State of Mind (Martin Ganteföhr + Daedalic)

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metal
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Re: State of Mind (Martin Ganteföhr + Daedalic)

Beitrag von metal »

uwero hat geschrieben: 17.09.2018, 13:34 Legt euch eine Konsole zu, ist viel billiger wie ein neuer PC.
und gerade im adventure-bereich auch sehr viel übersichtlicher :D
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fireorange
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Re: State of Mind (Martin Ganteföhr + Daedalic)

Beitrag von fireorange »

Ich habe "State of Mind" bisher - aus diversen Gründen - nicht selbst gespielt, was sich aber natürlich noch nachholen lässt. Ansonsten tut das momentan nichts zur Sache - lediglich in Hinsicht auf die Steuerung sowie das Gameplay. Und da wäre vorstellbar, dass mich diverse "Actionsequenzen" durchaus frustrieren könnten. Das kann ich bisher aber nicht wirklich beurteilen.

"State of Mind" präsentiert sich vielleicht nicht als klassisches Adventure, bewährt sich jedoch als überaus packende wie zeitgemäße Dystopie, die doch schon sehr nah an der Realität angesiedelt ist. Bloß an die fliegenden Autos glaube ich nicht mehr... die wurden uns schon für das Jahr 2000 versprochen und nun fahren wir noch immer auf Asphalt. #-o [-X

An der Optik lässt sich in meinen Augen gar nichts bemängeln. Die Architektur der neuen Welt und ihrer virtuellen Ebene ist äußerst beeindruckend und der häufig steril anmutende Grafikstil bringt die Entfremdung sowie die Hoffnungslosigkeit dieser Welt hervorragend zum Ausdruck. Und Kunst lässt sich nun mal nicht immer mit fotorealistischen Bildern vereinbaren, im Gegenteil. Hier wurde eine überzeugende Mischung geschaffen, die auch keine Ästhetik vermissen lässt. (Vielleicht muss man hierbei von einer eher kalten Ästhetik sprechen?)

Ich war von der ersten bis zur letzten Spielminute gefesselt. "State of Mind" ist ein großartiges, cineastisches Spielerlebnis, das keineswegs die Absicht verfolgt, uns zu irgendeinem Zeitpunkt fröhlich zu stimmen. =D>
Entwicklerin von Twine-Stories sowie Mini-Adventures aus der Interactive Short Collection. -> fireorange bei itch.io!

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Kikimora
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Re: State of Mind (Martin Ganteföhr + Daedalic)

Beitrag von Kikimora »

Ich denke, nicht alle, die die Grafik kritisieren, tun dies, weil sie ausschließlich fotorealistische Grafik akzeptiert bzw. bevorzugt hätten.

Es gibt eben unterschiedliche Möglichkeiten der Stilisierung und Abstraktion, und nicht alle müssen jedem gefallen, der sonst stilisierte - und eben gerade nicht zwingend fotorealistisch-detaillierte - Grafik durchaus schätzt.
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Sven
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Re: State of Mind (Martin Ganteföhr + Daedalic)

Beitrag von Sven »

@aeyol
Richtig. Jemand hat vor kurzem Asylum kritisiert wegen der Grafik. Der war wohl nur 3D Shooter Grafik gewohnt...

@FireOrange
Elektroautos gibt es auch schon lange aber da hatten die Ölmultis wohl ein wort mitzureden. :mrgreen:
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Re: State of Mind (Martin Ganteföhr + Daedalic)

Beitrag von Kikimora »

@Sven
Also ich fand die Grafik von Thomas Was Alone sehr schön! :P

(will damit nur sagen, dass das was du da schreibst, eher das Gegenteil von dem ausdrückt, was ich meinte. :D
Aber ich fand die genannte Grafik wirklich gut, und die war um vieles reduzierter als die Grafik von State of Mind)

Die Grafik von State of Mind ist jedenfalls markant, und ich finde es cool, dass sie sich auch im Logo wiederfindet - man erkennt sofort, dass das zusammengehört. Das schafft nicht jedes Spiel.
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Sven
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Re: State of Mind (Martin Ganteföhr + Daedalic)

Beitrag von Sven »

Ich kenne Thomas was alone nicht. Muss ich mal gucken.

