Thimbleweed Park (Ron Gilbert + Gary Winnick)

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cat.greeny
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Re: Thimbleweed Park (Ron Gilbert + Gary Winnick)

Beitrag von cat.greeny »

Btw: Thema Thimbleweed Park im Freakshow-Podcast von Tim Pritlove:
https://freakshow.fm/fs196-nickt-nicht
Guybrush Marley
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Re: Thimbleweed Park (Ron Gilbert + Gary Winnick)

Beitrag von Guybrush Marley »

Ich habe nach wenigen Minuten abgeschaltet, die Typen sind mir zu abgehoben und daher sehr unsympathisch. Da höre ich doch lieber die Spieleveteranen, die sich auch schon öfters dem Thema Thimbleweed Park angenommen haben.
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cat.greeny
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Re: Thimbleweed Park (Ron Gilbert + Gary Winnick)

Beitrag von cat.greeny »

Ich weiss, was Du meinst. Gut dass Du es ansprichst, da muss man wirklich fast vorwarnen.
Ich blende die Überheblichkeit bei den Sprechern automatisch aus und konzentriere mich nur auf den Inhalt, den ich oft sehr spannend finde, deswegen stört es mich persönlich nicht.
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KnutG
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Re: Thimbleweed Park (Ron Gilbert + Gary Winnick)

Beitrag von KnutG »

Ich habs jetzt auch durchgespielt und es war echt das beste Adventure Erlebnis seit langem - mit Monkey Island kann es sich trotzdem nicht messen ;)
Was mich etwas stört ist der Storyverlauf:
Am Anfang geht es um einen Mord den man aufzuklären versucht und am Ende um die Spielwelt selbst - was aber der Mord bedeutete, wer diesen Typen (wer immer das war) am Anfang aus welchem Grund umgebracht haben soll wurde nie aufgelöst. Das macht den spannenden Erzählteil rund um die Kriminalgeschichte total überflüssig...
Und warum war Agent Ray zwischendurch auf dem Opduktionstisch wo sie hinterher meinte sie hätte ne Erinnerungslücke?
Hm... vielleicht hab ich was übersehen?
Naja jedenfalls trotzdem tolles Spiel
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Cmdr
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Re: Thimbleweed Park (Ron Gilbert + Gary Winnick)

Beitrag von Cmdr »

KnutG hat geschrieben:Ich habs jetzt auch durchgespielt und es war echt das beste Adventure Erlebnis seit langem - mit Monkey Island kann es sich trotzdem nicht messen ;)
Was mich etwas stört ist der Storyverlauf:
Am Anfang geht es um einen Mord den man aufzuklären versucht und am Ende um die Spielwelt selbst - was aber der Mord bedeutete, wer diesen Typen (wer immer das war) am Anfang aus welchem Grund umgebracht haben soll wurde nie aufgelöst. Das macht den spannenden Erzählteil rund um die Kriminalgeschichte total überflüssig...
Und warum war Agent Ray zwischendurch auf dem Opduktionstisch wo sie hinterher meinte sie hätte ne Erinnerungslücke?
Hm... vielleicht hab ich was übersehen?
Naja jedenfalls trotzdem tolles Spiel
Ich muss dir da in allen Belangen ausnahmslos zustimmen.
Auch ich fand die Story ab etwa der Hälfte des Spiels viel zu dünn und unausgegoren, es gab einfach noch viel zu viele Storylücken, die nicht gelöst wurden. Ich hab allerdings im leichten Modus gespielt und hoffe immer noch, dass dies in der schweren Version besser gelöst ist.
Zu deiner Frage am Ende des Spoilers:
Bei mir lag Agent Reyes plötzlich auf dem Opduktionstisch und war ab dann auch nicht mehr auswählbar. Habe mich dann auf eine tolle Story-Wendung gefreut, die aber nie kam...
Als ich mich daran machen wollte, Reyes zu suchen (und was mit ihm passiert ist...) , stand er plötzlich wieder vor der Tür vom Gerichtsmediziner, als wäre nie etwas gewesen. :?:
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Sven
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Re: Thimbleweed Park (Ron Gilbert + Gary Winnick)

Beitrag von Sven »

