickler viel unattraktiver.
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uwero
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Re: GOG in Nöten?

Beitrag von uwero »

@MalBlock
Box Versionen für den PC sind so gut wie ausgestorben, da gebe ich dir Recht. Steam hat
daran sicherlich seinen Teil dazu beigetragen. Aber Box Versionen im Konsolenbereich
verkaufen sich nach wie vor sehr gut. Selbst kleinere Produktionen schaffen es in die Box.
Dank Limited Run und Co. schaffen es sogar Indie-Spiele in die Box, wenn auch nur
limitiert.
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Möwe
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Re: GOG in Nöten?

Beitrag von Möwe »

uwero hat geschrieben: 16.03.2019, 12:12 Aber Box Versionen im Konsolenbereich verkaufen sich nach wie vor sehr gut.
Woran liegt das? Was ist Limited Run und Co.?
Was läuft da anders als im Adventure-Bereich? Oder liegt es vielmehr an der größeren Menge an Spielern?
Es ist, wie es ist, aber es wird, was du draus machst.
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Cohen
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Re: GOG in Nöten?

Beitrag von Cohen »

Möwe hat geschrieben: 16.03.2019, 12:33 Was ist Limited Run und Co.?
Was läuft da anders als im Adventure-Bereich? Oder liegt es vielmehr an der größeren Menge an Spielern?
"Limited Run Games" ist ein kleiner Publisher, der sich darauf spezialisiert hat, erfolgreiche Indie-Download-Spiele zu lizensieren und in kleiner Auflage zu Preisen von $25 - $70 Dollar (plus Versandkosten) als Boxen anzubieten und zu versenden.

https://limitedrungames.com/collections/games
https://limitedrungames.com/collections/nintendo
https://limitedrungames.com/collections/sold-out

Für Sammler eine tolle Sache, besonders auch wegen der Limitierung... aber dafür auch 15 - 50 Dollar über dem Preis der reinen Download-Version des jeweiligen Spiels.

Beispiel "The Escapists" für die Nintendo Switch, nur noch bis heute bei LRG bestellbar.

Ca. 40 Euro (45 US-Dollar) inklusive Versand für das Spiel auf Modul in einer simplen Plastikhülle ohne weitere Dreingaben, und vermutlich kommen beim Import noch ca. 7,50 Euro Einfuhrumsatzsteuer obendrauf... also insgesamt 47,50 €.

Derzeitiger Preis der eShop-Version: 7,49 Euro, also 40 Euro weniger (bzw. 1/7 der limitierten Version).

Bild

Muss jeder selbst wissen, ob ihm/ihr dieser Aufpreis für eine Version auf Datenträger und mit Plastikverpackung wert ist. Immerhin scheinen die meisten limitierten Versionen eher an Wert zu gewinnen als zu verlieren.
Multi-Gamer: PC + PCVR, PS5 + PSVR2, Xbox Series X, Steam Deck OLED, Switch OLED, iPads, WiiU, 3DS, PSVita, ..., N64, PS1, SNES, Amiga, C128, Atari
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Re: GOG in Nöten?

Beitrag von Kikimora »

Ich finde diese Reihenfolge besser. Also wenn Spiele zuerst nur digital verfügbar sind und erst/nur wenn sich abzeichnet, dass das Spiel begeistern kann - wird ggf. ein Datenträger nachgereicht. Zumal dann auch die Chance besteht, dass man dann auf dem Datenträger eine gepatchte Version bekommt, die nicht mehr die sehr wahrscheinlichen Kinderkrankheiten der ursprünglichen Releaseversion besitzt.

Wenn ich die Wahl habe zwischen einer kopiergeschützten Datenträgerversion (also die grässlichen Kopierschutzmaßnahmen die man von früher so kennt - wie es heute ist, weiß ich nicht, weil ich schlicht keine Datenträger mehr kaufe) und einer drm-freien Digitalversion, würde ich jedenfalls immer zu letzterer greifen.

Datenträger können auch zerstört werden, gestohlen werden oder sonstwie verloren gehen. Und wenn es darum geht, dass die mit neueren Betriebssystemen mal nicht mehr funktionieren, wird eine digitale Version vielleicht noch gepatcht, aber die auf dem Datenträger ist, wie sie ist - und dann bin ich doch wieder auf separate Patches angewiesen.
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Re: GOG in Nöten?