Ich bevorzuge auch (Comic) 2D aber für mich ist die Grafik trotzdem nicht so wichtig wie Shooter Spieler.
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Re: State of Mind (Martin Ganteföhr + Daedalic)

Beitrag von fireorange »

aeyol hat geschrieben: 20.09.2018, 20:29 Ich denke, nicht alle, die die Grafik kritisieren, tun dies, weil sie ausschließlich fotorealistische Grafik akzeptiert bzw. bevorzugt hätten.

Es gibt eben unterschiedliche Möglichkeiten der Stilisierung und Abstraktion, und nicht alle müssen jedem gefallen, der sonst stilisierte - und eben gerade nicht zwingend fotorealistisch-detaillierte - Grafik durchaus schätzt.
Da widerspreche ich auch nicht. Allerdings wurde hier etwa schon "Detroit" als konkurrierendes Beispiel angeführt, das wohl allein schon durch seinen "sauberen" Grafikstil mehr Spieler anzieht. In klassischen Adventure-Communitys ist man der Abstraktion wahrscheinlich auch eher zugeneigt.
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Re: State of Mind (Martin Ganteföhr + Daedalic)

Beitrag von Kikimora »

Ja, das kann sein. :)

Als ich nach der Erwähnung hier einen kurzen Blick auf die Bilder zu Detroit geworfen habe, war mein erster Eindruck davon eher "0815 Cyberpunk", wenn auch geleckt. Zu kalt. Wobei auch so eine Wirkung natürlich zum Setting auch passt.
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Abel
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Re: State of Mind (Martin Ganteföhr + Daedalic)

Beitrag von Abel »

Als jemand, der beides gespielt hat, würde ich Detroit schon als eine rundere Erfahrung mit besser ausgearbeiteten Charakteren beschreiben, aber es steckt halt natürlich auch ein vielfaches mehr Geld darin. Beide sind im Endeffekt keine Meilensteine. Von Martins Spielen fand ich persönlich Overclocked auch besser, aber das soll auch nichts schlecht reden. Jedes Spiel ist ein Produkt enormer Anstrengungen und State of Mind unterhält einen ganz gut, auch wenn ich persönlich das Gefühl hatte, dass es noch besser hätte werden können. Das sehen die meisten Spieleentwickler bei ihren eigenen Spielen aber sicher auch genauso. ;)
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Re: State of Mind (Martin Ganteföhr + Daedalic)

Beitrag von realchris »

Detroit ist narrativ defintiv auf einem höheren Niveau.
Dann noch die Kombi mit einem perfekt inszenierten Setting, sowohl grafisch als auch in Bewegung.
Da stecken natürlich auch Millionen Dollar zwischen State of Mind und Detroit.

Das Cleane muss hier so sein, weil es mehr in eine Silicon Valley Schiene geht. Es ist mehr ein Alex Garland.
Meine Top 5 von Spielen, Stand für August 2018: 1.) DOTT 2 Fangame • 2.) Thimbleweed Park • 3.) The Last Of Us • 4.) Resident Evil 7 • 5.) Little Nightmares
Martin_Ganteföhr
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Re: State of Mind (Martin Ganteföhr + Daedalic)

Beitrag von Martin_Ganteföhr »

Abel hat geschrieben: 21.09.2018, 20:37[...] dass es noch besser hätte werden können. Das sehen die meisten Spieleentwickler bei ihren eigenen Spielen aber sicher auch genauso. ;)
Tjaha. Ich will nicht übergeneralisieren, aber ich glaube, das sehen (für ihren jeweiligen Arbeitsbereich) sogar die allermeisten Menschen auf dem gesamten Erdball genauso (-- jedenfalls die, die keinen untherapierbaren Gott-Komplex haben, Anwesende wie immer ausgenommen). Alles kann, soll, und muss besser werden, immer, darum geht's ja. Die Maßstäbe für "besser" sind freilich im Fluss, und jede Entwicklung ist ein Prozess des Entdeckens.
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Re: State of Mind (Martin Ganteföhr + Daedalic)

Beitrag von MasterHero »

So nun auch noch ein wenig Feedback von einem AT-Forum Lurker *hust* :D

Ich hatte Stand of Mind schon etwas länger im Auge und durch die Demos auf der AT-Standbar-Party bekam ich nochmal mehr Lust wieder Adventures zu spielen. So legte ich mir SOM vor ca. einer Woche endlich zu.

Insgesammt hat es mir sehr gut gefallen. Es hat mich ein wenig an das erste Dreamfall erinnert: Komplexe Geschichte in einer Welt in der es an Hotspots mangelt :wink: Grade gegen Ende der Spiele.