@Cmdr und KnutG
Ja, das mit der Aufklärung der Leiche fand ich auch etwas komisch. Aber das mit dem Kickstarter Video war nett. :D
Bei mir im leichten Modus war Agent Reyes plötzlich auch auf dem Obduktionstisch. Aber ich habe mich auch nicht vom "Phantom" (?) fange lassen. Aber das liegt vielleicht am leichten Modus, dass man die Kanalisation da nicht machen muss. Und das im leichten Modus automatisch kommt was man im schweren Modus mit Rätseln lösen muss. Oder es ist einfach optional wenn man nicht hinter das Diner geht.
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Adven
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Re: Thimbleweed Park (Ron Gilbert + Gary Winnick)

Beitrag von Adven »

Was is'n nu' mit der PS4-Version?
Guybrush Marley
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Re: Thimbleweed Park (Ron Gilbert + Gary Winnick)

Beitrag von Guybrush Marley »

Die kommt wohl erst in einigen Monaten.

Zu den Storylücken, die haben mich auch wirklich gestört, vorallem das mit Ray auf dem Tisch (was die beiden Bewohner aus TWP die dabei auch zu sehen sind, damit zu tun haben wird ja auch nie erklärt).

Die aufzulösen wäre ja was für ein Timbleweed Park Fan Adventure.
Zuletzt geändert von Guybrush Marley am 20.04.2017, 22:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Cmdr
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Re: Thimbleweed Park (Ron Gilbert + Gary Winnick)

Beitrag von Cmdr »

Sven hat geschrieben:@Cmdr und KnutG
Ja, das mit der Aufklärung der Leiche fand ich auch etwas komisch. Aber das mit dem Kickstarter Video war nett. :D
Bei mir im leichten Modus war Agent Reyes plötzlich auch auf dem Obduktionstisch. Aber ich habe mich auch nicht vom "Phantom" (?) fange lassen. Aber das liegt vielleicht am leichten Modus, dass man die Kanalisation da nicht machen muss. Und das im leichten Modus automatisch kommt was man im schweren Modus mit Rätseln lösen muss. Oder es ist einfach optional wenn man nicht hinter das Diner geht.
Den Schluss fand ich auch wieder klasse, ich bezog mich auf den Teil zwischen "Mordaufklärung" und dem Betreten der Fabrik, da hätte noch viel mehr kommen sollen (weiterhin Hoffnung auf den schweren Modus).
->Es wirkte einfach unfertig.
Ich wurde (auch Reyes) vom Phantom gefangen, als ich das Staubkorn hinter dem Diner aufsammeln wollte. Hätte ich das nicht getan, hätte ich das wahrscheinlich auch überspringen können. So einen ähnlichen Zwischenpart hätte ich nach der "Obduktionstisch-Szene" auch erwartet...
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Re: Thimbleweed Park (Ron Gilbert + Gary Winnick)

Beitrag von Guybrush Marley »

Der schwere Modus löst leider die Storylücken auch nicht auf.
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Sven
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Re: Thimbleweed Park (Ron Gilbert + Gary Winnick)

Beitrag von Sven »

@Cmdr
Ja, aber nach dem Ende des Spiels braucht man die Auflösung ja eher nicht. XD Oder es wurde nur wegen dem KS so gemacht, dass da eine Leiche ist.
:mrgreen:
Oder vielleicht wird es wieder Ron Gilbert typisch darauf hinauslaufen, dass wir Jahre lang an der einen Sache rumrätseln. Siehe Geheimnis von Monkey Island oder was ist über der Bibliothek.

Vielleicht ist das aber auch wegen dem leichten Modus? Dass man da nicht das Rätsel machen muss wie wenn man gefangen genommen wird.
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Snowlock
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Re: Thimbleweed Park (Ron Gilbert + Gary Winnick)

Beitrag von Snowlock »

