Jaaaa, vielleicht. Ob das ein Schnellschuss Richtung Telltale-Episode ist oder von Anfang 2017 doch noch spontan auf 2018 verschoben wird, ist aber noch nicht raus.
realchris hat geschrieben:Ich denke, das sind existenzielle Notwendigkeiten, die dahinter stecken. DD muss Gewinne produzieren
Ich sehe das ganz ähnlich. Wie wir ja gehört haben, erwartet sich Bastei von Daedalic unfassbare und unfaire Millionenzugewinne in den nächsten beiden Jahren. Der Druck dürfte recht gruselig sein. Daedalic hatte sich gerade eben eine gewisse Unabhängigkeit errungen, als sie sich von Bastei aufkaufen ließen, Der Schuss könnte nach hinten losgegangen sein.
Persönliche sehe ich gar keinen Markt für einen Die Säulen der Erde-Spiel. Der übliche Ken Follett-Leser dürfte 40+, weiblich und wenig technikaffin sein. Nicht unbedingt die beste Voraussetzung, um ein (PC-)Adventure an den Mann oder die Frau zu bringen. Wenn sie sich da mal nicht gewaltig verzetteln.
Im Vergleich zu anderen Genres sind die Anforderungen bzw. Einstiegshürden bei Adventures aber schon sehr niedrig. Die Steuerung ist in der Regel nicht wirklich anders als das was man vom Betriebssystem kennt und der Spielverlauf ist auch eher entspannt.
Bei anderen Genres hat man abseits der Steuerungen oft komplexere Spielmechaniken, die weitläufig erklärt werden müssen, und/oder benötigt stärke Reflexe und/oder...und/oder...
Zeig den Leuten von so einem Adventure in 5 Minuten ein paar repräsentative Szenen und die können quasi schon den gesamten Spielablauf intuitiv erfassen (Rumlaufen, Reden, Zeug sammeln und unterschiedlich einsetzen). Das kann in Verknüpfung mit einem bestehenden Markt schon funktionieren. Bei beiden Medien steht schließlich auch die Geschichte im Vordergrund und bei einem Adventure könnt der geneigte Leser eben aktiv im Geschehen sein.
Ich prophezeihe jetzt keinen Hit, aber würde es auch nicht ausschließen. Die Kritik kann im Kern natürlich schon nachvollziehen, da ich auch seit zig Jahren das Hobby "Videospiele" betreibe und nicht immer verstehe warum ein bestimmter Konsumentenkreis auf Titel XY aufspringt, obwohl sie mit dem Hobby ansonsten nichts am Hut haben. Im Zweifelsfall braucht man nur die passende Verpackung, so ist Pokémon GO doch auch explodiert während Ingress halt immer der "Nerd-Shit" war.
kanedat hat geschrieben:Zeig den Leuten von so einem Adventure in 5 Minuten ein paar repräsentative Szenen und die können quasi schon den gesamten Spielablauf intuitiv erfassen (Rumlaufen, Reden, Zeug sammeln und unterschiedlich einsetzen). Das kann in Verknüpfung mit einem bestehenden Markt schon funktionieren. Bei beiden Medien steht schließlich auch die Geschichte im Vordergrund und bei einem Adventure könnt der geneigte Leser eben aktiv im Geschehen sein.
Ich denke auch. Man muss es nur geschickt vermarkten. Nicht als "Adventure" sondern als "Interaktive Geschichte".
Als Problem sehe ich eher folgendes: Vermutlich ist die Zielgruppe eher mit Tablets als mit klassischen Desktop-Rechnern unterwegs. Und während man einem Desktop-Nutzer das Spiel für 25-30 € verkaufen kann, geht die Tablet-Fraktion schon bei einem Preis größer als 5 € an die Decke ("...schönes Spiel, aber für den hohen Preis 2 Sterne Abzug..."). Weil sie es eben nicht anders kennen. Irgendwie haben sich auch bei aufwändigen Produktionen im mobilen Sektor die Niedrigpreise durchgesetzt.
Neptin hat geschrieben:Persönliche sehe ich gar keinen Markt für einen Die Säulen der Erde-Spiel. Der übliche Ken Follett-Leser dürfte 40+, weiblich und wenig technikaffin sein. Nicht unbedingt die beste Voraussetzung, um ein (PC-)Adventure an den Mann oder die Frau zu bringen.
