So, dieser Tage auch endlich mal gespielt. Da ich DOTT erst vor ein paar Jahren - natürlich noch in der alten Version - durchgezockt hatte, war es abseits von zwei Rätseln die mir irgendwie nicht mehr in Erinnerung waren (Brechstange und Katzenspielzeug) keine große Herausforderung mehr, und ich war mit gemütlicher Spielweise - und ohne Hilfe - in fünf Stunden durch. Auch ich hatte das Spiel definitiv als länger in Erinnerung (man stelle sich vor, heutzutage würde ein Vollpreis-Titel mir einer solchen Spielzeit herauskommen
), aber das liegt natürlich daran, dass man beim ersten Spielen an den ganzen, teils abgefahrenen Rätseln, viel länger hängt.
Jedenfalls hatte ich auch diesmal wieder meinen Spaß. Ich mag die Story, die Figuren, und den Humor, die größte Stärke des Spiels ist für mich aber das Gameplay, da es weitestgehend unlinear ist. Heißt, wenn ich mal in der Gegenwart feststecke, mache ich halt einfach in der Vergangenheit oder Zukunft weiter (was ja teilweise ohnehin Bedingung ist, um weiterzukommen). Es gibt immer mehr als genug zu tun, so dass man sich die Aufgabe, der man sich grad stellen will, herauspicken kann, und es somit eigentlich längere Durststrecken erst zum Ende hin, wenn nur mehr wenige Rätsel übrig bleiben, geben dürfte. Vorbildlich! Und natürlich, die Zeit-Rätsel verleihen dem Spiel noch einmal einen ganz eigenen Reiz, der ihn von anderen Adventure-Spielen hervorhebt, weil wo gibts sowas sonst noch?
Die Remastered-Grafik fand ich überaus schön. Mehr brauch ich nicht. Pixelgrafik hat zwar auch ihren Charme, aber HD-Auflösung hat halt auch etwas. Natürlich sind die Hintergründe nach heutigen Verhältnissen detailarm, aber für mich gehört das irgendwie dazu, und hat mich nicht gestört. Etwas enttäuscht war ich allerdings von dre englischen Sprachausgabe. Lese jetzt schon seit Jahren, dass die um so viel besser sein soll als die deutsche, kann das aber nicht wirklich bestätigen. Wobei ich zugegebenermaßen die deutschen Sprecher eigentlich immer schon gelungen fand. Laverne mag in der englischen Fassung noch etwas crazier rüberkommen, aber bei Bernard und Hoagie ziehe ich die deutschen Sprecher eigentlich vor. Zumal es jetzt auch nicht soooo wahnsinnig viele unübersetzbare Wortspiele gäbe, die in der deuschen Fassung verloren gehen würden. Die bessere Tonqualität ist aber zweifellos ein großer Vorteil. Und auch die Musik fand ich wieder wunderbar. Dank der Ohrwurmqualität einzelner Melodien wird mich die wohl noch ein paar Tage begleiten
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Insgesamt finde ich jedenfalls, dass DoubleFine beim DOTT-Remaster (Grim Fandango hab ich noch vor mir) alles richtig gemacht hat. Sprache, Steuerung, Grafik, alles frei wählbar - wobei ich zugegebenermaßen schon bald auf der neuen Grafik und dem Coin-Menü geblieben bin und die alte Fassung nicht mehr vermisst habe. Ich finds jedenfalls sehr schön, dass man das Spiel mit dem Update zukunftssicher(er?) gemacht hat
Erst wenn der letzte Affe verbogen, der letzte Hamster gemikrowellt und die letzte Ziege doppelgeklickt wurde, werdet ihr erkennen, dass man QTEs nicht rätseln kann.