Die besten und schlechtesten Rätsel

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Brian Wilson
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Die besten und schlechtesten Rätsel

Beitrag von Brian Wilson »

Im Rahmen meiner Kurzbesprechung zu "Gabriel Knight 3" habe ich neulich die These aufgestellt, dass die SIDNEY-Aufgaben für mich zu den am besten gestalteten Adventure-Rätseln überhaupt gehören. Fallen euch weitere Beispiele ein, bei denen ihr das Gefühl hattet, dass ein Puzzle euch packte und gänzlich neuartig erschien? Oder gab es Rätsel, die ihr vom Design her schrecklich fandet? Eure Beispiele und Beiträge würden mich sehr interessieren!

Mal in Listenform:

Top:

- Die SIDNEY-Rätsel mit Grace Nakimura in "Gabriel Knight 3". Für mich vermutlich das beste Rätsel überhaupt in einem Adventure. Die Art und Weise, wie sich Informationsschnipsel, Beweismittel und geographische Daten zu einem einheitlichen Bild verdichten, das schließlich den Eingang des Tempels preisgibt, ist spannend, informativ, herausfordernd umgesetzt. Die entsprechende Spielabschnitte machen viel wett, was das Spiel andernorts versäumt.

- Die Beleidigungskämpfe in "The Secret Of Monkey Island". Auch nach all den Jahren, halt ich dieses Rätsel, das schlussendlich zum Sieg über die Schwertmeisterin und deren Rekrutierung für die Crew führt, für einzigartig. Gerade der "Twist" am Ende, als die gelernten Paraden auf neue Attacken angewendet werden mussten, machen mir dieses Rätsel und das gesamte Spiel unvergesslich.

- Das Tonbandrätsel in "Gabriel Knight 2": Erneut ein grandioses Design von Jane Jensen. Es gilt früh im Spiel, ein Tonband so zurechtzuschneiden, dass man es als Funkspruch für sich nutzen kann. Obwohl sich hier anscheinend ein Bug verbirgt, machte es mir großen Spaß, unterschiedliche Varianten zu testen, bis man schließlich zu den Wölfen durfte.

- Der Cyberspace in "Beneath A Steel Sky": Ein wiederkehrendes, zunehmend komplexer werdendes Rätsel, das einen mehr und mehr in die Psyche des Apparats hineinzieht, der die namenlose Stadt/Maschine, die einen umgibt, lenkt und steuert. Man mag diese zweite Ebene auch als völligen Bruch wahrnehmen, aber mich haben diese Abschnitte sehr beeindruckt und auch bewegt.

Flop:

- Erneut: "Gabriel Knight 3". Natürlich das berüchtigte Katzenhaar-Rätsel, bei dem es im Wesentlichen darum geht, einen Schnurrbart zusammenzukleben, um den Ausweis eines Mannes zu fälschen, der gar keinen Bart trägt, um auf dessen Namen ein Moped anmieten zu können. Hätte man ihn da nicht einfach fragen können? Man ist ja befreundet. Auch spätere Aufgaben sind nicht gerade "Zucker": Gerade zum Finale hin wildert Jensen doch recht arg in den Gefilden des Action Adventures.

- "Gabriel Knight: Sins Of The Fathers": So sehr ich diese Reihe liebe, so sehr stören mich einzelne Rätsel. Die Friedhofsbotschaft etwa hätte ich in dieser Form niemals an die Wand gebracht, auch die Weisen des trommelnden Botschafters haben sich mir trotz passenden Buchs nur über Probieren und eine Komplettlösung erschlossen.
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DavidMcNamara
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Re: Die besten und schlechtesten Rätsel

Beitrag von DavidMcNamara »

Ich steuere mal drei Rätsel zu beiden Kategorien ein, die mir spontan einfallen:

Top:

- Internet-Recherche in Dave Gilbert´s Blackwell-Reihe - sehr gut eingebettet und witzig gestaltet

- vermutlich kontrovers: ich mochte die zeitkritischen Rätsel in "Nikopol" - in der Ego-Perspektive und mit klarer logischer Vorgabe ein innovativer Beitrag, der die Dynamik der Erzählung unterstreichen konnte

- die Schattenspiel-Szene in Dracula 4 & 5 - die beiden Spiele sind eigentlich EIN Titel, der in zwei Episoden verkauft wurde. Nicht zuletzt dafür und aufgrund des qualitativen Abfalls (insbesondere hinsichtlich der Story) ggü. Dracula 3 kassierte der Titel eher Negativ-Wertungen. Dieses Rätsel ist allerdings sehr hübsch inszeniert und verlangt eine gewisse Erzähllogik.