Am Wochenende hab ichs nun ebenfalls durchgespielt. Insgesamt war ich kapp 20 Stunden damit beschäftigt das Mysterium der Stadt zu lösen. Dabei bin ich drei, viermal richtig "gehängt" und es hat dann eine ganze Weile gedauert bis ich die jeweilige Lösung gefunden habe.
Was ich z.B. alles probiert habe um an das Werkzeugset im Hotelzimmer von Sexy Riker ranzukommen. Da bin ich fast verzweifelt - um so schlimmer war es dann als sich herausstellte dass die Lösung ganz simpel ist. Ich hatte viel zu kompliziert gedacht.
Insgesamt muss mich in die allgemeinen Lobeshymnen einreihen. Es war für mich ein herausragendes Adventure - ich hatte lange keinen solchen Spass mehr beim knobeln und hab mich auch immer wieder dabei ertappt dass ich abends im Bett noch über die Lösung des ein oder anderen Rätsels nachdenken musste. Und auch das Ende fand ich sehr gelungen.
Die bittersüße, melancholische Stimmung gegen Ende des Spiels ist bei mir voll angekommen. Die Karte ist nicht mehr voll begehbar, man weis dass man kurz vor dem Ende ist und darf sich noch von allen Protagonisten durch jeweils abschließende Handlungen verabschieden. Und auch das Finale in der Wireframe-Welt und das abschließende "Recovery der Spieldaten" war eine einzige Freude.
Wenn ich kleine Kritikpunkte habe, dann beziehen sich diese für mich auf die eigentlich praktische Todo-Liste. An sich ist diese toll, da man an immer darauf hingewiesen wird was noch zu erledigen ist. Allerdings habe ich dann so manches Mal sehr viel Zeit investiert um einem offenen Rätsel auf der Liste hinterherzujagen, welches (wie sich dann herausstellte) aber erst in einem späteren Kapitel im Spiel zu lösen war.
Z.B. ein gutes Beispiel: Dass Franklin erst gegen Ende des Spiels die Konfrontation mit Xavier suchen kann und man so endlich zum Kristall kommt - diese Aufgabe aber bereits einige Kapitel vorher auf Franklins ToDo-Liste auftaucht.
Sven hat geschrieben:@Cmdr
Oder vielleicht wird es wieder Ron Gilbert typisch darauf hinauslaufen, dass wir Jahre lang an der einen Sache rumrätseln. Siehe Geheimnis von Monkey Island oder was ist über der Bibliothek.
Genau so ist es wohl. Ich zitiere hier mal Ron aus den Kommentaren vom Thimbleweed Park Blog:
"There is also a lot of critique about stuff that we did on purpose. That stuff that is a matter of option and taste. We don't plan on changing any of that. Some people are upset that Ray/Reyes doesn't comment on being kidnapped the 2nd time. If they did, it would ruin the whole meaning behind the scene. Of all the comments I've read all over the Internet, only 1 person has figured out what it means. I like that. There are parts of the story no one will ever figure out. That's OK. I'm happy if 10 years from now people were still arguing over who killed the body under the bridge."

Was ich vorher auch nicht wusste - Ron hat auch im Kommentarbereich erwähnt dass es ein paar versteckte Enden geben soll, welche die meisten Leute niemals zu Gesicht bekommen werden.
Im Nachhinein muss ich sagen dass es gerade auch diese ungelösten Mysterien sind, die mich an Rons Spiele nachhaltig faszinieren, bzw. fasziniert haben.

TWP hat es jedenfalls geschafft, dass ich auch ein paar Tage nach Ende des Spiels noch über das Geschehene und die Zusammenhänge nachdenke. Das Spiel hat es wirklich geschafft die Nostalgie-Gefühle, die ich sonst bei alten LA-Titeln empfinde, in mir wieder hervorzurufen und ich hoffe inständig, dass Ron nach diesem tollen Erlebnis noch einmal die Muse findet um uns mit einem weiteren tollen Adventure zu beglücken.
Zuletzt geändert von Snowlock am 24.04.2017, 20:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Thimbleweed Park (Ron Gilbert + Gary Winnick)

Beitrag von fireorange »

Ich bin mir nicht sicher, was das Wort "Storylücke" eigentlich bedeuten soll. Im Grunde genommen betrifft es doch wohl Geschehnisse, die nicht 100%ig aufgeklärt werden. Im Grunde kämpft Ron Gilbert aber gekonnt gegen das traurige Phänomen an, dass Leute immer alles beantwortet haben möchten. Aber ich denke, dass in TWP mehr als genug aufgeklärt wurde und nun liegt es an uns, auch mal unsere Fantasie zu bemühen. :) Und wer dazu keine Lust hat, wird natürlich nicht dazu gezwungen. Man darf diverse Begebenheiten auch einfach mal so stehen lassen. Das ist vollkommen in Ordnung. :)