Beitrag von elfant »

Cohen hat geschrieben: 15.03.2019, 21:29 Wird die Qualität eines Spiels besser oder schlechter, indem man das Spiel in eine billige Plastikbox oder Pappbox packt?
Ja und Nein. Eine physische Version stellt natürlich heute ein höheres Risiko da und damit dann auch die Aussage des Verlegers, daß sich dieses Risiko lohnt. Er hat allerdings auch heute noch andere Vorteile, welche sich auch bei grottigen Spielen lohnen könnten wie eine größere Sichtbarkeit im Massenmarkt. Dennoch bin ich der Überzeugung, daß kein Verlag das Risiko eingegangen wäre ein "Spiel" wie Alaska in eine "billige Plastikbox oder Pappbox" zu packen und denke das es auf einen Großteil der über 9000 2018 auf Steam veröffentlichenten Spielen zutrifft.
aeyol hat geschrieben: 16.03.2019, 00:06Getroffene Hunde bellen.
Als Schwein quicke ich eher. :wink:
aeyol hat geschrieben: 15.03.2019, 20:14 Das stimmt. Je mehr sich abkehren, weil sie Steam & andere "boxlose" Spiele boykottieren, desto weniger Entwickler werden es sich leisten können, überhaupt noch Adventures zu produzieren, wenn sie schon keine Boxen finanzieren können aufgrund der kleinen Zielgruppe.
Dies ist in Maßen ein Fehlschluss. Eine Abweichung der Menge, auch in einem heutigen Nischengenre, als Niedergangsgrund anzuführen, sehe ich schon zweifelhaft. Alleine schon die deutlich gestiegende Marge sollte dem deutlich entgegenwirken.
aeyol hat geschrieben: 16.03.2019, 00:06 Natürlich hat man das "Recht", auf Konsum zu verzichten. Was ich wirklich so richtig ekelhaft finde, ist die Arroganz, mit der das teilweise vollzogen wird. Man hält sich für einen besseren Menschen ("ausschließlich die anderen sind Schuld", nie und nimmer der Kunde, vor allem nicht ich mit meinem Boykott, weil es mir gar nicht um den erzählerischen Inhalt, sondern NUR um die Verpackung zum Sammeln geht), wenn man nur Spiele in Pappkartons und auf Plastikscheiben kauft. Yay, dabei entsteht ja auch überhaupt kein Verpackungsmüll, und sei es nur der für den Versand, falls man nicht das Glück hat, in einer Stadt zu wohnen, in der man so etwas ohne Versand erwerben kann. Und sonst am besten noch mit nem Auto in eine andere Stadt fahren und es da kaufen. ;)
Es ist durchaus interessant zu sehen, wie die eigene Argumentation gegen einen selbst gerichtet wird aus einer anderen Perspektive. Meine Perspektive bindet zum Beispiel immer den lokalen Handel mit ein, welchen Du außen vorlässt.
Und google mal bitte das Wort "Boykott".
aeyol hat geschrieben: 16.03.2019, 00:06 Wer digitale Spiele aus Arroganz oder Egoismus komplett boykottiert, dem entgeht dann eben auch die Möglichkeit, die egoistische Unterhaltung mit etwas Altruismus zu verbinden und zusammen mit dem Spielekauf gleich auch noch anderen Menschen etwas Gutes zu tun, die an solchen Luxus wie Computerspiele nicht einmal denken können. Sei es via HumbleBundle oder via Steam mit einem Spiel wie "Change: A Homeless Survival Experience" (die spenden einer britischen Obdachlosenorganisation einen Anteil dessen, was jeder Spieler für ihr Spiel bezahlt).
Der Zynismus Deiner Aussage ist wahrscheinlich nicht beabsichtig oder?
Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt. - Joseph Rudyard Kipling (1865 - 1936)

Bitte nicht für geistig normal ansehen. Entweder versuche ich gerade humorvoll zu sein oder der Hammer hat wieder einmal den Dachstuhl beschädigt.