Flop:

- das berühmt-berüchtigte Keksrätsel aus Still Life 1 - es war schlecht in die Story eingebettet, das Spiel gab erst Feedback, nachdem man alle Zutaten vermischt und die Backform in den Ofen geschoben hatte, und die Kommentare der Protanogistin waren insgesamt eher nichtssagend

- das Endrätsel von Moment of Silence - obgleich logisch eingebettet und nachvollziehbar, war es mir zuviel Gelaufe und zu kopflastig

- Minesweeper-Rätsel in Subject 13 - tja, eine Mischung aus Mini-Spiel, das nicht übersprungen werden kann, und Frustration

EDIT: zwei Typos korrigiert
Zuletzt geändert von DavidMcNamara am 29.06.2017, 12:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Inventarius
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Re: Die besten und schlechtesten Rätsel

Beitrag von Inventarius »

So etwas dürfte immer ein wenig subjektiv sein, denn die dümmsten Rätsel sind wahrscheinlich oft Banalitäten.
Aber einfallen tun mir:
Das große Schlussrätsel von Riven. Die ganzen Symbole den Tieren zuzuordnen war eine Zumutung und wenn man dann nicht mitnotiert hatte, wusste man auch nicht mehr, was man da dann schon probiert hatte. Selbst mit Komplettlösung war das dann noch eine Herausforderung. Einige Rätsel in Myst/Exile gehören dann zu meinen liebsten. Das Schlussrätsel in Moment of Silence fand ich auch recht nervig, obwohl ich solche eigentlich mag und es durchaus zu schaffen war.
In Necronomicon gibt es in der Mitte des Spiels ein großes berüchtigtes, das mir tatsächlich so schlecht zu sein scheint, wie es gemacht wird. In Erinnerung geblieben ist mir dabei vor allem, dass man zahlreiche schriftliche Unterlagen hatte, die man ausführlich studieren konnte, die am Ende aber überhaupt nicht geholfen haben und sogar eher in die Irre führten, Die Lösung war dann recht willkürlich konstruiert, wenn ich mich richtig erinnere.
Die Sydney Rätsel in GK3 habe ich nicht gemocht, die Mechanik wurde viel zu schlecht ins Spiel eingeführt, macht beim zweiten Mal vielleicht mehr Spaß.
Grundsätzlich mag ich Logikrätsel/Puzzle sehr gerne und mein Favort ist und bleibt hier das Dietrichrätsel in Still Life und ich hätte gerne eine Sammlung von Puzzles mit dieser Mechanik.
Das Schlussrätsel von Still Life 2 ist auch denkwürdig. Das Spiel hat viele tolle, wenn auch oft zeitabhängige, Rätsel, die letzten zwei sind allerdings grenzwertig schwer.
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DavidMcNamara
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Re: Die besten und schlechtesten Rätsel

Beitrag von DavidMcNamara »

Inventarius hat geschrieben: 29.06.2017, 12:23 Einige Rätsel in Myst/Exile gehören dann zu meinen liebsten.
Stimmt, ich erinnere mich! Besonders die Rätsel rund um das Observatorium in J'nanin und die Kugelbahn in Amateria waren klasse!
kanedat
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Re: Die besten und schlechtesten Rätsel

Beitrag von kanedat »

Brian Wilson hat geschrieben: 28.06.2017, 20:56 [..]Top:[..]
- Das Tonbandrätsel in "Gabriel Knight 2": Erneut ein grandioses Design von Jane Jensen. Es gilt früh im Spiel, ein Tonband so zurechtzuschneiden, dass man es als Funkspruch für sich nutzen kann. Obwohl sich hier anscheinend ein Bug verbirgt, machte es mir großen Spaß, unterschiedliche Varianten zu testen, bis man schließlich zu den Wölfen durfte.
[..]Flop:[..]
- "Gabriel Knight: Sins Of The Fathers": So sehr ich diese Reihe liebe, so sehr stören mich einzelne Rätsel. Die Friedhofsbotschaft etwa hätte ich in dieser Form niemals an die Wand gebracht, auch die Weisen des trommelnden Botschafters haben sich mir trotz passenden Buchs nur über Probieren und eine Komplettlösung erschlossen.
Die Einordnung finde ich irritierend, weil die Rätsel eigentlich in der gleichen Schublade liegen. Man hat in beiden Fällen eine Vorstellung von der Botschaft und wird dazu genötigt eine spezifische Formulierung zu finden, obwohl andere Formulierungen den gleichen Inhalt transportieren würden. Das ist in GK2 mit ganzen Wörtern natürlich einfacher als die Botschaft in GK1, aber es ist halt trotzdem "Finde die Variante, die der Gamedesigner bevorzugt".
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Brian Wilson
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Re: Die besten und schlechtesten Rätsel

Beitrag von Brian Wilson »

Interessanter Punkt. So hatte ich es noch gar nicht betrachtet. Neben den Symbolen lag es bei mir wohl auch daran, dass mir nicht klar war, dass ich
den Sarg anfordern muss.
Wenn man das weiß, ist der Rest sicherlich gut machbar.
kanedat
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Re: Die besten und schlechtesten Rätsel

Beitrag von kanedat »

Die Details weiß ich nicht mehr, aber im Rahmen der Recherche wird schon deutlich, dass der Sarg zum Ritual gehört.
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Uncoolman
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Re: Die besten und schlechtesten Rätsel

Beitrag von Uncoolman »