Dass die Auflösung der Geschichte vielen Leuten eher Bauchschmerzen bereitet, war absehbar. Es entspricht ziemlich genau dem, was das Ende von Monkey Island 2 damals ausgelöst hatte. Und somit lässt sich auch zweifelsfrei von einem typischen Ron Gilbert-Ende sprechen. Ich persönlich liebe es. :)
Snowlock hat geschrieben:Am Wochenende hab ichs nun ebenfalls durchgespielt. Insgesamt war ich kapp 20 Stunden damit beschäftigt das Mysterium der Stadt zu lösen. Dabei bin ich drei, viermal richtig "gehängt" und es hat dann eine ganze Weile gedauert bis ich die jeweilige Lösung gefunden habe.
Was ich z.B. alles probiert habe um an das Werkzeugset im Hotelzimmer von Sexy Riker ranzukommen. Da bin ich fast verzweifelt - um so schlimmer war es dann als sich herausstellte dass die Lösung ganz simpel ist. Ich hatte viel zu kompliziert gedacht.
Das war ebenfalls mein schlimmster Hänger. Ich habe es einfach nicht begriffen, wollte aber auf keinen Fall in die Lösung gucken, weil ich TWP einfach entsprechend genießen musste. :) (Natürlich werde ich es noch sehr, sehr häufig genießen können, auch wenn ich die Lösung nun kenne.)

Die Rätsel entsprachen aber tatsächlich ganz meinem Geschmack. Nachdem ich den leichten Modus vorgezogen hatte, konnte ich mich dann langsam steigern und mich zudem an zahlreichen Locations erfreuen, die im Casual-Modus gar nicht vorhanden waren. (Es entspricht eben ganz und gar den Schwierigkeitsgraden bei MI 2.)
Entwicklerin von Twine-Stories sowie Mini-Adventures aus der Interactive Short Collection. -> fireorange bei itch.io!

Bäckerin von: Beyond the Edge of Owlsgard, A Twisted Tale, Beyond Shadowgate, Twilight Oracle.

Autorin von Minotaurus in den Sternen und weiteren Büchern (tredition, amazon etc).
Gesammelte Gedichte: frei zugängliches Archiv.
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Vainamoinen
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Re: Thimbleweed Park (Ron Gilbert + Gary Winnick)

Beitrag von Vainamoinen »

FireOrange hat geschrieben:Ich bin mir nicht sicher, was das Wort "Storylücke" eigentlich bedeuten soll. Im Grunde genommen betrifft es doch wohl Geschehnisse, die nicht 100%ig aufgeklärt werden. Im Grunde kämpft Ron Gilbert aber gekonnt gegen das traurige Phänomen an, dass Leute immer alles beantwortet haben möchten. Aber ich denke, dass in TWP mehr als genug aufgeklärt wurde und nun liegt es an uns, auch mal unsere Fantasie zu bemühen. :) Und wer dazu keine Lust hat, wird natürlich nicht dazu gezwungen. Man darf diverse Begebenheiten auch einfach mal so stehen lassen. Das ist vollkommen in Ordnung. :)
Die Einstellung schmeißt meines Erachtens zwei verschiedene Ideen des Storytellings durcheinander.

Die eine ist eine literarische Interpretierbarkeit, bei der Geschehnisse der Handlung bewusst ambivalent geschildert werden. Dabei sind es meist nicht beliebige Dinge, die ausgelassen werden, sondern für die Bewertung der Handlung bzw. der Charaktere ganz zentrale.

Die andere Idee findet man unter Anderem in den "murder mysteries", den Detektivgeschichten, in denen die Kunstfertigkeit des Autors danach bewertet wird, wie komplex das zentrale Geheimnis ist und wie schlüssig es aufgelöst werden kann.

Wir müssen Thimbleweed Park aber nicht notwendig nach dem zweiten Kriterium beurteilen, da würde es auch nicht so gut abschneiden. Tatsächlich geht es in TWP ja nur am Rande um einen Mord.