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Re: GOG in Nöten?

Beitrag von Kikimora »

Ich bin ein zynischer Mensch.

Was den - deiner Meinung nach - Fehlschluss betrifft: Es ist *ein* Grund, sicher nicht der einzige. Und den lokalen Handel habe ich nicht außen vor gelassen. Natürlich ist es gut, wenn man lokale Geschäfte damit auch "mit am Leben hält". Aber soviel trägt da ein Adventure, das eh nur vergleichsweise wenige Leute interessiert, auch wieder nicht bei.
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Re: GOG in Nöten?

Beitrag von Uncoolman »

Konsolenspiele bleiben einfach sehr lange sehr teuer. Eine PS4-Box kostet in der Regel 50-70 Euro, und das für lange Zeit. Danach wandern die älteren Spiele zwar in den „Billiger“-Bereich, aber unter 25 Euro fällt es selten. Darauf muss man oft ein bis zwei Jahre und länger warten. Wer also die Macht hat, die Preise zu diktieren, und Sony und co. haben die Macht, kann eben die Preise diktieren. Fertig! Die Spieler sind so heiß darauf, den neuesten Shooter möglichst schon gestern zu kaufen und als Erster zu spielen, dass Vernunft ausgeschaltet wird. Schwarzkopien sind faktisch unmöglich, seit BlueRay sowieso, und durch Online-Anbindung tun die Marktführer ihr übriges. Und eine „Box“ im Sinne von früheren PC-Spielen ist es sowieso nicht, sondern nur ein Case mit einem Merkblatt für Epilepsiekranke und einem Faltblatt für die Controllertastenbelegung (Ironiemodus).
Aber auch dort setzt sich mehr und mehr das rein digitale Format durch. Bonuslevels und ganze Spiele sind nurmehr ohne Karton zu kriegen.
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Re: GOG in Nöten?

Beitrag von elfant »

aeyol hat geschrieben: 16.03.2019, 14:53 Was den - deiner Meinung nach - Fehlschluss betrifft: Es ist *ein* Grund, sicher nicht der einzige. Und den lokalen Handel habe ich nicht außen vor gelassen. Natürlich ist es gut, wenn man lokale Geschäfte damit auch "mit am Leben hält". Aber soviel trägt da ein Adventure, das eh nur vergleichsweise wenige Leute interessiert, auch wieder nicht bei.
Ok dann habe ich es wohl als generelle Aussage missverstanden.
Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt. - Joseph Rudyard Kipling (1865 - 1936)

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Re: GOG in Nöten?

Beitrag von Haremhab »

Eminin hat geschrieben: 27.02.2019, 14:19 Wir dürfen bei all dem nicht vergessen, dass hinter GOG.com die gleichen Leute stehen, die den Witcher entwickelt haben. Ich denke, so lange CDPR weiterhin [sehr] gute Spiele produziert, wird es auch GOG.com als Plattform geben; allein schon, weil auf diesem Wege die 12 - 30% Provision für Steam & Co. entfallen. Und mit Cyberpunk 2077 stehen die Anzeichen ganz gut, dass es wieder einen großen Push geben wird. Auf der anderen Seite können wir daraus ableiten, dass GOG.com als reine Indie- & OG-Platform nicht wirklich profitabel ist.
So siehts tatsächlich aus, solange CDPR Erfolg mit seinen Spielen haben wird (Stichwort Cyberpunk 2077), solange wird es auch GOG.com geben! Ein Punkt wurde hier aber nicht angesprochen: die Anzahl der Mitarbeiter. So gab es bereits 2015 an die 80 Mitarbeiter @Gog.com, aktuell mit Stand 2019 sind es wohl weit mehr als 100? Da Gog.com mehrheitlich alte Klassiker für unter 10 € verkaufen, und der größte Umsatz über Sales (geringere Rendite!) realisiert wird, wie können die ihre Personalstärke auf über 100 Mann so aufblasen??? Die monatlichen Personalkosten bei über 100 Mann müssen sich mindestens im Bereich von mehreren Hunderttausend € bewegen und das bei Low-End-Preisen auf der Angebotsseite. Sowas kann dauerhaft nie gut gehen :!:
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