Ein cross-platform publiziertes Spiel allerdings sehr wohl. Im US-Markt etwa sind nach ESA-Angaben 48% der Spieler Frauen und 39% über 36 Jahre alt. Die mangelnde Technikaffinität heutiger Spieler halte ich für einen wesentlichen Erfolgsfaktor von Steam und Smartphone-Spielen. Also, wenn deine Angaben zum 'üblichen' Follet-Leser stimmen würden – was ich nicht glaube – wäre das durchaus eine interessante Zielgruppe.
Den Spielerkreis haben sie sich mit der Designentscheidung eingegrenzt.
Diese Kinderbuchgrafik ist sicher nicht das, was die Casual-Leserin 40+ erwartet.
Und jüngere Gamer mit etwas Anspruch, werden Probleme mit dem Franchise haben. Ist ja nicht gerade wertige Lektüre, meines Erachtens. Da ist zwischen dem Zielpublikum von Utta Danella nicht viel Unterschied.
Meine Top 5 von Spielen, Stand für August 2018: 1.) DOTT 2 Fangame • 2.) Thimbleweed Park • 3.) The Last Of Us • 4.) Resident Evil 7 • 5.) Little Nightmares
Die von dir genannte Zielgruppe hat aber sicherlich früher auch so manche Zeichentrickfilme gesehen, die ernstere Töne anschlugen und heute so eher nicht mehr gemacht werden. Die Nicht-Gamer erwarten jetzt sicherlich auch nicht die CryEngine oder sonstwas.
Über die "Kinderbuchgrafik" beschweren sich ja eher diverse Gamer, so wie hier im Treff ein gewisser Cartoon/Comic-Stil teilweise gleich einen Beißreflex auslöst.
Ich will nicht bezweifeln, dass das Spiel für sich betrachtet hochwertig produziert, vertont und animiert ist.
Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass ein Casual-Leser - Ken Follet macht eben trivialste Trivialfiction - bei Lieschen Müller , überhaupt keine Nachfrage nach einem Spiel darüber hat. Die Gruppe wird sehr überschaubar sein, die einem Game offen eingestellt sind. Dann, wenn man die Werke kennt, handelt es sich um Historyfiction, die in keinster Weise an Disneyfilme oder ähnliches erinnert. Wenn ich als Nichtadventure- oder Sonstigesspieler durch Zufall auf eine Spielepackung oder einen Link schaue, werde ich ohne Kenntnis des Genres und der Qualität der Produktion dahinter, das Teil mit den Kinderbildchen wieder weglegen. Selbst wenn es das geilste Spiel von DD werden sollte, wird es das am Markt schwer haben.
Dann gibt es noch die Adventurespieler oder Gamer insgesamt. Diejenigen, die generell alles spielen und nicht so hohe inhaltliche Ansürüche haben bzw. auch an Spielen wie Geheimakte 2 Spaß haben (Auf RTL 2 den Neandertaler gut fanden), werden auch damit klar kommen. Es wird auch Leute geben, die das Spiel spielen, weil es mal wieder ein Adventure ist. Es wird aber auch viele geben, für die Ken Follet nicht gerade für literarische Qualität bekannt ist und die das Buch nicht gut finden und deswegen auch nicht zum Spiel greifen.
Es ist sogar gut möglich, dass ich zu dem Spiel greifen werde, obwohl mich Ken Follet abstößt. Mir ist dann vorher klar, dass ich die Geschichte doof finde, jedoch spielerisch hoffentlich mal wieder ein Adventure spiele, dass den Namen wirklich zurecht trägt. Daedalic hatte wahrscheinlich keine andere Wahl als das Spiel zu diesem Franchise zu entwickeln. Im Trailer steht ja auch dick Bastei Lübbe neben dem DD Logo. Ich warte wesentlich interessierter auf Devils und hoffe da auf ein ähnliches Produktionsniveau.
Ich habe die Befürchtung, dass hier mit sehr viel Aufwand für ein Franchise gearbeitet wird, dass diesen nicht verdient und gleichzeitig am Zielpublikum vorbei gestaltet wurde. Bin mal gespannt, ob ich mich irre oder wie weit ich richtig liege. Kann mir zumindest nicht vorstellen, dass sich das rechnet nur mit der Zielgruppe der Adventuregamer alleine.
Hinzu kommt der oben erwähnte Punkt. Wie viel sind Casualleser, die nicht mehr wie 4 Euro für ein Handygame bezahlen, bereit auszugeben. Ich denke mal, dass das Teil auch für Ipad und Co rauskommt. Wäre zumindest sinnvoll. Wenn man dann im Appstore das Game sieht, wird man sich denken, ne zu teuer etc.