Ich glaube, in „Schizm“ gab es ein musikalisches Rätsel mit Statuenköpfen, die irgendsoein „Ohmmm“ oder „doo“ von sich gaben. Das war total ätzend. Musikrätsel (z.B. In Myst) können ganz schön nerven.
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Re: Die besten und schlechtesten Rätsel

Beitrag von KaroBlatt »

Ich fand die Rätsel in Blackmirror 1 am Besten. Vor allem das Schachbrett-Rätsel.
Hab das auch mal in echt aufgebaut und meiner Familie gezeigt ob sie es lösen können hihi

Und das Sternzeichen-Schieberätsel... so eins hätte ich gerne in echt :)

Das Schlechteste Rätsel war wohl in Biolab/Bioscopia das Bücherregal... also darauf kann man einfach nicht kommen und war irgendwie auch nicht mit Wikipedia lösbar.
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Sven
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Re: Die besten und schlechtesten Rätsel

Beitrag von Sven »

KaroBlatt hat geschrieben: 01.07.2017, 19:43 Und das Sternzeichen-Schieberätsel... so eins hätte ich gerne in echt :)
Da war aber das Problem, dass es im Spiel keine Hinweise gab. Ist nicht gerade gut. Für mich kein Problem aber wer sich mit Astronomie nicht auskennt.
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Joey
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Re: Die besten und schlechtesten Rätsel

Beitrag von Joey »

Sven hat geschrieben: 01.07.2017, 20:13 Da war aber das Problem, dass es im Spiel keine Hinweise gab. Ist nicht gerade gut. Für mich kein Problem aber wer sich mit Astronomie nicht auskennt.
Astrologie!
Abgesehen davon, daß das ein Schieberätsel war, fand ich das nun nicht so schlimm. Vor allem gab es doch auch gerade zu der Zeit, in der das Spiel rauskam, so ziemlich in jedem Haushalt irgend eine Art von Zeitschrift. Und in denen war fast immer eine Horoskopseite, auf der man die Sternzeichen nachschlagen konnte, wenn man sie denn selbst nicht zuordnen konnte. Und wer statt Zeitungen Internet hatte, konnte halt da nachsehen.
Ich finde es jetzt nicht so schlimm, wenn ein Adventure ein Mindestmaß an Allgemeinwissen voraussetzt.
Wobei ich allerdings auch finde, daß es nicht so kompliziert gewesen wäre, z.b. in der Bibliothek ein Buch über Astrologie zu platzieren.
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Sven
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Re: Die besten und schlechtesten Rätsel

Beitrag von Sven »

@Joey
Ups. Ich meinte das andere Rätsel mit den Planeten. :oops: Sorry.

Schieberätsel mag ich ebenso nicht. ;)
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Joey
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Re: Die besten und schlechtesten Rätsel

Beitrag von Joey »

Oh, ach so.
Aber da gilt ja dasselbe mit dem Allgemeinwissen. Wenn ich nicht irre, sind die Planten unseres Sonnensystems ja sogar Grundschulstoff. So viel Wissen kann man schon voraussetzen, finde ich.
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KaroBlatt
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Re: Die besten und schlechtesten Rätsel

Beitrag von KaroBlatt »

Sven hat geschrieben: 01.07.2017, 20:13
KaroBlatt hat geschrieben: 01.07.2017, 19:43 Und das Sternzeichen-Schieberätsel... so eins hätte ich gerne in echt :)
Da war aber das Problem, dass es im Spiel keine Hinweise gab. Ist nicht gerade gut. Für mich kein Problem aber wer sich mit Astronomie nicht auskennt.
also du meinst jetzt die Planeten oder ? :D .. ich war glaub ich 12 als ich es gespielt habe.. ich wusste glaub ich nur zwei haha und die Restlichen habe ich geraten.
Genaue wie man bei den Sternzeichen Bildern etwas erraten kann und den Rest habe ich eben per Zufall legt.

Ich find es übrigens seeehr toll wenn Allgemeinwissen mit eingebaut wird. Dann hat man gleich nochmal was dazu gelernt bzw kann gelerntes Anwenden. Darüberhinaus hat es auch etwas Realitätsnahes.. da fande ich die Minirätsel in Deponia z.B echt.. komisch. Die hatten nur einen "hä?" - Effekt bei mir :)
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Uncoolman
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Re: Die besten und schlechtesten Rätsel

Beitrag von Uncoolman »

KaroBlatt hat geschrieben: 01.07.2017, 21:43
Ich find es übrigens seeehr toll wenn Allgemeinwissen mit eingebaut wird. Dann hat man gleich nochmal was dazu gelernt bzw kann gelerntes Anwenden. Darüberhinaus hat es auch etwas Realitätsnahes.. da fande ich die Minirätsel in Deponia z.B echt.. komisch. Die hatten nur einen "hä?" - Effekt bei mir :)
Finde ich auch lobenswert. Dann aber, bitte sehr, auch konsequent. In irgendeinem dieser Heureka-Lernspiele (ich glaube, es war Geographicus) wurde magisches Feuer benötigt, um irgendwelches Eis zu schmelzen. Dann ist diese ganze Lerngeschichte eigentlich komplett für'n A.....
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