Dennoch finde ich SOM gehört zu den deutschen top Advenure Titeln und kann sich neben den Qantic-Dream-Spielen sowie Life-is-Strange(s) sehen lassen. Und es braucht sich nicht zu verstecken. Zu schade das DD wohl grade das Marketing Geld fehlt (?), SOM hätte mehr Aufmerksamkeit verdient. Schade dass es hier auch auch keine Making-of Reihe von DD gibt. Hier interessieren mich viele Aspekte. Zum Beispiel wie lange es dauerte bis die finale Roh-Fassung der Geschichte stand. Mich hat sie mehrmals überrascht und fand die Geschichte auch sehr gut. Gut, beim tieferen Hinsehen findet man kleine Logik-Lücken und das Ende
mit dem Jungen finde ich fast etwas zu Aufgesetzt. Wenn er wirklich eine so schlaue KI ist, hätte er sich an bestimmten Punkten sicher anders entschieden. Aber irgendwo übertreibt auch jeder Film/jedes Spiel daher kann ich auch damit leben.

An vielen Ecken und Enden merkt man das Spiel ist wohl nicht ganz fertig geworden(?)
Große Orte wie der Flughafen sind sehr Hotspot arm, Adam kann in seinem Haus als Hologramme nur Fische zuschalten etc.
Dennoch ist die Gesamt-Experience bei dem Titel auf hohem Niveau. Dieses ganze Rumgeheule dass solche Spiele zu wenig Gameplay besitzen kann ich langsam nicht mehr hören (es ist nun mal ein Story getriebenes Spiel) und ich finde auch grade in diesem Bereich macht SOM einiges richtig bzw. im späteren Spielverlauf gibt es genug Gameplay.

Ja es gibt keine Inventar-Rätsel bzw. nur eins
, man wird am Anfang etwas zu sehr an die Hand genommen und viele Puzzles sind zu einfach. Aber letztendlich tut das dem Spiel keinen Abbruch. Ist insgesamt ein sehr schönes Spiel und ich kann es Fans von 3rd Person Adventures nur wärmstens empfehlen.

Ich hoffe das wir noch mehr solcher Spiele aus Deutschland sehen werden :)

P.S.: In einer negativen Steam Review meinte jemand er hätte das Spiel in 3h durch...hätte sich durch die Dialoge geklickt, da er schnell Untertitel ließt.....dennoch weiß ich nicht wie das möglich sein soll. Dann hat er ja quasi Nichts vom Spiel mitbekommen??! Oh man Leute gibts :mrgreen: Ich brauchte übrigens 12 Stunden.
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Vainamoinen
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Re: State of Mind (Martin Ganteföhr + Daedalic)

Beitrag von Vainamoinen »

Hat ja echt lange gedauert: State of Mind 50% reduziert im GOG-Store (+ 2,00 € Guthaben in den virtuellen Geldbeutel).
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Vainamoinen
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Re: State of Mind (Martin Ganteföhr + Daedalic)

Beitrag von Vainamoinen »

Hat vielleicht auch mit meiner gegenwärtigen Stimmung zu tun, aber ich komme in State of Mind einfach nicht rein. Die Inszenierung ist behäbig, die Kameraführung wirr, die Steuerung schwammig, die spärlichen Details der Welt sind langweilig, die HUD-Elemente riesig, die (englischen) Sprecher nicht das Gelbe vom Ei, das Inventar schlicht unnötig, etc. pp.

Kurz, mehr eine Flatulenz als ein würdiger Abschied des einstigen Adventure-Riesen Daedalics vom Genre.
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Re: State of Mind (Martin Ganteföhr + Daedalic)

Beitrag von DavidMcNamara »

Vainamoinen hat geschrieben: 18.11.2018, 14:42 ich komme in State of Mind einfach nicht rein
Ich fand den Einstieg etwas gemächlich, im Mittelteil wird's rasant und beinahe zuviel, am Ende kommen die Fäden aber wunderbar zusammen. Das World-Building fand ich überdies hervorragend! Meines Erachtens ein Spiel für Entdecker, in das man sich ganz bewusst hineinfallen lassen muss - d.h. alles lesen, was gelesen werden kann, usw.

Deutscher Entwicklerpreis 2018 - Beste Story: State of Mind (Daedalic Entertainment)

Herzlichen Glückwunsch - eine verdiente Auszeichnung!
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