Meine Top 5 von Spielen, Stand für August 2018: 1.) DOTT 2 Fangame • 2.) Thimbleweed Park • 3.) The Last Of Us • 4.) Resident Evil 7 • 5.) Little Nightmares
Man darf dabei aber auch nicht vergessen, wie eventuell das Marketing seitens Bastei-Lübbe aussieht. Die können das wahrscheinlich besser vermarkten als Daedalic. Wie auch immer, solange Bastei das finanziert und Daedalic dadurch evtl. die Mittel hat, andere Titel mitzufinanzieren, soll es mir recht sein. Auch wenn Die Säulen der Erde am Ende floppen sollte, es ist zumindest eine gute Lizenz, die man nicht bezahlen musste.
"Ich habe mich so gefühlt, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie auf einer Rakete sitzen, die aus zwei Millionen Einzelteilen besteht - die alle von Firmen stammen, die bei der Regierungsausschreibung das niedrigste Angebot abgegeben haben"
Die werden wahrscheinlich in den Büchern einen Verweis auf das Spiel abdrucken bzw. in dem neuen Buch. Dann gibt es noch die üblichen Folder auf Buchmessen, für Händler etc.
Sowas hast Du aber auch z. B. im Comicbereich. Hab schon zich Comics gehabt, wo auf ne App dazu verwiesen wurde. Wie gesagt, bin mal gespannt.
Meine Top 5 von Spielen, Stand für August 2018: 1.) DOTT 2 Fangame • 2.) Thimbleweed Park • 3.) The Last Of Us • 4.) Resident Evil 7 • 5.) Little Nightmares
Ja, klar. Wie am Ende das Marketing aussieht, muss man abwarten.
"Ich habe mich so gefühlt, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie auf einer Rakete sitzen, die aus zwei Millionen Einzelteilen besteht - die alle von Firmen stammen, die bei der Regierungsausschreibung das niedrigste Angebot abgegeben haben"
Ich habe die Befürchtung, dass hier mit sehr viel Aufwand für ein Franchise gearbeitet wird, dass diesen nicht verdient und gleichzeitig am Zielpublikum vorbei gestaltet wurde.
Ich sehe es wie die 'Das Schwarze Auge'-Adventures.
DSA ist für mich zero interessant, aber die Adventures haben mir sehr gefallen.
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Mitglied im "Verein zur kulturellen Förderung von Adventure- und storylastigen Computer- und Videospielen e.V." Und Du? .
"But these days it seems like adventure games are almost a bit of a lost art form...exist in our dreams, in our memories and in ... Germany." Tim Schafer . Deutsche Adventure Games Gruppe (Facebook)
realchris hat geschrieben:Du verstehst meinen Punkt nicht.[..]
Ich hab deinen Punkt vorher auch nicht anders aufgefasst als es in deinem großen Beitrag aufgedröselt wurde. Auch bin ich mir darüber bewusst was Ken Follet so produziert.
Salopp gesagt machst du die "Kinderbildchen-Schublade" auf und schiebst mit dieser einer Käufergruppe bei Medium B ein qualitatives Bewertungsschema unter, die (auch nach deiner Aussage) bereits bei Medium A durch die Abwesenheit eines solchen Schemas gekennzeichnet ist. Natürlich kann das Schema bei verschiedenen Medien unterschiedlich sein, aber genauso kann das Schema gleichermaßen (nicht) vorhanden sein. Ganz konkret auf Videospiele bezogen ist generell fraglich inwiefern die formulierte Personengruppe überhaupt einen Anspruch an z.B. die Optik formulieren kann.
Ja, oberflächlich betrachtet kann dann das "Kinderbuch" abschrecken, aber genauso eben auch nicht. Die Reaktion/Akzeptanz in der besagten Altersklasse kann durchaus auch ganz anders ausfallen, wenn man einen aktuellen Zeichentrickfilm empfiehlt und diese Empfehlung (bei inhaltlichen, stilistischen etc Vergleichen) auf "Das letzte Einhorn" basiert und eben nicht auf "Ein Königreich für ein Lama". Diesen Vergleich hatte ich vorher, wenn auch in kurzer Form, bereits gezogen.
Im Härtefall ist auch einfach alles komplett egal, weil eine Marke eben den Zugangspunkt für ein bisher wenig/nicht genutztes Medium schafft und die (bereits thematisierte) Art der Vermarktung viel entscheidender ist. ("Okay, sieht komisch aus, aber ist Ken Follett und die empfehlen das hier direkt. Gibt ansonsten ja auch nicht zu jedem Buch irgendein dummes Spiel ")
kanedat hat geschrieben:[..]Ich prophezeihe jetzt keinen Hit, aber würde es auch nicht ausschließen.[..]
")