FireOrange hat geschrieben:Dass die Auflösung der Geschichte vielen Leuten eher Bauchschmerzen bereitet, war absehbar. Es entspricht ziemlich genau dem, was das Ende von Monkey Island 2 damals ausgelöst hatte. Und somit lässt sich auch zweifelsfrei von einem typischen Ron Gilbert-Ende sprechen. Ich persönlich liebe es. :)
Das sei dir gegönnt! Bis heute halte ich das MI2-Ende im Wesentlichen für den Versuch, ein MI3 unmöglich zu machen, indem die innere Logik der Geschichte zerstört wird. Als solches finde ich es weder gut noch schlecht – während mich Thimbleweed Park in dieser Hinsicht doch enttäuscht hat.
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Waitsnake
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Re: Thimbleweed Park (Ron Gilbert + Gary Winnick)

Beitrag von Waitsnake »

Wir können ja gerne über die verschiedenen Story-Lücken philosophieren. :D

Das sind meine Überlegungen dazu:
Der Schuss ganz am Anfang, welcher auch die Einwohnerzahl um eins runterzählt, könnte der "Selbstmord" oder "Sterbehilfe" von Chuck gewesen sein (nur sein Körper), nachdem er seinen Geist in den Computer geladen hat. Man zeigt ja auch kurz das Fabrikschloss im Wind. Aber das ist eine der Lücken die nie wirklich geklärt wird.

Mit dem Schuss und besagten Runterzählen war meiner Meinung nach nicht der Mord an Boris gemeint, da dieser ja gar kein Einwohner von Thimbleweed Park ist (daher muss auch die Einwohnerzahl nicht runterzählen), sondern nur ein Besucher. Außerdem wurde Boris nicht erschossen, sondern mit dem Eispickel erstochen. Dies deuten auch die Agenten an, indem sie beim Untersuchen der Leiche auf die Unstimmigkeiten zum Schuss im Vorspann verweisen.

Der Sheriff/Leichenbeschauer/Hotelier wird der/ein Helfer von Chuck bzw. dem Geist von Chuck im Computer sein, was auch die Szene mit dem Telefonat andeutet, wo der Sheriff von einer unbekannten Person Instruktionen erhält. Ist leider eine der Story-Lücken die nie genau aufgelöst wird, da nie bewiesen wird, dass der Sheriff wirklich ein Helfer von Chuck war.

Der Sheriff könnte, im Auftrag von Chuck, auch Boris umgebracht haben, da Chuck's Körper zu diesem Zeitpunkt schon längst tot war. Und man hat versucht, dass mit den manipulierten Tron-3000-Automaten dem Uhrmacher Willie in die Schuhe zu schieben. Die Automaten hat ja Chuck gebaut, da ist manipulieren ein leichtes. Aber wer Boris nun wirklich umgebracht hat, ist leider eine der Story-Lücken.

Der Sheriff könnte letztlich auch Chuck beim "Selbstmord" geholfen haben (sozusagen Sterbehilfe), da dieser ja nur noch in dem Computer leben wollte.

Als zweiter Helfer von Chuck, der auch die Morde auch im Auftrag von Chuck begangen haben könnte, kommt natürlich auch noch der Gärtner in frage, da sich am Tatort beim Fluss die Kettensäge findet und der passende Benzin-Kanister dazu (samt gesägtem Holzstapel) sich im Garten der Villa befindet, wo der Gärtner sein Revier hat. Zudem wurde der Gärtner im Testament auch auch mit der Schaufel bedacht. Dann wäre der Sheriff nur der zweite Gehilfe, welcher alles vertuscht. Aber wegen besagter Story-Lücken kann man sich eben nicht ganz sicher sein. :roll:

Einer der beiden Helfer hat sicher auch Franklin umgebracht, aber auch das bleibt wegen einer Story-Lücke letztlich ungeklärt.
Sogar der Schuss am Anfang könnte sich, wenn man es anders deutet, nicht auf den Selbstmord/Sterbehilfe von Chuck, sondern auf den Mord an Franklin beziehen. Tja auch das ist nicht ganz eindeutig aufgelöst... Story-Lücke eben. :roll:


Das Geheimtreffen unter dem Pizzawagen und die Tauben-Klempner spielt ja beide auf die "starken Signale" an, über welche die "Regierung" den freien Willen kontrolliert. Das könnte eine Anspielung auf die Außerirdischen aus Zak McKracken sein, welche ja auch über 50Hz-Signale aus Telefonhörern versuchen die Welt zu übernehmen. Da TWP ja 1987 handelt und Zak McKracken erst 1988 rausgekommen ist, hat Zak die Aliens noch nicht aufhalten können. Dies wird aber auch nicht wirklich aufgelöst und ist eine weitere Story-Lücke.

Für mich ist nicht die Gilbert'sche Auflösung, dass letztlich alles nur eine Computerspiel-Welt ist das Problem mit dem Ende von TWP, sondern die vielen offenen Story-Lücken.
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